Abzocke? Kaum Kulanz bei defektem Einspritzventil
Moin,
ich bin neu hier im Forum und hätte gern eure Einschätzung zu folgendem Fall:
Ich habe im Februar 2008 über vw-direct einen Golf V Neuwagen gekauft (80 PS, Benziner) und bemerkte vor einigen Wochen erstmals, dass der (kalte) Motor im Leerlauf immer mehr ruckelt.
Einige Tage später ging plötzlich mitten auf der Autobahn die gelbe "Abgaskontrolleuchte" an.
Ich bin daraufhin langsam die letzten Kilometer bis zum Ziel gefahren und bin über die Servicehotline an einen örtlichen VW-Händler verwiesen worden, um mich abzuschleppen.
Dieser war allerdings äußerst unwillig (Sa Abend, Fußball-WM) und wollte mich weder schleppen, noch einen Ersatzwagen vorbeibringen. Er kam lediglich kurz mit einem Gerät vorbei, um den Fehlerspeicher meines Wagens auszulesen.
Ergebnis: Kraftstoffverteilung funktioniert nicht richtig, bzw. gemisch ist zu Fett (hab keine Ahnung mehr, was es genau war).
Er meinte zumindest, dass es die Zündspule sein könne. Er sagte, dies wäre eigentlich kein Verschleißteil und ich solle bei der Reparatur auf jeden Fall auf Kulanz bestehen.
Ich durfte dann (langsam) weiterfahren.
Einen Tag später ging die Kontrollampe wieder an. Ich meldete mich wieder bei der Hotline und werde an einen anderen VW-Händler verweisen, der mich einschleppen lässt.
Das Werkstattpersonal nahm den Wagen entgehen, wollte die Ursache aber nicht weiter prüfen, weil es So. Abend war und Fußball-WM.
Wir verabredeten schriftlich, dass das Werkstattpersonal am Montag ermitteln soll, wo der Fehler liegt, die Reparaturkosten ermittelt und mich DANN anruft. Und erst, wenn ich mein "OK" gebe, beginnt die Reparatur.
Am Montag Nachmittag bekomme ich dann auch einen Anruf von der Werkstatt, in der mir fröhlich mitgeteiolt wird, dass der Wagen bereits fertig sei und ich ihn für 320 Euro abholen könne.
Ich dachte, mich trifft der Schlag. Ich wies den guten Mann daraufhin, dass ich VOR der Reparatur erst einmal über die Kosten informiert werden wollte und erst auf deren Basis entscheide, ob ich den Wagen dort reparieren lasse.
Der Händler räumte ein, dass dieser Hinweis übersehen wurde ("ach ja stimmt, jetzt sehe ich den Vermerk auch hier auf dem Zettel..."😉.
Ich sagte ihm, dass ich nicht gewillt sei, diese Summe zu zahlen.
Er sicherte mir zu, dass er sich um den Fall kümmern und bei VW einen Kulanzantrag stellen wolle (eigentlich sollte er das auch vor der Reparatur machen).
Heute - fast einen Monat später bekomme ich plötzlich eine Rechnung des VW-Händlers: 225 Euro für:
GFS/Gefüführte Funktion: 26,39
Kraftstoffverteiler A+E: 71,05
4 Zündkerzen A+E: 40,60
1 Einspritzventil ERS: 10,15
1 Einsprvent; 128,23
Dichtring: 8,79
netto: 189,30 (Brutto 225)
Darin enthalten sind bereits 95 Euro Kulanz.
**************
Ganz ehrlich - ich fühle mich hierbei verars**t.
1. habe ich der Werkstatt nie einen konkreten Auftrag erteilt
2. Ist der Wagen seit ein paar Monaten gerade mal aus der Garantie raus (37.000 KM) und schon sind die Einspritzventile, Zündkerzen und Kraftstoffverteiler kaputt. Dazu kommt, dass ich im Motorraum (als Laie) nicht erkennen kann, dass dort soviel Bauteile ausgetauscht wurden. Ich sehe gerade mal ein neues Einspritzventil - der Rest hat deutliche Gebrauchtspuren (siehe Foto).
Was haltet ihr von der Sache, bzw. wie würdet ihr vorgehen?
Den Händler damit konfrontieren, dass er nie einen Auftrag von mir hatte? Oder bei vw-direct anrufen und auf 100% Kulanz drängen?
Grüße,
Christian
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von KnaufHo
Auto-Bild tut auch nichts, weil ich die Wartung nicht bei einem VW-Parnter machen ließ.Zwischenzeitlich hatte ich das Problem bei einem Fahrzeug wieder. Jetzt also schon drei mal. Wahrscheinlich war es das mit VW. Das ist eine Frechheit. Es ist doch wohl ganz offensichtlich, dass hier minderwertige Teile verbaut wurden. Das hat mit Wartung überhaupt nichts zu tun.
Damit hat man dort wenigstens einmal richtig gehandelt.
Warum sollte ein Hersteller einem Kunden, der offensichtlich nicht gewillt ist, das Servicenetz dieses Herstellers zu nutzen, etwas schenken ??
Würdest Dich selbst auch nicht anders verhalten.
Die Erwartungshaltung mancher Mitmenschen, für alles ewig irgendwelche Kulanzleistungen der Hersteller nach Ablauf des Garantiezeitraumes zu bekommen, ist heute schon deutlich überzogen.
Hier wird auf hohem Niveau geklagt, wo es eigentlich nix zu klagen gibt, eine eher typisch deutsche Eigenschaft.
Manchmal ist das Sparen bezüglich fälliger Wartungen im Nachhinein dadurch halt teurer geworden.
Zudem gibt es heute die Möglichkeit, eine käuflich zu erwerbende Zusatzgarantie, die nach Ablauf der Herstellergarantie Leistungen erbringt, abzuschließen und sich damit weiterhin etwas abzusichern.
Kostet natürlich auch Geld und ist an Garantiebedingungen gebunden.
21 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von hurz100
Warum sollte ein Hersteller einem Kunden, der offensichtlich nicht gewillt ist, das Servicenetz dieses Herstellers zu nutzen, etwas schenken ??
dem Satz gibt es nichts hinzuzufügen.... DANKE...
Bei dem Seat Ibiza Bj.08 meiner Freundin ist jetzt auch ein Einspritzventil getauscht worden.
KM 420000...
Die haben zuerst den Fehlercode ausgelesen, die Zündspule ein- und ausgebaut, den Luffi ein- und ausgebaut, den Kraftstoffverteiler ein- und ausgebaut und entlüftet und zuletzt dann das Einspritzventil getauscht.
Kosten 270 Euro!!!
Eine Frechheit. Besonders weil ich nur gesagt habe, dass sie den Fehler auslesen sollen. Habe bis jetzt noch nicht gezahlt Bin der Ansicht nur die "effektiven" Kosten zu zahlen. Das wären Fehlerauslesen, Ventil und Kosten für Ventil wechseln. Das wären dann ca. 180 Euro... Was meint ihr dazu?
Zitat:
Original geschrieben von stefannsv
Bei dem Seat Ibiza Bj.08 meiner Freundin ist jetzt auch ein Einspritzventil getauscht worden.KM 420000...
Die haben zuerst den Fehlercode ausgelesen, die Zündspule ein- und ausgebaut, den Luffi ein- und ausgebaut, den Kraftstoffverteiler ein- und ausgebaut und entlüftet und zuletzt dann das Einspritzventil getauscht.Kosten 270 Euro!!!
Eine Frechheit. Besonders weil ich nur gesagt habe, dass sie den Fehler auslesen sollen. Habe bis jetzt noch nicht gezahlt Bin der Ansicht nur die "effektiven" Kosten zu zahlen. Das wären Fehlerauslesen, Ventil und Kosten für Ventil wechseln. Das wären dann ca. 180 Euro... Was meint ihr dazu?
Du hast einen Arbeitsauftrag unterschrieben ?
Nein! Unterschrieben hab ich nichts.
Das Hauptproblem ist, dass die Freundin meines Sohns dort arbeitet und ich ihr den Wagen mitgegeben habe. Ihr habe ich aber gesagt, dass sie nur den Fehler auslesen sollen. Falls es auf Kulanz läuft ist es OK, ansonsten mir Bescheid geben was es kosten würde.
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Zitat:
Original geschrieben von stefannsv
Bei dem Seat Ibiza Bj.08 meiner Freundin ist jetzt auch ein Einspritzventil getauscht worden.KM 420000...
Die haben zuerst den Fehlercode ausgelesen, die Zündspule ein- und ausgebaut, den Luffi ein- und ausgebaut, den Kraftstoffverteiler ein- und ausgebaut und entlüftet und zuletzt dann das Einspritzventil getauscht.Kosten 270 Euro!!!
Eine Frechheit. Besonders weil ich nur gesagt habe, dass sie den Fehler auslesen sollen. Habe bis jetzt noch nicht gezahlt Bin der Ansicht nur die "effektiven" Kosten zu zahlen. Das wären Fehlerauslesen, Ventil und Kosten für Ventil wechseln. Das wären dann ca. 180 Euro... Was meint ihr dazu?
bei dem KM-Stand Kulanz? 😉
@stefannsv: Hättest du dir diesen Thread mal genau durchgelesen, hättest du erfahren das die genannten Arbeiten nötig sind, um das Ventil zuwechseln.
Zitat:
@Jetta MK5
bei dem KM-Stand Kulanz? 😉
Leider nein. Auf die Zündspule hätten sie mir die gegeben.
Zitat:
@Hummerman
Hättest du dir diesen Thread mal genau durchgelesen, hättest du erfahren das die genannten Arbeiten nötig sind, um das Ventil zuwechseln.
Ich hab den ganzen Thread gelesen. Aber das all das gemacht werden muss, hab ich entweder überlesen, oder es steht irgendwo verteilt...