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20 Jahre altes Schaltgetriebe: Ölwechsel ja oder nein?

Was spricht denn für und was spricht gegen einen Ölwechsel bei einem 20 Jahre alten Schaltgetriebe? Das Getriebe ist dicht und schaltet ganz normal – außer wenn’s zu heiß ist draußen, dann hakelt der Rückwärtsgang manchmal.

Ich kann mir vorstellen, dass 20 Jahre altes Öl nicht mehr unbedingt die besten Eigenschaften hat. Andererseits hat mir ein erfahrener Kfz-Meister gesagt, dass bei einem so alten Getriebe kein Ölwechsel mehr gemacht wird, weil dadurch der ganze Abrieb entfernt wird und es in der Folge zu mehr schädlichen Vibrationen kommt. Was meinen die Getriebespezialisten unter euch?

Beste Antwort im Thema

Ich würde vorher wissen wollen, welches Getriebe das ist. (Fahrzeug)

Nicht jedes Getriebe mag jedes Standard-Öl.

MfG

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Zitat:

@a4kabrio schrieb am 29. November 2018 um 22:37:19 Uhr:



Zitat:

Der "Gebrauchswert" eines älteren Fahrzeugs ist meistens deutlich höher als der "Marktwert".

Kommt drauf an, ob der Wagen eine sinnvolle Perspektive bietet.

Außerdem gibt's da noch die Fälle, in denen in kurzer Zeit viel auf einmal kaputt ist und dann steht man da mit fälligem Zahnriemen, abgefahrenen Reifen, kaputtem Flexrohr, verzogener Bremsscheibe und ungeklärtem Motorruckeln an einer Karre mit 20 Jahre alten Airbags, die 10 Liter verbraucht.

Tut man sich das an?

Das sind dann meistens die Fälle, wo man jahrelang "nix" gemacht hat...

Dann kauft man tatsächlich lieber den Jahreswagen mit 300 € "Wertverlust" im Monat(!), und bringt den jährlich in die Vertragswerkstatt zur Inspektion (weil ja noch "Garantie" drauf ist). Da spart man richtig Kohle!

Zitat:

@jof schrieb am 29. November 2018 um 19:36:55 Uhr:



Zitat:

@jw61 schrieb am 19. November 2018 um 13:13:31 Uhr:


Stichwort zeitwertgerechte Reparatur, mit zunehmenden Alter sinkt der Restwert, so dass man sich vor jeder technisch sinnvollen Investition immer fragen sollte, ob diese auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Diesem Trugschluss unterliegen viele, nämlich nur auf einen fiktiven "Fahrzeugwert" (= möglicher Verkaufspreis auf dem Gebrauchtwagenmarkt) zu achten, und notwendige Reparaturen in der Größenordnung 50...500% von diesem "Wert" dann nicht mehr durchführen (lassen). Damit machen sie das Auto erst Recht kaputt.

Der "Gebrauchswert" eines älteren Fahrzeugs ist meistens deutlich höher als der "Marktwert". Somit spricht nichts dagegen, einen Wagen der "noch 1.000 wert" ist für 2.000 € reparieren zu lassen, wenn er danach wieder einwandfrei fährt. Was repariert ist, geht dann auch nicht mehr so bald kaputt.

Und Wartungsarbeiten gehören einfach dazu. Jährlicher Ölwechsel (bei geringer Fahrleistung vielleicht auch alle 2 Jahre) und ein Wechsel der übrigen Flüssigkeiten (und Verschleißteile wie Zündkerzen und Filter) "so alle 5 bis 10 Jahre" halten die Komponenten technisch fit und lassen das Auto in Würde altern.

Wer "nix mehr macht", nur weil der Hobel 15 oder 20 Jahre alt ist, gibt der Karre den Rest und darf sich nicht wundern, dass die Karre dann irgendwann schrottreif ist.

Genauso wie du es beschreibst halte ich es auch mit meinen bald 13 und ü15 Jahre alten Autos.

Aber zb. bei meinem A4 habe ich jetzt im Sommer kein nagelneues Steuergerät von Audi einbauen lassen, sondern es beim Steuergeräte-Doc reparieren lassen und jede Menge Kohle gespart. Wenn der Doc das nicht hinbekommen hätte, hätte ich mich nach einem funktionsfähigen Gebrauchtteil umgesehen. Das meinte ich mit, da wo es sinnvoll ist, zeitwertgerechter Reparatur, von "nix mehr machen" habe ich nicht geschrieben. Mercedes hat sogar ein Gebrauchtteilecenter eingerichtet MBGTC.de .

Wenn auch kein Gebrauchtteil aufzutreiben wäre, kann man immer noch das in meinem Fall sauteure Neuteil nehmen.

Hier geht es aber um max. 2 ltr. Getriebeöl und max. 1 Std. Lohn, wenn überhaupt, und da gibt es m.M.n. nix zu überlegen > machen (lassen).

Zitat:

@Turbo5050 schrieb am 29. November 2018 um 21:02:02 Uhr:


Ist das Getriebeöl auch der Hitze ausgeliefert wie
das Motoröl?

Nein, deshalb muss man es auch nicht jährlich wechseln.

Viele Hersteller (zb. VAG, MB usw.) sprechen beim Getriebe und Diff. von sog. Lifetime-Füllung.
Lifetime hält ein leben lang, das kann aber auch ein recht kurzes Leben sein...

Mittlerweile ruderte der ein oder andere Hersteller schon wieder zurück, nach dem Motto was interessiert mich mein Geschwätz von gestern und führt, zb. wie MB jährl. Motorölwechsel (statt 2 J. Intervalle) und bei Automatikgetriebe wieder regelmäßige Ölwechsel (je nach AG 3-5 J., statt Lifetime) ein.

Zitat:

@jof schrieb am 29. November 2018 um 23:11:09 Uhr:


Das sind dann meistens die Fälle, wo man jahrelang "nix" gemacht hat...

Wodurch soll man denn fällige Zahnriemen und Reifen verhindern? Durch vorzeitiges Wechseln, wenn sie noch gut sind? Und das vor ein paar Wochen durchrostete Flexrohr hätte man auch schon vor zwei Jahren wechseln können, als es noch nicht durchgerostet war. Wer macht denn sowas?

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Eben. Reifen und Zahnriemen sind planbar. Da kann man das Geld schon vorher zurücklegen. In Deinem beschriebenen Fall wären noch Flexrohr und Bremsscheiben - das sind Kleinigkeiten, die für "ein paar hundert Euro" gemacht sind.

Deswegen schmeißt man aber doch kein ansonsten zuverlässiges Auto weg.

Motorruckeln ist doof, da kann sich eine Werkstatt mit der Fehlersuche aufhalten. Aber auch das lässt sich finden, gerade bei Ü20-Autos mit überschaubarer Elektronik.

Aber jeder, wie er mag...

Planbar ja, aber man muss da Geld dann trotzdem ausgeben. Und wenn man dann einen 20-jährigen Audi mit V-Motor hat, ist weder der Zahnriemen billig zu machen noch das Flexrohr an Ort und Stelle einschweißbar. Dazu muss das ganze Rohr vom Krümmer ab und weil die Werkstätten genau wissen, dass dabei die Hälfte der Schrauben abreißt und das an Stellen, an die man für eine Gewindereparatur nicht dran kommt, machen sie erst gar keinen Kostenvoranschlag sondern nur das Angebot, nach tatsächlichem Aufwand abzurechnen. Gleiches mit der Bremsscheibe, die ebenfalls festgerostet ist und beim runterkloppen das Radlager ruinieren wird.

Und danach, wenn man auf diese Weise tausende Euro versenkt hat, sind die Airbags immer noch 20 Jahre alt und die Karre verbraucht auch immer noch über 10 Liter...

...drum fährt der clevere Kostensparer so ein Auto erst gar nicht, denn das hat er schon im Vorfeld gleich mal von der Liste der in Frage kommenden "gut, günstig + einfach"-Modelle gestrichen ;-)

(sondern hat so einen wie ich z.B. ZR-Wechsel 10 € und 1 h Arbeit = in der Zeit in der der Audi-Fahrer nur seine Stoßstage für'n Wechsel vor- und zurückbaut, hab ich meinen ZR schon gewechselt, Flexrohr + Airbag hat der erst gar nicht, und Bremsscheiben machen auch keine Probleme. Nur die Getriebe halten nur etwa 400.000 km . . . aber ob die mit Ölwechsel soo viel länger durchhalten würden ? Und wenn ja, mit welcher der zulässigen 3 Ölsorten (siehe Seite 2) schafft eins dann ü 400.000 ? . . . ach ich fahr einfach so weiter ;-) mit einem Verbrauch unter 8 Liter, Näheres siehe unten. )

Mit "sich-vorher-informieren" kann man auch schon sehr viel sparen. Aber ok, hab dafür kein verzinktes Auto . . .

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 30. November 2018 um 10:59:20 Uhr:


Gleiches mit der Bremsscheibe, die ebenfalls festgerostet ist und beim runterkloppen das Radlager ruinieren wird.

Wenn man das doch schon im Vorfeld weiß, sollte man es halt so nicht machen.

Entweder großen Abzieher oder die Scheibe seitlich einflexen,

um die Spannung raus zu bekommen.

Habe mal bei Audi gearbeitet und es hat schon seinen Grund,

warum Audi mit Au anfängt. 😁

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 30. November 2018 um 10:59:20 Uhr:


...sind die Airbags immer noch 20 Jahre alt...

Ist das wichtig?

Zitat:

@a4kabrio [url=https://www.motor-talk.de/.../...echsel-ja-oder-nein-t6491823.html?...]Und danach, wenn man auf diese Weise tausende Euro versenkt hat, sind die Airbags immer noch 20 Jahre alt und die Karre verbraucht auch immer noch über 10 Liter...

Wieder ein Trugschluss, dem Benzinverbrauch zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Uhhhh, mein Auto braucht 10 Liter auf hundert, das geht ja gar nicht. Schnell weg und ein neues kaufen! Das kostet ja nur 20k,verbraucht aber dann nur 7 Liter.

Tipp zum Sparen: öfters mal das Fahrrad nehmen!

...und den/die Liter weniger verbraucht's auch oft (wegen anderer Meßmethoden als früher) nur auf dem Papier, real aber dann doch nicht soo sparsam...

Hier werden oft noch Fahrzeuge mit 150 gr CO²/km als empfehlenswert und umweltfreundlich angepriesen . . . meinen 29 Jahre alten fahr ich mit realen 170 gr . . . soooo viel schlechter (und neukauf-begründend) ist das nu auch nicht !
https://www.motor-talk.de/.../...fuer-umweltbewusste-t6136007.html?...

...aber ich glaub wir schweifen bissl ab vom Ölwechsel-Thema...
Fazit wohl : soll jeder so handhaben, wie er's möchte ;-)

Also ich habe schon viele Winter imme alte Opels als Winterauto gefahren. 20 Jahre und älter mit 200-300tkm war alles dabei. Zufälligerweise waren das immer Handschalter.... Jedenfalls wurde da niemals Getriebeöl gewechselt. Geschaltet habe die alle einwandfrei egal ob bei Kälte oder Hitze. Vllt. wäre nach einem Ölwechsel mit Spülung alles ein bisschen geschmeidiger gegangen, das könnte ich mir schon vorstellen, ob das bei einem so alten Auto (vorausgesetzt es ist kein Alltags-/Liebhaberauto) Sinn macht wage ich zu bezweifeln.

Man könnte halt beim Ablassen feststellen, ob schon Kleine Stahlpartikel drin sind.

Zitat:

@Turbo5050 schrieb am 29. November 2018 um 21:02:02 Uhr:


Ist das Getriebeöl auch der Hitze ausgeliefert wie
das Motoröl?

Jein - selbstverständlich erreicht Getriebeöl einiges an Temperatur und ist gewisser Friktion unterworfen.
Ich lasse Getriebeöl im Normalfall bei 60.000 und 120.000km wechseln. Trotz Magnetabscheider befinden sich natürlich Metallpartikel im Öl und jeder Partikel erzeugt auf der Laufbahn eines Lagers einen Einschlag.
Das Öl altert zweifellos und ein Austauch kann nicht schaden.

Wird das Schaltverhalten denn besser nach
dem Getriebeöl wechsel oder merkt man davon nichts.

Kommt auf den Zustand des alten Getriebeöles an.

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