2.7 TDI: Ergbnis Ölanalyse
Hallo Zusammen,
die Ergebnisse meiner Ölanalyse sind reingekommen. Das Öl ist 6500 km gelaufen.
Habe 13% Dieselkraftstoff im Öl! Schön ist das nicht. Jetzt geht das Rätseln los. 🙁
Gibt es Erfahrungen oder Tipps?
Die Verschleißwerte sollen gar nicht so schlecht sein, kann ich damit hoffen, dass eventuell defekte Injektoren noch nichts schlimmes angerichtet haben?
Grüße aus Berlin!
Edit: Ach ja, bei wieviel Prozent wird so eine Verdünnung problematisch?
Beste Antwort im Thema
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Die Kaltstarts machens auch fast nicht. Hauptfaktor ist die aktive DPF-Regeneration. Und weiterhin bei FAME-haltigen Kraftstoffen eine gewisse Schwachlast. Und die schwache Last hast Du bei Tempo 100 eigentlich auch vorliegen, weil bei dem großen Motor die für diese Geschwindigkeit nötige Leistung recht klein ist.
Es gab dazu mal eine Studie, die sich über Ölverdünnung bei DPF-Dieselmotoren mit Biodieselanteilen beschäftigt hatte:
https://www.ufop.de/.../Abschlussbericht_Oelverduennung_0709.pdf
Ich hänge mich mal dran, habe heute meine Ergebnisse erhalten.
Ölanalyse nach 14.000km mit Liqui Moly Toptec 4100 5W40 und Gesamt 220Tkm
Umgebungsbedingungen:
DPF neu
4 von 6 Injektoren neu
Keine Ölvermehrung feststellbar
Vermehrt Kurzstrecke im Vgl zu früher
Sporadische Hängerfahrten mit ~1.100km am Haken
Auffällige Ergebnisse (in Klammern die Ergebnisse vor 3,5 Jahren @~155Tkm mit der Ölverdünnung durch Injektor Defekt)
- 51ppm Eisen (35ppm)
- 7ppm Silizium (5ppm)
- 6,4% mineralischer Diesel (>20%)
- 3% Biodiesel (2,3% => bin damals viel Aral Ultimate gefahren)
- 0,2% Rußgehalt (0,3%)
- 60mm²/s 40°C Visko
- 10,8mm²/s 100°C Visko
alles andere unauffällig
ppm = mg/kg
Visko vom analysierten Öl entspricht SAE 30, somit bestätigt es mich SAE 40 Öl zu nutzen.
Denn auch ein Motor mit intakten DPF und Injektoren und einem vernünftigen Fahrprofil wird Öl durch Diesel verdünnen und somit die SAE Klasse eine Stufe nach unten ziehen.
Durch den, in meinen Augen, geringen Dieseleintrag ins Öl ist die Visko genau in der Mitte der SAE30 Klasse (_W30 Öl).
Der Eisengehalt im Öl ist etwas angestiegen. 51ppm entspricht bei 8L Öl (~6,5kg) 0,326g Eisen im Öl. Das wird zum Großteil vom Motor kommen. Ein Teil aber sicherlich auch durch den Kraftstoff. Ich werde versuchen in Erfahrung zu bringen, was normal ist bei so einem Motor. Interessanterweise ist der Eisengehalt höher als das letzte Mal, wo ich massiv verdünntes Öl hatte.
Von a3 haben wir ja einen Referenzwert nach 6500km Laufzeit des Öls mit 17ppm. Seine 17ppm hochgerechnet auf 14.000km wären 37ppm. Da liege ich etwas drüber. Dafür ist es auch ein 204PS Motor der den selben Rumpf hat und dank quattro, TT und Avant schon mehr Grundlast fördern muss. Finde ich jetzt aber erst mal nicht schlimm. Hab im Netz schon Werte um die 280ppm gesehen.
Alles in Allem bin ich mit den Ergebnissen zufrieden.
Danke schön! 🙂
Zum Eisen: Ich hatte damals doch bei ölcheck.de angerufen und mir das erklären lassen. Dieses gemessene Eisen wurde mit einem ICP-Verfahren gemessen: +-5ppm. Er meinte, dass dieses Eisen offenbar chemisch gebunden (Oxid) vorlag, was völlig im grünen Bereich für einen Eisenmotor ist. Abrasives Eisen würde in diesen PQ-Index einen Ausschlag bewirken, hier würde demnach magnetisches Eisen (sorry für meine fachlich ungenauen Begriff) einen Ausschlag bewirken.
Cephi, Du musst uns auch mal Infos zu Deinem PQ-Index verraten. Unter 25 soll er gut sein. 🙂
Ansonsten hatte ich in meiner zweiten Ölanalyse sogar etwas mehr Eisen, also nach 10 tkm lag der Wert bei 29 ppm, was also 2,9 ppm pro 1000 km ist.
edit: Ich bin ja auch immer eine Visko-Klasse abgerutscht. Alos auf diesen Intervalllängen ein 30er Öl zu fahren, ist tatsächlich grenzwertig, wenn der Motor am Ende seines Ölintervalls auch mal Knallgas bekommt.
PQ Index ist bei mir auch <25. Muss mal recherchieren was PQ Index bedeutet.
Tja, ICP, damit arbeite ich täglich. Die Analyse könnte ich auch ohne weiteres selbst machen.
Würd mich nur Interessieren wie die Eisenoxid von anderen Eisenspezies unterscheiden. Denn mit ICP misst Du immer Gesamt-Eisen (und andere Elemente).
Rost (Eisenoxid) ist auch magnetisch 🙂
Petrochemie ist halt nicht mein Fachgebiet. Einen Kraftwerkselektroniker lässt Du ja auch nicht auf Platinen löten 🙂
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Gar nicht. Wenn du das gescheit machst, dann wird das Öl aufgeschlossen und verascht (meist Mikrowellenveraschung), damit wird automatisch aus Eisenpartikeln das Eisenoxid, danach nimmste die Probe in verd. Salpetersäure auf (damit hast du dann Eisen-Nitrat) und in der Matrix wird erst gemessen.
Die Messung ist einfach, die Probenaufbereitung eher "komplex".
Klingt jetzt so, als würde diese Analyse den totalen Anteil an Eisen messen, also abrasives Eisen und auch Eisen, was chemisch gebunden ist. Der Ölcheck-Mann meinte damals zu mir, dass erst dieser PQ-Wert ausschlägt, wenn abrasives Eisen aufgefunden wird.
Zitat:
@GaryK schrieb am 20. Februar 2019 um 13:44:33 Uhr:
Gar nicht. Wenn du das gescheit machst, dann wird das Öl aufgeschlossen und verascht (meist Mikrowellenveraschung), damit wird automatisch aus Eisenpartikeln das Eisenoxid, danach nimmste die Probe in verd. Salpetersäure auf (damit hast du dann Eisen-Nitrat) und in der Matrix wird erst gemessen.Die Messung ist einfach, die Probenaufbereitung eher "komplex".
Ja ich weiß, machen wir oft genug bei uns. Habe aber irgendwo bei Ölcheck gelesen, finde ich jetzt nicht mehr, dass die mit HCl schütteln und demnach nur Säure lösliches Eisen messen. Damit erfasst Du kein Eisenoxid. Für dessen Aufschluss brauchst Du, wie Du oben berschreibst, Mikrowelle oder zumindest Temperatur und Zeit. Bei dem Preis von 40€ würde mich so ein Aufschluss wundern.
Jetzt erklärt sich auch der PQ Index:
https://de.oelcheck.com/analysen/pruefverfahren/pq-index/
Hier wird der magnetisierbare Anteil Eisen gemessen (wobei mir das Messprinzip fremd ist). Also tatsächliche Partikel und nicht gelöstes Eisen. Aus dem Verhältnis gelöstes Eisen und magnetisierbare Partikel kannst Du ermitteln, ob:
hoher PQ Wert (Partikel) = Verschleiß (z.B. Kolbenfresser)
hoher gelöster Eisen Wert = Korrosion ist (z.B. blowby, wasser, schlechtes/altes Öl, normaler Verschleiß).
EDIT:
Nein die messen das Öl direkt. Es wird automatisiert in Kerosin gelöst und direkt per ICP gemessen. Da man bei ICP Partikel absolut nicht mag (verstopft feine Kappilaren), wird wahrscheinlich vorher filtriert oder zentrifugiert. Somit wirst Du irgendwo in dem vorigen Schritt die Partikel entfernen, wo dann der PQ Index rein spielt.
Oder die haben ein "grobes" ICP und meinen mit "<5µm geht nicht", dass sie im ICP-Plasma 5µm große Partikel nicht "geknackt" kriegen.
EDIT 2:
Lesestoff zu Limitwerten:
https://de.oelcheck.com/wiki/Limitwerte
Theoretisch kannste auch Eisen und Eisenoxid mit HCl/Wasser aufschließen. Musst "nur" eine intensive Durchmischung der Phasen haben, währenddessen löst sich sowohl Rost als auch eisenhaltiger Abrieb auf.
Update: Nach einem Jahr auf Shell VPower Edelplörre stelle ich keinen Ölpegelanstieg fest! Ist das eine Wundersuppe? Ich bekomme im Stadtverkehr auch fast keine aktiven DPF-Regs mehr mit. Beim Aral Ult. war das schon deutlicher zu spüren. Dort hatte ich auch Ölverdünnung mit 0,7% Diesel auf 1 tkm, was einen messbaren Pegelanstieg bewirkte. Jetzt habe ich zwar keine Analyse, aber auch keinen Pegelanstieg. Entweder ist meiner zum Ölsäufer geworden, oder er verdünnt einfach weniger.
Hier in dem Beitrag noch Details:
https://www.motor-talk.de/.../welches-oel-t1489571.html?...