220CDI Motor einfahren?

Mercedes E-Klasse W213

Hallo,
Habe ja jetzt seit ein paar Tagen meinen S213 220d. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie man am Besten den Wagen / Motor einfährt. Momentan versuche ich einfach unter 2000 Umdrehungen pro Minute zu bleiben. Klappt zwar nicht immer aber naja.

Wieviele km sollte man den Motor bei welcher Drehzahl einfahren? Muss man überhaupt noch einfahren?
Sind ab und an Kick Downs erlaubt?

Bin gespannt auf die Antworten.

Vielen Dank.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@sestiphatis schrieb am 1. Dezember 2016 um 12:51:59 Uhr:


Früher waren die Toleranzen größer und Beschichtungen nicht gängig, da mussten sich Laufbahnen und Kolben/Kolbenringe aufeinander einlaufen. Auch die Lager hatten damals mehr Anfangsverschleiß. Das Einlaufen hatte deutlichen Einfluss auf das Spurenbild an den Zylinderwänden und damit auf den Ölverbrauch des Motors und die Lebensdauer der Komponenten. Ölwechsel nach der Einlaufzeit auch in Getriebe und Differential waren sinnvoll.

Die Werksabholung mit langer Heimfahrt war ein perfekter Start der Einlaufzeit, weil man auf einer langen Autobahnfahrt über freie Autobahnen ideal kontrollierbare Einfahrbedingungen hatte. Ich erinnere, dass mein Vater bei der Werksabholung seines ersten Mercedes akribisch die Strecke und die Zeiten plante, um bloß nicht in Staus zu geraten. Direkt nach der Abholfahrt bekam der Wagen eine Dinol-Behandlung (Rostschutz) und er wachte persönlich darüber, dass niemand für Rangierfahrten in der Dinol-Vertretung den Motor startete. Am den folgenden zwei Wochenende standen Verwandtenbesuche in weit entfernten Städten an, damit die Einfahrzeit einen möglichst hohen Langstreckenanteil hatte.

Da kann man heute drüber schmunzeln, es ist vom Motor her nicht mehr erforderlich, besonders nicht bei den Nanoslide-Motoren. Bei Getriebe und Kraftübertragung sehe ich auch heute noch das einlaufen als sinnvoll an.

......................................
DANKE !!!!!! habe richtig lachen müssen, das kommt mir so richtig bekannt vor. Einfahren war bei Opa und Papa eine Wissenschaft für sich. Ich weis das es eigentlich Heute nicht mehr so extrem notwendig ist, ich habe aber das irgendwie so in die Wiege gelegt bekommen und übernommen. Nächste Woche oder übernächste Woche kommt mein neuer Benz und ich werde den so einfahren wie ich es als junger Bub von Opa und Papa gelernt habe. Und!!! es ist mir ehrlich gesagt scheiß egal ob es wirklich notwendig ist und was andere davon halten. Ich mache das für mich und meinem neuen Benz wird das garantiert nicht schaden.

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Ich habe mich stets an die Empfehlungen meines Vaters gehalten und bei einem Auto, dass von mir eingefahren wurde, habe ich nie Ölverbrauch oder Motorprobleme gahabt. Seinerzeit hatte mein Vater einige 356er Porsche, die auch im Clubsport Nordschleife eingesetzt wurden. Er wurde damals vom Werk geehrt, weil er einer der Ersten war, der einen Motor über 100TSD Km fuhr. Häufige Ölwechsel waren zu der Zeit wohl das ausschlaggebende Kriterium. Er hat Zeit seines Lebens bei 5TSD das Öl gewechselt, auch in der Neuzeit. All meine Hinweise auf die verbesserte Qualität der neueren Öle hat er mit einem Lächeln quitiert.

Grundsätzlich: Schonend einfahren, damals hieß es noch, die ersten 5TSD. Wichtigstes Kriterium ist aber immer noch IMO, Temperatur (Öl) erreichen, bevor Leistung gefordert wird. Zusätzlich kommt heutzutage noch der sehr wichtige Punkt, dass bei Autos mit Turbo, also alle aktuellen Diesel, der Turbo auch Gelegenheit zum Abkühlen bekommt, also "kaltfahren". Das betrifft aber halt nur den Turbo und nicht den Motor.
Weiß man aber, dass man das Auto in drei Jahren wieder abgibt, so wie das ja hier bei den meisten Foristen der Fall ist, ist das ganze Thema völlig zu vernachlässigen.

Ein Freund hat die Tage seinen C63 abgeholt. Die Einfahranweisung war auf die Frontscheibe geklebt, siehe Bild.

Gruß
Stephan

@MBW213
Wie kann man denn einen Turbo kaltfahren?

Gugeln hilft da weiter.

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Zitat:

@MBW213 schrieb am 4. Februar 2017 um 09:47:12 Uhr:


Gugeln hilft da weiter.

🙁 Dann können wir ja alle Foren dieser Welt schließen, wenn nur noch solche Antworten kommen. Ich finde, wer etwas weiß, der sollte es auch an entsprechender Stelle sagen. Das ist der Sinn eines Userforums!

Ich habe nicht das Gefühl, dass der Fragesteller es ernst meint, sondern nur auf meine Formulierung trollte. Sowas ignoriere ich. Ernstgemeintes Interesse formuliert man in der Regel anders. Vielleicht liege ich aber auch falsch ? Ich wollte erst mal abwarten, was noch kommt, an Reaktionen.
Wenn auch Du interessiert bist werde, werde ich erläutern, was ich mit "Kaltfahren" meinte.

Hier schon mal etwas zum Lesen:

http://www.motor-talk.de/.../...der-warm-und-kalt-fahren-t3256223.html

Ich dachte aber auch, dass ist jedem bekannt, der sich ein bißchen interessiert.

Weiter muss ich hier ja keine Ausarbeitung niederschreiben, wenn z.B. ein Klick aufklärt:

Zitat der Turboladerexperten:

Turbo pflegen: Lange Lebensdauer vom Turbolader

Ist der Turbolader erst defekt, ist der Ärger groß und die Kosten hoch. Nicht selten trägt das Fahrverhalten des Fahrers dazu bei: Insbesondere wenn der Motor noch kalt ist und der Fuß schwer auf dem Gaspedal liegt, wird der Turbolader leicht beschädigt. Über 100.000 Kilometer machen sich dann kapitale Schäden sichtbar. An dieser Stelle einige Tipps zur Pflege und Schönung des Turboladers, damit dieser die Lebensdauer des Motors erreicht und keine teuren und ärgerlichen Instandsetzungen bzw. Reparaturen des Turboladers anfallen.

Grundsätzlich werden Turbolader in kleinen Otto-Motoren oder den grundsätzlich PS-schwachen Dieselmotoren eingebaut. Denn ein Abgasturbolader verdichtet Sauerstoff und kann eine höhere Menge in den Verbrennungsraum des Motors zuführen, was mehr Leistung abrufbar macht. Das macht bei wenig Hubraum dem Motor zu schaffen und verlangt 100%. Wer jedoch im kalten Zustand, wo die Ölschmierung noch nicht optimal ist, alles vom Motor abverlangt, braucht sich über frühe Ausfälle des Turboladers nicht wundern. Wer denn Turbolader schonen und pflegen will, sollte folgende Tipps beachten:

Motor warmfahren
Ein Turbomotor sollte IMMER warm gefahren werden, um den Abgasturbo zu schönen. Das heißt, bis die Temperaturanzeige am Tacho in der Mitte steht oder nach 15-20 Minuten pauschal ausgedrückt. Dann ist die optimale Öltemperatur erreicht: Durch das Öl wird nämlich nicht nur der Motor geschmiert, sondern auch der Turbolader. Ist das Öl kalt, kann es nicht ausreichend schmieren und es folgen minimale Verschleißerscheinungen am Lader, die sich nach paar tausend Kilometern im kapitalen Motorschaden äußern. Von einer ordnungsgemäßen Pflege des Turboladers kann keine Rede sein.

Turbolader entspannen lassen
Ebenso wichtig wie das Warmfahren des Motors ist auch das „kaltfahren“: Haben Sie eine längere Vollgasfahrt auf der Autobahn hinter sich, muss der Turbolader sich erstmal auslaufen. Niemals sollte nach einer zügigen Autofahrt der Motor sofort abgestellt werden: Lassen Sie bitte den Motor ca. 5 Minuten leerlaufen, bis der Druck im System abgebaut ist und der Turbolader die Möglichkeit hatte sich abzukühlen.
Wartung ist wichtig

Nicht nur der richtige Umgang mit Turbomotoren vor und nach einer Fahrt ist wichtig, auch die regelmäßige Wartung ist elementar, um den Lader zu schonen. Da der Abgasturbolader auch durch das Motoröl geschmiert wird, ist ein hochwertiges Öl und ein regelmäßiger Ölwechsel ein grundlegender Faktor für die Lebensdauer eines Turboladers. Auch sollte das Filtersystem nach Herstellerangaben überprüft werden, um indirekt den Turbolader zu pflegen: Denn was an Dreck in den Motor gelangt, folgt unmittelbar auch in den Turbolader.

Zitat Ende.

Nach Kenntnis kann man ja hier im Forum weiter diskutieren.

Vielen Dank, wieder was gelernt. Ich habe hier noch einen YouTube-Link zur generellen Funktionsweise von Turboladern: https://www.youtube.com/watch?v=KMqv1G7Kt_I

Als Fotograf und Werbegrafiker ist das alles nicht ganz sooo mein Thema. Aber ich finde es immer hochinteressant, wenn man auch sowas mal gesehen und gehört hat. Habe als Kind sehr gern "Die Sendung mit der Maus" geschaut! 🙂

Warm und kaltfahren ist in der Tat sehr wichtig.

Mein Freundes und Bekanntenkreis wundert sich immer wieder, warum meine Autos trotz Leistungssteigerungen und sehr sportlicher Fahrweise mit viel Kickdown und Vollgasfahrten problemlos halten.

Ich trete meine Kisten immer wieder gerne und fahre auch Neufahrzeuge nicht ein, aaaber dafür:
- fahre ich jeden Motor immer ordentlich warm und kalt
- benutze das Beste Motoröl und Ersatzteile (original)
- mache alle Wartungen rechtzeitig oder sogar früher als notwendig.

Kann das sein, dass der Artikel des "Turboladerexperten" schon ein paar Jahre alt ist? Die Warmfahrgeschichte ist beim Turbolader heute werksseitig geregelt. Man kann ihn jenseits des Kickdowns gar nicht aus seinem "Aufwärmprogramm"reißen. Alles wird über die Motorelektronik gesteuert.

Die Tipps zum kaltfahren sind nicht mehr up-to-date. Eine neue E-Klasse 5 Minuten im Stand nachlaufen lassen? Niemals! Das macht heute keiner. Das hat man früher gemacht, z.B. für stark aufgerüstete Subarus gab es den TurboTimer, der den Motor nachlaufen ließ.

Heute gilt: Man muss die Öltemperatur im Blick haben. Ist sie zu hoch, kühlt man am besten durch moderate Drehzahl und Last bei Fahrt. Die Kühler arbeiten sehr effizient, wenn sie durchströmt werden. Da könnte man z.b. die letzten drei Kilometer zur Autobahntankstelle mit 130 km/h im 9. Gang bei Tempomat fahren. Das reicht.

Turbolader leiden heute neben Chiptuning vor allem unter plötzlichen Tankstopps auf der Autobahn. Selbst der sonst so zuverlässige OM642 kann da Probleme bekommen, denn der Lader liegt im "heißen V" wie auch beim E63. Das plötzlich stehende Öl im ausgeschalteten Motor verkokt unter dem heißen Turbolader. Stau und abfahren von der Autobahn sind kein Problem, denn der Motor läuft ja weiter. Start/Stopp deaktiviert sich übrigens automatisch, falls der Turbolader zu heiß ist.

Aber, wie gesagt, wir reden von Autobahnheizern. Eine E-Klasse ist bei normaler Fahrweise nicht in einem Öltemperaturbereich, der für den Lader kritisch ist. Die Diesel haben im Stadtverkehr sogar tendenziell eher das Problem, überhaupt warm zu werden.

Zitat:

@sestiphatis schrieb am 4. Februar 2017 um 11:35:55 Uhr:


Kann das sein, dass der Artikel des "Turboladerexperten" schon ein paar Jahre alt ist? Die Warmfahrgeschichte ist beim Turbolader heute werksseitig geregelt. Man kann ihn jenseits des Kickdowns gar nicht aus seinem "Aufwärmprogramm"reißen. Alles wird über die Motorelektronik gesteuert.

Die Tipps zum kaltfahren sind nicht mehr up-to-date. Eine neue E-Klasse 5 Minuten im Stand nachlaufen lassen? Niemals! Das macht heute keiner. Das hat man früher gemacht, z.B. für stark aufgerüstete Subarus gab es den TurboTimer, der den Motor nachlaufen ließ.

Heute gilt: Man muss die Öltemperatur im Blick haben. Ist sie zu hoch, kühlt man am besten durch moderate Drehzahl und Last bei Fahrt. Die Kühler arbeiten sehr effizient, wenn sie durchströmt werden. Da könnte man z.b. die letzten drei Kilometer zur Autobahntankstelle mit 130 km/h im 9. Gang bei Tempomat fahren. Das reicht.

Turbolader leiden heute neben Chiptuning vor allem unter plötzlichen Tankstopps auf der Autobahn. Selbst der sonst so zuverlässige OM642 kann da Probleme bekommen, denn der Lader liegt im "heißen V" wie auch beim E63. Das plötzlich stehende Öl im ausgeschalteten Motor verkokt unter dem heißen Turbolader. Stau und abfahren von der Autobahn sind kein Problem, denn der Motor läuft ja weiter. Start/Stopp deaktiviert sich übrigens automatisch, falls der Turbolader zu heiß ist.

Aber, wie gesagt, wir reden von Autobahnheizern. Eine E-Klasse ist bei normaler Fahrweise nicht in einem Öltemperaturbereich, der für den Lader kritisch ist. Die Diesel haben im Stadtverkehr sogar tendenziell eher das Problem, überhaupt warm zu werden.

Das hast du sehr gut geschrieben, Danke!
Genau so ist es. 5 Minuten nachlaufen lassen braucht man eine normale E Klasse keinesfalls. Wie du schreibst: Die letzten pasr Kilometer ruhig fahren reicht völlig aus.

"Die letzten paar Kilometer ruhig fahren reicht völlig aus."

So halte ich es auch. Von unserer AB-Abfahrt sind es noch ca. 10 Minuten Stadt, das reicht.

Und muss ich auf der AB tanken, fahre ich ein paar Kilometer vorher halt rechte Spur 100.

Zitat:

@MBW213 schrieb am 4. Februar 2017 um 11:56:33 Uhr:


"Die letzten paar Kilometer ruhig fahren reicht völlig aus."

So halte ich es auch. Von unserer AB-Abfahrt sind es noch ca. 10 Minuten Stadt, das reicht.

Und muss ich auf der AB tanken, fahre ich ein paar Kilometer vorher halt rechte Spur 100.

Vorsorglich nochmal nachgefragt: Mit "die letzten Kilometer ruhiger fahren..." - bezieht sich das nur auf die, die ständig mit Vollgas wie Bekloppte am Limit heizen oder auch auf die vielen normalen Fahrer (wie mich), denen 150 - 160 km/h als Reisegeschwindigkeit bei freier Autobahn durchaus genügt? Ich habe noch nie beim Ansteuern eines Autobahnparkplatzes vorher die letzten 3 km auf 100 runtergeschraubt, sondern immer erst dann angehalten (und dann aber nichts wie raus aus der Karre), wenn ich kurz vorm Einpinkeln war. Sollte ich die Pausen besser planen?

Exakt, bezieht sich nur auf Heizer. Also so die Preisklasse von Freund J.M.G.. Du forderst bei 160 km/h gerade mal ein Drittel der Leistung ab.

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