Airbag Rückruf
In einem Beitrag der neuen AutoBild Klassik las ich, dass es anscheinend auch Probleme mit den Taka-Airbags beim Audi TT8N gibt (siehe auch https://www.motor-talk.de/.../...-mit-takata-airbags-t6765859.html?...).
In der Betriebsanleitung „Audi TT - Alles, was Sie über Ihren Audi wissen sollen“ steht auf Seite 34, dass das Airbag-System spätestens nach 14 Jahre erneuert werden muss.
Genauso ist es auch im Wartungplan „Wann und warum Ihr Audi in die Werkstatt muß.“ auf Seite 24 angeführt. Da sind Front-, Seiten- und Kopfairbags aufgelistet.
Im VAG-Studienprogramm 114 ist auf Seite 22 ist geschrieben, dass im Handschuhfach ein Aufkleber mit Verfallsdatum wäre (hat den jemand schon einmal entdeckt?) und dass die Airbag-Einheit nach 10 Jahren erneuert werden muss.
Jedoch wurden m.W. nach, die Airbags seit Jahren im Zuge der Inspektionen nicht geprüft. Zumindest habe ich nicht miterlebt, dass diese mittels dem VAG1619 getestet wurden.
Jetzt scheint es aber in einigen Regionen doch Rückrufe zu geben
https://www.kfz-rueckrufe.de/.../
https://www.bild.de/.../...-3er-hat-airbag-probleme-66513912.bild.html
Feuchtigkeit kann ja gerade bei Youngtimer, die zeitweise stillgelegt werden, auch ein Problem darstellen.
Weiß wer oder hat wer Insider-Informationen, ob dies auch in Deutschland bzw. Österreich kommen wird?
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Klingt ja irgendwie wie eine Ausrede, mit der Interessenten abgeschreckt werden können, damit die Aktion nicht so teuer wird...wenn ich meinen Wagen in einem schlechteren Zustand als bei der Abgabe aus der Werkstatt bekomme, dann sollen die gefälligst dafür sorgen, dass das zumindest zeitwertgerecht wieder instandgesetzt wird.
@yahooooo - das sind ja nur interne Informationen und ich glaube nicht, dass es darum geht, dass Interessenten verschreckt werden sollen. Aber wenn vereinzelnd geschlampt wird, und das Risiko besteht ja bei den tausenden von Fahrzeugen, dann wird sich der eine oder andere vermutlich ärgern.
Wer mir etwas beschädigt, haftet. Und jedes Unternehmen hat normalerweise dafür eine Betriebshaftpflicht. Wenn nicht, dann Pech gehabt, aber nicht ich.
Gruss caddy2E
@caddy2E - es geht ja nicht um die Haftung, sondern um die Problematik, dass außer dem Gasgenerator es keine weiteren neuen Ersatzteile gibt und da hilft keine Versicherung.
Wenn der Airbag hochgeht - egal aus welchem Grund - gibt es keinen neuen Deckel sowie keinen neuen Airbag-Sack mehr, nur mehr den Gasgenerator. Audi hat aus meiner Sicht verständlicherweise den billigsten Weg zur Problembehebung eingeschlagen.
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Aber es muss doch für das Lenkrad incl. Airbag ein Komplettersatzteil von Audi geben?! Nach einem Unfall mit Auslösung des Airbags muss das ja auch "repariert" werden können.
@black_lancelot - leider gibt es kein neues Airbag-Modul mehr. Im Falle eines Unfalles gibt es dann nur mehr die Möglichkeit ein Lenkrad ohne Airbag einzubauen oder sich am Gebrauchtersatzteilmarkt ein Airbagmodul zu besorgen.
Die Zeit für die Bevorratung von Teilen ist schon längst überschritten. Man merkt dies bspw. auch bei der Nachfrage der Spindeln des Windschotts beim Roadster.
Zitat:
@AudiTT8N3-1999 schrieb am 28. Juli 2021 um 10:09:28 Uhr:
@black_lancelot - leider gibt es kein neues Airbag-Modul mehr. Im Falle eines Unfalles gibt es dann nur mehr die Möglichkeit ein Lenkrad ohne Airbag einzubauen oder sich am Gebrauchtersatzteilmarkt ein Airbagmodul zu besorgen.Die Zeit für die Bevorratung von Teilen ist schon längst überschritten. Man merkt dies bspw. auch bei der Nachfrage der Spindeln des Windschotts beim Roadster.
Mehr als schwach, um nicht zu sagen erschreckend, wie Audi mit einem zukünftigen Klassiker "umgeht".
Das macht Porsche oder Mercedes deutlich besser.
Ich habe mal laut TPI nachgerecht, wie lange das Fahrzeug mindestens in der Werkstatt benötigt um den Tausch zu vollziehen:
27062700 ... xx ZE ... xx min ... Batterie ab- und anklemmen
69581900 ... 40 ZE ... 24 min ... Airbagmodul Aus- und Einbau
69585599 ... 30 ZE ... 18 min ... Gasgenerator ersetzen
Also in Summe wahrscheinlich etwas mehr als eine Stunde mit den Formalitäten
Die Frage, welche sich mir stellt ist: Warum sollte das Airbagmodul beim Tausch des Gasgenerators auslösen? Das ist entspreched sicher handlebar, sonst dürfte das kein Mechaniker machen (->Arbeitsplatzsicherheit).
Problematisch wäre es, wenn der Gasgenerator instabil geworden ist und von sich aus auslösen könnte; das Problem ist aber genau das Gegenteilige, dass er eben unter Umständen gar nicht mehr auslöst.
Da sehe ich Beschädigungen druch den Ausbau und den Tausch (->Kratzer) als eher möglich an.
Und sollte dem Machaniker das Ding in den Fingern um die Ohren fliegen, ist der Schaden am Airbagmodul der geringere Schaden... da wird der betreffende Mechaniker schon aus Eigeninteresse eher vorsichtig sein.
War es nicht so, dass man den Airbag sowieso alle XX Jahre wechseln sollte? Müsste die Bevorratung hierfür dann nicht auch länger greifen!?
Zitat:
@Jason_V. schrieb am 3. August 2021 um 08:33:38 Uhr:
War es nicht so, dass man den Airbag sowieso alle XX Jahre wechseln sollte? Müsste die Bevorratung hierfür dann nicht auch länger greifen!?
Auf welcher Grundlage?
VAG lässt Ersatzteile 10 Jahre lang, nachdem der letzte Wagen eines Typs vom Band gefallen ist, produzieren. Danach wird nur noch der Bestand abverkauft und in ganz seltenen Fällen wird auch nochmal nachproduziert.
Rechtlichen Anspruch hast du als Kunde nur während der Garantie/Gewährleistung darauf, dass Ersatzteile verfügbar sind. Bei den Modellen, um die es hier geht, sind Garantie/Gewährleistung des Herstellers längst abgelaufen.
Immerhin hat die EU erkannt, dass dort ein Problem besteht... zukünftig ist die Frist, innerhalb welcher es Ersatzteile geben muss, 7 Jahre. Yeah...
Die Grundlage für das KBA war wahrscheinlich die Produkthaftung, da eine Gefahr vom defekten Airbag ausgeht.
@WeissNicht - in Deutschland dürfen (eigentlich) nur Mechaniker mit Sachkundenachweis den Airbag tauschen und die Werkstätte benötigt laut TPI auch einen ESD-Arbeitsplatz. Wenn die Schritte genau eingehalten werden, dann dürfte es vermutlich kein Problem geben. Aber als Gegenargument: wäre in der Produktion damals richtig gearbeitet worden, dann hätten wir heute den Rückruf nicht.
Ich habe (zumindest in Österreich) beobachtet, wie mein Airbagmodul getauscht wurde und man hat sich nicht geerdet bzw. hat auch nicht lange vorher die Batterie abgeklemmt. Die vorgegebenen 24min für den Modulwechsel sind meines Empfindens schon sehr sportlich und dauerten bei mir doch etwas länger. Abgesehen davon, dass man nachher, wenn dies bei offenem Fenster gemacht wurde, dann auch das Fenster (One-Touch) neu anlernen muss - und das steht in der TPI nicht drin.
Die offizielle Sprachregelung in Deutschland beschreibt eine verminderte Wirkung, aber auf der Homepage von Audi Australia und in den NHTSA Dokumenten ist auch das Bersten (wie bei BMW) angeführt.
@Jason_V. - der vorgesehene Tausch nach 14 Jahre wurde 2008 mit einer TPI aufgehoben
Ich gehe davon aus, dass auch "damals" richtig gearbeitet wurde. Der Airbag war nur für eine begrenzte Lebensdauer konstruiert und die ist überschritten. Die Mindesthaltbarkeit (MTTF, MTBF) wird im Regelfall zwischen Auftraggeber (Audi) und Hersteller (Takata) vertraglich vereinbart. Audi wird schon wissen, warum anfangs eine Tauschfrist im Serviceheft stand.
Beim richtigen Handling ist der Gasgenerator sicher und löst nicht aus. Ich nehme auch an, dass der betreffende Mechaniker an seinen Fingern hängt und diese nicht verlieren möchte... aber wie es immer so ist: Die Zeit drängt und man hat keine Lust ordentlich zu arbeiten (kostet Zeit).
Sich nicht zu erden ist jedoch grob fahrlässig im Umgang mit Zündkapseln...da hilft auch der Kurzschlussstecker nicht mehr. Das wäre mir eine Meldung an den Arbeitssicherheitsbeauftragten wert, wenn ich sowas mitbekomme.
Sofern die Gefahr bestehen würde, dass der Airbag unkontrolliert auslöst, dürfte da niemand mehr dran arbeiten... der Airbag müsste kontrolliert ausgelöst werden. Anfassen oder gar den Gasgenerator tauschen dürfte den in Deutschland keiner mehr. Das KBA würde die Fahrzeuge umgehend stilllegen müssen... aber wer weiss, was VAG mit dem KBA ausgehandelt hat....
Entweder gute Lobbyarbait, oder es ist nicht ganz so gefährlich, wie es die USA und Australien sehen. (Die USA sind immer recht vorsichtig; Firmen wird im Vorfeld recht freie Hand gelassen im Vertrauen, dass sie ordentlich arbeiten und wenn hinterher rauskommt, das was nicht in Ordnung ist, dann gibt es richtig gewaltig auf die Finger).
@WeissNicht - dann wirst du leider deinem Namen gerecht. In der Fehlerbeschreibung wird davon ausgegangen, dass bei 1% der Airbags die Versiegelung nicht richtig durchgeführt wurde bzw. fehlerhaft war.
Die Tauschfrist wurde von allen Herstellern aufgehoben, da es eine Untersuchung gab, die den Airbags eine wesentlich längere Haltbarkeit bescheinigte. Ansonsten wäre das Fahrzeug auch zum wirtschaftlichen Totalschaden mutiert.
Ohne jetzt überheblich zu wirken, aber ich glaube, dass wenige Außenstehende sich mehr mit der Materie auseinandergesetzt haben als ich (https://audi-tt8n3.jimdofree.com/dies-das/airbag-rückruf-69bt-69ae/)
Heute habe ich von Audi Post bekommen. Der Gasgenerator wird ausgetauscht, Dauer ca. 1 Stunde.
Mein Audi Vertragshändler hat das Teil schon vorrätig und so wird das wohl nächste Woche über die Bühne gehen.