530e - Bilanz nach über 20.000km
Angesichts der Lage im Dieselbereich hatte sich unsere Firma entschieden, ab 2018 verstärkt auf Hybridautos zu setzen. Mein altes Auto war ein F11 525d, mit dem ich rundum zufrieden war. Da bei uns 6-Zylinder verboten sind, wäre der Nachfolger unter normalen Umständen wieder ein 520d oder 525d oder vielleicht auch ein 530i geworden. Wegen der neuen Ausrichtung in Sachen Autos wurde es aber ein 530e mit M-Paket und ein paar zusätzlichen Extras.
Jetzt, nach gut einem halben Jahr und gut 20.000km auf der Uhr möchte ich eine kurze Zwischenbilanz ziehen und meine Erfahrungen auch allen Interessierten zur Verfügung stellen.
Ganz kurz ein paar Worte zum Auto. Mir gefällt das Fahrzeug mit dem M-Paket nach wie vor sehr gut. Die Alcantara (Stoff)sitze empfinde ich persönlich angenehmer als das hier im Forum häufig gepriesene Leder. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Bei der Ausstattung ist es beim kleinen Business Navi geblieben. Im Gegensatz zum F11 macht hier das kleine Navi auch optisch was her und bietet mir alles was ich brauche. Der einzige Nachteil für mich ist die Einschränkung, dass man das kleine Navi nicht mit dem HK Soundsystem kombinieren kann. So wurde es "nur" das Hi-Fi System ... und das ist ok, aber nicht mehr. Ein weiterer Punkt den man beachten muss ist der - bedingt durch die Batterie - extrem flache Kofferraum. Der ist so flach, dass es wirklich hin- und wieder zu Stauproblemen kommt. Eine Kühlbox im Sommer? Fehlanzeige! Höhere Kartons? Ja, sogar dicke Koffer. Ebenfalls Fehlanzeige. Es gibt zwar die Möglichkeit im hinteren Bereich eine zusätzliche Vertiefung zu öffnen, aber das reicht auch nicht immer. Wir haben in der Firma auch ein paar 330e. Da ist der Kofferraum nicht so eingeschränkt wie beim 530e.
Beim Fahren bin ich vom Hybridantrieb nach wie vor absolut begeistert. Da ist das lautlose und abgasfreie Fahren in der Stadt. Beim Beschleunigen wird der Elektromotor zugeschaltet und verhilft dem Auto zu einem wirklich beeindruckendem Beschleunigungserlebnis. Das kann ein 530i oder 530d - gefühlt - nicht besser.
Ein wichtiger Punkt - gerade beim Vergleich mit einem Diesel - ist natürlich der Spritverbrauch. Bei mir ist es so, dass ich ca. 25% im Nahverkehr zurücklege und 75% auf Langstrecke. Bei den Langstrecken (meistens Tempomat zwischen 140 und 160km/h) liegt der Verbrauch im reinen Verbrennermodus irgendwo zwischen gut 7 und knapp 8 Liter/100km. Bei Fahrten mit 100 oder 120km/h im europäischen Ausland sinkt der Verbrauch auch schon mal deutlich unter die 7 Liter/100km. Damit liegt der Verbrauch bei meiner Fahrweise nur unwesentlich höher als bei meinem alten 525d. Der direkte Vergleich fehlt natürlich, aber ich würde sagen dass ich jetzt vielleicht einen halben Liter mehr brauche. In meinen Augen ist das für einen Benziner mehr als ok.
In der Stadt fahre ich meistens elektrisch. Ich kann das Fahrzeug in der Firma aufladen und das reicht mir auch meistens für die Fahrten von und nach Hause und ein paar Privatfahrten. Trotz der Begeisterung für den Antrieb bin ich aber von der elektrischen Reichweite enttäuscht. BMW bewirbt ja eine elektrische Reichweite von 50km. Diese Angabe ist genauso unrealistisch wie die bislang üblichen Verbrauchsangaben.
Ein erstes Beispiel. Nach dem Aufladen wird zunächst eine theoretische Reichweite angezeigt. Der Maximalwert, der bei mir bislang angezeigt wurde betrug 38km. Und auch nur ein einziges Mal! Im Normalfall werden bei mir Werte zwischen 29 und 33km angezeigt. Das ist aber nur die theoretische Reichweite. Die wirklich erreichte Reichweite ist noch geringer. Im Sommer konnte ich mich hin und wieder mal an die 30 km herantasten habe die aber niemals überschreiten können.
Gestern habe ich noch einen Test gemacht. Außentemperatur 4°. Fahrt von einer Stadt zu einem Nachbarort, ca. 15km entfernt. Zwischen den beiden Orten ist eine Anhöhe, bei der ca. 250 Höhenmeter überwunden werden müssen. Ich hatte den e-max Modus aktiviert um zu vermeiden, dass bei 80km/h der Motor angeht. Ansonsten lief natürlich auch die Klimaanlage. Die Fahrweise war sehr moderat. Nach exakt 25,5 km war die Batterie alle und der Motor ging an. Als elektrischer Verbrauch wurden 25,2 KWh/100km angezeigt.
Das Beispiel und auch meine bisherige Erfahrung zeigt, dass im realen Betrieb nur 50-60% der offiziell angegebenen Reichweite machbar sind. Das finde ich enttäuschend. Ich weiß, es liegt an den offiziellen Messverfahren, die sind halt unrealistisch. Das muss man wissen und in seiner Fahrzeugplanung berücksichtigen.
Die aktuellen Batterien sind einfach zu knapp bemessen. Beim 5er würde ich mir wünschen, dass die Batterie nicht 9,2 KWh Kapazität hat, sondern mindestens 15, besser knapp 20 KWh. Dann wäre eine reale Reichweite von 50-60km drin. Ich hoffe da mal auf eine 2. Generation.
Beste Antwort im Thema
Angesichts der Lage im Dieselbereich hatte sich unsere Firma entschieden, ab 2018 verstärkt auf Hybridautos zu setzen. Mein altes Auto war ein F11 525d, mit dem ich rundum zufrieden war. Da bei uns 6-Zylinder verboten sind, wäre der Nachfolger unter normalen Umständen wieder ein 520d oder 525d oder vielleicht auch ein 530i geworden. Wegen der neuen Ausrichtung in Sachen Autos wurde es aber ein 530e mit M-Paket und ein paar zusätzlichen Extras.
Jetzt, nach gut einem halben Jahr und gut 20.000km auf der Uhr möchte ich eine kurze Zwischenbilanz ziehen und meine Erfahrungen auch allen Interessierten zur Verfügung stellen.
Ganz kurz ein paar Worte zum Auto. Mir gefällt das Fahrzeug mit dem M-Paket nach wie vor sehr gut. Die Alcantara (Stoff)sitze empfinde ich persönlich angenehmer als das hier im Forum häufig gepriesene Leder. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Bei der Ausstattung ist es beim kleinen Business Navi geblieben. Im Gegensatz zum F11 macht hier das kleine Navi auch optisch was her und bietet mir alles was ich brauche. Der einzige Nachteil für mich ist die Einschränkung, dass man das kleine Navi nicht mit dem HK Soundsystem kombinieren kann. So wurde es "nur" das Hi-Fi System ... und das ist ok, aber nicht mehr. Ein weiterer Punkt den man beachten muss ist der - bedingt durch die Batterie - extrem flache Kofferraum. Der ist so flach, dass es wirklich hin- und wieder zu Stauproblemen kommt. Eine Kühlbox im Sommer? Fehlanzeige! Höhere Kartons? Ja, sogar dicke Koffer. Ebenfalls Fehlanzeige. Es gibt zwar die Möglichkeit im hinteren Bereich eine zusätzliche Vertiefung zu öffnen, aber das reicht auch nicht immer. Wir haben in der Firma auch ein paar 330e. Da ist der Kofferraum nicht so eingeschränkt wie beim 530e.
Beim Fahren bin ich vom Hybridantrieb nach wie vor absolut begeistert. Da ist das lautlose und abgasfreie Fahren in der Stadt. Beim Beschleunigen wird der Elektromotor zugeschaltet und verhilft dem Auto zu einem wirklich beeindruckendem Beschleunigungserlebnis. Das kann ein 530i oder 530d - gefühlt - nicht besser.
Ein wichtiger Punkt - gerade beim Vergleich mit einem Diesel - ist natürlich der Spritverbrauch. Bei mir ist es so, dass ich ca. 25% im Nahverkehr zurücklege und 75% auf Langstrecke. Bei den Langstrecken (meistens Tempomat zwischen 140 und 160km/h) liegt der Verbrauch im reinen Verbrennermodus irgendwo zwischen gut 7 und knapp 8 Liter/100km. Bei Fahrten mit 100 oder 120km/h im europäischen Ausland sinkt der Verbrauch auch schon mal deutlich unter die 7 Liter/100km. Damit liegt der Verbrauch bei meiner Fahrweise nur unwesentlich höher als bei meinem alten 525d. Der direkte Vergleich fehlt natürlich, aber ich würde sagen dass ich jetzt vielleicht einen halben Liter mehr brauche. In meinen Augen ist das für einen Benziner mehr als ok.
In der Stadt fahre ich meistens elektrisch. Ich kann das Fahrzeug in der Firma aufladen und das reicht mir auch meistens für die Fahrten von und nach Hause und ein paar Privatfahrten. Trotz der Begeisterung für den Antrieb bin ich aber von der elektrischen Reichweite enttäuscht. BMW bewirbt ja eine elektrische Reichweite von 50km. Diese Angabe ist genauso unrealistisch wie die bislang üblichen Verbrauchsangaben.
Ein erstes Beispiel. Nach dem Aufladen wird zunächst eine theoretische Reichweite angezeigt. Der Maximalwert, der bei mir bislang angezeigt wurde betrug 38km. Und auch nur ein einziges Mal! Im Normalfall werden bei mir Werte zwischen 29 und 33km angezeigt. Das ist aber nur die theoretische Reichweite. Die wirklich erreichte Reichweite ist noch geringer. Im Sommer konnte ich mich hin und wieder mal an die 30 km herantasten habe die aber niemals überschreiten können.
Gestern habe ich noch einen Test gemacht. Außentemperatur 4°. Fahrt von einer Stadt zu einem Nachbarort, ca. 15km entfernt. Zwischen den beiden Orten ist eine Anhöhe, bei der ca. 250 Höhenmeter überwunden werden müssen. Ich hatte den e-max Modus aktiviert um zu vermeiden, dass bei 80km/h der Motor angeht. Ansonsten lief natürlich auch die Klimaanlage. Die Fahrweise war sehr moderat. Nach exakt 25,5 km war die Batterie alle und der Motor ging an. Als elektrischer Verbrauch wurden 25,2 KWh/100km angezeigt.
Das Beispiel und auch meine bisherige Erfahrung zeigt, dass im realen Betrieb nur 50-60% der offiziell angegebenen Reichweite machbar sind. Das finde ich enttäuschend. Ich weiß, es liegt an den offiziellen Messverfahren, die sind halt unrealistisch. Das muss man wissen und in seiner Fahrzeugplanung berücksichtigen.
Die aktuellen Batterien sind einfach zu knapp bemessen. Beim 5er würde ich mir wünschen, dass die Batterie nicht 9,2 KWh Kapazität hat, sondern mindestens 15, besser knapp 20 KWh. Dann wäre eine reale Reichweite von 50-60km drin. Ich hoffe da mal auf eine 2. Generation.
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Vielen Dank für deinen Beitrag und ich freue mich für dich über deine durchweg positiven Erfahrungen.
Ich selber träume auch immer wieder von einem 530e, aber mein AG ist noch nicht so weit...(obwohl wir auch Lieferant für Thermische Kraftwerke sind...)
Mich würde noch, um es besser einordnen zu können, interessieren, wieviel km du insgesamt in dieser Zeit zurückgelegt hast und wieviel kWh Strom dein Zähler aktuell fürs Laden für diese Streck anzeigt...
Mit der Bitte um Entschuldigung für meine verspätete Antwort hier die erwünschten Daten.
Ich habe in meiner Garage einen Stromverteiler installiert und den Ladeanchluß für meinen 530e mit einem KW-Stunden-Zähler versehen. Dieser zeigte heute 898 KW/h. Die sind aber nicht komplett in den Auto-Akku gegangen, sondern zu angeblich etwa 10% - 15% als Blindleistung verloren gegangen. Damit hat mein BMW bei Anlegung von nur 10% Blindleistung auf seine gesamte bisher gefahrene Strecke von 3900 km ca. 800 KW/h Strom verbraucht und zusätzlich 30 Liter Super-Benzin. Die sich daraus ergebenden Kosten liegen somit bei ca. € 6.20/100 km, was mich als bisher überzeugten Dieselfahrer zu einem begeisterten BMW Plugin-Hybrid-Fahrer werden ließ. BMW deshalb, weil das verwendete Antriebskonzept für mich wegen seiner nicht eingeschränkten Sportlichkeit überzeugend ist.
Ich wünsche Dir einen baldigen Umstieg.
Alles Gute!
Hat der 530e eigentlich creep, also wie beim Wandler, dass er im Stand kriecht? Weil der Wandler ist ja entfallen und wurde durch einen Elektromotor in Getriebe ersetzt.
Steht er also in D still, oder wurde das kriechen simuliert?
Zitat:
@autorocker schrieb am 30. Oktober 2019 um 20:32:31 Uhr:
Hat der 530e eigentlich creep, also wie beim Wandler, dass er im Stand kriecht? Weil der Wandler ist ja entfallen und wurde durch einen Elektromotor in Getriebe ersetzt.
Steht er also in D still, oder wurde das kriechen simuliert?
So wie ich die Frage verstehe, kriecht das Auto beim Anfahren wie ein herkömmliches Automatikgetriebe.
Beim Anhalten leider auch. Da wäre es mir lieber, daß dies ausrollt wie ein ausgekuppeltes Schaltgetriebe. Ich habe den Eindruck, das beim Bremsen kurz vor dem Stillstand auf die letzten Centimeter, ich mit der Bremse gegen den Antrieb wirke.
Im ECO Modus noch nicht probiert.
Siehe auch:
https://www.motor-talk.de/.../...zen-kurz-vor-stillstand-t6730327.html
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Mein 530e hat nun auch 9000 km auf der Uhr.
Weil hier des öfteren der Vergleich mit dem Diesel gezogen wir, möchte ich dazu meine Erfahrungen mitteilen.
Bei der Überlegung im Januar 2019 wegen des Nachfolgers für meinen F10 530d war eigentlich klar: Es soll der neue G30 530d werden. Die Reihensechszylinder fahre ich seit den 80ern, und der Diesel ist seit dem E60 m. E. der beste Motor in der Dreiliterklasse.
Dann schlug das Fahrprofil zu! Das ist das alles Entscheidende, wenn man den Diesel mit dem Hybrid vergleicht.
Rund die Hälfte der Kilometer sind die täglichen je 22 km morgens zur S-Bahn und abends zurück.
Das hat meinen beiden 530d nicht wirklich gut getan. Denn Kurzstrecken sind Gift für die großen Diesel.
Ergebnis: Bei beiden noch vor 100.00 km der Austausch der Dieselpartikelfilter und der Glühkerzen inkl. Steuergerät. Ein neuer DPF kostet inkl EInbau rund 3000 EUR.
Ölwechsel schon nach 25000 km, und dann jeweils 7,5 Liter teures Diesel-Motoröl.
Und jedes Jahr die Kfz-Steuer über 390 EUR, die man für so einen tollen Diesel gerne zahlt
Alleine von der Steuerersparnis kann ich das Aufladen des Akkus für ein halbes Jahr bezahlen.
Ich fahre rein elektrisch morgens zur S-Bahn. Abends im Mischbetrieb zurück. Wenn erforderlich, lasse ich den Wagen vorher klimatisieren. So habe ich einen Durchschnittsverbrauch von unter zwei Litern.
Alle ein bis zwei Wochen fahre ich direkt bis zur Arbeit nach München. Beim Arbeitgeber kann ich kostenlos laden. Dann habe ich bei 148 km hin und zurück einen Durchschnittsverbrauch von 2,8 Litern, plus einmal bezahltes Laden, was dem Preis von 1,5 Liter Benzin entspricht, auf 100 km umgerechnet also 1 Liter. Das schafft kein 520d.
Italien-Urlaub: Rund 1400 km, und keine einzige Möglichkeit zu laden. Die Ladestationen in Italien sind sehr dünn gesät, und öfters auch defekt. Durchschnittsverbrauch mit einer Batterieladung und sonst nur Verbrenner: 6,9 Liter/100 km. Nicht viel für einen Benziner dieser Größe, aber der 530d lag auf solchen Strecken bei ca. 5,5 l.
Aber ich vermisse den Reihensechszylinder nicht mehr, seitdem ich fast lautlos durch die Straßen gleiten kann.
Zum Glück habe ich noch einen Reihensechszylinder auf zwei Rädern, wenn's mal wirklich Power unterm Hintern braucht ...
Deine sehr gut nachvollziehbaren Erfahrungen decken sich vollkommen mit meinen und ich bin bisher begeistert und überzeugt vom 530e, auch wenn es ein Benziner ist. Abgesehen von der Motorschonung im Kurzstreckenbetrieb sind die Einsparungen bei den Betriebskosten erheblich. Da verzichte ich gerne auf den Diesel.
Krass, dass die neue Technik es nicht schafft weniger Kraftstoff zu verbrauchen als der olle Brummi. Für mich ist so ein kerniger 6 Zylinder Diesel das momentan beste Geschoss - ausgenommen M.
Ich habe den 530e nun genau einen Monat. Es ist ein Firmenfahrzeug und ich komme von einem BMW 320d touring (F31).
PHEV oder BEV waren auf jeden Fall gesetzt, weil es nicht nur steuerlich interessant ist, sondern auch mit den Nachhaltigkeitszielen meines Arbeitgebers konform geht und entsprechend bezuschusst wird (z.B. durch höhere Freibeträge oder Zuschüsse beim Aufbau privater Ladevorrichtungen). Auch privat geht ein kleines bisschen weniger Dreck durchaus in Ordnung.
Der 530e ist es eigentlich aus der Not geworden. Hätte es seinerzeit (August 2019) einen 330e touring gegeben, ich hätte ihn genommen, denn der 3er Kombi war für alle Anlässe ausreichend dimensioniert. Also wurde es ein 530e, da die 330e Limousine nicht genug Stauraum bot.
Insofern wirken aktuell mehrere Eindrücke auf mich ein:
- der Wechsel vom Diesel zum Hybrid mit Benziner
- der Wechsel vom 3er zum 5er
- der Wechsel vom Kombi zur Limousine
Jetzt nach einem Monat und ca. 3200km bin ich immer noch überrascht, wie problemlos alles funktioniert. Eigentlich könnte man vergessen, dass man ein teil-elektrisches Fahrzeug fährt, denn die beiden Aggregate greifen nahtlos ineinander und im Auto eDrive Modus ist man - ausreichend Ladung vorausgesetzt - in der Stadt fast immer elektrisch unterwegs. Auch das Laden ansich ist einfach, die heimische Steckdose funktioniert prima über Nacht (auf eigene Kosten) und die meisten Ladesäulen können mit den bereitgestellten Lade- und Tankkarten genutzt werden. Mein AG arbeitet daran am Büro entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ist aber aufgrund wechselnder Projektstandorte für mich nur sekundär.
Der Durchschnittsverbrauch steht im Moment bei 6,4l/100km. Dabei wurde ziemlich genau 1/3 der Gesamtlaufleistung elektrisch gefahren. Der unterschiedliche Stand der Ladeinfrastruktur je nach Stadt wirkt sich leider negativ aus, denn der 530e muss(!) über eine externe, nachhaltige Quelle geladen werden, um ökologisch gegenüber einen 520i oder 520d vertretbar zu sein. Leider findet man z.B. in Düsseldorf quasi überall Ladestationen, am aktuellen Projektstandort Bonn ist dem nicht so. Könnte ich während der Arbeit laden, sähe die Bilanz noch besser aus. Den 3er hab ich übrigens nach 100tkm mit 6,0l glatt abgegeben.
Der Wechsel vom Diesel zum "E"-Benziner ging ohne oder ohne relevante Dynamik-Verluste vonstatten. Beim Anfahren drückt der E-Motor mehr als es beim 20d der Fall war und dank Benziner rennt der 530e flott bis 210km/h. Der Top-Speed Test steht wg. Winterreifen noch aus. Tatsächlich bin ich aber eher ein "Cruiser", mehr als 130km/h sind hier in NRW eh kaum möglich.
5er G30 ist natürlich eine andere Welt, als ein 3er F31. Der 3er hat von Tag 1 an aus der rechten Tür gerasselt, das konnte in 3 Jahren auch trotz mehrere Anläufe auch nicht dauerhaft beseitigt werden. Jetz, im 530e kann ich das Potential der HK Hifi-Anlage endlich mal nutzen, auch wenn mich die Windgeräusche aus dem vorderen Bereich doch negativ überraschen. Wenn man eDrive fährt und unter 90km/h bleibt, herrscht allerdings wunderbare Ruhe.
Inwiefern die 530e Limousine mit reduziertem Staurraum den Anwendungfall "Urlaub zu viert" abbilden kann, werden ich erst im Verlauf des Jahres feststellen.
Ich bin mehr als zufrieden und habe die für mich richtige Wahl getroffen. Ein PHEV passt zu meinem Streckenprofil, und durch häufiges Laden gelingt es den Verbrauch niedrig zu halten. Und ja, ich will es nicht verheimlichen: Die Dezember-Abrechnung mit 220€ GWV weniger zu versteuern sah auch nicht schlecht aus 🙂
Zitat:
@MSank schrieb am 5. Januar 2020 um 16:09:20 Uhr:
Für mich ist so ein kerniger 6 Zylinder Diesel das momentan beste Geschoss - ausgenommen M.
Dann bleibt dabei, der 530e richtet sich m.E. nicht an "Geschoss"-Fahrer.
Mattias, Calagod, gute Zusammenfassung
Kann ich nach 4 Wochen 530e absolut bestätigen.
BMW muss an der elektrischen Reichweite von ca. 30km und der nervigen geringen Ladeleistung deutlich nacharbeiten!
Nach ca. 4000km bin ich überzeugt vom Antriebskomfort des 530e. Keine Vibrationen, extrem leise. Dieses Kapitel kommt meiner Meinung nach zu kurz. Auch auf der Autobahn. Der E-Motor unterstützt den Verbrenner perfekt. Als Genussfahrer nehme ich für so eine Art des Fahrens Nachteile in Kauf. Spritverbrauch, die Fummelei mit den Kabeln usw. Es ist die Sache Wert.
Auf monotonen Tempolimit-Strecken kann man den Akku notfalls schnell wieder aufladen. Ein Fahrkomfort wie mit 12 Zylindern, oder besser. Der 530e verleitet den Fahrer ständig zu einer ruhigen Fahrweise. Er verändert den Fahrstil.
Für die Zukunft wünsche ich mir einen kleinen V6, damit man den Motor auch bei schnellerer Gangart nicht mehr hört. Der Sound ist nicht mal schlecht, aber irendwas stört mich dran.
Zitat:
@F348Spider schrieb am 7. Januar 2020 um 22:22:40 Uhr:
Auf monotonen Tempolimit-Strecken kann man den Akku notfalls schnell wieder aufladen. Ein Fahrkomfort wie mit 12 Zylindern, oder besser. Der 530e verleitet den Fahrer ständig zu einer ruhigen Fahrweise. Er verändert den Fahrstil.
Geht. Ich komme vom Diesel und hatte auch dort den Anspruch möglichst wenig zu verbrauchen, bin also überwiegend Eco Pro mit <= 130 km/h gefahren. So halte ich es mit dem 530e auch, fleißig Laden, Auto eDrive, Eco Pro und unter 130 bleiben. Ich fühle mich in meiner Entscheidung bestätigt, wenn der Verbrauch im „Diesel-Bereich“ bleibt (< 6l)
Ich glaube wenn es einen 520e touring gäbe (516i + E-Maschine) mit mehr el. Reichweite und schnellerem Laden, das wäre auch was für mich.