Anhängerbetrieb mit einem Superb 3 Kombi
Hallo,
wir planen ein neues Auto und der S3 Kombi steht derzeit auf Platz 1 der Auswahlliste. Hat schon jemand Erfahrungen mit einem S3 im Wohnwagenbetrieb? Unser WW wiegt 1,8 t und des Superb soll der 190PS Handschallter-Diesel werden.
Lohnt sich für den Hängerbetrieb das ACC? Aktuell haben wir einen C5 mit Hydractive3+ Fahrwerk und da ist es durchaus hilfreich in den Sportmodus zu wechseln, da so die Nickbewegungen des Gespanns stärker unterdrückt werden.
Danke für eure Rückmeldungen!
Beste Antwort im Thema
Den Aussagen einen Hänger so zu laden, dass die Stützlast abnimmt und bei ca. 55 kg liegt, kann ich beim besten Willen nicht folgen als gute Empfehlung. Die Empfindlichkeit des Zuges auf Seitenwind nimmt recht stark zu auf Seitenwind und bei schlechteren Strassenverhältnissen.
Lieber habe ich etwas mehr Nickbewegungen als Pendelbewegungen und aufschaukeln des Hängers in Fahrtrichtung. Um die optimale Lastverteilung mit meinem Wowa (1600 kg) und Bootsanhänger (1800 plus kg) subjektiv zu ermitteln, habe ich das jeweils einfach gemacht: Kaufte 10 x 6 Packs mit 1,5 Liter Mineralwasser Flaschen. Das sind 90 kg. Dies platzierte ich in beiden Anhängern und fing an mit einer Stützlast auf dem Haken von besagten ca. 50 kg. Beide Hänger lagen dann am besten, als ich mit den Mineralwasserflaschen soweit vorne war auf den Hängern, dass ich bei ca. 90 kg Stützlast lag. Das Zugfahrzeug war dabei mit 2 Erwachsenen und 3 Jugendlichen, samt Gepäck und plus Deichsellast auf der Kupplung nahe an dessen maximaler Last.
Das Verhältnis von Gewichtsverteilung ist fahrtechnisch immer am besten, wenn erst das Zugfahrzeug richtig beladen ist (inklusive Stützlast) und zweitens die Stützlast auf der Kupplung nicht zu tief ist sondern tendenziell fast oder gar voll ausgenutzt wird.
Es ist ganz bestimmt fahrlässig gefährlich das Zugfahrzeug weniger zu beladen und mit wenig Stützlast das Hängergewicht zu maximieren. Einen solchen fahrlässigen Blödsinn habe ich nun wirklich noch gar nie gehört!!! Wer schon mal die Rhoneautobahn bei Mistral oder den Ijsselmeer-Damm bei Nord-oder Südwind bzw. Seitenwind befuhr und vielleicht sogar einen Lkw versuchte zu überholen, weiss wahrscheinlich was ich meine. Mit weniger Gewicht auf der AhK schaukelt sich der Zug viel schneller und gefährlich auf.
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Superb 3 und ähnliche Fahrzeuge sich grundsätzlich sehr schnell den Grenzen nähern und im Vergleich zu SUV mit selbst tragendem Rahmenbau, permanentem 4x4 und eben auch mit anderem Ratio der Lasten wenig eignen!
Meinem S3 mute ich auch ab und zu Zuglasten zu von ca. 2 t zu. Ich bin mir der Physik dabei sehr bewusst und würde aus Verständnisgründen und mit viel Erfahrung niemals auf die irrwitzige Idee kommen die empfohlene Stützlasten zu unterschreiten. Eher tendiere ich dazu jemandem zu empfehlen die Stützlast zu erhöhen und die Empfehlung zu überschreiten (immer unter Einbeziehung des maximalen Zugfahrzeug Gewichtes). Das ist gewiss sicherer wie die fahrlässige Empfehlung von Mic.
61 Antworten
Die Empfehlung war eine Spezielle und keine Generelle.
Trotzdem möchte ich zum Lesen im betreffenden Kontext raten.
Meine Angaben sind gem. den Angaben und Richlinien der Kraftfahrzeugtechnik für den Betrieb eines Anhängers korrekt.
Die Angabe zur Stützlast ist eine maximale, welche nicht überschritten werden darf. Ein auf max. Stützlast gewichtete Front eines Anhängers überschreitet im Fahrbetrieb die max. erlaubte Stützlast.
In den Fahrzeugpapieren des jew. Anhängers steht ggf. auch eine Mindeststützlast, welche eingehalten werden muss. Es ist möglich, dass "Mindeststützlast" herstellerabhängig anders definiert wird.
Die Beladung eines Anhängers ist konstruktionsbedingt differierend. Grundsätzlich jedoch Gewichte nicht hoch lagern und soweit möglich dicht an der Hängerachse sichern.
Wird eine starke Nickneigung festgestellt, sollte versucht werden Gewicht etwas nach vorn zu verlagern. Eine Stufenweise Erhöhung der Stützlast wie auch Erhöhung des Luftdrucks der Reifen des Zugfahrzeugs, im Rahmen der Empfehlungen des Reifenherstellers, ist empfehlenswert.
Die meisten Wohnwagen, gerade im beladenen Zustand sind vor Nickbewegungen nicht frei.
Die Frage ist: wann wird es gefährlich? Wie und mit welchen Maßnahmen kann eine Gefahrensituation vermeiden ?
Dazu gehört nicht eine max erlaubte Stützlast zu 100% naiv im Stillstand aufzugewichten.
Das nenne ich gefährlich.
Mic
@micmicmicmicmic: Das mit der Stützlast solltest du dir aber dann doch nochmal belesen/ verdeutlichen.
Grds. gilt:
Die Mindeststützlast ist in §44StVZO definiert und darf bei PKW nicht weniger als 25kg betragen.
Worauf du vmtl. abstellst, ist die während des Fahrbetriebes steigerung der Stützlast durch die dann wirkenden dynamischen Kräfte. Hier ist jedoch festzustellen, dass der Gesetzgeber soooo blööööde nun auch nicht ist. Die Angegebenen Stützläsaten sind immer als ruhende Kraft definiert. Die möglichen "Überlasten", welche durch den Fahrbetrieb auftreten sind in den Konstruktionen berücksichtigt und können nur dann kritisch werden, wenn die statische Stützlast wirklich maximal überschritten wird.
Womit du Recht hast, ist, dass das zu transportierende Gewicht möglichst niedrig und möglichst nah an der Achse zu verladen ist. Allerdings ist die maximale Stützlast immer möglichst vollständig auszunutzen.
Wichtig ist jedoch auch, vorn eher zu entladen, als hinten mittels Kontergewicht gegenzuladen. Denn je weiter das Gewicht von der Kupplung weg ist, desto größer sind die potentiellen Auswirkungen auf die Schlingerneigung.
P.S.: Wir nutzen (und nutzten) bei unseren Gespannen immer die maximal erlaubt Stützlast aus.
@micmicmicmicmic
Ich bitte Dich wirklich dringlich nochmals genau zu lesen was ich sowie @iche__ schrieben. Deine Argumentation, die Stützlast nicht komplett zu nutzen sondern deutlich weniger, ist gefährlich und dies schlicht in jedem Fall! Deine Deutung der Stützlast und diese dürfte auch im dynamischen Fahrbetrieb nicht überschritten werden, ist schlicht falsch und auch für keinen Fahrer messbar.
Sei doch bitte vorsichtig und wenn deine Kenntnisse und Praxis wie in diesem Fall nicht ausreichend sind, halte Dich bitte zurück mit so fahrlässigen Empfehlungen, welche entgegen der Empfehlungen sämtlicher Fahrzeug- und Anhänger Hersteller und des Gesetzgebers sind.
Hallo BobCH, hallo "iche",
danke zunächt für eure Anregungen.
Meine Empfehlung galt jedoch einem User mit Tandem.
Daher habe ich auch nochmals das "Lesen im Kontext" erwähnt. Ich hätte dies dennoch im Text nocheinmal explitzit erwähnen sollen. Dann wäre das klarer geworden.
Übrigens wird das von "iche" erwähnte Gesetz lediglich bei Einachsern angewendet.
Zu Tandems gibt es auch diese Diskussion, über die ich gerade gestolpert bin:
http://www.campen.de/threads/75312-ideale-stuetzlast-bei-tandemachser
Bei Einachsern wird die Stützlast gem. den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Angaben der jeweiligen Fahrzeugscheinen berechnet. Die Formel findet ihr auch in euren Unterlagen zum jew Anhänger. Bei Wowas sollte dies immer beiliegen.
Die Mindeststützlast beträgt mind. 4% der Anhängelast beim Einachser und ist, meine ich, auch gesetzlich vorgeschrieben.
Ich hatte bisher Änhänger mit folgend berechneten Stützlasten: 40, 60 und 75 Kilo bei Nichtüberschreitung der max. Stützlast.
Grüße
Mic
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Hallo Mic
Du hast recht, der Kontext fehlte- Sorry!
Bob
Hallo zusammen,
habe vor einer Woche meinen neuen Superb Combi Style, 140 kW, Diesel, 4x4, DSG, Abstandstempomat, Spurhalteassistent, Columbus.... und NIVEAUREGULIERUNG bekommen.
Niveauregulierung deshalb, weil ich sehr viel mit dem Wohnwagen und anderen Anhängern unterwegs bin und die Niveauregulierung das Auto gerade halten soll, wie von Sebastian auch oben beschrieben.
Jetzt bin ich damit und mit meinem Wohnwagen nach Kroatien gefahren.
Hier meine ersten Eindrücke:
Der Superb zieht den 1600 kg WoWa super und dank Abstandstempomat ist das Fahren total relaxed, einfach ein Traum - auf der Autobahn.
Doch nach der Autobahn auf Slowenischen und Kroatischen Landstraßen wurde daraus leider ein Albtraum!!
Das Gespann schaukelte und nickte bei der geringsten Unebenheit - ich fühlte mich wie in einer Affenschaukel (Sorry dafür, aber der Vergleich trifft es am Besten) und mir wurde hinter dem Steuer ganz flau im Magen.
Ich blieb dabei auch immer innerhalb der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, die an solchen Stellen meist zwischen 40 und 60 kmh ist.
Am Wohnwagen kann es nicht liegen. Er hat eine 100er-Zulassung und das Fahrwerk ist erst 3 Jahre (ca. 10.000 km) alt.
Vielleicht bin ich auch nur von meinen Citroen C5 mit Hydroactive Fahrwerk verwöhnt, denn da trat dieser Effekt nie so stark auf.
Die C5 gibt es nicht mehr mit diesem Fahrwerk, deshalb war nun der Superb mit Niveauregulierung meine erste Wahl (und die Ausstattungs- und Assistenten-Vielfalt tat das übrige...).
Meine Frage nun:
Kann die Niveauregulierung härter, und damit effektiver gemacht werden (Einstellung oder Austausch der verstellbaren Stoßdämpfer)?
So ist es zwar ein netter Versuch einer Niveauregulierung, aber leider nicht mehr als das, also unbrauchbar.
Ich bin dankbar für jeden Hinweis!
AHK ab Werk oder nachgerüstet? Ist AH-Stabilisierung verbaut? (Ist ja für 100er Pflicht)
AHK, schwenkbar ab Werk.
ALKO Schlingerbremse ist ebenfalls ab Werk. Typ habe ich gerade nicht zur Hand, aber es ist das neueste Modell, ist ja erst 3 Jahre alt.
Gruß Roland
Hattest Du die Stützlast des Wohnwagens komplett ausgereizt? Sind die Reibbeläge der AKS noch i.O., also auch nicht verölt oder mit Farbe zugesetzt? Eigenartig aber trotzdem, dass das Ganze nicht immer auftritt..... kenne das von meinem Ave, und davor von meinem Vectra C zwar auch, aber da betraf es tatsächlich Autobahnabschnitte die scheinbar wellig waren. Es war auch nur dort reproduzierbar
Eigenartig. Ich würde definitiv Stützlast und Beladung des WoWa noch einmal genau prüfen. Hast Du die Adaptivdämpfer in allen Stellungen durchprobiert?
@ xx771:
Ich muss zugeben, dass ich die Stützlast diesmal vor der Abfahrt nicht kontrolliert habe.
Bisher hatten die Messungen immer 75 bis 85 kg ergeben und ich hatte genauso geladen wie immer (faule Ausrede, ich weiß...). Im Kofferraum waren ca. 80 kg Getränke, die man leicht nachrechnen kann. Die Rückbank war leer und vorne saßen meine Frau und ich. Ich werde vor der Heimfahrt aber definitiv die Stützlast kontrollieren.
Den Hinweis mit den Reibbelägen finde ich sehr interessant!!
Ein neues Auto hat natürlich auch eine neue und lackierte AHK. Die Farbe ist von der Kugel jetzt zwar ab, aber muss ja irgendwo hingekommen sein, vermutlich war sie eine ganze Zeit zwischen Kugel und Reibbelägen, was deren Wirkung natürlich beeinflussen oder aufheben würde.
Habe die Beläge nach dem Lesen deines Beitrags sofort kontrolliert: Sie sind jetzt sauber und ölfrei und zeigen keine Farbreste. Ich habe sie auch mit denen von anderen Wohnwägen auf dem Campinplatz verglichen - sie schauen ganz normal aus.
Danke für Deine Hilfe!!
@Kai R.:
Wie oben schon beschrieben werde ich die Stützlast vor der Heimfahrt mitte September prüfen.
Die Niveauregulierung fuktioniert nur automatisch und lässt sich leider nicht verstellen.
Dir auch vielen Dank fürs mitdenken!
Uiui, wenn er wirklich ne lackierte Kupplung hatte, dann weißt Du ja, wie jetzt deine Reibbeläge aussehen! Aber, und das sage ich weil ich schon einmal mit "offener" Schlingerkupplung fuhr, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob die vielleicht verminderte Wirkung der Reibbeläge nun ursächlich ist.... ?!? Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass es meist an der 'falschen' Beladung des WW liegt, wenn das Gespann sich blöd verhält. Der Superb sollte ja grundsätzlich ein ordentliches Zugfahrzeug darstellen, erst recht mit Niveauregulierung....
@xx771:
Wie gesagt, die Reibbeläge sehen aus wie bei den anderen Wohnwägen und fühlen sich auch genauso an, aber das ist natürlich rein subjektiv und keine wissenschaftliche Messmethode.
Außerdem kosten die nicht die Welt, d.h. ich werde sie vorsorglich vor der nächsten Fahrt austauschen.
Schlingern durch Seitenwind, oder durch Luftverdrängung von anderen Fahrzeugen habe ich nicht bemerkt, nur das unangenehme Nicken bei (schon geringen) Bodenwellen.
Unbestritten ist natürlich auch eine falsche Beladung als mögliche Ursache für das Nicken, was ich aber in meinem Fall fast ausschließen kann, weil ich bisher immer gleich lade. Die Waage wird es zeigen bevor ich wieder anspanne.
Und ja, der Superb mit Niveauregulierung sollte grundsätzlich ein ordentliches Zugfahrzeug sein...
Ja, hatte es überlesen, dass Du die Beläge kontrolliert hast. Aber andererseits muss ja der Lack nun irgendwo hin sein 😉 . Zur Not würde es ja reichen, als erstes nur den vorderen und hinteren Belag zu wechseln. Diese sind ja quasi für bzw. gegen das Nicken zuständig.
Hallo xx771,
Du hast mich mit den Reibbelägen anscheinend wirklich auf die richtige Spur gebracht.
Ich habe mal auf der Seite von "al-ko.de" gestöbert und bei den FAQ zu meiner AKS 3004 folgendes gefunden:
In den Reibbelägen meiner AKS™ 3004 ist Farbe, woher kommt diese?
Bei einigen Fahrzeugen ist im Neuzustand die Anhängerkupplung mit einer Schutzfarbe lackiert. Bitte entfernen Sie die Schutzfarbe der Kugel (z.B. Schmirgelleinen + Bremsenreiniger), bevor Sie die AKS™ zum ersten Mal anhängen.
Kann ich die Reibbeläge reinigen, wenn diese versehentlich mit Fett oder Farbe verschmutzt sind?
Nein. Die Reibbeläge bestehen aus einem speziellen Werkstoff, der nicht gesäubert werden kann. Hier Beläge bitte tauschen.
Ich werde trotzdem vor der Heimfahrt versuchen die Beläge zu reinigen (feines Sandpapier, Stahlbürste o.ä.), schlimmer kann es ja nicht mehr werden.
Daheim werde ich dann neue Beläge einbauen und meinen freundlichen Skodahändler davon in Kenntnis setzen, dass er seinem nächsten Kunden mit AHK rät, vor dem ersten Einsatz die Farbe von der Kugel zu entfernen.
Ja, was es nicht alles gibt, gell? Ich bin jetzt seit fast 30 Jahren mit Wohnwägen unterwegs, aber man lernt eben nie aus...
Wenn mit neuen Reibbelägen und blanker Kugel dann alles gut ist, bin ich auch gerne bereit bei Skoda und seiner Niveauregulierung Abbitte zu leisten, wenn...