Assistenzsysteme ab 2022 in neu zugelassenen Modellen dauerhaft abschalten?
Wir werden ja alle in den kommenden Jahren ab 2022 früher oder später mit verpflichtenden Assistenzsystemen "beglückt", sobald wir neu zugelassene Modelle kaufen, bzw. ab 2024 sogar ggf. Neuwagen mit Homologation vor 2022:
https://www.carwow.de/.../...assistenzsysteme-sind-in-neuwagen-pflicht
In diversen Foren hier klagen einige Nutzer ja bereits seit Jahren über viele der Unzulänglichkeiten mit einigen solcher Systeme (Bremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, etc.)
Mich würde nicht nur eure Meinung zu einzelnen Systemen interessieren, sondern auch ob es Möglichkeiten (Tipps und Tricks, programmierte Zusatzmodule zum Einbau, etc.) gibt, um einige dieser Systeme dauerhaft abschalten zu können, um nicht nach jedem Start einzeln alles deaktivieren zu müssen.
86 Antworten
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 7. Januar 2022 um 11:44:34 Uhr:
Hallo „Onkel“,
Mahlzeit 'Ede'!
Zitat:
DAS, sehe ich etwas anders.
Prima...hab nichts dagegen... 😉 😁
Zitat:
Assistenzsysteme werden, wie Du es bezeichnest, „immer und überall“ dem Sinne nach als „zusätzliches Sicherheitsnetz“ beworben.
Es soll dem Fahrer in unübersichtlichen Situationen Hilfestellung „im Rahmen der Systemgrenzen“ leisten.Ich kann mich nicht an eine Formulierung wie „lehnen sie sich entspannt zurück“ oder ähnlichem in Werbung, Beschreibung oder Anleitung zu dieserart Systeme erinnern.
Deshalb ja auch meine Formulierung mit 'suggeriert'...und nicht 'wird behauptet', gelle ^^
Denn ich habe genügend Verkaufsgespräche hinter mir um zu wissen, daß am Ende nicht das im Kopf der Kunden ist, was da nun genau zum jeweiligen System gesagt wurde, sondern eine Interpretation dessen.
Und die lautet bei Nachfragen beinahe immer (sinngemäß) 'dann kann ja nichts passieren...wenn ich mal nicht aufpasse'
Und genau darauf beziehe ich mich, denn auch in Unterhaltungen mit Leuten, die solche Assis nutzen, kommen immerwieder diese Sätze wie 'der sagt mir doch wenn was neben mir ist' oder 'der bremst schon wenn's knapp wird' oder auch gerne gehört 'wenn da nichts steht (im KI) dann ist da keine (Geschwindigkeits)begrenzung'
Zitat:
Die Abstimmung in den Systemen ist ja absichtlich so gewählte, das der Eingriff wirklich erst im letzten Moment erfolgt um irgendeine Situation zu entschärfen. Vorher soll natürlich der Fahrer dafür sorgen das es gar nicht zu solchen Situationen kommt.
Wird aber nur den wenigsten Fällen auch genau so kommuniziert.
Zitat:
Wenn man sich etwas mit den Systemen und deren Funktion und Möglichkeiten beschäftigt, sollte jeder normal begabte Autofahrer damit zurecht kommen.
Wenn schon der Blick in die BDA des Fahrzeuges nur in seltenen Fällen klappt...und oft auch dann erst nach Hinweis auf die BDA durch andere...ist klar was ich meine, oder? 😉
Zitat:
Allerdings ist ein Deaktivieren zu verhindern auch nicht der Weisheit letzter Schluss und sollte nur für ganz rudimentäre Systeme angewendet werden. Selbst das lang erprobte ASR läßt sich für besondere Situationen deaktivieren.
Und genau da greift das von mir beschriebene Problem:
Der Verkehrsteilnehmer trägt die (vollumfängliche) Verantwortung für sein Handeln und sollte sich dessen auch zu jeder Zeit voll bewußt sein.
Eben auch der möglichen Auswirkungen durch Nutzung oder eben nicht Nutzung irgendwelcher Systeme.
Der Grund warum die 'Schulung' von Aufmerksamkeit und Situationsbewußtsein erheblich besser sind als eine Pflicht zur Nutzung von Systemen die eben diese Fähigkeiten sogar beeinträchtigen (können!).
Zitat:
Der Anspruch „ein System das mir nicht zu 100% hilft ist entbehrlich“, ist m.M. nach schon im Ansatz falsch. Es impliziert ja eben das man bereit und gewillt ist „sich zurück zu legen“
Da scheinst Du meine Ausführungen leider fehlinterpretiert zu haben.
Ich beziehe mich ja eben bewußt nicht auf 'funktioniert zu xx%' oder 'macht in diesem oder jenem Fall zu xx% Sinn' sondern erkläre meine Sicht, warum die meißten dieser Systeme eben nicht (wirklich) hilfreich und/oder sinnvoll sind.
Die Anzahl an Unfällen, die durch wirklich unvorhersehbare Umstände passieren stehen im Vergleich zur Anzahl der Unfälle die durch Unachtsamkeit und Fehleinschätzungen durch falsche Interpretation der Möglichkeiten seines Fahrzeuges entstehen in keinem Verhältnis.
Wie schon beschrieben ist es eben diese sehr oft falsch verstandene 'zusätzliche Sicherheit', die vielfach überhaupt erst dazu führt, daß solche Gefahrensituationen entstehen.
Zitat:
Wenn ein System in 80% aller Fälle hilft, ist das für mich ein gutes ASSISTENZ System.
80% von welchen Fällen genau?
Von Fällen, die garnichterst entstanden wären...wenn der Verkehrsteilnehmer aufmerksamer gewesen wäre...also quasi das getan hätte was eine seiner Hauptaufgaben ist...? 😉
Naja, und ich wage mich mal zu behaupten, daß (auch wenn Du es nicht nur groß sondern auch noch fett, unterstrichen und kursiv schreibst...) extrem viele Fahrer schlicht vergessen, was Assistenz in diesem Zusammenhang genau bedeutet.
Exakt der Grund, warum eben am Ende dieser Satz 'muß ich nicht...macht das Auto' im Kopf ist.
Ich warte noch auf den Artikel, wo irgendein Ami den Tempomaten in seinem Wohnklo angemacht hat und nach hinten ging, um sich einen Kaffee zu kochen. 😁
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 7. Januar 2022 um 12:46:13 Uhr:
Ich warte noch auf den Artikel, wo irgendein Ami den Tempomaten in seinem Wohnklo angemacht hat und nach hinten ging, um sich einen Kaffee zu kochen. 😁
Beweisführung abgeschlossen! 😉 😁 😁 😁
Ich finde vieles richtig, was geschrieben wurde, mag es ohne viel Assistenz persönlich auch lieber. Mein zusätzlicher Eindruck dazu wäre, dass die möglicherweise zusätzliche Sicherheit der Assistenten von einigen Nutzern überinterpretiert wird und man meint, diesen Sicherheitsgewinn durch weniger Aufmerksamkeit überkompensieren zu können/müssen. Genau dazu sind diese Assistenten aber noch nicht in der Lage, was man ihnen nicht ankreiden sollte sondern was man mit mindestens gleichbleibender Aufmerksamkeit würdigen sollte. In meinen Augen bieten sie dann nicht den bezahlten Zusatznutzen, deshalb lasse ich sie gerne weg, wenn ich kann. Spart Geld und Nerven.
Wenn ich dann aber Netflix guckende Fahrer sehe, oder auf Tablets oder Handys zockende, auf ihre Technik vertrauende Business-Nerds im Straßenverkehr treffe, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Schuld an Unfällen ist dann sicher nicht das Assistenzsystem. Früher sagte man mal "Was nützt der Tiger im Tank, wenn der Esel am Steuer sitzt"....
Gruß
Gravitar
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Zitat:
@wdeRedfox schrieb am 7. Januar 2022 um 11:25:31 Uhr:
Und bei einigen Beschreibungen hier, wie so ein Assistent irgendwem 'das Leben gerettet' haben soll stellen sich mir die Nackenhaare auf!
Wenn ich beim rückwärts Einparken jemanden 'übersehe', dann hab ich eben nicht genügend geguckt.
Wenn ein Anderer mir hinter's Auto läuft während ich rückwärts einparke, dann hat der nicht genügend aufgepaßt.
Wenn ich nicht mitbekomme, wie jemand vor mir bremst, dann hab ich nicht aufgepaßt...
Wenn ich ein stehendes Objekt auf der AB 'übersehe'...nicht genügend aufmerksam...
Wenn ich 'meine' Fahrspur nicht halte...nicht genügend aufmerksam...
Wenn ich Schilder 'übersehe'...nicht bei der Sache...
Ach was????
Nach der Argumentation sind auch Haftpflichtversicherungen überflüssig. 😉
Gruß Metalhead
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 7. Januar 2022 um 12:46:13 Uhr:
Ich warte noch auf den Artikel, wo irgendein Ami den Tempomaten in seinem Wohnklo angemacht hat und nach hinten ging, um sich einen Kaffee zu kochen. 😁
Bitteschön: https://www.spiegel.de/.../...en-bei-voller-fahrt-voraus-a-284877.html
Gruß Metalhead
Da entgeht mir irgendwie der Zusammenhang... 😕
Edit:
Bezog sich hierauf...
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 7. Januar 2022 um 13:34:33 Uhr:
Zitat:
@wdeRedfox schrieb am 7. Januar 2022 um 11:25:31 Uhr:
Und bei einigen Beschreibungen hier, wie so ein Assistent irgendwem 'das Leben gerettet' haben soll stellen sich mir die Nackenhaare auf!
...
Ach was????
Nach der Argumentation sind auch Haftpflichtversicherungen überflüssig. 😉
Sehe ich auch so. Notbremsassistenten, ABS, ESP supersinnvoll. Totwinkelassistenten sehe ich im PKW halt kritisch weil viele Fahrer das nicht als "Backup" verstehen sondern sich auf den Digitaldeppen verlassen. Oft genug erlebt. Nicht löschbare Unfalldatenschreiber (gerne asymmetrisch verschlüsselt) - sofort. Weil dann die Fahrweise "Sprit zahlt die Firma, Vollkasko ist im Leasing und Rechtsschutz hab ich" am Ende ist. Dann weisst du wer was gemacht oder nicht gemacht hat und wem der Richter am Ende glaubt ist dann nicht so sehr eine Frage des Anwalts.
Was das Thema "Schilder" angeht: Wie schwer kann es für die zuständigen Stellen sein eine Datenbank aufzubauen und die Sollbeschilderung als Ergänzung der Kartendaten zu hinterlegen? Damit hätten die "Schildererkenner" bei Normalbecshilderung immer was als Backup. Zudem hast du dann außerhalb von Baustellen immer die Sollbeschilderung vorliegen, was diese lustigen Spiele "oft wechselnde Tempolimits und irgendwann kommt der Blitzer" etwas vereinfacht.
Ich will nicht wissen wie oft mir ein Schildererkenner schon gesagt hat, dass gerade "80" oder "70" oder "60" anliegt. Weil der LKW vor mir diese Aufkleber hinten am Trailer hat.
Vergesse das mit der Sollbeschilderung ... Gewissermaßen sind die Daten eh im Navi weil darauf auch die Routenberechnung passiert. Nun, kommt irgendwo eine neuer Farhbahnbelag drauf, Lärmreduktion zum tragen, Straße wird schlechter, Unfallhäufigkeit steigt und die Sollbeschilderung ändert sich mit einem mal ... ungeachtet der zus. noch dynamischen Geschwindigkeitsanpassungen auf div. Autobahnabschnitten etc.. Wenn es offenkundig würde das die Geschwindigkeitsanzeige aus der Datenbank kommt ist der Hersteller noch schneller angreifbar als bei "Fehlerkennung".
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 7. Januar 2022 um 13:37:16 Uhr:
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 7. Januar 2022 um 12:46:13 Uhr:
Ich warte noch auf den Artikel, wo irgendein Ami den Tempomaten in seinem Wohnklo angemacht hat und nach hinten ging, um sich einen Kaffee zu kochen. 😁Bitteschön: https://www.spiegel.de/.../...en-bei-voller-fahrt-voraus-a-284877.html
Aber solche Vollhonks züchten wir uns auch vermehrt heran. Die machen dann auch schnell aus einem Tempomat einen Tempo-Lenkmat .... "Ich dachte ja das, ..." ... das sind ja so Sprüche die man ja so schon hier liest wenn die Leute marke/Modell wechseln und sich wundern das ein Feature plötzlich nicht existent ist oder halt anders funktioniert (und meist auch anders heißt).
Zitat:
@GaryK schrieb am 7. Januar 2022 um 14:39:46 Uhr:
Totwinkelassistenten sehe ich im PKW halt kritisch weil viele Fahrer das nicht als "Backup" verstehen sondern sich auf den Digitaldeppen verlassen. Oft genug erlebt.
Ich hab in meinen (vor Corona...) 20.000 km p.a. auf dem Motorrad nicht den Eindruck gewinnen können, dass ich eher von Leuten mit Totwinkelwarnern übersehen werde. Ganz im Gegenteil.
Im Kopf blieb mir da eine Situation, als ein Corsa B Fahrer mich übersehen hatte, obwohl ich direkt neben seinem offenem Fenster fuhr, also akustisch deutlich wahrnehmbar sein musste - Muss man auch erstmal schaffen.
Ich mag den Totwinkelwarner im Passat, auch weil dieser bereits warnt wenn einer von hinten kommt, also nicht nur ein dummes "Da ist jemand neben dir". Einfach als Redundanz. Fehler passieren, auch ein Übersehen passiert mal. Muss nur oft und lang genug in der Kiste hocken, niemand ist Fehlerfrei.
Natürlich gibts auch Helden, die dann sowas abziehen:
https://www.youtube.com/watch?v=oiZcHtiAkHU&pbjreload=102
Gehören aber wohl eher der deutlichen Minderheit an. Insbesondere auf der BAB wäre ich froh, wenn mich Brummis nicht mehr zusammenfalten können weil der Notbremsassistent nicht mehr deaktivierbar ist. Oder mich im Falle einer Panne nicht mehr vom Standstreifen holen, weil sich das Fahrzeug (meistens...) selber in der Spur hält.
Und ähnlich sehe ich das im PKW. Natürlich ist die Technik nicht Perfekt. Ebenso wie ABS, ESP und ähnliches nicht Perfekt war. Die Zeit bleibt aber nicht stehen 😉
Ich bin - wohlwissend dass das zum jetzigen Zeitpunkt nur Komfort und Redundanz ist - zumindest ziemlich positiv den Assistenzsystemen meines Fahrzeugs gegenübergestellt. Am schlechtesten funktioniert da noch die Verkehrszeichenerkennung, die verkuckt sich hin und wieder mal. Hilft einem aber im Falle eines "Was gilt hier nochmal?", v.a. im Ausland, schon deutlich weiter. Über ACC, den Notbremsassistenten, den adaptiven Spurhalteassistenten und Totwinkelwarner kann ich quasi gar nicht meckern.
So ein paar schöne Airpods inne Akustiklöffel und nen Hipster-Rapper auf Level 11, schon kannste ne Ducati bei 12.000Touren locker überhören. Immer wieder gerne gesehen im Verkehr, auch gerne bei Radfahrern. Da biste ganz modern taub. Aber dafür haste ja die drei Riesen für die Assis bezahlt, obwohl, es sind nur 45€ im Monat Leasing ontop, geht doch!
Gruß
Gravitar