Ab wann Totalschaden? Unfallgegner fährt in die rechte Seite

BMW 3er F30

Hallo, mir hat jemand die Vorfahrt genommen und ist mit Schwung und mit ca 20-30 kmh in die rechte Seite gefahren. Schuldfrage geklärt, Gegner hat Vorfahrt missachtet.

Treffer war B Säule. Beide Türen eingedrückt, so dass man von aussen durch den Türspalt nach innen schauen kann, weil die sich 5cm nach aussen gebogen haben. Hinterrad hat etwas abbekommen, der Blechbereich unterm Tankdeckel ist auch leicht eingedrückt, Schweller auch so dass er am Hinterrad schleift.

Bmw F30, 328i Limo mit fast voll, 9/2013 und 50t km.

Kann man so einen Schaden überhaupt reparieren? Laut BMW Meister ohne weiteres. Ggf wird das Blech am Tankdeckel ausgeschnitten und neues eingepunktet.
Ich dachte ja immer, das sind alles tragende Teile und die B Säule auch. Geht das wirklich so? Oder ist das ein technischer Totalschaden für ein 2,5 Jahre ales Auto?

Ein Gutachter ist bestellt, blöderweise über BMW. Ich hoffe er ist trotzdem neutral.
Mit was für einem Wertersatz kann man ganz grob rechnen? Ich bin mir gerade unsicher was ich machen soll, ich mag das Auto, aber ob ich einen solchen Unfaller weiterfahren kann und will oder braucht man da keine Bedenken haben, weil das eine übliche Reparatur ist? Wäre ein Totalschaden "besser"?

Danke für ein wenig Erfahrungsberichte o.ä.!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@HenrikP schrieb am 20. Januar 2016 um 23:55:38 Uhr:


Hallo, mir hat jemand die Vorfahrt genommen und ist mit Schwung und mit ca 20-30 kmh in die rechte Seite gefahren. Schuldfrage geklärt, Gegner hat Vorfahrt missachtet.

Treffer war B Säule. Beide Türen eingedrückt, so dass man von aussen durch den Türspalt nach innen schauen kann, weil die sich 5cm nach aussen gebogen haben. Hinterrad hat etwas abbekommen, der Blechbereich unterm Tankdeckel ist auch leicht eingedrückt, Schweller auch so dass er am Hinterrad schleift.

Bmw F30, 328i Limo mit fast voll, 9/2013 und 50t km.

Kann man so einen Schaden überhaupt reparieren? Laut BMW Meister ohne weiteres. Ggf wird das Blech am Tankdeckel ausgeschnitten und neues eingepunktet.
Ich dachte ja immer, das sind alles tragende Teile und die B Säule auch. Geht das wirklich so? Oder ist das ein technischer Totalschaden für ein 2,5 Jahre ales Auto?

Ein technischer Totalschaden wäre es, wenn man es nicht reparieren könnte. Das scheint laut BMW nicht der Fall zu sein. Ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre es, wenn die Reparatur teurer als die Wiederbeschaffung bzw. der Restwert des Fahrzeugs wäre. Das wird der Gutachter klären.

Zitat:

Ein Gutachter ist bestellt, blöderweise über BMW. Ich hoffe er ist trotzdem neutral.
Mit was für einem Wertersatz kann man ganz grob rechnen? Ich bin mir gerade unsicher was ich machen soll, ich mag das Auto, aber ob ich einen solchen Unfaller weiterfahren kann und will oder braucht man da keine Bedenken haben, weil das eine übliche Reparatur ist? Wäre ein Totalschaden "besser"?

Rechnen kannst Du mit den Reparaturkosten + Wertminderung dafür, dass es ein Unfallwagen ist. Den Betrag kann man rein von der Beschreibung her nicht sagen, der Gutachter kommt ja nicht umsonst... 😉

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Zitat:

@renozeross schrieb am 22. Januar 2016 um 14:10:08 Uhr:


Die haben keine Achsvermessung zum Gutachten gemacht?

Meiner Frau ist vor 1 Woche einer auf m Parkplatz dran gefahren. Und der Gutachter hat direkt zum Gutachten gleich eine Achsvermessung mitgemacht und in Rechnung gestellt. Nur so konnte er feststellen ob mehr Schäden entstanden sind.
Grundlage für die Vermessung war, dass die Radkappe auch was abbekommen hatte und damit zu sehen war, dass gegen das Rad gefahren wurde. Der Schaden bei meiner Frau an einem Skoda beläuft sich übrigens auf 2500 Euro an einem Fahrzeug das 6000 Wert hat und eine Wertminderung von 100 Euro wurden ausgewiesen.

das nennt man Eingangsvermessung, die bei deinem Schaden immer durchgeführt wird bzw. durchgeführt werden sollte, wenn sich der Anprall, wenn auch nur leicht, in Höhe der Achsen ereignet hat.

Bei dem Schadenbild des TEs macht eine Eingangsvermessung keinen Sinn!

@TE Mir ist vor nicht all zu langer zeit etwas ähnliches passiert. Allerdings ohne Unfallgegner! ;-) Meine Frau hat meinen alten E90 (bestes Auto, welches bis dato gehabt habe) relativ unsanft über eine kleine Mauer mit den linken Vorderreifen gefahren. Beim Aufschlag ist die Achse, Spurstange, Stabis, Stoßstange und Nebelscheinwerfer kaputt gegangen, sowie die gesammte untere Verkleidung. Ich dachte dass nur die Stoßstange und der Nebelscheinwerfer zu ersetzen sind. Als ich den kleinen auf der hebebühne gesehen habe bin ich vom glauben abgefallen. Resultat dieser kleinen Tat war ein Schaden von über 5000 Euro. Bei einem Fahrzeugwert von 9800 Euro.
Wir haben lang überlegt was wir machen sollen. Am ende haben wir uns dafür entschieden das Auto so zu verkaufen. Was soll ich sagen... Mir wurde das Auto teilweise aus den Händen gerissen. Habe ihn dann für 5700 verkauft. Die konstelation bei mir war so ähnlich wie bei dir, dass mir der freundliche kein adäquates Angebot gemacht hat. Also bin ich zu einem anderen Händler gegangen und siehe da... Ich fand ein Auto das alle meine Erwartungen erfüllt hat und sogar übertroffen für ein bruchteil dessen was mich ein neues Auto bei meinem (ehemaligen :-) gekostet hätte.
Zu der Frage ob dieser Schaden zu reparieren ist... Ja!!! Ein teil meiner Familie wohnt in Polen, und du wirst mir nicht glauben welche Kisten die wieder Fahrbereit hinbiegen ohne, dass man hinterher auch nur sieht oder ahnt, dass da repariert worden ist. Habe die Erfahrung gemacht, dass die Spengler und Lackierer in Polen deutlich besser und günstiger sind als unsere in Deutschland.
Greaz
Kovppak

wir reden hier nicht über eine Achsvermessung. Es kann sein, dass das Auto selber krumm ist. Das bekommt man nur raus, wenn man das Auto elektronisch vermisst, ob alle Bezugspunkte noch die korrekten Abstände voneinander haben. Ob das notwendig ist muss aber eigentlich der Gutachter an Hand des Schadensbildes einschätzen können. Wobei das Richten des Fahrzeugs dann auch keine sooo große Sache ist, es wäre nur für die Wertminderung bedeutsam.

Zitat:

@Franklyn67 schrieb am 22. Januar 2016 um 14:05:48 Uhr:



Ist die durchführende Werkstatt ein Vertragshändler oder eine NL?
Nach deiner Schilderung hört sich das ganz nach einer NL an! 😉

Keine Ahnung. Ist eine KG.

Ich finde das auch strategisch ungeschickt von BMW.
Mit so einem Unfallwagen würde ich vermutlich nicht mehr zu BMW fahren und eine Durchsicht für 600 € machen lassen. Wozu - bei dem Wertverlust ist das nun auch egal wenn es von einer freien Werkstatt durchgeführt wird für die Hälfte und ich das Auto jetzt nicht nach 3 Jahren Autoalter abstoße, sondern es 10 Jahre fahre.
Statt mich als Kunden für weitere 5 Jahre zu binden durch den Verkauf eines Neuwagens, der dann natürlich penibel scheckheftgepflegt werden muss/wird.

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Folgendes ist mir beim lesen der Kommentare eingefallen.
1) Nachfragen bei BMW ob das Gutachten geschrieben ist mit den Kosten, welche die BMW tatsächlich in Rechnung stellt.
2) Versicherung anrufen und genau fragen (in Zahlen) wieviel diese zahlt wenn du das Auto selbst verkaufst. Dann rechnen und Auto online einstellen. Immer so rechnen, wenn 2Tausender rauskommen für dich, das ist viel Geld und du bist König, weil du voll feilschen kannst, am Ende ein neues Auto hast. 2 verdient, 3 erhandelt = 5
Du kannst ja auch einen Jahreswagen nehmen usw.
3) Du gehst mit deiner Akte einfach zum nächsten Daimler, Audi oder anderen BMW guckst was die bieten bei Neukauf.

Zitat:

@TePee schrieb am 22. Januar 2016 um 13:23:34 Uhr:



Zitat:

@Jens Zerl schrieb am 22. Januar 2016 um 13:07:08 Uhr:


Das hat nichts mit „nicht auskennen“ zu tun. Wenn Du mir anbietest für 75 EUR/Stunde bei Dir die Gartenhecke zu schneiden, dann wäre das von Dir auch ein sensationelles Angebot, welches ich trotzdem ablehnen würde, weil ich halt ein anderes Geschäftsmodell habe mein Geld zu verdienen. 😉

Ist schon gut Jens. Du immer mit deinen Beispielen und Hin-und-her der Sachverhalte.
Egal was ich für ein Geschäftsmodell habe, wenn ich mit 1-2Std zusätzlicher Arbeit ein Paar Tausend € on top verdienen kann, dann kann man sich das durchaus trotzdem mal antun.

Es ging nur darum, ob jeder BMW-Händler automatisch Interesse daran hat in die Vermarktung von Unfallfahrzeugen einzusteigen. Es ging nicht darum, ob der TE bei zusätzlicher Arbeit einen Vorteil aus der Situation ziehen kann.

Zitat:

Hast schon mal Ufallfahrzeuge verkauft oder eine Ahnung vom gewerblichem Markt?
Aber wie so oft, bewegen wir uns schon zu OT. Wenn der TE mit der Lösung zufrieden ist, dann passt's ja für ihn. Man kann ja mal kurz 1-2 Hinweise geben, aber muss nicht ewig weit herumdiskutieren.

Aber die Hinweise haben sich halt für den TE als falsch herausgestellt, das kann man ja auch einräumen!

Zitat:

@HenrikP schrieb am 22. Januar 2016 um 13:57:29 Uhr:


Keinen Streit bitte, ich habe mich von euch allen gut beraten lassen.

Mir geht es nicht darum, selbst Profit aus einem nicht verschuldeten Unfall zu schlagen. Ich würde nur gerne nicht dafür draufzahlen müssen. Jetzt ist es aber so, dass ich etwas draufzahle, nämlich den tatsächlichen Wertverlust durch den Unfall (der über den kalkulierten Wertersatz, die 1400 € hinausgeht).

Den unreparierten Wagen selbst zu verkaufen, das Risiko dafür zu tragen und das Risiko, dass die Versicherung den Gutachterwert kürzt bei einer Auszahlung (weil nicht die abartig hohen BMW-Stundensätze verrechnet werden, sondern übliche Werte), möchte ich nicht tragen. Dazu bin ich nicht genug Autokenner.

Es ist für mich schade, dass das BMW-Autohaus völlig unkooperativ war mit einer Verrechnung bei gleichzeitigem Autoneukauf. Die Reparatur ist eben für die ein gut zu kalkulierendes Geschäft.

Ich sehe es nur kommen, dass am Ende bei einer Achsvermessung herauskommt, dass der Schaden noch höher ist, und es dann zu einem wirtschaftlichen Totalschaden kommt. Kommt auf das Ergebnis der Achsvermessung am Ende an. Kann laut BMW/Gutachter schon so sein, dass "nachrepariert" werden muss. Das wäre dann noch ärgerlicher für mich - weil dann hätte ich lieber gleich den Totalschaden auszahlen lassen können. Ich schätze, in dem Fall kann ich bei begonnener Reparatur nicht auf den kompletten Wiederbeschaffungswert pochen, das wird die gegnerische Versicherung nicht bezahlen wollen (die angefangene Reparatur + Wiederbeschaffungswert wegen Totalschaden).
Ich bin gespannt - irgendwie sehe ich es schon so kommen. Da ist jetzt eine Kuh (die gegnerische Versicherung) - die gemolken werden kann.

Naja - meine Lehre ist daraus, nicht direkt nach einem Unfall zu BMW abschleppen lassen, sondern erst informieren. Ist aber auch leichter gesagt als getan wenn man auf ein Auto angewiesen ist und es dann schnell gehen soll.

Hoffentlich reparieren sie wenigstens sauber und fachgerecht, und vor allem selbst und nicht durch Dritte - dann wäre ich immerhin mit dem in meinen Augen zu geringen Wertersatz von 1400 € trotzdem gut bei weggekommen.

Also ich hatte mit dem e91 auch einen Schaden, Heck, kotflügel usw wurde getauscht. Nach 6 Jahren und 100 tkm mehr hatte ich keine Probleme aber, den Wagen zu verkaufen war schwer. Ich würde das nicht mehr machen. D.h. Den Wagen wirst du lange fahren müssen!

Der Wertverlust den du beim Verkauf erzielen wirst, der wird höher sein, als der Wertverlust den du jetzt machen wirst.

ich hoffe du bist jetzt dann nicht Stammkunde in der Werkstatt.

Gretz

ich habe schon mehrfach reparierte Unfallwagen verkauft und hatte bisher weder Probleme noch einen nennenswerten Wertverlust dabei. Wenn es ordentlich gemacht ist (Reparaturrechnung) und man ggf. noch ein Gebrauchtwagengutachten machen lässt, findet sich immer ein Käufer, der das Risiko (welches keins ist) richtig bewertet und das Auto dann kauft.

Sehe ich auch so. Ich halte es für keine schlechte Idee, das Auto reparieren zu lassen.
Was wären die Alternativen?
Natürlich kann man sich die Reparaturkosten abzgl. MwSt. laut Gutachten ausbezahlen lassen, den Unfallwagen verkaufen und evtl. den ein oder anderen Tausender gut machen, aber dann?
Entweder man nimmt einen Gebrauchten, den man nicht kennt, oder man legt fünfstellig drauf für einen Neuen. Hm...

Bei "freier Werkstatt für die Hälfte" wäre ich übrigens skeptisch.
Weil Karosseriebau eine handwerkliche Tätigkeit ist, die nicht nur Wissen und Talent erfordert, sondern auch unerschöpliche Möglichkeiten bietet, Murks zu bauen, gibt es da große Unterschiede und die guten Karosseriebauer wissen genau, was sie verlangen können.
Ich denke, man kann das so machen, dass es nach zwei Jahren gammelt, oder so, dass es besser ist als neu - und das Ganze so, dass man im frisch reparierten Zustand von außen keinen Unterschied erkennt!

Grüße!

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