20 Jahre Golf 4 - auf dem Weg zum Klassiker?
Vielleicht besteht hier ja Interesse, über den ehrwürdigen Golf 4 zu diskutieren. Wie ist das Fazit nach 20 Jahren? Ich lese oft, dass erst die siebte Generation für viele der erste würdige Nachfolger ist.
Der R32 in gutem Zustand ist quasi unbezahlbar, generell gut erhaltene Exemplare werden seltener. Aber es gibt sie bestimmt noch, in den Garagen der Rentner - so wie meiner einst. Leider nagt der Zahn der Zeit auch an Modellen mit geringer Laufleistung.
Im Vergleich zu anderen End-Neunziger Autos scheint er vom Design fast zeitlos. In zehn Jahren müssten die H-Zulassungen ja fast explodieren.
Es war die letzte Generation, bei welcher die Saugmotoren überwiegten, auch wenn der 1.8T damals seiner Zeit voraus war. 5 Zylinder gab es (in Europa) weder davor noch danach. Der robuste 1.9 TDI war sogar noch in den Nachfolgern verbaut.
Was bleibt nach 20 Jahren? Habt ihr das Gefühl, in ein "altes" Auto zu steigen? Was war schlecht? Der Softlack oder der Ölverbrauch mancher Motoren dürften viele genervt haben.
Beste Antwort im Thema
Ich hatte erst einen Golf 5 2.0 TDI als erstes Auto womit ich aber nie so richtig glücklich wurde. Mein Traum war schon immer der 4er R32. Deshalb ging der 5er recht schnell und ein 4er ASZ TDI mit 130 PS Pumpe Düse wurde mein neuer Liebling. Ich habe mittlerweile so viel Geld und Zeit in das Auto gesteckt das ich es nicht verkaufen könnte. Ich hänge wirklich an ihm und merke das er immer reifer wird mit dem Alter. Der Motor schnurrt nach 225tkm wie ein Kätzchen wobei er alle 15tkm neues 5W40 bekommt. Mit der Sport Edition Ausstattung und den Anbauteilen vom 25 Jahre Jubi GTI brauch er sich nicht neben modernen Autos verstecken. Wenn ich jemanden sage, dass mein Auto 16 Jahre alt ist sehe ich erstaunte Gesichter, weil der Wagen noch so gut dasteht.
Wenn ich jeden Tag die Probleme von Steuerketten, Wasserpumpen, AGR, Partikelfilter höre kann ich nur lachen und fröhlich mit meinem 1,9 TDI fahren. Er schafft mit 171 PS 380Nm bei gemächlicher Fahrt 5,2 l Verbrauch. Solange die Technik hält behalte ich meinen 4er Golf auf jeden Fall 🙂.
124 Antworten
Zwar fahre ich meinen Golf erst seit nem knappen Jahr, missen möchte ich ihn aber trotzdem nicht mehr. Aufgrund des zeitlosen Designs und der Qualität von damals hat der IVer meines Erachtens nach, egal in welcher Ausstattungsform, ein Klassiker zu werden. Auch aus Basis Modellen kann man viel machen.
Zitat:
@Nicolas0806 schrieb am 1. September 2022 um 17:04:49 Uhr:
Welcher Golf 4 außer den Sondermodeln werden Klassiker von den Dieselmotoren gesehen ?
Ich würde der SDI und die VEP 90/110 PS Sagen oder wie seht ihr das ?
Beim Diesel müßte es eigentlich der 1.9 TDI / 66 KW sein.
Nun sind es nur noch 5 Jahre, bis die ersten (wenn noch welche leben...) 97er Golf 4 offizielle Oldtimer werden. Vor beinahe 5 Jahren habe ich den Thread hier eröffnet. Was hat sich in diesem halben Jahrzehnt an eurer Meinung / Haltung zum Golf 4 verändert?
Für mich bleibt es dabei, im Vergleich zum Golf 3 oder gar Golf 2 (80/90er-Jahre "Charme"😉 wirkt er noch immer deutlich moderner und ist im Straßenbild kaum weniger vorhanden als vor 5 Jahren. Und selbst der Nachfolger Golf 5 rostet häufiger, schneller und stärker, als ein 4er (+ anfällige TSI-Motoren). Die Gebrauchtwagenpreise sind, nicht zuletzt auch wegen Corona und Ukrainekrieg, relativ stabil und auch 4er Diesel sind trotz ungewisser Zukunft noch immer heiß begehrt.
Einen Golf 3 sieht man fast gar nicht mehr und einen Golf 2 schon fast nur noch bei schönem Wetter und auf Treffen.
Vielleicht bleibt dem Golf 4 trotz aller Widrigkeiten aber Dank seines zeitlosen Designs, guter Rostvorsorge und bis heute hoher Stückzahlen eine starke Dezimierung (wie z.B. beim Golf 3, u. A. wegen Rost und Abwrackprämie) erspart und die große "Oldtimerschwemme", die von Kritikern schon beim Golf 2 und Golf 3 befürchtet wurde tritt dann mit dem Golf 4 ein?
Die TDI Motoren finde ich immer noch unglaublich gut.
Der Grund warum ich ihn dann abgestoßen habe, war letztendlich, dass ständig weitere Bauteile defekt gehen. Das wird mit der Zeit etwas nervig, auch wenn ich gern am Auto schraube. Doch beim Lenkgetriebe hörte bei mir die Geduld auf.
Zur Rostvorsroge, natürlich ist der Golf 4 besser als ein Golf 2 und Golf 3. Allerdings bleiben die Rost-Schwachstellen: Schweller, Heckklappe, vorderer Kotflügel.
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Warum sieht man den G4 denn immernoch so häufig? Weil alle Autos in Deutschland im Schnitt älter werden als noch vor 5jahren und das wird mit der aktuellen Lage seit 2020 auch nicht besser werden.
Ja im G4 gibts es viele gute Motoren die noch relativ problemlos viele km abspulen sowohl Diesel wie auch Benziner. Dank der Bucht gibt es viele früher unbezahlbare Sachen heute als Nachbauersatzteil zu einem Erschwinglichen Preis. Das gab es in dieser Menge nicht für die Generation Auto davor. Ansonsten viele machen heute notgedrungen mehr selbst am Fahrzeug (dank vieler Onlinevideos sogar erfolgreich) früher hätte doch kein Einzelhandelskaufmann sich selbst ans Auto schrauben gemacht weil keine Ahnung inkl keine idee wie was wo liegt der Fehler.
Frage an @das-markus: Ist es mit vertretbarem Aufwand möglich, ALLE in den Steuergeräten und im Kombiinstrument verbauten Flash-Speicher zu Sicherungszwecken auszulesen und im Fehlerfall neu zu beschreiben?
Wenn nicht, dann glaube ich nicht an ein Oldtimerdasein. Viel mehr als 30 Jahre hält auch ein NOR-Flash-Speicher seine Daten nicht, vor allem, wenn er Hitze ausgesetzt ist. Ich habe mit Check-Sum-Fehlern bei Flash-Speichern oft Theater. (Nicht Auto)
Gruß
Armin
Das Auslesen ist mit Sicherheit möglich. Außerdem altert Software nicht. Hardware hingegen altert schon.
Problematisch ist nur das spätere "restaurieren".
Da müsstest du einen baugleichen Speicherbaustein finden, beschreiben und vorallem:
Neu einlöten! Das Einlöten gestaltet sich recht schwierig. Da braucht man viel Erfahrung.
Und zum Auslesen und Beschreiben bräuchte man zich verschiedene Adapter.
Alles in Allem wäre das schon machbar. Aber ob sich der Aufwand lohnt?
Interessant wäre ein Tesla als Oldtimer. ;-)
Zitat:
Außerdem altert Software nicht
Doch, gewissermaßen schon. Genau das ist ja das Problem von Flash-Speichern. Beispiel: Wenn du einen USB-Stick oder eine SD-Karte nach dem Beschreiben in die Schublade legst, kannst du nach 15 Jahren wahrscheinlich die Daten nicht mehr lesen. Du kannst ihn aber neu beschreiben. Dann hält er die Daten wieder für mindestens 10 Jahre. Die Informationen auf Flash-Speichern sind nur elektrische Ladungen, die sich seit der 1. Programmierung des Steuergeräts kontinuierlich Tag für Tag abbauen - irgendwann nach ~30 Jahren sind Elektronen mancher Speicherzellen "verdunstet" und die Check-Summe passt nicht mehr zum Speicherinhalt. Dann kann alles passieren, vom Notlauf bis zur blockierten Wegfahrsperre.
Die Speicher selber altern nicht; da muß nichts ausgelötet werden. Ich glaube nicht, daß Fahrzeuge mit H-Kennzeichen rumfahren, in denen Flash-Speicher verbaut sind. EEPROMS schon. Ich wette aus dem gleichen Grund, daß ein guter Röhrenfernseher jeden Smart-TV überlebt!
Gruß
Armin
Zitat:
Interessant wäre ein Tesla als Oldtimer. ;-)
vor ein paar Monaten gelesen bei Zero-Hedge:
In den USA hatte eine Familie einen Ford E-Focus gekauft (gebraucht ungefähr 8? Jahre alt). Nach ein paar Wochen blieb das Fahrzeug mit einer Fehlermeldung liegen. Diagnose der Werkstatt: Defekter Akku. Neuer Akku hatte ungefähr den Gebrauchtwagenpreis. Einen Tag später bekamen sie einen Anruf der Werkstatt: Der Akku ist nicht mehr lieferbar, da Produktion eingestellt. Es gab keine Chance auf einen Ersatzakku, da im Akku Prozessoren zum Überwachen der Zellen integriert sind. Blieb nur noch die Verschrottung des Fahrzeugs.
Verschrotten heißt aber zum Glück nicht "wegwerfen", sondern der Entsorgungsbetrieb zerlegt und verkauft die Teile weiter. Das ist ökologisch wenigstens keine Katastrophe.
Software altert nicht. Ist unbegrenzt ohne Verschleiß lagerbar. Das lernte ich schon in meiner Fachinformatiker-Ausbildung vor 20 Jahren.
Die Einsen und Nullen kannst du bis in alle Ewigkeiten speichern, kopieren, klonen, in einer Cloud speichern, in einer Festplattenverbund in Serversystemen speichern, in mehreren Backups speichern. Es wird nie altern und es gehen niemals Bits verloren. (die Festplatten arbeiten bereits mit Prüfsummen, somit ist fehlerfreies kopieren sichergestellt)
Was altert, ist die Hardware, worauf die Bits und Bytes gespeichert sind. Dieses Problem kann man durch unzählige Kopien und erneuerung der Speichermedien umgehen. (das macht jedes Rechenzentrum und Cloudsystem als reine Wartungsmaßnahme)
Einen Effekt gibt es bei Software jedoch zu beachten, wenn es um das Thema "altern" geht.
Viele alte Programme laufen oft nicht mehr unter aktuellen Betriebssystemen, da bedarf es diversen Emulatoren. Diese sterben aber allmälich aus, oder die Leute können es einfach nicht mehr bedienen. Es fehlt später das Know-How für diese Ur-alt-Software.
Zitat:
Ist unbegrenzt ohne Verschleiß lagerbar
nein! eben nicht! Die Nullen und Einsen bleiben bei einem Flash-Speicher nur über die Retentionszeit erhalten, dann sind sie weg!
Bei manchen Geräten werden die Daten gespiegelt vorgehalten und wenn über die Prüfsumme ein Fehler erkannt wird, wird ein ReparaturVERSUCH unternommen. (z.B BIOS-Flash bei Rechnern). Nicht so im Golf: Die Daten sind nach Ende der Retentionszeit unwiderbringlich weg, es sei denn, man hat sie extern gesichert, wovon ich ja die ganze Zeit rede.
Moderne Flashspeicher (2018) für Automotive können für eine Retentionzeit von 25 Jahren optimiert werden, nicht so der Golf, der in den 90-ern konstruiert wurde.
Zitat:
https://www.all-electronics.de/.../...her-semper-iso-26262-asil-d.html
Aber ich glaube, du willst mich nicht verstehen
Beste Grüße
Armin
Doch, ich verstehe dich 100%ig.
Aber du benennst die alternde Hardware. (Flash, Rom, CD, DVD, Festplatte)
Alles was man anfassen kann, ist die Hardware, alles nicht greifbare ist Software.
Eine digitale 0 und eine 1 wird immer als logische Information erhalten bleiben.
Du sprichst eine Veränderung einer 0 oder einer 1 im physischen Sinne an, welche widerrum durch alternde Hardware hervorgerufen wird.
Deshalb kann Software auf logischer Ebene nicht altern.
Um einen Vergleich anzustellen:
Man nehme ein Harry Potter Buch. Der Inhalt dieses Buches ist viel Text auf logischer Ebene. Der Inhalt, die Botschaft, der Text, die Informationen werden sich niemals ändern. J.K. Rowling hat dies so geschrieben, und die Bücher werden unverändert bis in alle Ewigkeiten gedruckt. Der Text wird nicht durch Alterung verändert.
Das Buch selbst (die Hardware), kann natürlich altern und wird allmälich zerstört. Solange man für eine Aufbewahrung und Vervielfältigung des Textes (Software) sorgt, bleibt der Text unverändert. Die Sicherstellung kann sowohl analog als auch digital geschehen.
Software kann nicht altern. Sie ist auch nicht physisch greifbar. Es ist keine Materie. Software besteht nur aus logischen Informationen die man nicht anfassen kann. Daher kann sie keinem Alterungprozess unterliegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Softwarealterung
Die Softwarealterung bezieht sich daher nicht auf die logische Information selbst. So wie ich es im letzten Beitrag erwähnt habe:
Einen Effekt gibt es bei Software jedoch zu beachten, wenn es um das Thema "altern" geht.
Viele alte Programme laufen oft nicht mehr unter aktuellen Betriebssystemen, da bedarf es diversen Emulatoren. Diese sterben aber allmälich aus, oder die Leute können es einfach nicht mehr bedienen. Es fehlt später das Know-How für diese Ur-alt-Software.
@das-Markus , du hast natürlich Recht, auch ich weiß, daß Mathematik nicht altert und eine vier in hundert Jahren immer noch eine Vier ist. Einigen wir uns darauf, daß die elektrischen Ladungen, die die mathematischen Binärzustände repräsentieren, sich ändern, wodurch die Software geändert wird?
Ich habe dich angesprochen, da du mir immer in deinen Beiträgen sehr kompetent in Bezug auf Programmierwerkzeuge usw aufgefallen bist. Mir ging es darum, ob es eine Möglichkeit gibt, jetzt, noch rechtzeitig, alle Speicherinhalte über die Diagnoseschnittstelle auszulesen und entweder sofort neu zu schreiben, damit sie wieder 30 Jahre :-) halten oder im Fehlerfall. Ein öffnen der Steuergeräte und Kontaktieren der Bauteile mache ich nicht.
Es geht mir darum alle hier, die viel Geld und Liebe in ihren Golf investiert haben, und auch mich, vor völlig unerwartetem Unheil zu bewahren.
Wenn sich hier die ersten Probleme dieser Art häufen, werde ich mich vom Golf verabschieden, denn ich möchte nicht irgendwann mit Familie im Ausland Stranden.
Beste Grüße
Armin
Soweit stimme ich uneingeschränkt zu.
Zur Zeit behelfen sich die Meisten hier in einem solchen Falle mit einem Austauschsteuergerät.
Und du hast etwas Angst dass auch diese zu Neige gehen könnten?
Noch ist die Ersatzteilversorgung gut.
Ein Markt zur "digitalen Restauration" gibt es meines Wissens noch nicht.
Aber wenn dort Geld zu verdienen ist, wird es auch dort findige Leute geben die sich dort etablieren.
Im Prinzip könnte man alle Steuergeräte mit aktuellen Arduino Rechnern oder RASPi ersetzen, die Logik komplett per Software abbilden, und über entsprechende Module Golf 4 kompatibel gestalten.
Ich denke. Das wird die Zukunft sein.