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DSG schleift extrem lange beim Wechsel vom 1. in 2. Gang

VW Tiguan 2 (AD)
Themenstarteram 9. Juli 2017 um 12:28

Hallo Gemeinde,

ich habe ein Problem mit meinem Tiguan Diesel, 150 PS, 2WD, DSG. Beim Schalten vom 1. in den 2. Gang (bei moderatem Gas geben und auf ebener Strecke bzw. bergab) schleift die Kupplung extrem lange. Genauer gesagt schleift sie so lange, bis das Auto so schnell ist, dass die Drehzahl beim Einkuppeln nicht mehr fällt. D.h ich fahre im 1. Gang an, beschleunige z.B. bis die Drehzahl bei ca. 2000 Umdrehungen ist, dann schaltet das DSG in den 2. Gang, und die Drehzahl fällt überhaupt nicht, sondern die Kupplung schleift so lange, bis das Auto so schnell ist, dass die Kupplung ohne Abfallen der Drehzahl schließen kann. (Ich hoffe das war einigermaßen verständlich).

Bei allen anderen Gängen ist dies nicht der Fall. Dort fällt die Drehzahl direkt nach dem Schaltvorgang, so wie es aus meiner Sicht auch normal ist.

War schon zwei Mal in der Werkstatt und man hat mir jedes Mal erzählt, dass es ein normales Verhalten sei und es aus Komfortgründen auch so gewollt ist. Das war auch die Aussage vom Getriebewerk in Baunatal. Auf meinen Einwand hin, dass andere Tiguans (die ich z. B. auf einer Probefahrt gefahren bin) dieses Verhalten nicht an den Tag legen, kam die Antwort, dass man die Autos untereinander nicht vergleichen könne und sich die Getriebesoftware ständig ändern würde. Die Software könne sich von einem auf den anderen Tag ändern bzw. käme es auf die Ausstattung des Fahrzeugs an, wie die SW geschrieben sei (z.B. mit Hänger Kupplung, größere Reifen etc.).

Jetzt meine Frage: Hat euer Tiguan die gleiche Charakteristik oder fällt bei euch die Drehzahl nach dem Schalten in den 2. Gang.

Ich habe nämlich den Eindruck, dass VW mich hier abwimmeln möchte. - Danke.

Beste Antwort im Thema

Das hier von einigen beanstandete Verhalten ist völlig normal und von VW so gewollt.

Man kann es folgendermaßen testen: Beim Losrollen ohne Gas wird nach wenigen Metern von D1 nach D2 gewechselt. Dabei wird bereits bei einer Geschwindigkeit in den 2. Gang geschaltet, die für ein vollständiges Einkuppeln des 2. Ganges eigentlich zu niedrig ist. Folglich schleift die Kupplung. Beim Anschließenden Beschleunigen steigt zunächst die Motordrehzahl nicht proportional zur Geschwindigkeit. In dieser Phase wird die Geschwindigkeit hauptsächlich über den Kupplungsschlupf reguliert. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit wird dann der 2. Gang voll eingekuppelt. Durch die Anpassung des Schlupfes kommt es bei diesem unspürbaren und nicht hörbaren Schaltvorgang zu keiner Motordrehzahländerung. Beim zügigen Beschleunigen aus dem Stand wird der 1. Gang so weit ausgedreht, dass es zur beschriebenen Situation gar nicht erst kommt.

Befindet sich das DSG erst einmal im 2. Gang, wird beim Unterschreiten der Hochschaltschwelle durch weiteres Abbremsen nicht in den 1. Gang zurückgeschaltet, sondern stattdessen die Kupplung noch weiter geöffnet. Das DSG schaltet erst kurz vor Stillstand oder bei sehr hoher Last (hoher Gaspedalwert) in den 1. Gang zurück. In solche Situationen kann es vorkommen, dass das Auto aus dem Beinahestillstand zunächst nicht ordentlich beschleunigt. Als Beispiel stelle man sich das Einfahren in einen Kreisverkehr vor, wenn das Auto nicht ganz bis zum Stillstand abgebremst wurde. Durch das Anfahren im 2. Gang ist die Radzugkraft dann stark herabgesetzt.

Dieses Verhalten haben alle DSG und S-tronic-Getriebe, und zwar bereits seit Markteinführung des ersten DSGs (DQ250) im Jahr 2003. Wenn hier ein Fahrer behauptet sein DSG mache das nicht, dann bemerkt er es einfach nicht. Ich kann hiermit versichern, dass sich alle so verhalten. Es wäre eher ein Defekt, wenn eines sich nicht so verhalten würde (z. B. weil ein Drehzahlgeber keine oder unplausible Werte liefert). Gerade bei den DSGs mit nasslaufender Lamellenkupplung (also allen außer dem DQ200) ist das Schleifen unproblematisch, da die dabei entstehende Wärme sofort vom Öl abgeführt wird.

Der Grund für das Verhalten des Getriebes: Bei den DSGs ist der 1. Gang im Vergleich zu einem Handschalter kürzer übersetzt. Dadurch wird das Anfahrverhalten verbessert, insbesondere bei Zugfahrzeugen mit großer Anhängelast (höhere Radzugkraft). Die Kehrseite von der Medaille ist aber, dass man im 1. Gang kaum komfortabel fahren kann, weil das Fahrzeug bei geringen Gaspedaländerungen schon spürbar anfängt herumzuzuckeln. Durch das Schleifen des 2. Ganges wird ein gedämpftes, wandlerähnliches Gefühl erzeugt, der Komfort beim Langsamfahren somit erhöht. Leider ergeben sich in bestimmten Situationen die oben genannten Nachteile. Letztendlich versucht VW dem DSG eine Wandlerähnliche Charakteristik zu verleihen und das schaltgetriebetypische Verhalten in den niedrigen Gängen 1 und 2 zu unterdrücken.

Wenn ein zügiges Anfahren erforderlich ist in den S-Modus schalten oder per Schaltwippe manuell in den 1. Gang schalten. Die Methode S-Modus funktioniert aber nicht immer. Bei älteren Softwareständen schaltet das DSG offenbar auch in S zügig in den 2. Gang und lässt diesen Schleifen.

Fazit: Es hat keinen Sinn das Verhalten bei VW zu reklamieren. Es gibt keine Lösung für ein Problem, das gar keines ist bzw. gibt es keine Lösung, die VW anbieten könnte. Eine Grundeinstellung, wie sie hier auch schon genannt wurde, ändert an den Schaltkennlinien sowieso nichts, ist also völlig überflüssig und aussichtslos. Einzig würde ein Softwareupdate helfen, welches die Schaltkennlinien ändert, aber das kann nur ein Tuner bereitstellen.

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@DieselSeppel

Gut geschrieben und erklärt,

Dennoch kommt vieles aufs Fahrzeug und Antrieb an, nicht alles kann man pauschal sagen.

Beispielsweise hat der golf 4 R32 der als erstes ein DSG bei VW bekommen hat, die gleiche Übersetzung wie die Handschaltgetriebe Version.

Gleiches ist bei unseren caddys.

Also 6g dsg vs. 6g HS.

 

Bei den kleinen dq200 wird wie du sagst oft der erste sehr kurz gewählt.

Beim DQ500 wie es die größeren Allrad Tiguan haben, ist die Übersetzung generell auf Kraft ausgelegt. Genauso wie bei mir im Passat.

 

Die Nervosität lässt sich durch kennlinien im MSG programmieren.

Kann mein Passat wie auch den R32 super dosiert fahren im ersten Gang.

Genauso hat der R32 beim los kriechen nicht nach kurzer Zeit in den 2 Gang geschaltet sondern erst ab 1500 Umdrehungen nachdem man losgefahren ist.

Beim Passat müsste ich gucken, bei aktiven stauassistent schaltet er früh im 2 und lässt schleifen, meine aber wenn ich manuell fahre ohne Assistent im D Modus, das er nicht so früh in den 2 schaltet, sondern erst nach dem Losfahren.

Das DSG schaltet zu früh in den zweiten Gang und lässt unnötig die Kupplung schleifen. Besonders unangenehm ist es wenn man langsam in einen Kreisverkehr einfährt und Gas gibt. Dann schleift es aber es geht nicht wirklich vorwärts. Als Linksabbieger an einer Ampel langsam vor fahren und wenn frei ist zügig abbiegen ist ebenfalls schwierig, entweder schleift das DSG oder bei zuviel Gas schaltet es unkomfortabel in den ersten Gang zurück. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt manchmal manuell einzugreifen.

Sonst bin ich mit dem DSG sehr zufrieden, vorallem mit Wohnwagen beim rangieren auf unebenen Gelände deutlich besser als mein alter Handschalter den ich da schon öfter abgewürgt habe.

Es kommt dir langsam vor, die Frage ist ob du bei einen Frontantrieb beim abbiegen oder im Kreisverkehr im kleineren Gang wirklich schnellst wärst, oder die karre nur durchdrehende Räder hat und durchs Asr eingebremst wird.

 

Bei dem kupplungs schleifen, einfach mehr Gas geben, dann wird automatisch die Kupplung schneller und stärker geschlossen.

@Passat-B8BiTDI

Du hast natürlich völlig Recht, pauschalisieren kann man nicht. Aber es gibt natürlich eine deutliche Tendenz zu kürzeren 1. Gängen bei den DSGs, vor allem bei den jüngeren Modellen. Dies ist z. B. bei der Umstellung des DQ250 von Golf VI auf Golf VII zu erkennen (1. Gang 14,257 --> 15,146).

Es stimmt auch, dass man mit einer feinere Abstimmung des Gaspedals die "Zittrigkeit" im 1. Gang ein Stück weit eliminieren kann, aber das entkoppelte Fahrgefühl einer Wandlerautomatik lässt sich so nicht imitieren. Beim R32 handelt es sich immerhin um ein sehr sportliches Modell, bei dem eine direktere Abstimmung durchaus erwünscht sein kann.

Wie dem auch sei, VW hat dem Getriebe ganz bewusst diese Charakteristik verliehen, und daher sind solche Aussagen...

Zitat:

@mambaela schrieb am 3. September 2018 um 01:02:32 Uhr:

Das DSG schaltet zu früh in den zweiten Gang und lässt unnötig die Kupplung schleifen.

...in meinen Augen nicht zielführend, denn es ist im Hinblick auf die von VW beabsichtigte Getriebecharakteristik sehr wohl vonnöten die Kupplung in dieser Form schleifen zu lassen.

Wer mit der Getriebeauslegung nicht einverstanden ist hat zwei Möglichkeiten:

  • anderes Fahrzeug kaufen
  • Tuner aufsuchen um das programmierte Verhalten zu ändern

Das DSG-Verhalten immer wieder zu beklagen oder gar als fehlerhaft darzustellen ist zwecklos. Es liegt kein Fehler vor, und daher gibt es auch keine Lösung.

Danke DieselSeppel für deine Erklärung. Mich stört es nur im Stop and Go Betrieb in Verbindung mit ACC. Da treibt das Rutschen im zweiten Gang den Verbrauch unnötig in die Höhe ohne nennenswerte Vorteile. Sicherlich ist das DSG auf Komfort ausgelegt und verschleift deshalb den Übergang vom ersten zum zweiten Gang um unangenehmes ruckeln zu vermeiden.

@mambaela

Ich kenne die Getriebeübersetzung beim Caddy nicht genau, allerdings dürfte auch der sich im Stop-and-Go-Verkehr im 1. Gang deutlich ruppiger/zuckeliger verhalten als im 2. Gang bei schleifender Kupplung. Du kannst das selbst testen. Dabei wirst du wahrscheinlich einen deutlich sensibleren Gaspedalfuß brauchen.

Ich fahre generell mit sensiblem Gasfuß, das erfordert schon Start Stop in Verbindung mit DSG. Man schleicht entweder komfortabel von der Ampel los oder zügig mit einem unangenehmen Geruckel.

Ich habe mich mich mittlerweile an das Schaltverhalten des DSG gewöhnt und es funktioniert sonst sehr gut. Es ist halt notwendig um ACC sinnvoll nutzen zu können.

Diese Erfahrung kann ich definitiv nicht bestätigen.

Kann es sein, das Du mit Deinem Caddy ein anderes DSG verbaut hast und somit hier irgendwie fehl am Platze bist weil Deine Probleme bei Deinem Wagen sicherlich vorhanden, aber im Tiguan nicht auftreten, wegen völlig anderem DSG? ;)

=> Hier ist das DQ500, ein 600NM-DSG mit Nasskupplung, verbaut. Das Ding schnurrt einfach vor sich hin und bei beherzterem Gasgeben ist der 2. Gang auch sehr schnell vollständig eingekuppelt, wie oben schon geschrieben

Ich habe auch ein Schleifen im 1. und 2. Gang. Fällt mir auf, wenn ich Schrittgeschwindigkeit fahre. Ich habe aber keine Ahnung, ob das vom DSG kommt.

Ja, ein Schleifen ist vorhanden. Mir ging es aber um diese Aussage:

Zitat:

@mambaela schrieb am 3. September 2018 um 01:02:32 Uhr:

Das DSG schaltet zu früh in den zweiten Gang und lässt unnötig die Kupplung schleifen. Besonders unangenehm ist es wenn man langsam in einen Kreisverkehr einfährt und Gas gibt. Dann schleift es aber es geht nicht wirklich vorwärts. Als Linksabbieger an einer Ampel langsam vor fahren und wenn frei ist zügig abbiegen ist ebenfalls schwierig, entweder schleift das DSG oder bei zuviel Gas schaltet es unkomfortabel in den ersten Gang zurück.

Und das ist so beim Tiguan nicht reproduzierbar ;)

@Beichtvater es gibt beim Tiguan das alte 6-Gang DQ 250 und das neuere DQ 381 bzw DQ 500 DSG Getriebe, kommt halt auf die verbaute Motorisierung an.

@Beichtvater

Ich denke das müsstest du präzisieren, denn grundsätzlich zeigt auch DQ500 ein den anderen DSGs entsprechendes Verhalten, d. h. bei niedrigem Gaspedalwert wird in den 2. Gang hochgeschaltet bevor dieser voll eingekuppelt werden kann. Das Verhalten entspricht genau dem in meinem ausführlichen Beitrag weiter vorne geschilderten. Das Schleifen ist für manche Fahrer nicht auf Anhieb erkennbar, es Bedarf schon einer gewissen Aufmerksamkeit. Wie man es erkennt, steht auf der vorherigen Seite ausführlich beschrieben. Wenn das DQ500 ohne Gas in D2 rollt, ist die Kupplung nicht komplett geschlossen, sondern schleift. Weiteres Beschleunigen erfolgt dann zunächst durch weiteres Schließen der Kupplung, später durch Erhöhen der Motordrehzahl. Das alles gilt primär auf der Ebene. An Steigungen oder mit Anhänger kann das Getriebeverhalten abweichen.

Dass das Getriebe beim Schleifen rupft, rubbelt oder vibriert ist wieder eine andere Geschichte. Das dürfte nicht sein, weder beim DQ250 noch beim DQ500.

Zitat:

@mambaela schrieb am 3. September 2018 um 12:17:34 Uhr:

es gibt beim Tiguan das alte 6-Gang DQ 250...

Kann ich da herauslesen, dass es Dir um das DQ250 geht?

Das ist imo beim Tiguan anders abgestimmt schon aufgrund des weit höheren Gewichtes der Karosse

Zitat:

@Beichtvater schrieb am 3. September 2018 um 12:27:25 Uhr:

Zitat:

@mambaela schrieb am 3. September 2018 um 12:17:34 Uhr:

es gibt beim Tiguan das alte 6-Gang DQ 250...

Kann ich da herauslesen, dass es Dir um das DQ250 geht?

Das ist imo beim Tiguan anders abgestimmt schon aufgrund des weit höheren Gewichtes der Karosse

Was wiegt der Tiguan leer bzw wie hoch ist das zulässige Gesamtgewicht? Der kurze Caddy hat ohne Allrad schon knapp 1700 kg leer und zGG 2400kg.

@Beichtvater

Das DQ500 hat einen kürzeren 1. Gang, was aber nichts daran ändert, dass auch dein DQ500 diese Verhalten aufweist.

Wenn es dabei jedoch zu Vibrationen kommt, stimmt aber irgend etwas nicht.

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