Ab wann sollte man seine Bremsbeläge/Scheiben wechseln ?
Da ja die Anzeige im Bordcomputer fehlerhaft sein kann weiß ich nicht woran man sieht wann genau man die wechseln soll.
An den Belägen natürlich dann wenn zu dünn werden...
Aber bei den Scheiben ?
Ich hab gehört, dass einige die Bremsbeläge auch selber wechseln... macht ihr das selber ?
Ist das einfach ?
Beste Antwort im Thema
Dann hast du standardmäßig 300 x 22 an der VA sowie an der HA, eine Mindestdicke und 20,4 mm und eine Verschleissgrenze von 19,6 mm -> klick
Zum Messen brauchst du einen Bremsscheibenmessschieber. Die Standard-Messschieber haben eine Schnabellänge von 50mm, z.B. klick Auf dem Bild erkennst du auch die Prüfspitzen, die entgegen eines Standardmessschiebers zulassen, dass man über einen etwaigen Grat der Bremsscheibe hinweg messen kann.
Diese Größe würde notfalls auch für deinen gehen, da der Reibring eine Breite von 57,5 mm haben soll (nach der Zeichnung vom Brembo Aftermarket-Katalog).
Du sollst nach Vorgabe von BMW an drei Punkten der Reibfläche messen (außen, mittig, innen), daher kommt der Messschieber mit der Schnabellänge bis auf 50mm an den Innenradius heran und es verbleiben ca. 7,5 mm, was für drei Messpunkte passt. Persönlich würde ich jedoch nach einer Schnabellänge von 80mm Ausschau halten, falls du mal auf eine M Performance-Bremse oder einem größeren Fahrzeug wechselst, um eine Neuanschaffung zukünftig zu vermeiden.
Du nimmst also deine drei Messpunkte und keiner der Punkte darf unter 20,4 mm fallen, wenn du nochmals einen neuen Belagsatz aufziehen möchtest und sollte die Scheibe dünner werden als 19,6 mm, dann ist die Scheibe samt Beläge und Sensor zu erneuern (natürlich achsweise und komplett, also niemals alte Beläge auf neue Scheiben).
Daneben prüfst du aber auch den Allgemeinzustand der Scheibe - ist die Scheibe irgendwo gerissen, verglüht (Anlauffarben blau bis orange) oder haben Sie einen Verzug, dann gehören auch gleichfalls neue Scheiben (& Co.) aufgezogen.
Die Beläge kann man notfalls im eingebauten Zustand zumindest auf Sicht prüfen. Hierzu wurde ja schon etwas gesagt.
Bei drei Jahren ist aber die Wahrscheinlichkeit schon sehr hoch, dass du vermutlich erst einmal keine neue Scheiben benötigst.
Allerdings solltest du dir die BMW-Anleitung newTIS genau ansehen, gerade was das Säubern und die Gleitflächen anbelangt.
Ein Bremsenwechsel ist kein großes Hexenwerk, allerdings schleichen sich schnell böse Fehler (Rubbeln, Bremsverlust) ein, wenn man nicht aufpasst.
Idealerweise hast du eine Bühne und ein Radnabenreinigungsgerät (Bürste mit Kunststoffborsten, die den Flansch nicht beschädigen), das passende Werkzeug und eine keramische Paste für das Bestreichen der Gleitflächen. Ich nehme beispielsweise seit Jahren Liqui Moly Bremsen AntiQuietsch und bin damit sehr zufrieden. Bei diesen Pasten vielleicht anfangs mit einem Pinsel arbeiten und aufpassen, dass du keine Reibfläche damit einreibst. Kommt selbst keramische Paste (oder Kupferpaste) auf die Reibbeläge, dann kannst du sie gleich in die Tonne schmeißen.
Drehmomentschlüssel ist gleichfalls immer angebracht, da sonst über die Jahre ggfs. Schrauben zu fest backen und du später mehr Probleme bekommst, als wenn du gleich mit dem richtigen Drehmoment angezogen hättest. Passende Werte findest du im TIS.
Ach ja, der Bremssattel dankt es einem, wenn er nicht mit Schraubenzieher, Zange & Co. zurückgedrückt wird. Hier gibt es Bremsenrücksteller, die über ein Gewinde den Kolben gleichmäßig zurückdrücken, ohne den Kolben im Sattel zu verkanten.
Hier greife ich privat gerne zu BGS zurück. Die Ware gibt´s zu einem günstigen Kurs und ist wirklich brauchbar, z.B. der Rücksteller 1126 (reicht für deine Kolben). Ich habe den 1123 wegen der Festsattelbremse von Brembo klick (BGS), welcher auch in den normalen Faustsätteln vom F3x funktioniert.
VG
Chris
41 Antworten
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 15. Juni 2020 um 16:03:43 Uhr:
Das habe ich für unsere Fahrzeuge mal zusammengebastelt und nutze es bei jedem Radwechsel.
Respekt, eine gute Idee, am Ende wenn es metalisch klingt bitte wechseln :-) Man mert es aber schon vorher das die Bremsleistung rapide abnimmt. Den Restreichweite Algorythmus kannst du bei konstanter Fahrweise als Anhaltspunkt nehmen, naja ist wie bei der Tankuhr :-)
Meine Tankuhr geht Welten genauer als der hinter dem Verbrauch hinterlegte Algorithmus.
Die iDrive-Werte sind bei mir das Einzige was eher Schätzwerten, denn Messwerten entspricht.
Grundsätzlich sollte jeder mal eins, zwei Mal im Jahr zu seinen Bremsscheiben und Belägen sehen, in welchem Zustand die sich befinden.
Der erfahrene Pilot checkt jeden Morgen Fahrwerk, Bremsen und Triebwerk 😁
Zur Frage des TE.
Mein Bordcomputer zeigt mir für die Vorderen noch 7.000km an. Trotzdem lasse ich sie wechseln, weil die bremsleistung unter aller sau ist 🙂
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Wer adhoc seine Bremsscheiben messen will kann auch eine normale Schieblehre nehmen und Münzen oder Unterlegscheiben dazwischen legen.
Oder du pappst kleine Magnete auf beide Seiten der Bremsscheibe und misst darauf.
Die Stärke der Münzen oder Magnete muss natürlich vom Messergebnis abgezogen werden.
Als Notbehelf schon mehrfach so angewendet.
Zitat:
@kfzbonze schrieb am 15. Juni 2020 um 12:40:27 Uhr:
Zitat:
@dseverse schrieb am 15. Juni 2020 um 08:39:10 Uhr:
Wie wäre es mit messen? Nur so eine Idee... Ansonsten schaue in den Himmel für ca. 24h die Info fällt irgendwann vom Himmel.Die Frage ist wie soll ich das messen.
Damit baust du dir aber gleich Zehntel als Messfehler unweigerlich ein. Davon kann ich nur abraten. So ein Messschieber kostet doch nicht die Welt!? Entweder ich fahre zu einer Werkstatt und lass messen, ich nehme einen Bremsenmessschieber oder ich lasse es sein. Ein normaler Messschieber hat an der Bremse nichts zu suchen - schade um die Mühe die Räder abzuschrauben.
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 15. Juni 2020 um 15:50:33 Uhr:
Dann hast du standardmäßig 300 x 22 an der VA sowie an der HA, eine Mindestdicke und 20,4 mm und eine Verschleissgrenze von 19,6 mm -> klickZum Messen brauchst du einen Bremsscheibenmessschieber. Die Standard-Messschieber haben eine Schnabellänge von 50mm, z.B. klick Auf dem Bild erkennst du auch die Prüfspitzen, die entgegen eines Standardmessschiebers zulassen, dass man über einen etwaigen Grat der Bremsscheibe hinweg messen kann.
Diese Größe würde notfalls auch für deinen gehen, da der Reibring eine Breite von 57,5 mm haben soll (nach der Zeichnung vom Brembo Aftermarket-Katalog).
Du sollst nach Vorgabe von BMW an drei Punkten der Reibfläche messen (außen, mittig, innen), daher kommt der Messschieber mit der Schnabellänge bis auf 50mm an den Innenradius heran und es verbleiben ca. 7,5 mm, was für drei Messpunkte passt. Persönlich würde ich jedoch nach einer Schnabellänge von 80mm Ausschau halten, falls du mal auf eine M Performance-Bremse oder einem größeren Fahrzeug wechselst, um eine Neuanschaffung zukünftig zu vermeiden.Du nimmst also deine drei Messpunkte und keiner der Punkte darf unter 20,4 mm fallen, wenn du nochmals einen neuen Belagsatz aufziehen möchtest und sollte die Scheibe dünner werden als 19,6 mm, dann ist die Scheibe samt Beläge und Sensor zu erneuern (natürlich achsweise und komplett, also niemals alte Beläge auf neue Scheiben).
Daneben prüfst du aber auch den Allgemeinzustand der Scheibe - ist die Scheibe irgendwo gerissen, verglüht (Anlauffarben blau bis orange) oder haben Sie einen Verzug, dann gehören auch gleichfalls neue Scheiben (& Co.) aufgezogen.Die Beläge kann man notfalls im eingebauten Zustand zumindest auf Sicht prüfen. Hierzu wurde ja schon etwas gesagt.
Bei drei Jahren ist aber die Wahrscheinlichkeit schon sehr hoch, dass du vermutlich erst einmal keine neue Scheiben benötigst.
Allerdings solltest du dir die BMW-Anleitung newTIS genau ansehen, gerade was das Säubern und die Gleitflächen anbelangt.
Ein Bremsenwechsel ist kein großes Hexenwerk, allerdings schleichen sich schnell böse Fehler (Rubbeln, Bremsverlust) ein, wenn man nicht aufpasst.Idealerweise hast du eine Bühne und ein Radnabenreinigungsgerät (Bürste mit Kunststoffborsten, die den Flansch nicht beschädigen), das passende Werkzeug und eine keramische Paste für das Bestreichen der Gleitflächen. Ich nehme beispielsweise seit Jahren Liqui Moly Bremsen AntiQuietsch und bin damit sehr zufrieden. Bei diesen Pasten vielleicht anfangs mit einem Pinsel arbeiten und aufpassen, dass du keine Reibfläche damit einreibst. Kommt selbst keramische Paste (oder Kupferpaste) auf die Reibbeläge, dann kannst du sie gleich in die Tonne schmeißen.
Drehmomentschlüssel ist gleichfalls immer angebracht, da sonst über die Jahre ggfs. Schrauben zu fest backen und du später mehr Probleme bekommst, als wenn du gleich mit dem richtigen Drehmoment angezogen hättest. Passende Werte findest du im TIS.
Ach ja, der Bremssattel dankt es einem, wenn er nicht mit Schraubenzieher, Zange & Co. zurückgedrückt wird. Hier gibt es Bremsenrücksteller, die über ein Gewinde den Kolben gleichmäßig zurückdrücken, ohne den Kolben im Sattel zu verkanten.
Hier greife ich privat gerne zu BGS zurück. Die Ware gibt´s zu einem günstigen Kurs und ist wirklich brauchbar, z.B. der Rücksteller 1126 (reicht für deine Kolben). Ich habe den 1123 wegen der Festsattelbremse von Brembo klick (BGS), welcher auch in den normalen Faustsätteln vom F3x funktioniert.VG
Chris
Vielen Dank !! Das hilft mir weiter
Gerne! Schau dir zuvor das NewTIS an, wenn du´s selbst machst!
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 15. Juni 2020 um 17:08:55 Uhr:
Meine Tankuhr geht Welten genauer als der hinter dem Verbrauch hinterlegte Algorithmus.
Die iDrive-Werte sind bei mir das Einzige was eher Schätzwerten, denn Messwerten entspricht.Grundsätzlich sollte jeder mal eins, zwei Mal im Jahr zu seinen Bremsscheiben und Belägen sehen, in welchem Zustand die sich befinden.
Tja,
so las ich es oft hier und nun das:
Rest waren ca. 18.000 km bei der Inspektion Anfang August.
Dann kam das OT-Treffen mit 105 km Vollast durch den Taunus.
Mitte September bei der HU sagt das KI Rest 16.000 km und der TÜV-Mann: das schaffen die nie, die sind fast runter.
Zwei Wochen später Anfang Ojtober nun sagt das KI Rest 3.300 km.
Ja, es hinkt hinterher, aber es dürfte gar nicht mal so falsch liegen, rot und so ist noch nichts...
Zitat:
@moonwalk schrieb am 5. Oktober 2020 um 19:00:52 Uhr:
Tja,
so las ich es oft hier und nun das:
Rest waren ca. 18.000 km bei der Inspektion Anfang August.
Dann kam das OT-Treffen mit 105 km Vollast durch den Taunus.
Mitte September bei der HU sagt das KI Rest 16.000 km und der TÜV-Mann: das schaffen die nie, die sind fast runter.
Zwei Wochen später Anfang Ojtober nun sagt das KI Rest 3.300 km.Ja, es hinkt hinterher, aber es dürfte gar nicht mal so falsch liegen, rot und so ist noch nichts...
So schlimm ist das nicht, es ist schlimmer. 🙁
Bremsbeläge vorne 5000 km und hinten noch 46000 km. Fahrzeug wurde in der Werkstatt zur Inspektion und TÜV abgebeben. Ich bekam den Anruf, nicht nur vorne, sondern hinten sind die Bremsen fällig, 2 mm Belagsstärke. 🙁
Ab nächstes Jahr kontrolliere ich optisch die Beläge mindestens zweimal im Jahr.
Gruß
Uwe
aber muss davor nicht vorher der Verschleißsensor anschlagen?
Zitat:
@.John.Smith. schrieb am 5. Oktober 2020 um 21:02:08 Uhr:
aber muss davor nicht vorher der Verschleißsensor anschlagen?
Muss wohl kurz davor gewesen sein. Die 2 mm Restbelagstärke war geschätzt, kann auch etwas mehr gewesen sein (schlecht zu schätzen mit einem Blick durch die Felgen). Außerdem hat das Fahrzeug Alpina-Bremsen, da kann die Verschleißwarnung eventuell auch bei einer etwas anderen Restbelagstärke kommen als bei BMW.
Gruß
Uwe