7 Lamellen der einzige Ausweg bei Multitronic-ruckeln?

Audi A6 C5/4B

Hallo,

wie viele andere habe auch ich das Problem mit dem Ruckeln bei meinem A6 2.5 TDI 163 PS Multitronic.
Beim Anfahren fährt er zu hart an wie bei einem Fahranfänger und beim Gangwechsel kann er sich nicht sofort entscheiden und ruckelt da auch noch mal kräftig. Bei konstanten Geschwindigkeiten ist nicht zu merken und der Wagen läuft ruhig.

Laut meinem Freundlichen wäre das mit der 7-Lamellenkupplung behoben, wobei es da natürlich keine 100%ige Garantie gibt.

Meine Frage an Euch: Gibt es noch andere Möglichkeiten, woran das liegen könnte oder sind es definitiv die 7 Lamellen?
Ich habe keine Lust, das machen zu lassen um dann festzustellen, daß es eine andere Ursache hat...

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen!

Da zwar hier immer wieder viel über ein mysteriöses „Ruckeln“ von Multitronic-Getrieben geschrieben wird, aber keiner die Sache genauer beschreibt, habe ich hier meine Erfahrungen zu diesem Thema zusammengefasst. Ich hoffe, daß sich dadurch dieser Thread in ergiebige Bahnen lenken lässt, und sich daraus Lösungen ergeben.

Zum Fahrzeug:
Audi A6 2,8l V6, Baujahr 2000, Kilometerstand beim Kauf / heute 100000/136500
MKB: AMX, GKB: EZN

Zu den Symptomen:

Zwischen Leerlaufdrehzahl und ca. 1900 1/min kommt es im Abstand von ca 5 Sekunden zu einer Art Rucken in Verbindung mit einer recht starken Geräuschentwicklung. Das Rucken fühlt sich in etwa an, als ob bei einem Schaltwagen während der Fahrt die Kupplung ganz leicht angetippt werden würde, der Motor dreht also für den Bruchteil einer Sekunde hoch um dann mit einem deutlich spürbaren Ruck wieder zur „normalen“ Drehzahl zurückzukehren. Während dieser „Ruckler“ kommt es zu einem Geräusch ähnlich eines Elektromotors, der bei konstanter Drehzahl für einen kurzen Momennt extrem belastet wird. Im Schiebebetrieb tritt das Problem weniger heftig, aber durchaus merklich auf, allerdings in „umgekehrter“ Form, der Motor bremst also für sehr kurze Zeit stärker.
Ich weiß nicht, ob diese Beschreibung auch auf das „Ruckeln“ passt, das in diesem Thread immer wieder zur Sprache kam, so jedenfalls zeigt sich das Problem bei meinem Auto.

Entwicklung der Symptome:

Beim Kauf des Wagens (km ca. 100000) war keinerlei Störung festzustellen. Das Scheckheft war durchgehend geführt, die Wartung hat also regelmäßig stattgefunden. Eine Reparatur oder gar ein Austausch des Getriebes hat wohl bis zum Kauf nicht stattgefunden. Bei km-Stand 110.000 wurde die 60.000 km-Inspektion durchgeführt (incl. Multitronic-Ölwechsel). Ab ca. km-Stand 120.000 trat ein fast nicht erkennbares wackeln des Drehzahlmessers auf, das sich mit der Zeit zu den oben genannten Symptomen entwickelte.

Bisherige Reparaturversuche:

Nachdem diverse Audi-Fachmänner befragt wurden, habe ich die Kupplung (6-Lamellen-Modell) bei km-Stand 129700 in Eigenleistung gewechselt. Da laut Audi bei diesem Multitronic-Modell die Umrüstung auf 7 Lamellen noch nicht möglich ist, wurde wieder eine mit 6 Lamellen eingebaut. Da die alte Kupplung keinerlei Verschleißerscheinungen zeigte, wurde auf einen Ölwechsel verzichtet.
Nach dem Wechsel der Kupplung (Auf eine Adaptionsfahrt oder dgl. wurde ebenfalls wegen mangelndem Verschleiß verzichtet) fuhr sich der Wagen wie es eigentlich sein sollte. Es war keinerlei Ruckeln mehr festzustellen. Nach anfänglicher Euphorie stellte sich nach ca 50 gefahrenen km Ernüchterung ein, da die bekannten Symptome erneut auftraten. Allerdings gestaltete sich die Entwicklung nicht so langsam wie beim ersten Mal. Die Symptome erreichten innerhalb von ca 100 gefahrenen km wieder die alte Stärke. In der Zwischenzeit haben sich die Symptome weiter verstärkt, das Problem verschlimmert sich also.
Danach kam eine Zeit der Überlegungen und verschiedener Denkansätze zu den möglichen Ursachen und der Experimente.

Was ich festgestellt habe:

- Bei sehr niedrigen Temparaturen (<5°C) tritt der Effekt weniger stark auf, steigert sich jedoch mit steigender Motor- und Getriebetemparatur)
- Der Effekt tritt sowohl im Automatik- als auch im Tiptronic-Modus auf.
- Nach Betätigung der Fußbremse und gleichzeitigem Betätigen des Gaspedals (Kupplung schleift also) für etwa 10 Sekunden ist der Effekt für eine Weile (ca 1 km) verschwunden, tritt dann jedoch schnell wieder auf.

Bisherige Überlegungen zu Ursache und Lösung:

Kupplungslamellen:
Die Lamellen an sich kann man wohl als Ursache ausschließen, da die alten keinen Verschleiß zeigten und die neuen keine Besserung brachten. Das schließt gleichzeitig die Umrüstung auf 7 Lamellen als Lösung aus.

Multitronic-Öl
Daß es sich bei diesem Öl um ein Spezialöl handelt, dürfte klar sein, da es im freien Handel nicht erhältlich ist und es quasi einen Spagat zwischen total unterschiedlichen Anforderungen an ein Öl erfüllen muß.
Da das Problem kurz nach dem Wechsel des Multitronic-Öls auftrat, läge es nahe, die Werkstatt zu verdächtigen, eventuell ein falsches Öl verwendet zu haben. Dies würde ich jedoch ausschließen, da es sich bei dem Werkstattmeister um einen langjährigen Freund handelt und er mir noch erzählt hatte, daß dieses Öl ausschließlich von Audi zu beziehen sei.
Was darüber hinaus gegen das Öl als Ursache spricht, ist die Tatsache, daß das Problem bei sehr kaltem Motor weniger stark auftritt. Eigentlich sollte man davon ausgehen, daß es bei kalten Temperaturen schlimmer wäre, läge es am falschen Öl.
Nach meiner Meinung wird es wohl nicht am Öl liegen, ausschließen lässt es sich jedoch dennoch nicht zu 100 Prozent.

Laschenkette, Kegelräder u.ä.
Da das Problem nur im „Arbeitsbereich“ der Kupplung, also zwischen Leerlaufdrehzahl und 1900 1/min auftritt, sonstige Übersetzungsänderungen aber problemlos uns überaus flüssig erfolgen, kann man wohl sowohl Laschenkette als auch die Kegelräder als Ursache ebenfalls ausschließen. Darüber hinaus tritt das Problem im Tiptronic-Modus, also bei vorgegebenen Übersetzungsverhältnissen, genauso auf.

Ölpumpe:
Möglich, aber angesichts der Tatsache, daß das Problem nur in dem Drehzahlbereich auftritt, in dem die Kupplung arbeitet, unwahrscheinlich. Da die Pumpe ja nicht nur die Kupplung, sondern auch noch andere Verbraucher im Getriebe versorgt, scheint es auch nicht die Ursache zu sein. Ganz ausschließen würde ich das jedoch auch nicht.

Mein momentaner Hauptverdacht liegt auf der Elektronik. Möglicherweise ist ein Sensor, ein Regelventil oder ähnliches verschmutzt oder defekt. Vielleicht sind auch die Drehzahlangaben, die vom Motorsteuergerät kommen, nicht korrekt, werden also vom Getriebesteuergerät falsch interpretiert... das würde erklären, warum bei gleichzeitigem Betätigen von Bremse und Gas das Problem für kurze Zeit verschwindet. Ich könnte mir vorstellen, daß da die Parameter im Getriebe einfach Maximalwerte erreichen, die den Effekt des Ruckelns für eine bestimmte Zeit überlagern. Vielleicht eine Art „Notprogramm“? Für mich erscheint es jedenfalls durchaus denkbar, daß es sich um ein Regelproblem handelt.
Ein anderer Ansatzpunkt wäre noch ein Ölmangel, vielleicht hervorgerufen durch Ablagerungen, einen zugesetzten Filter oder ein Ölleck innerhalb des Systems. Das würde die starke Geräuschentwicklung teilweise erklären, die vielleicht von einem Leerlauf der Pumpe herrührt.

So viel zur Beschreibung des ganzen Problems. Zugegebenermaßen bin ich da mit meinem Latein mittlerweile am Ende. Ich bin zwar ein recht versierter Schrauber, aber das hilft nunmal wenig, wenn man die Ursache eines Problems nicht kennt. Meine Hoffnung ist nun, daß sich in diesem Forum ein paar Leute finden, die sich mit diesen Getrieben besser auskennen und mir zu einer Lösung verhelfen können. Versteht mich bitte nicht falsch, aber es nutzt mir wenig, zu erfahren, daß jemand das Getriebe auf Kulanz getauscht bekam... ich will es ja reparieren und nicht austauschen.
Vielleicht kann mir auch jemand den richtigen Denkanstoß geben, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. So ein großes Geheimnis kann dieses Getriebe ja auch wieder nicht sein...

Vielen Dank schon im Voraus für kompetente Antworten und Denkanstöße!

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Hi,

soviel ich gelesen habe hat das Tiptronik nicht die Probleme
(weiß net ob die Lamellen hat oder wie die das übersetzt)

gruß

Zitat:

Original geschrieben von Arwid


Hallo liebe "Lamellen"-Gemeinde!

Mein A6 2.8 ist von 7/97 und hat jetzt 170tsd runter, Tiptronic. Keine Probleme bisher. Wieviel Lamellen sind da denn drin?
Vor kurzem haben wir bei dem 3.0 V6 Sigma (12Jahre alt) meines Sohnes solche gewechselt weil er nicht mehr in den letzten Gang schaltete. Jetzt geht´s gut.
Da gibt es eine Vor- und eine Nachkupplung, die sitzen sozusagen links und rechts vom Getriebe, wie ist´s denn bei meinem?

Gruß A.

Es geht hier um das Multitronic-Getriebe. Vieeeeel besser als Tiptronic. Aber nur, wenns keine Probleme damit gibt...

Das Getriebe hat 2 Variatorscheiben und eine breite Laschenkette, keinen Wandler wie die TT. Alles weitere einfach mal im Netz schauen. Ist hochinteressant!

Zitat:

Original geschrieben von Arwid


Hallo liebe "Lamellen"-Gemeinde!

Mein A6 2.8 ist von 7/97 und hat jetzt 170tsd runter, Tiptronic. Keine Probleme bisher. Wieviel Lamellen sind da denn drin?
...............snip........
Gruß A.

Hallo,

das Tiptronic/Automatik Getriebe hat keine harte/feste Drehmomentübersetzung, dein Getriebe hat einen "nassen" Wandler.

Z.B. hier:

unten

www.regli-tech.ch/.../index.html

und hier

www.tri-getriebe.org/getriebetechnik.htm

Das Multitronic dagegen ist ein kompromis zwischen einem Automatik und einem Schaltgetriebe. Das MT hat eine Lamellenkuplung (eigentlich praktisch genau so wie bei einem Roller), diese Lamellenkuplung verbindet den Motor mit dem Getriebe fest, so wie eine traditionelle Kuplung bei einem Schltgetriebe.

Gruß.

Für Interessierte ist das Multitronic-CVT-Getriebe hier beschrieben: Klick !

Es gibt auch noch Animationsdarstellungen bei YouTube. Einfach mal suchen.

Das Multitronic-Getriebe ist KEINESFALLS mit einem Tipptronic-Getriebe zu vergleichen oder zu verwechseln!
Ich behaupte folgendes: Wenn das Getriebe bei Einigen nicht so massive Probleme machen würde, wären einige Tiptronic-Fahrer bereits ins Multitronic-Lager übergesiedelt. Geil isses schon...

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hallo,

wollte nur mal fragen ob es nicht möglich ist bei (ruckeln,zucken,zittern, wie auch immer) , auf eine sachs ausführung der Kupplung umzusteigen oder muß ich da zwingend auf 7 Lamellen unrüsten ?

Ich verstehe Deine Frage nicht, was meinst Du mit Sachs? Die Firma? Du weißt, über welches Getriebe hier geredet wird? Da passt keine alternative Kupplung vom freundlichen Autoteilehändler um die Ecke rein.

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass die MT im 4B, egal ob mit oder ohne 7-Lamellenpaket, unterdimensioniert ist. Selbst mein 1,9er hat das Getriebe aufgearbeitet - mit einem Schaden von 2.700 Euro zuletzt. www.getriebedoktor.de

Gruß,
Frank

hi,
ich kenne mich da leider noch nicht so gut aus deswegen frage ich ja :-) , aber die normale 6 Lamellen version müsste doch von einen KFZ Meister zu ersetzen sein?(nicht audi) oder irre ich mich da schon wieder?sollte ja auch in dem fall günstiger sein (muss nichts umgebaut werden) meine 6 Lamellen haben auch bis 150tkm durchgehalten wenn ersatz solange halten würde wär ich zufrieden :-).

habe auch die gleichen symptome wie hier in vielen themen berichtet wird aber eins versteh ich nicht zb. bei mir ruckelt es wenn ich mäßig gas gebe warum ruckelt oder schleift nix wenn ich zb, vom stand an Vollgas gebe da müssten doch die Lamellen besonders schleifen oder was die da machen :-)

danke für die antworten

Ich kann Dir das Getriebe nicht erklären, aber das ist erheblich aufwändiger als dass ein Hinterhof-Kfz-Meister die Kupplung wechseln könnte. Bei Audi macht das ja auch nicht jede Werkstatt und wenn's Getriebe wie bei mir völlig hinüber war, dann kommt gleich ein Austauschgetriebe rein. Kostet so um die 6.500 Euro.

Es sei denn, man findet einen, der sich damit auskennt....

das ist leider das was bei audi überall erzählt wird.

das reine lamellen wechseln dauert wenn das getriebe aufm tisch liegt maximal 15 minuten 😁

ungeübt dauert es ne halbe bis ganze stunde.

ich glaube ich sollte mal eine how to do beschreibung machen. (bin dann aber leider arbeitslos 😁 )

mfg

hi,

das hab ich mir auch schon so halb gedacht , naja ich werde das mal nach den feiertagen bei meinem KFZ typ nachfragen.Lamellen sind bei mir nämlich auch fällig so wie es aussieht aber umrüstung auf 7 lamellen sehe ich nicht für notwendig bei mir , man muss Audi das geld auch nicht unbedingt hinterherwerfen :-).Werd euch dann informieren was er meint und ob er es im endiffekt schafft.

Hallo zusammen!

Da zwar hier immer wieder viel über ein mysteriöses „Ruckeln“ von Multitronic-Getrieben geschrieben wird, aber keiner die Sache genauer beschreibt, habe ich hier meine Erfahrungen zu diesem Thema zusammengefasst. Ich hoffe, daß sich dadurch dieser Thread in ergiebige Bahnen lenken lässt, und sich daraus Lösungen ergeben.

Zum Fahrzeug:
Audi A6 2,8l V6, Baujahr 2000, Kilometerstand beim Kauf / heute 100000/136500
MKB: AMX, GKB: EZN

Zu den Symptomen:

Zwischen Leerlaufdrehzahl und ca. 1900 1/min kommt es im Abstand von ca 5 Sekunden zu einer Art Rucken in Verbindung mit einer recht starken Geräuschentwicklung. Das Rucken fühlt sich in etwa an, als ob bei einem Schaltwagen während der Fahrt die Kupplung ganz leicht angetippt werden würde, der Motor dreht also für den Bruchteil einer Sekunde hoch um dann mit einem deutlich spürbaren Ruck wieder zur „normalen“ Drehzahl zurückzukehren. Während dieser „Ruckler“ kommt es zu einem Geräusch ähnlich eines Elektromotors, der bei konstanter Drehzahl für einen kurzen Momennt extrem belastet wird. Im Schiebebetrieb tritt das Problem weniger heftig, aber durchaus merklich auf, allerdings in „umgekehrter“ Form, der Motor bremst also für sehr kurze Zeit stärker.
Ich weiß nicht, ob diese Beschreibung auch auf das „Ruckeln“ passt, das in diesem Thread immer wieder zur Sprache kam, so jedenfalls zeigt sich das Problem bei meinem Auto.

Entwicklung der Symptome:

Beim Kauf des Wagens (km ca. 100000) war keinerlei Störung festzustellen. Das Scheckheft war durchgehend geführt, die Wartung hat also regelmäßig stattgefunden. Eine Reparatur oder gar ein Austausch des Getriebes hat wohl bis zum Kauf nicht stattgefunden. Bei km-Stand 110.000 wurde die 60.000 km-Inspektion durchgeführt (incl. Multitronic-Ölwechsel). Ab ca. km-Stand 120.000 trat ein fast nicht erkennbares wackeln des Drehzahlmessers auf, das sich mit der Zeit zu den oben genannten Symptomen entwickelte.

Bisherige Reparaturversuche:

Nachdem diverse Audi-Fachmänner befragt wurden, habe ich die Kupplung (6-Lamellen-Modell) bei km-Stand 129700 in Eigenleistung gewechselt. Da laut Audi bei diesem Multitronic-Modell die Umrüstung auf 7 Lamellen noch nicht möglich ist, wurde wieder eine mit 6 Lamellen eingebaut. Da die alte Kupplung keinerlei Verschleißerscheinungen zeigte, wurde auf einen Ölwechsel verzichtet.
Nach dem Wechsel der Kupplung (Auf eine Adaptionsfahrt oder dgl. wurde ebenfalls wegen mangelndem Verschleiß verzichtet) fuhr sich der Wagen wie es eigentlich sein sollte. Es war keinerlei Ruckeln mehr festzustellen. Nach anfänglicher Euphorie stellte sich nach ca 50 gefahrenen km Ernüchterung ein, da die bekannten Symptome erneut auftraten. Allerdings gestaltete sich die Entwicklung nicht so langsam wie beim ersten Mal. Die Symptome erreichten innerhalb von ca 100 gefahrenen km wieder die alte Stärke. In der Zwischenzeit haben sich die Symptome weiter verstärkt, das Problem verschlimmert sich also.
Danach kam eine Zeit der Überlegungen und verschiedener Denkansätze zu den möglichen Ursachen und der Experimente.

Was ich festgestellt habe:

- Bei sehr niedrigen Temparaturen (<5°C) tritt der Effekt weniger stark auf, steigert sich jedoch mit steigender Motor- und Getriebetemparatur)
- Der Effekt tritt sowohl im Automatik- als auch im Tiptronic-Modus auf.
- Nach Betätigung der Fußbremse und gleichzeitigem Betätigen des Gaspedals (Kupplung schleift also) für etwa 10 Sekunden ist der Effekt für eine Weile (ca 1 km) verschwunden, tritt dann jedoch schnell wieder auf.

Bisherige Überlegungen zu Ursache und Lösung:

Kupplungslamellen:
Die Lamellen an sich kann man wohl als Ursache ausschließen, da die alten keinen Verschleiß zeigten und die neuen keine Besserung brachten. Das schließt gleichzeitig die Umrüstung auf 7 Lamellen als Lösung aus.

Multitronic-Öl
Daß es sich bei diesem Öl um ein Spezialöl handelt, dürfte klar sein, da es im freien Handel nicht erhältlich ist und es quasi einen Spagat zwischen total unterschiedlichen Anforderungen an ein Öl erfüllen muß.
Da das Problem kurz nach dem Wechsel des Multitronic-Öls auftrat, läge es nahe, die Werkstatt zu verdächtigen, eventuell ein falsches Öl verwendet zu haben. Dies würde ich jedoch ausschließen, da es sich bei dem Werkstattmeister um einen langjährigen Freund handelt und er mir noch erzählt hatte, daß dieses Öl ausschließlich von Audi zu beziehen sei.
Was darüber hinaus gegen das Öl als Ursache spricht, ist die Tatsache, daß das Problem bei sehr kaltem Motor weniger stark auftritt. Eigentlich sollte man davon ausgehen, daß es bei kalten Temperaturen schlimmer wäre, läge es am falschen Öl.
Nach meiner Meinung wird es wohl nicht am Öl liegen, ausschließen lässt es sich jedoch dennoch nicht zu 100 Prozent.

Laschenkette, Kegelräder u.ä.
Da das Problem nur im „Arbeitsbereich“ der Kupplung, also zwischen Leerlaufdrehzahl und 1900 1/min auftritt, sonstige Übersetzungsänderungen aber problemlos uns überaus flüssig erfolgen, kann man wohl sowohl Laschenkette als auch die Kegelräder als Ursache ebenfalls ausschließen. Darüber hinaus tritt das Problem im Tiptronic-Modus, also bei vorgegebenen Übersetzungsverhältnissen, genauso auf.

Ölpumpe:
Möglich, aber angesichts der Tatsache, daß das Problem nur in dem Drehzahlbereich auftritt, in dem die Kupplung arbeitet, unwahrscheinlich. Da die Pumpe ja nicht nur die Kupplung, sondern auch noch andere Verbraucher im Getriebe versorgt, scheint es auch nicht die Ursache zu sein. Ganz ausschließen würde ich das jedoch auch nicht.

Mein momentaner Hauptverdacht liegt auf der Elektronik. Möglicherweise ist ein Sensor, ein Regelventil oder ähnliches verschmutzt oder defekt. Vielleicht sind auch die Drehzahlangaben, die vom Motorsteuergerät kommen, nicht korrekt, werden also vom Getriebesteuergerät falsch interpretiert... das würde erklären, warum bei gleichzeitigem Betätigen von Bremse und Gas das Problem für kurze Zeit verschwindet. Ich könnte mir vorstellen, daß da die Parameter im Getriebe einfach Maximalwerte erreichen, die den Effekt des Ruckelns für eine bestimmte Zeit überlagern. Vielleicht eine Art „Notprogramm“? Für mich erscheint es jedenfalls durchaus denkbar, daß es sich um ein Regelproblem handelt.
Ein anderer Ansatzpunkt wäre noch ein Ölmangel, vielleicht hervorgerufen durch Ablagerungen, einen zugesetzten Filter oder ein Ölleck innerhalb des Systems. Das würde die starke Geräuschentwicklung teilweise erklären, die vielleicht von einem Leerlauf der Pumpe herrührt.

So viel zur Beschreibung des ganzen Problems. Zugegebenermaßen bin ich da mit meinem Latein mittlerweile am Ende. Ich bin zwar ein recht versierter Schrauber, aber das hilft nunmal wenig, wenn man die Ursache eines Problems nicht kennt. Meine Hoffnung ist nun, daß sich in diesem Forum ein paar Leute finden, die sich mit diesen Getrieben besser auskennen und mir zu einer Lösung verhelfen können. Versteht mich bitte nicht falsch, aber es nutzt mir wenig, zu erfahren, daß jemand das Getriebe auf Kulanz getauscht bekam... ich will es ja reparieren und nicht austauschen.
Vielleicht kann mir auch jemand den richtigen Denkanstoß geben, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. So ein großes Geheimnis kann dieses Getriebe ja auch wieder nicht sein...

Vielen Dank schon im Voraus für kompetente Antworten und Denkanstöße!

Hallo nochmal,

nachdem ich noch gestern auf diesen Link hingewiesen wurde, habe ich heute noch eine Probefahrt durchgeführt. Obwohl die Beschreibung in diesem Link nicht direkt für mein Fahrzeug passt, dachte ich mir, einen Versuch wäre es wert.
Also Laptop angesteckt, Messwertblöcke aufgerufen und den Wagen bis zu einer Getriebetemperatur von 64 °C warmgefahren. Dann habe ich die Anpassungsfahrt laut Vorschrift durchgeführt. Resultat: Keines. Es war keine Änderung feststellbar, was mich aber auch nicht weiter überraschte.
Also beschloss ich, noch ein bisschen weiter zu probieren. Ein paar Mal scharf aus dem Stand beschleunigen und so weiter (keinerlei Änderung). Als letztes wieder der Versuch mit Gas und Bremse. Durch die ganzen Versuche zuvor lag die Getriebeöltemperatur inzwischen bei gut 100 °C. Also stark aufs Bremspedal treten und dann vorsichtig Gas geben. Das geht bis zu einer Drehzahl von ca 2200 1/min für ca 5-10 Sekunden, dann regelt die Elektronik die Drosselklappe automatisch zurück. Das habe ich im Stand dann 4 mal hintereinander ausgeführt, mit bekanntem Resultat: Das Ruckeln war vollständig verschwunden. Das Anfahren aus dem Stand noch mit minimalem Ruck, ansonsten Butterweich. Bei den anschließenden 7 km Probefahrt im Drehzahlbereich bis 1900 1/min war kein Ruck mehr feststellbar, ab km 8 fing es jedoch schon wieder leicht an zu schwanken. Die Temperatur war nach und nach auf 74 °C gesunken.
Dieses Verhalten legt für mich wieder den Verdacht auf Lamellen oder Öl nahe. Das im oben genannten Link beschriebene "Ankleben" der Lamellen könnte durchaus eine Ursache für die Regelprobleme sein. Was auch dafür spräche ist, daß das Problem nach hoher Belastung der Kupplung für eine bestimmte Zeit verschwunden ist. Was aber eindeutig dagegen spricht, ist, daß der erste Satz Lamellen 110tkm lang keine Probleme machte und das Problem dann sehr schleichend auftrat, während das Problem bei den neuen Lamellen schon nach sehr kurzer Zeit und unvermindert heftig auftrat. Alles in allem immer noch eine sehr verwirrende Angelegenheit. Ich werde weitere Versuche starten und Euch über meine Überlegungen auf dem Laufenden halten. Vielleicht kommen ja noch weitere Anregungen, das würde mich sehr freuen!

Hallo Tux81,

WAHNSINN!!! Sehr guter Beitrag! Ich finde mich hier zu 98% wieder und ich denke auch viele andere. Die Herangehensweise zur Fehlereingrenzung ist genial und informativ! Zwar ist noch keine echte Lösung am Start aber dieser Beitrag lässt mich hoffen.
Ich kann Deinem Beitrag noch etwas hinzufügen.

Mein Fahrzeug: A6 4B, EZ 09/2003, 185000KM. Den Wagen fahre ich erst seit 5000KM. Da war, wenn überhaupt, nur ein leichtes Rucken zwischen 30-40 KM/h (Dürfte Deinen 1000-1900 1/min entsprechen) zu spüren.

Inzwischen ist es so:

1. Fzg. steht. Beim Lösen der Bremse greift recht laaaangsam die Creep-Funktion und der Wagen rollt. Gebe ich dann "normal" Gas, ruckt es ein wenig, so als rutscht einem das Kupplungspedal beim Schalter auf dem letzten Pfitzel vom Schuh. Dann läuft aber alles sauber durch ohne Ruckeln oder Rupfen.

2. Fzg. rollt. Z.B. langsamer Stadtverkehr (10-20 KM/h). Wenn ich nun beschleunige, gibt es bei 30-40 KM/h einmal ein Rucken und geht´s normal weiter.

Ich habe folgendes gemacht:
Ich war damit bei einem Getriebeprofi. Der hat mit mir für ein Trinkgeld eine Adaptionsfahrt gemacht. Ich habe mit im Fzg. gesessen. Hier wurden im Getriebe-STG irgendwelche Werte (keine Fehler) auf Null gesetzt. Dann Fahrstufe rein Vor.- und Rückwärtsgang. Dann wurde ein paar hundert Meter rumgefahren (Stadtfahrt) und fertig.

Ergebnis:
Beim Einlegen der Fahrstufe/Lösen der Bremse packte die Creepfunktion DEUTLICH schneller. Der Wagen hatte beim Loslassen der Bremse nach 1Sek. richtig Schub! Wenn ich dann Gas gegeben habe, gab es kein Rupfen mehr. Ich fühlte sich an, als hätte die Kupplung wesentlich mehr Druck. Auch die Anderen Szenarien wie oben Beschrieben zeigten keinerleih Ruckeln/Rupfen oder sonstiges. Ich war begeistert. Der Fehler war weg!

Nun nach ca. 200 KM ist wieder alles beim Alten.

Damit komme ich zu einem ähnlichen Fazit wie TUX81:
Es muss sich um ein Regelproblem handeln. Irgendwelche Sensoren im Getriebe sagen dem STG, das es sich auf die "alten" Einstellungen justieren soll die aber eben zum Ruckeln führen.

Ich habe mir Die Anleitung www.carhelp.info/forums/33584/post4/ durchgelesen. Hier handelt es sich glaube ich zwar nicht um den gleichen Fehler wie bei mir aber die Ursache liegt meines Erachtens nach ebenfalls in einem Regelproblem. Da es bei meinem A6 nur durch eine Adaptionsfahrt und nicht durch das "Heißlaufen" der Kupplung wie bei TUX81 zur zeitweiligen Behebung des Problems führte, würde ich die Ursache des "Zusammenklebens" der Lamellen eigentlich ausschließen. Die Tatsache, das nur durch eine Softwarebeeinflussung das Getriebe einwandfrei funktioniert sagt in meinen Augen aus, das die Mechanik im Getriebe in Ordnung ist. 

Was mich unterm Strich interessiert:

  1. Werden die Symptome stärker bzw. steuert man auf einen wirklichen Getriebedefekt (Totalausfall) hin? Wenn nicht, würde ich nämlich mit diesem Verhalten einfach leben, ich spare mir 1000-3000€ und gut ist´s. 
  2. Kann dieses Problem dauerhaft Softwareseitig behoben werden? Kurzzeitig (100-200KM) geht es ja.

MfG Rötty

Danke für Deinen Beitrag, Rötty,

aber ich bin mir nicht ganz sicher, daß wir auch das exakt gleiche Problem beschreiben. Deine Beschreibung deutet, meiner Meinung nach, eher auf das typische Problem mit der Eingangswelle hin (frag mich bitte nicht genau, was das für ein Schaden sein soll, es wird nur oft so beschrieben. Und hier im Forum wird ja bekanntlich auch viel geschrieben, ohne daß die entsprechenden Leute Ahnung davon haben, von was sie reden). Die Beschreibung ist da immer ein kräftiger Ruck nur beim Anfahren bzw beim starken Beschleunigen.
Die Symptome sind bei mir ein wenig anders. Erstens tritt das Problem nicht nur zwischen 30-40 km/h auf, sondern bei jeder Geschwindigkeit, allerdings immer im selben Drehzahlbereich.
Die Creep-Funktion macht keine Schwierigkeiten, das Fahrzeug rollt einwandfrei an. Wenn er allerdings rollt und ich Gas gebe, gibts auch einen Ruck, bei dem die Drehzahl kurz hochgeht und sich dann wieder ruckartig auf das alte Niveau absenkt. Und genau diese Art Ruck kommt dann 5 Sekunden später wieder und 5 Sekunden drauf wieder... und eben alle ca 5 Sekunden, solange sich die Drehzahl im Bereich unter 1920 1/min bewegt.

Auf eine Lösung via Software würde ich nicht hoffen, da es ja auch in Deinem Fall 185000 km funktioniert hat. Und wenn die Software so lange keine Probleme macht, wird sie nicht einfach aus Spaß plötzlich damit anfangen. Also wird es wohl doch eher an der Hardware liegen.
Ob die Sache zu einem Getriebeausfall führt, kann ich nicht sagen, bei mir verschlimmert sich das Problem allerdings kontinuierlich. Da ich ein recht sanfter Fahrer bin, und natürlich vermeide, mich in dem "Ruck-Drehzahlbereich" zu bewegen, glaube ich nicht, daß es gleich das Getriebe zerfetzen wird. Wenn man allerdings nicht aufpasst, würde ich nicht dafür garantieren, daß es nicht zu größerem Schaden kommt. Ein wenig vorsichtiger zu fahren kann also nicht schaden.

Ab nächster Woche habe ich Urlaub, da werde ich mich eingehend mit dem Problem beschäftigen. Als erstes werde ich wohl mal die Füllmenge sowie den Zustand des Öls prüfen. Falls ich da nichts erkenne, mache ich mit dem Ölfilter weiter, der kurz vor dem Ölkühler in der Leitung sitzt. Leider kann man diesen ja nicht einzeln ausbauen, so daß ich mir wohl etwas einfallen lassen muß. Der neue Filter kostet ja auch immerhin knapp 150 Euro, und ich will ja nicht auf Verdacht soviel ausgeben.
Wenn das alles keine Abhilfe schafft, werde ich wohl wieder einmal das Getriebe ausbauen...

Grüße

Tobias

Hallo,

ein bisschen ruckelt es bei meiner MT beim Anfahren auch ist aber ein stabiler Zustand seit 2 Jahren.
Eine andere Frage habe ich: Sollte man die MT richtig durchspülen, also eine ATF-Spülung machen oder reicht ein einfacher ATF-Wechsel. Gesamtfüllmenge 9 l meines Wissens und ATF-Wechselmenge ca. 5 - 5,5 l. Theoretisch sollte laut AUDI alle 60000 km der einfache ATF-Wechsel gemacht werden.
Meine MT wurde 2006 auf 7 Lamellen umgerüstet bei 68000 km. Jetzt sind es 108000 km.

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