Ansaugkrümmertausch / Unruhiger Motor mit Abgasgeruch / P0190 P1190

Mercedes C-Klasse W203

Hallo zusammen,

unser W203 C220 CDI (OM 611) läuft sehr unruhig (der Motor "wackelt" richtig im Standgas), ist laut und beim Anfahren hat er keine Leistung. Der Turbo funktioniert aber ab ca 2500 Umdrehungen. Aus dem Motorraum raucht das Auto ab und zu und es riecht stark nach Abgasen. Auch im Auspuff kommt sporadisch Rauch (eher hellschwarz).

Ich weiß nicht, ob der Fehler mit dem Wechsel des Ansaugkrümmers zusammenhängt. Diesen habe ich eigenständig gewechselt und alles eingebaut. Dabei habe ich auch die Ölkühlerdichtung ausgetauscht. Und eine Kraftstoffleitung habe ich auch ausgetauscht, da diese porös war und undicht wurde. Mit dem etwas undichten Schlauch bin ich einige Tage gefahren und diesen dann ausgetauscht. Danach fuhr ich noch ca. 1 Woche problemlos.

Plötzlich startete der Wagen nicht mehr und ich habe festgestellt, dass der Anlasser defekt ist. Nachdem ich auch den Anlasser eigenständig ausgetauscht habe, tritt das Problem auf.

Ich vermute, Folgendes:

-das AGR-Ventil ist defekt
-irgendwo saugt er Falschluft ein
-Hochdruckpumpe (für Kraftstoff) defekt
-Injektoren funktionieren nicht richtig.

Ich war gestern in einer Werkstatt und es waren folgende Fehler im Speicher abgelegt:
-P0190 Drucksensor Druckverteilerrohr (Kraftstoffdruck)
-P1190 Kraftstoffdruckregler-Magnetventil
-P0115 Kühlmittel-Temperatursensor
-P1192 Ölsensor
-P1222 Fahrpedalsensor 1

Die Werkstatt konnte mir nicht genau sagen, was es sein könnte. Man müsste einen Injektortest machen.
Und nach Einbau des Anlassers trat sporadisch auch noch der Fehler "Batterie/Generator Werkstatt aufsuchen" auf.

Hatte jemand ein ähnliches Problem und könnte mir einen Ratschlag geben?

75 Antworten

Nein

Ich habe den Wagen jetzt auch in einer anderen Werkstatt prüfen lassen.

Die Werkstatt hat per OBD bei der Hochdruckpumpe einen zu geringen Druck von ca. 260 bar festgestellt. Der Sollwert liegt bei 1350 bar. Daher ist die Werkstatt der Meinung, dass die HDP defekt ist.

Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht?

Moin,
da ist für mich eher die Frage, ob ich der Werkstatt vertraue.
Meine Einschätzung:
Nein, der Wert ist für mich unverständlich und die Schlussfolgerung HDP defekt könnte viel zu kurz greifen.
So weit ich es bisher verfolgt habe läuft der Motor doch noch, oder irre ich mich da?

Der Druck der HDP wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
Beim 611 wird der Kraftstoff von der Vorförderpumpe mit einem Maximaldruck von wenigen bar zur HDP gepumpt, die Menge wird am Eingang der HDP nicht elektrisch geregelt.
Die der HDP zur Verfügung gestellte Menge Kraftstoff wird in die Rail gepumpt, durch die Gesamtübersetzung KW/ NW / HDP machen bei einer Kurbelwellenumdrehung zwei Pumpzylinder einen Hub.
Die Pumpmenge steigt mit der Motordrehzahl und liegt weit über dem berechneten Bedarf aus
a) Einspritzung aller vier Injektoren für Vollast (die Menge geht maximal als Einspritzmenge in den Zylinder) plus
b) der Menge, die vier Injektoren für ihre innere Hydraulik bei jeder Einspritzung verarbeiten / verbrauchen plus
c) der Menge, die an den Hydraulikelementen der vier Injektoren vorbeigeht
b+c ist die "Leckölmenge", die geht in den Rücklauf.

Da die gepumpte Menge bei einem intakten System immer weit höher liegt als die benötigte Menge ergibt sich schon bei Starterdrehzahl ein Überschuss, der Druck würde ohne Regelung auf zu hohe Werte steigen.
Deshalb ist das Druckregelventil ohne Strom nur leicht von einem Federdruck geschlossen, mehr als erwa 90 bar bauen sich ohne zutun des MSG am Druckregelventil nicht auf.
Der tatsächlich entstehende Druck muss vom MSG korrekt gemessen und über das Druckregelventil elektrisch gesteuert werden. Ist der Druck unter dem Sollwert, so erhöht das MSG den Steuerstrom und das verringert den Querschnitt der Abströmöffnung im Druckregelventil.

Wie aus dieser Beschreibung ersichtlich ist der Raildruck nie nur von der HDP abhängig.

Schon bei Starterdrehzahl von mehr als 200 1/min soll sich nach spätestens 40 Sekunden ein Druck von mehr als 1100 bar aufgebaut haben.
Unter 800 bar gibt das MSG keine Einspritzung frei, der Motor läuft nicht.

Wie kann dann eine Werkstatt an einem Motor, der läuft einen Druck von 260 bar messen?
Kann nicht sein.

Das Druckregelventil wird über eine Puls-Weiten-Modulation gesteuert, der Wert wird daher meist in % entsprechend der Einschaltdauer angegeben.
Selbst wenn sich bei maximaler elektrischer Ansteuerung des Druckregelventils kein ausreichender Hochdruck aufbauen sollte kann das verschiedene Gründe haben
1. Ungenügende Kraftstoffmenge, zu kleiner Vordruck aus der Vorförderpumpe
- Luft im System, einfachster Fall O-Ringe an den Steckanschlüssen Kraftstoffleitungen verhärtet oder Schlauch am Eingang Kraftstoffwärmetauscher eingerissen, Kraftstofffilter zu, Gehäuse Kraftstoffilter nicht richtig verschlossen oder gerissen...

2. Ein oder mehrere Injektoren haben eine unzulässig hohe Leckölmenge, die Pumpleistung der HDP genügt nicht
- wenn der Motor noch läuft kann die Leckölmenge gemessen werden (Grenzwert bei 4500 1/min max 150 mL je Injektor, das ist ne ganze Menge)

3. Ein Defekt am Druckregelventil führt zu ungeregelter Abströmung aus der Rail

4. Der Rücklauf ist nicht frei. Wenn der Rücklaufdruck steigt stellt ein Rückschlagventil an der HDP den Zulauf ab. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung. Wenn der Rücklauf begrenzt ist würden die Niederdruckleitungen durch abströmernden Hochdruck platzen. Im Eingang der HDP sitzt dafür ein Rückschlagventil, das kann man nach Abbau des Absperrventils mit einem nicht kratzenden Dorn prüfen.

Der Fehler ist aus meiner Sicht noch nicht ausreichend eingegrenzt und ich würde diese Werkstatt nicht am Hochdrucksystem arbeiten lassen.

Gab es nicht schon mal den Befund, dass ein Zylinder nicht mitlaufen würde?
Selbst mit der alten Carsoft- Fremd- Diagnose kann man Rundlaufwerte sehen, mit SD vermutlich auch Injektoren einzelner Zylinder ausschalten. Dann merkt man, welcher Zylinder das ist und so auch Defekte an Kolben oder Ventilen lokalisieren können.
Was ist daraus geworden?

Gruß
Pendlerrad

@Pendlerrad
Du hast sehr interessante Punkte angesprochen. Ich gehe im Folgneden mal auf einzelne Punkte von dir ein und markiere die wichtigen fett:

Zitat:

So weit ich es bisher verfolgt habe läuft der Motor doch noch, oder irre ich mich da?

Ja, der Motor läuft (wieder).

Zitat:

b) der Menge, die vier Injektoren für ihre innere Hydraulik bei jeder Einspritzung verarbeiten / verbrauchen plus

c) der Menge, die an den Hydraulikelementen der vier Injektoren vorbeigeht

b+c ist die "Leckölmenge", die geht in den Rücklauf

Bei mir ist, wie bereits erwähnt, Kraftstoff im Motoröl (habe inzwischen das Öl gewechselt und die Ölmenge ist um 1,5 L gestiegen nach einer Fahrt von 20-30 km).
Nach deiner Beschreibung könnten also I) die Injektoren defekt sein oder II) die HDP einen defekt haben, denn sie könnte ja "noch viel mehr Kraftstoff" reinpumpen, als die ohnehin höhere Menge.

Zitat:

Der tatsächlich entstehende Druck muss vom MSG korrekt gemessen und über das Druckregelventil elektrisch gesteuert werden. Ist der Druck unter dem Sollwert, so erhöht das MSG den Steuerstrom und das verringert den Querschnitt der Abströmöffnung im Druckregelventil.

Auf Verdacht habe ich bereits den Druckregelventil und den Raildrucksensor (je vorne und hinten am Railrohr) ausgetauscht. Einen Defekt der beiden Sensoren schließe ich aus.

Zitat:

Die der HDP zur Verfügung gestellte Menge Kraftstoff wird in die Rail gepumpt, durch die Gesamtübersetzung KW/ NW / HDP machen bei einer Kurbelwellenumdrehung zwei Pumpzylinder einen Hub.

Also könnten womöglich der Kurbelwellensensor und/oder Nockenwellensensor defekt sein.

Zusammenfassung (bis hierhin) könnten folgende Komponenten beschädigt sein:
1) Injektoren -> Ich habe bereits andere eingebaut, aber hatte ja nichts gebracht.
2) Druckregelventil -> bereits ausgetauscht.
3) Raildrucksensor -> bereits ausgetauscht.
4) Vorförderpumpe -> Da die Pumpe lt. deiner Beschreibung nur den Kraftstoff befördert (unter niedrigem Druck) eher irrelevant?
5) Kurbelwellensensor?
6) Nockenwellensensor?
7) Hochdruckpumpe?

Zitat:

Schon bei Starterdrehzahl von mehr als 200 1/min soll sich nach spätestens 40 Sekunden ein Druck von mehr als 1100 bar aufgebaut haben.

Unter 800 bar gibt das MSG keine Einspritzung frei, der Motor läuft nicht.[..]

Wie kann dann eine Werkstatt an einem Motor, der läuft einen Druck von 260 bar messen?

Der Druck wurde, soweit ich die Werkstatt verstanden habe, an der HDP gemessen. Kann es nicht sein, dass bspw. beim Startvorgang genügend Druck aufgebaut wird und dieser dann wegen eines Defekts der HDP schlagartig abfällt, nachdem der Motor gestartet ist?

Was noch erwähnenswert und wichtig ist: Ich hatte ja auch Anlasserprobleme, der Wagen ließ sich nicht starten und beim Drehen des Schlüssels kam 0 Reaktion vom Wagen. Daraufhin hatte ich erst den Kraftstoffpumpenrelais getauscht. Der Wagen ließ sich (soweit ich mich entsinnen kann) sehr schlecht bis gar nicht starten; er ließ sich erst dann starten, wenn man auf den Anlasser geklopft hatte. Es kam während des (unrunden) Laufs sporadisch die Meldung "Batterie/Generator. Werkstatt aufsuchen".
Dann habe ich den Anlasser ausgetauscht. Ich glaube, erst mit diesem Anlasserproblem wurde der Motorlauf unrund. Vielleicht weil ich zu viel "georgelt" habe? Könnte es sein, dass aufgrund des defekten Kraftstoffpumpenrelais die HDP kein Kraftstoff bekam und ich parallel zu viel georgelt habe und dadurch die HDP beschädigt worden ist?

Zitat:

1. Ungenügende Kraftstoffmenge, zu kleiner Vordruck aus der Vorförderpumpe

- Luft im System, einfachster Fall O-Ringe an den Steckanschlüssen Kraftstoffleitungen verhärtet oder Schlauch am Eingang Kraftstoffwärmetauscher eingerissen, Kraftstofffilter zu, Gehäuse Kraftstoffilter nicht richtig verschlossen oder gerissen.

Beim Tausch des Ansaugkrümmers habe ich eine Kraftstoffleitung beschädigt und habe diese aber ausgetauscht. Teilenr.: A6110701132.

"O-Ringe an den Steckanschlüssen Kraftstoffleitungen" -> welche meinst du genau? Kann ich prüfen.

Zitat:

2. Ein oder mehrere Injektoren haben eine unzulässig hohe Leckölmenge, die Pumpleistung der HDP genügt nicht - wenn der Motor noch läuft kann die Leckölmenge gemessen werden (Grenzwert bei 4500 1/min max 150 mL je Injektor, das ist ne ganze Menge)

Ich hatte einige Prüfungen in Xentry vorgenommen (siehe Anhang). Ich kann aber mit den Ergebnissen nicht viel anfangen, aber vielleicht Du?

Zitat:

4. Der Rücklauf ist nicht frei. Wenn der Rücklaufdruck steigt stellt ein Rückschlagventil an der HDP den Zulauf ab. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung. Wenn der Rücklauf begrenzt ist würden die Niederdruckleitungen durch abströmernden Hochdruck platzen. Im Eingang der HDP sitzt dafür ein Rückschlagventil, das kann man nach Abbau des Absperrventils mit einem nicht kratzenden Dorn prüfen.

Muss ich dafür die HDP ausbauen und demontieren? Kannst du mir den Punkt bitte genauer erklären?

Zitat:

Gab es nicht schon mal den Befund, dass ein Zylinder nicht mitlaufen würde?

Ja, Zylinder 3. Die Werkstatt, die den Wagen zum Starten bringen konnte, meinte, dass Zylinder 3 nicht funktionieren würde (Vermutung war, dass der Zylinder verdreckt wäre und kein Hub ausführen könne).
Ich habe ja auch mit Xentry den folgenden Fehler gehabt: P1481-004: Glühkerzenausfall Zylinder 3

Zitat:

Selbst mit der alten Carsoft- Fremd- Diagnose kann man Rundlaufwerte sehen, mit SD vermutlich auch Injektoren einzelner Zylinder ausschalten. Dann merkt man, welcher Zylinder das ist und so auch Defekte an Kolben oder Ventilen lokalisieren können.

Was ist daraus geworden?

Auf Xentry hätte ich noch Zugriff, kann gerne Messungen durchführen, ich würde aber keine Zylinder ausschalten oder irgendwas Programmieren, da ich ja bereits damit auf die Nase gefallen bin und der Motor sich nicht mehr starten ließ.
Ich muss nur wissen, in welchem Menü ich die Werte auslesen kann.

Hochdruckprüfung
Raildruckschwankung
Y74-Druckregelventil
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Moin,
ich habe bereits den Eindruck geäußert, dass Du die Arbeitsweise Deines Motors und des Common-Rail-Systems noch nicht verstanden hast
Ich sehe wenig Sinn darin, Zeit in Wiederholungen zu investieren, trotzdem versuche ich es noch einmal.
Ganz zu Beginn hast Du diese Beschreibungen gegeben:
Zitat:
(OM 611) läuft sehr unruhig (der Motor "wackelt" richtig im Standgas), ist laut und beim Anfahren hat er keine Leistung. Der Turbo funktioniert aber ab ca 2500 Umdrehungen. Aus dem Motorraum raucht das Auto ab und zu und es riecht stark nach Abgasen. Auch im Auspuff kommt sporadisch Rauch (eher hellschwarz).
Ich weiß nicht, ob der Fehler mit dem Wechsel des Ansaugkrümmers zusammenhängt.
Ich habe einen Rücklauftest gemacht und zwei Injektoren haben zu viel Kraftstoff zurückgeführt. Sie waren auch ziemlich verkokt. Also habe ich vier generalüberholte Injektoren bestellt und eingebaut. Der Wagen läuft nun zwar besser, aber immer noch nicht "normal". Sporadisch fängt er wieder an zu ruckeln und zittert.
Zitat Ende.
Wie wurde die Rücklaufmenge gemessen, was war das Ergebnis?
Gemäß Vorgabe MB ist der Grenzwert bei 4500 Umdrehungen je Minute 150 mL je Injektor.

Du hast angegeben, der Wagen qualmt vermutlich wegen des Kraftstoffes im Motoröl. Wie soll das gehen?
Was ist, wenn der Qualm an den heißen Teilen z. B. im Abgasturbolader durch unverbrannten Kraftstoff eines defekten Zylinders entsteht?
Ob der Motor mechanisch in Ornung ist wurde meines Wissens noch nicht geklärt

Die folgenden Aussagen von Dir sind für mich mindestens fragwürdig

Zitat:

Nach deiner Beschreibung könnten also I) die Injektoren defekt sein oder II) die HDP einen defekt haben, denn sie könnte ja "noch viel mehr Kraftstoff" reinpumpen, als die ohnehin höhere Menge.
(das ist Unsinn, HDP pumpt micht einfach rein und mehr Kraftstoff führt bei intaktem Motor zu Leistung, im Stand zu Drehzahl)
Auf Verdacht habe ich bereits den Druckregelventil und den Raildrucksensor (je vorne und hinten am Railrohr) ausgetauscht. Einen Defekt der beiden Sensoren schließe ich aus.
''''Gebrauchtteile, Sensorwerte und Regelspannung am Geber und MSG nicht gemessen, aber Ausschluss?''''

Zitat:

Die der HDP zur Verfügung gestellte Menge Kraftstoff wird in die Rail gepumpt, durch die Gesamtübersetzung KW/ NW / HDP machen bei einer Kurbelwellenumdrehung zwei Pumpzylinder einen Hub.


''''das ist eine Erläuterung zum mechanischen Antrieb der HDP und ihrer Pumpfunktion, wie kommt man von dort zu der von Dir geäßerten Vermutung eines Defekts an Kurbelwellen - oder Nockenwellensensor?''''

Zitat:

Könnte es sein, dass aufgrund des defekten Kraftstoffpumpenrelais die HDP kein Kraftstoff bekam und ich parallel zu viel georgelt habe und dadurch die HDP beschädigt worden ist?


''''Kraftstoffpumpenrelais hat der 611 nicht. Der Kraftstoff wird mit Unterdruck vom Tank über Kraftstoff-Wärmetauscher und K-Filter von der Vorförderpumpe gezogen. Die sitzt vorn am Zylinderkopf.''''

Zitat:

2. Ein oder mehrere Injektoren haben eine unzulässig hohe Leckölmenge, die Pumpleistung der HDP genügt nicht - wenn der Motor noch läuft kann die Leckölmenge gemessen werden (Grenzwert bei 4500 1/min max 150 mL je Injektor, das ist ne ganze Menge)


Ich hatte einige Prüfungen in Xentry vorgenommen (siehe Anhang).

''''Leckölmessung ist echte Arbeit, kein Einsatz eine Diagnosesystems''''

Zitat:

Gab es nicht schon mal den Befund, dass ein Zylinder nicht mitlaufen würde?

Ja, Zylinder 3. Die Werkstatt, die den Wagen zum Starten bringen konnte, meinte, dass Zylinder 3 nicht funktionieren würde (Vermutung war, dass der Zylinder verdreckt wäre und kein Hub ausführen könne).

Ich habe ja auch mit Xentry den folgenden Fehler gehabt: P1481-004: Glühkerzenausfall Zylinder 3

''''In Einzelfällen kann eine Glühkerze auch "verbrennen" und dann könnten Teile z. B. ein Ventil beschädigen. Defekte Teile sollten ersetzt werden. Bei herausgedrehter Glühkerze bietet sich der Kompressionstest an''''

Gruß
Pendlerrad

Zitat:

@Pendlerrad schrieb am 2. November 2024 um 14:45:28 Uhr:


1) Wie wurde die Rücklaufmenge gemessen, was war das Ergebnis?
Gemäß Vorgabe MB ist der Grenzwert bei 4500 Umdrehungen je Minute 150 mL je Injektor.

2) Du hast angegeben, der Wagen qualmt vermutlich wegen des Kraftstoffes im Motoröl. Wie soll das gehen?
Was ist, wenn der Qualm an den heißen Teilen z. B. im Abgasturbolader durch unverbrannten Kraftstoff eines defekten Zylinders entsteht?
Ob der Motor mechanisch in Ornung ist wurde meines Wissens noch nicht geklärt

3) "Auf Verdacht habe ich bereits den Druckregelventil und den Raildrucksensor (je vorne und hinten am Railrohr) ausgetauscht. Einen Defekt der beiden Sensoren schließe ich aus."

-> Gebrauchtteile, Sensorwerte und Regelspannung am Geber und MSG nicht gemessen, aber Ausschluss?

4) das ist eine Erläuterung zum mechanischen Antrieb der HDP und ihrer Pumpfunktion, wie kommt man von dort zu der von Dir geäßerten Vermutung eines Defekts an Kurbelwellen - oder Nockenwellensensor?

5) Kraftstoffpumpenrelais hat der 611 nicht. Der Kraftstoff wird mit Unterdruck vom Tank über Kraftstoff-Wärmetauscher und K-Filter von der Vorförderpumpe gezogen. Die sitzt vorn am Zylinderkopf.

6) Leckölmessung ist echte Arbeit, kein Einsatz eine Diagnosesystems.

7) In Einzelfällen kann eine Glühkerze auch "verbrennen" und dann könnten Teile z. B. ein Ventil beschädigen. Defekte Teile sollten ersetzt werden. Bei herausgedrehter Glühkerze bietet sich der Kompressionstest an.

Gruß
Pendlerrad

Ich habe deine Antworten oben nummeriert und gehe darauf ein:

Zu 1) Als Laie (!) habe ich den Test durchgeführt (im Leerlauf) und bei einem Zylinder war die Rücklaufmenge deutlich geringer als bei den anderen. Habe das Ergebnis auch einer Werkstatt gezeigt und die meinte auch, dass an dem Injektor etwas nicht stimmen würde.

2) Ich kann es nicht beurteilen, ob ein mechanischer Defekt vorliegen könnte.

3) Wenn du die genauen Menüpunkte in Xentry benennen kannst, kann ich diese gerne prüfen.

4) Ich habe einige Symptome gegoogelt und einige passten zu einem Defekt eines der beiden Sensoren. Daher hatte ich nur eine Vermutung und die Frage gestellt.

5) Ich habe ein Relais mit der Teilenr. A002 542 11 19 ausgetauscht und das sei der Kraftsstoffpumpenrelais.

6) Es gibt diverse Tests, die man in Xentry durchführen kann. Ich habe auch noch interessante Sachen herausgefunden:
a) HFM/System Ladeluft Prüfung:
Die Luftmasse ist im Leerlauf außerhalb des Toleranzbereiches. Sobald ich die Drehzahl auf >1500 Umdrehungen erhöhe, gelangt der Messwert in den grünen Toleranzbereich. Vermutung/Frage: Wird irgendwo Falschluft angesaugt und ist die Ursache für mein Problem?

b) Mengenkorrekturwerte der Laufruheregelung:
Im Programm steht drin, dass falls der Mengenkorrekturwert eines Zylinders +-5mm3 / Hub beträgt, muss der Injektor des jeweiligen Zylinders ausgetauscht werden. In meinem Fall:
Zylinder 1: -5,2 mm3 (Leerlauf) und -5,1 mm3 (bei 1523 Umdrehungen)
Zylinder 3: +5,2 mm3 (Leerlauf) und +5,1 mm3 (bei 1523 Umdrehungen)
Zylinder 4: + 1,1 mm3 (Leerlauf) und -2,3 mm3 (bei 1523 Umdrehungen)
Zylinder 2: -5,1 mm3 (Leerlauf) und -4,1 mm3 (bei 1523 Umdrehungen)

7) Aktuell wird nur ein einziger Fehler angezeigt: "Glühkerzenausfall Zylinder 3".

Ich kann es verstehen, dass du von meiner Herangehensweise genervt bist, aber ich habe aktuell nicht so viel Zeit, um mich in die Funktionsweise des Motors und der Komponenten einzulesen und ich bin auch kein gelernter KFZler, um bestimmte Aussagen treffen zu können. Daher versuche ich mit wenig Aufwand ans Ziel zu kommen - aber scheinbar haben auch nicht alle Werkstätte eine Ahnung vom System und wollen auf Verdacht Teile tauschen.

Ich habe jetzt noch eine andere Werkstatt gefunden, die auf MB spezialisiert ist. Mal schauen, ob diese eine endgültige Lösung hat...

Zitat:

@MrBenz1 schrieb am 6. November 2024 um 10:51:42 Uhr:


..
Ich kann es nicht beurteilen, ob ein mechanischer Defekt vorliegen könnte.
...

Eine Kompressionsprüfung gibt Anhaltspunkte
Die Beurteilung der Korrekturmengen aus der Laufruhergelung macht nur Sinn, wenn der Motor mechanisch in Ordnung ist. Bei mangehafter Kompression eines Zylinders kann vom MSG keine "Laufruhe" hergestellt werden

Der erste Injektortausch war bereits Unsinnig, "zu geringe Leckölmenge" gibt es bei den Injektoten des OM611 nicht.

Der Temenersteller hat ja "keine Zeit",
aber wer den Unterschied zwischen Einspritzdüsen (bei Betreib einer Einspritzpumpe erforderlich) und Injektoren des Common-Rail-Systems (keine Einspritzpumpe vorhanden) verstehen möchte kann z. B. hier dazu etwas lesen:
https://www.c-klasse-forum.de/.../index.php?...

Wer "Kraftstoffpumpenrelais W202" googelt wird fündig. Das gefundene Relais ist bei neueren Modellen ein Standard-Arbeitsstromrelais, das mit gleicher Teilenummer auch für andere Zwecke verbaut wird.
Das Relais findet sich dann auch bei Fahrzeugen ohne elektrische Kraftstoffpumpe, nur eben an anderer Stelle.....

Die Werkstatt hat mir erst in 3,5 Wochen einen Termin gegeben... Ersteinschätzung (ohne zu prüfen/messen): HDP soll es nicht sein. Entweder Injektor oder ein Zylinder ist defekt.

@Pendlerrad Was sagst du zu den Punkten 6a und 7?

6a inwiefern außerhalb des Toleranzbereichs? Istwert zu niedrig oder zu hoch?

es mag ja sein, dass der TE glaubt, interessante Sachen gefunden zu haben, aber ich glaube nicht daran, dass man ohne Verständnis der Motortechnik nur mit immer neuen Fragen zu einem Ergebnis kommt.

Gemäß Beschreibung geht es nicht um eine ständiiges Auf- und Ab der Leerlaufdrehzahl, der Motor sägt nicht. Er läuft extrem unrund, schüttelt sich und stößt heftig Rauch aus.

Es geht hier um einen Diesel.

Der Selbstzünder braucht kein "zündfähiges Gemisch", er läuft mit Luftüberschuss.
Es gibt keine herkömmliche Drosselklappe, nur eine Stellklappe zur Unterstützung der AGR-Wirkung.

Das Ergebnis des Luftmassenmesser wird vom MSG berücksichtigt, damit bei Leistungsanforderung nicht im Verhältnis zur angesaugten Luft zu viel Diesel eingespritzt wird, der Motor stößt sonst beim Beschleunigen zu viel Ruß aus.
"Falschluft" beeinflusst den Motorlauf nicht wie beim Benziner und im Leerrlauf ist der LMM nicht an der Motorregelung beteiligt......
Das lässt sich alles in den MB- Unterlagen zum OM 611 nachlesen, der TE hat mir mitgeteilt, dass er den Zugang dazu hat.
Also würde es möglicherweise helfen, diese Informationen zu lesen......

Zitat:

@CarDiaLectric schrieb am 6. November 2024 um 23:05:14 Uhr:


6a inwiefern außerhalb des Toleranzbereichs? Istwert zu niedrig oder zu hoch?

Anbei die Screenshots. Das erste Bild zeigt den Wagen im Leerlauf (außerhalb des Toleranzwertes, wobei der Wert mal bei ~ 450 hin und her sprang auf 600-650).
Das zweite Bild zeigt den Wagen bei einer Drehzahl von 1500-2000 Umdrehungen.

Zitat:

@Pendlerrad schrieb am 7. November 2024 um 00:49:11 Uhr:


es mag ja sein, dass der TE glaubt, interessante Sachen gefunden zu haben, aber ich glaube nicht daran, dass man ohne Verständnis der Motortechnik nur mit immer neuen Fragen zu einem Ergebnis kommt.
[...]
Also würde es möglicherweise helfen, diese Informationen zu lesen......

Bisher hast du mir wertvolle Tipps und Anmerkungen gegeben - vielen Dank dafür.
Du kennst dich doch sehr gut aus mit der Motortechnik - aber zu einer Problemlösung sind wir noch nicht wirklich gekommen.

Ich fasse mal deine Vermutungen zusammen, vielleicht hilft mir das Auffrischen:

1) "Die Leerlauf-Probleme könnten immer noch mit dem Austausch der Ladeluftverteilung (bei Dir Ansaugbrücke genannt) zusammen hängen."
-> Wenn die alte Ansaugbrücke nicht defekt wäre, würde ich diese testweise mal wieder einbauen. Aber unsicher, ob es daran liegt.

2) "Dieser Fehler gehört auch eher zum Stromkreis als zum Sensor selbst, der Stromkreis sollte vor Auswechslung des Sensors geprüft werden, "eher Messgerät statt großem Schraubenschlüssel"."
-> Die Werkstatt hat die "Elektrik" des Wagens detailliert geprüft.

3) "Wenn die Einlasskanalabschaltung funktioniert und der Motor im Standgas trotzdem sehr unrund läuft könnte der Dieseleintrag im Motoröl möglicherweise auch auf einen mechanischen Defekt und dadurch verringerte Verdichtung an einem (oder mehreren) Zylinder hindeuten."
-> Kompressionsprüfung notwendig.

4) "Diese Korrekturmengen kann man sich als Lifewerte in der Diagnose ansehen, es sind normalerweise bei ruhigem Motorlauf ständig wechselnde Werte. Bei Defekt eines Injektors oder Zylinders hängt dieser Wert dann an der Korrekturgrenze fest. Bei fehlender Zündung an der Obergrenze, bei nicht sauber schklließendem Injektor an der Untergrenze."
-> Diese Werte habe ich doch gemessen. In Xentry steht etwas von +- 5 mm³/Hub. Meine Ergebnisse siehst du oben.

5) "Schon bei Starterdrehzahl von mehr als 200 1/min soll sich nach spätestens 40 Sekunden ein Druck von mehr als 1100 bar aufgebaut haben.
Unter 800 bar gibt das MSG keine Einspritzung frei, der Motor läuft nicht.
Wie kann dann eine Werkstatt an einem Motor, der läuft einen Druck von 260 bar messen? Kann nicht sein."
-> Ich weiß nicht, von welchem "Druck" du sprichst, aber bei meiner Messung in Xentry wird ebenfalls ein Raildruck (nicht der Druck der HDP) von ~ 280 bar angezeigt. Bei 1500 Umdrehungen steigt der Raildruck auf 450 bar.

6) "Gab es nicht schon mal den Befund, dass ein Zylinder nicht mitlaufen würde?
Selbst mit der alten Carsoft- Fremd- Diagnose kann man Rundlaufwerte sehen, mit SD vermutlich auch Injektoren einzelner Zylinder ausschalten. Dann merkt man, welcher Zylinder das ist und so auch Defekte an Kolben oder Ventilen lokalisieren können."
-> Wie kann ich einen Injektor in Xentry deaktivieren? Eine Werkstatt hatte - ich glaube die Stecker der Injektoren - einzeln bei laufendem Motor testweise abgezogen, um zu schauen, ob der Motor weiter läuft. Der Motor ging immer sofort aus.

Ich muss eine gute Werkstatt finden, die Zeit und Ahnung hat. So kommen wir glaube ich nicht weiter.

Leerlauf
1500-2000 Umdrehungen

Also wenn die gemessene Luftmasse zu gering im Leerlauf ist, kann es z.B. an einer Undichtigkeit, AGR usw. liegen. Aus welcher Gegend kommst du?

Zitat:

@CarDiaLectric schrieb am 7. November 2024 um 09:23:24 Uhr:


Also wenn die gemessene Luftmasse zu gering im Leerlauf ist, kann es z.B. an einer Undichtigkeit, AGR usw. liegen. Aus welcher Gegend kommst du?

Was mich dabei stutzig macht ist, dass keinerlei Fehlermeldung hinterlegt ist. Ich habe die geringe Luftmasse durch zufälliges Prüfen entdeckt.

Der Motor läuft sehr unruhig, wackelt wie ein Traktor und dampft hinten.

Raum Düsseldorf

Ich hätte mich der Sache gerne angenommen aber die Strecke von 5,5 Stunden wäre schon sehr weit für dich…

Woher kommst du denn? Und hast du eine Werkstatt?

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