A6 3.0TDI - die ersten Mängel...

Audi A6 C6/4F

Tach zusammen,

vier Wochen ist er nun alt, und die "Kleinigkeiten" häufen sich. Ich zähle sie mal auf - vielleicht kommt dem einen oder anderen von Euch davon etwas bekannt vor?

- Beim Entriegeln schaltet sich die Leaving-Home-Beleuchtung sporadisch nicht ein
- auf schlechter Wegstrecke zirpts vernehmlich aus dem Dachhimmel - bei offenem Schiebedachhimmel lauter, bei zugezogener Kassette leiser, sehr nervig!
- Lenkrad senkt sich bei Einschalten der Zündung nicht immer elektrisch in die vorgespeicherte Position
- am rechten Endschalldämpfer klappert ein Blech
- Alarmanlage aktiviert sich nicht immer, nach erneutem Auf- und Zuschliessen tut sie es dann doch
- die Aerowischer taugen nichts! Selbst der Einarmwischer an meinem seligen Mercedes W210 hat ein besseres Ergebnis geliefert
- MMI "hängt" manchmal, Adressbuch lässt sich erst nach Minuten nutzen
- rechter Aussenspiegel fährt nicht wieder in die gespeicherte Position, wenn nach dem Rückwärtsfahren wieder der Vorwärtsgang eingelegt wird - er steht immer ein wenig tiefer als gespeichert, kenne ich schon von Mercedes, scheint eine Krankheit zu sein. Erneutes Abspeichern bringt nichts.

Beim anstehenden Räderwechsel werde ich wohl ein wenig meckern müssen...

Welche "Macken" sind Euch bislang aufgefallen?

Grüsse,
Jetprovost

ach ja: tolles Auto, macht viel Spass und verbraucht erstaunlich wenig!

58 Antworten

...wenn man in dem Mode den Kantstein wenigstens sehen könnte. Der Verstellwinkel ist so gering, dass man fast dasselbe sieht wie ohne Kantstein-Mode.

Bei meinem letzten Auto hat das wesentlich besser funktioniert, da hat man das rechte Hinterrad voll im Blick gehabt. Oder ist das bei Euch besser und meine Spiegel funktioniert nur nicht richtig?

Grüßle
Selti

@jörg66

Hallo Jörg,

es gibt noch einen Grund dafür, ausserhalb von statistischen Fehlern physikalischer Einzelbauteile. Die Gesamtheit des Autos als solches. 10000 Einzelteile, ob mit oder ohne Toleranz, wirken in einem neuen Fahrzeug aufeinander ein..und DAS sehe ich als eigentlichen Grund.

Du sagst "..nach zigtausend Kilometern kommt es dann zum Schaden..", das mag sein, aber das funktionieren aller 10000 Teile, erstmalig zusammengestellt, im direkten Zusammenspiel, das entscheidet ob z.B. die Klima+ pfeift oder nicht, unabhängig, ob irgendwann mal der Kompressor streikt weil er zu den 6 Teilen von 100000 gehört hat, die grenzwertig sind.

Hier hat die Industrie das Problem, denn wollten die alles bis zum letzten Bit austesten, hätten wir Produktzyklen jenseits von gut und böse...und DAS will wer nicht? WIR, die Autofahrer ...denn wir sind der Markt und fordern NEUES NEUES NEUES, zu bezahlbaren Preisen (halbwegs), die sonst dramatisch nach oben gehen würden.

Also sitzen wir in der Zwickmühle:

Neue Autos braucht das Land, immer komplizierter und aufwendiger, aber solange darauf warten bis diese 99,9999% fehlerfrei sind will auch keiner!

Wir gehen also den Mittelweg und die Banane reift beim Kunden, denn ein bisschen grün sind die bei Lieferung alle.

C'est la vie!

ich bin selber als Unternehmensberater in der Fahrzeugentwicklung für die deutschen Premium-Marken tätig. Der Grund warum neue Modelle soviele Probleme verurusachen sind immer die gleichen:

1. DIe Probleme sind fast alle Software-Probleme. DIe Software in heutigen Fahrzeugen wird grösstenteils von Ingenieuren geschrieben, welche wiederum keine IT-Ausbildung genossen haben. Das führt zu mangelhafter SW-Architektur, FLickwerk und all den anderen Problemen die die klassische Software-Branche vor 10 Jahren schon zum umdenken gezwungen hat. Leider wollen die Ingenieure von den ITlern diesbezüglich nicht lernen, zum Glück erkennt das darüberliegende Management zur Zeit verstärkt die Problemursache, so das immer mehr IT-Spezialisten hinzugezogen werden. In dieser Hinsicht muss aber noch eine grundsätzliche Revolution stattfinden, die ein Umdenken zur FOlge hat.

2. Termindruck: Durch das Management werden EInführungstermine vorgegeben, was zu zu kurzgreifenden Integrationstest der verschiedenen IT-Systemen im Fahrzeug führt. Kurz vor AUslieferung greift immer der blinde AKtionismus um sich, um das tagesaktuelle Firefighting in den Griff zu bekommen. Grundsätzliche Probleme werden mit Workarounds mehr oder weniger haltbar geflickt anstatt grundsätzlich behoben (da dafür ja die Zeit zum EInführungstermin nicht reicht).

Abschliessend lässt sich sagen: Ich würde ein neues Modell erst nach mindestens 1,5 Jahren nach Einführungstermin kaufen (am besten 2 Jahre), da erst dann die ganzen Probleme grundsätzlich behoben sind und mann ein Produkt bekommt, das dem Preis entspricht. Im ürbigen gilt das für alle deutschen Hersteller (die anderne kenne ich zuwenig) insbesondere Audi,VW,Mercedes,Porsche und BMW.

Ich hoffe das beantwortet die Frage ein wenig.
Viele Grüße aus dem Süden :-)

@j2ee

Sehe ich auch so. Dein letzter Punkt trifft aber leider meine Meinung nach nicht so zu. Leider nimmt der Termindruck mittlerweile so überhand das auch nach über einem Jahr nicht alles an Fehlern behoben sein wird und wahrscheinlich auch nie sein wird.

Die Entwickler die Fehler beheben könnten stecken schon wieder im nächsten Zyklus und sind da neuem Druck ausgesetzt. Ein neues Modell pünktlich auf den Markt zu bekommen ist eben wichtiger als bei einem "alten" noch die letzten Fehler rauszumachen.

Vielverpsrechend sind die Ansätze Hersteller übergreifende Standards zu etablieren. Das die Grundsysteme eben alle die gleichen Anschlüsse haben und auch Software Interface. Etwas was sich jeder bei den grossen Lastwagen Firmen anschaun kann. Spart auch Geld und erfreut die Zulieferer.

Nichts desto trotz, wir kaufen ein teures Premium Auto und zumindest ich (wie viele von euch bestimmt auch hier) bleibe so lange auf meinem Händler und Audi sitzen bis die Fehler behoben sind oder ein anderer, mir akzeptabler, Kompromiss gefunden wurde.

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@j2ee, Duck:
Das deckt sich auch mit meiner Praxiserfahrung als IT-Berater. Leider ist es genau so wie Duck es sagt, die Leute werden meist direkt in das nächste Projekt gesteckt (vor allem die Guten) und es ist nie die Zeit und das Geld da das Bestehende signifikant weiterzuentwickeln bzw. zu verbessern (was manchmal einfach nötig wäre da auch ein flick-geschustertes Bugfixing nicht mehr viel hilft).
Beim neuen A6 habe ich darauf gehofft, dass für den A8 entwickelte Komponenten so nochmals verbessert eingebaut werden (was ja auch zum Teil so ist - wenn man das mal mit dem neuen BMW 5'er vergleicht haben wir *gar* keine Probleme...).

Ketzerische Idee (auch wenn ich sonst nicht immer ein Freund davon bin): Audi gebt die Infotainment-Teile der Software als Open Source frei! Da könnte man mal sehen was engagierte Leute so auf die Beine stellen könnten 🙂
Und was Kapselung und Schutz von kritischen (fahr- und sicherheitsrelevanten) Teilen der Software angeht, es gibt dafür überzeugende, funktionierende und schon praktizierte Konzepte.
Leicht OT, aber es musste mal gesagt werden 🙂

1. Das Problem, das Entwickler von einem Projekt in das nächste gesteckt werden hat die Ursache in schlechter Kapazitätenplanung für die gesamte Fahrzeugenwicklung aller Modellreihen.
Ein anderes Problem liegt in der Prozessgestaltung (CMMI, IEEE, ISO, etc.), sofern eine existiert. Dies hat zru FOlge das Sachen nicht oredentlich dokumentiert sind (Key Player wird in ein anderes Projekt gesteckt und wo ist die Doku?), Änderungsmanagement (welches feature kommt auf welches release?), Auswertung von Projektmetriken um Risen rechtzeitig zu erkennen, Bennung von Verantwortlichkeiten, etc. etc.
Ich möchte an dieser Stelle noch die ganzen Zuliefere mit in die Pflicht nehmen, denn diese entwickeln und integrieren gemeinsam mit dem Hersteller ja die Komponenten und bei vielen Problemen tragen die Zulieferer eine große Mitschuld.

2. Offenlegung des SOurceCodes. WIe bereits erwähnt, werden IT Komponenten (neben vielen anderen Dingen auch) nicht vom OEM (Hersteller) selber sondern von Zulieferern (Bosch, HarmanBecker, Johnson Controls etc.) entwickelt, die sich hauptsächlich durch ihre Innovationsfähigkeit am Markt behaupten können.
Das ist ergibt sehr schwieriges Geflecht, wo niemand seinen Source offen legen möchte, denn
Vorsprung hat man tatsächlich durch Technologie, die immense Entwicklungskosten verschlungen hat. Um der Gefahr, das kopiert wird und man sein Alleinstellungsmerkmal verliert ist es unmöglich den Source offenzulegen.

viele grüsse aus dem süden...

@j2ee:
Stimmt... Aber man darf ja noch träumen (und dann brutal aufwachen falls es doch mal sowas gibt und dann erst recht nichts funktioniert).

OT:
Wäre mal interessant zu wissen wie die Verträge mit den Zulieferern aussehen (Gewerk, Festpreis/Aufwand, Gewährleistungspflicht, SLAs, KPIs etc.), dann könnte man auch abschätzen wie wahrscheinlich es ist, dass diese in akzeptabler Zeit Probleme beheben...

Hallo J2ee

ist es wircklich so wie ich vermute, das die Herren von Audi,BMW und Mercedes für ihre Fahrzeuge keine richtige Release Plannung haben? Und teilweise pro auto Patches schreiben?

gruss herrer

Die Entropie nimmt ständig zu, besonders beim AUDI

Zitat:

Original geschrieben von joerg66


Jedesmal nachdem ein Hersteller ein neues Modell herausbringt, ... kommen die ersten Berichte über Mängel, Kleinigkeiten oder auch größere Dinge, die nicht funktionieren, ausfallen usw...
Stell Dir mal vor, man fände die Mängel schon, bevor das neue Modell herauskommt!

In Wirklichkeit handelt es sich hier nur um eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die vielen hungernden

Betatester

.

Deutsche Wertarbeit, wichtigstes preisbildendes Kriterium bei AUDI, könnte all diese Macken locker vermeiden, wenn sie denn nur wollten!

Zitat:

Die Antwort gibt eine kleine Überlegung aus dem Reich der Statistik:

- die Zahl der einzelnen Teile im Auto nimmt ständig zu, derzeit enthält ein Auto ca. 10.000 verschiedene Einzelteile

...

- 60 ppm von 10.000 Teilen ergeben ...!

Ich möchte mit diesem Beitrag ... lediglich ... beleuchten, warum die Industrie dieses Problem so schwer in den Griff bekommt...

Gruß,
Jörg

Standing ovations!

Jetzt haben wir die Gründe für Schröders "Reformen" und für die Tatsache, dass die Japaner die Zuverlässigkeitstatistiken bei Automobilen anführen müssen simultan erklärt bekommen!

PS: Wer sagte doch gleich, dass die Statistik eine Hure ist?

Also die Komplexität eines A6 ist sicher größer als die des Standard-Japaners. Und je länger ich den A6 4F fahre, um so weniger möchte ich auf diese elektronischen "Spielereien" verzichten. Anders gesagt: als reine Massenprodukte ohne diese oft riskanten Innovationen hätte die deutsche Automobilindustrie überhaupt keine Chance mehr. Opel zeigt doch sehr deutlich, das Mainstream mit hiesigen Lohnkosten nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Und Neuland ist immer mit Risiko verbunden.

Natürlich habe ich auch bei meiner Entscheidung die Japaner einbezogen. In diesem Fall Subaru Legacy Outbreak 3.0. Ein Klasseauto und wohl auch extrem zuverlässig. Aber beim A6 passte alles irgendwie einen Tick besser.
Ein bischen Vertrauensvorschuß ist natürlich auch dabei, denn mit der Qualität des A4 davor war ich äußerst zufrieden....

Hallo Audipiloten,
mit großem Interesse verfolge ich diesen Thread.

Ich kann j2ee nur heftig beipflichten. Die genannten Probleme treten ja mehr oder weniger bei allen deutschen "Premiumherstellern" auf. Bis auf zwei Ausnahmen ware alle meine bisherigen Fahrzeuge Neuwagen, quer Beet durch alle Hersteller. Ich werde jedenfalls nie wieder eine Neuentwicklung - egal welcher Marke - kaufen, so verlockend es manchmal auch sein mag. Das Fahrzeug muß mindestens 2, besser sogar 3 Jahre auf dem Markt sein, erst dann ist es ausgereift.

Was m. E. viel zu gering eingeschätzt wird, ist der Vertrauensverlust des Kunden bei einer bestimmen Marke. Es fehlte nicht viel und ich hätte Mercedes wegen einer A-Klasse mein Vertrauen aufgekündigt. Es sind damals zwar alle Mängel - selbst noch nach 5 Jahren! - auf Kulanz behoben worden, aber den Ärger hat man dennoch erst mal. Mein jetziges Fahrzeug ist - zu meinem großen Glück - nach inzwischen fast zwei Jahren und knapp 30.000 km bisher völlig mängelfrei.

Übrigens, ich finde den neuen Audi A6 wirklich gelungen. Aber 2 Jahre warte ich mindestens noch ...

Zitat:

Original geschrieben von ThomasBernhard


Es fehlte nicht viel und ich hätte Mercedes wegen einer A-Klasse mein Vertrauen aufgekündigt. Es sind damals zwar alle Mängel - selbst noch nach 5 Jahren! - auf Kulanz behoben worden,

Genau darum geht es:

Mercedes hat aus Fehlern gelernt, Mängel behoben. Die E-Klasse kann auf einmal MP3 - per SW-Update.

Aber Audi stellt sich stur und verweist darauf, dass eine FSE mit nicht sichtbar verbautem Handy, die keinerlei Signal von sich gibt, wenn eine SMS von z.B. der Mailbox reinkommt, 'STand der Technik' ist.

Genauso wie ein CD-Wechsler, der einfach munter weiterspielt, wenn die FSE oder das Sprachbediensystem den Ton stumm schalten. Jedes Autoradio aus dem Baumarkt für 100 EUR hält die CD an.

Es ist ja akzeptierbar, dass neue Produkte noch Fehler und Designschwächen haben. Aber dann sollte der Hersteller so ehrlich sein, dies zuzugeben und zu beseitigen, sofern es geht (wie z.B. durch SW-Updates).

Statt dessen wird man auf die nächste A6-Generation verwiesen.....

@6502 und die anderen...

Wie wärs wenn wir ne TOP10-Liste der am meisten bemängelten Abweichungen vom Audi-'Stand der Technik' machen?

Hier mal mein Anfang:
-Synchronisation Handy manchmal viel zu langsam
-keine SMSe im MMI bei Handyvorbereitung
-kein MP3 abspielbar
-keine DVD abspielbar

...to be continued...

Grüßle
Selti

@Selti
Und weiter:
- MMI Spracherkennung & Namensbuch sind bis über 10 Minuten inaktiv nach Start des Wagens (Audi: Stand der Technik)
- Abstandswarnung der vorderen Sensoren geht aus bei Rückwärtsfahrt auch wenn im Erfassungsbereich noch ein Hindernis ist (Audi: Ist von manchen Kunden so gewünscht!?)

@6502:
Das Problem ist, dass wenn Audi dies als "Fehler" oder eben *nicht* Stand der Technik anerkennt, dann sind Sie auch verpflichtet dies abzustellen, ausserdem kommen dann noch zusätzliche Kosten (Wandlung etc.) auf sie zu.
Da ich auch schon als Produktmanager (nicht Automobilindustrie) gearbeitet habe kenne ich das Problem. Teilweise bekommt man noch nicht einmal etwas davon mit, oftmals fehlen die entsprechen Rückmeldungskanäle vom Customer Care ins Produktmanagement bzw. die Prozesse sind so schlecht oder der PM hat schlichtweg keine Zeit und kein Budget sich weiter drum zu kümmern...

Die Liste sollte in grobe Fehler, Fehler/Eigenarten und Wünsche aufgeteilt werden.

zB MP3 = Wunsch
SMS = grober Fehler, steht im Handbuch und muss benachrichtigen
Abstandswarnung = Eigenart aber auch Risiko

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