1 Woche im S90

Volvo

Hatte letzte Woche einen Volvo S90 D4 Automatik zur Verfügung und wollte kurz dazu einen ein paar Punkte über meine Erfahrungen mit dem Auto mitteilen. Bin in den letzten 6 Monaten so gut wie alle Marken schon gefahren, darunter natürlich Audi, MB und BMW in beiden Klassen (A4/A6, C/E, 3er/5er), aber auch Mazda 6, Ford Mondeo, Toyota, Hyundai i40 etc. und habe dadurch einen relativ guten Vergleich.

Privat fahre ich einen VW Passat, schiele allerdings schon länger auf einen V60 , da mir die deutschen Premium-Marken zu teuer sind und der Neidfaktor eines Volvos schon noch deutlich geringer ist. Zudem gibts den V60 in Kürze mit Hybrid, wirkt das Volvo-Design auf den Bildern sehr edel. Auch die Sicherheitsfeatures sollen bei Volvo ja ziemlich ausgereift sein im Vergleich zum Wettbewerb.

Insofern hab ich mich sehr gefreut, den S90 eine Woche lang fahren zu dürfen. Man kann damit überall hinfahren ohne positiv oder negativ aufzufallen was mit einem 5er BMW oder einer E-Klasse ja nicht unbedingt in jeder Ausstattung der Fall ist.

Insgesamt hat mich der S90 aber ehrlich gesagt maßlos enttäuscht und zwar in mehreren Punkten. Aber zunächst das positive:
+ Frontdesign wirkt sportlich und edel
+ Lenkrad fasst sich gut an und wirkt hochwertig
+ Mittelkonsole mit stehendem Display gefällt mir persönlich gut
+ Verarbeitete Materialien im Innenraum sind sehr hochwertig
+ Pilot-Funktion mit teilautonomem Fahren ist ganz interessant, hätte allerdings 2x beinahe zum Crash geführt (1x in einer Autobahn-Baustelle und 1x in einem Kreisverkehr), zu viel verlassen sollte man sich darauf also nicht
+ Automatik ist ok, aber schaltet tlw. erratisch und hat nicht immer den richtigen Gang parat. Mag aber an der Fahrweise des Vormieters gelegen haben, gehe davon aus dass die Software da mitlernt. Die Schaltvorgänge selbst waren schnell und unmerklich.

Heckdesign ist jetzt eher gewöhnungsbedürftig, daher lasse ich das außen vor

Was mir nicht so gut gefallen hat:
- Abseits der Mittelkonsole sind die Materialien weiterhin hochwertig, das Türverkleidungsdesign wirkt allerdings ziemlich altbacken und schwülstig mit den großen Türöffnerschlaufen und den wuchtigen gewölbten Dekoren. Armlehne sieht aus wie nachträglich angebaut - mir fehlen da neben den hochwertigen Materialien die fließenden dynamischen Linien, die gutes Innenraum-Design auszeichnen
- Das Fahrwerk federt trotz Standardfelgengröße sehr hölzern und poltrig ab, ohne dabei sportlich zu sein. Komfortabel war es hingegen auch nicht. Gewissermaßen die Nachteile aus beiden Welten vereint, ohne besondere Vorteile zu bieten.
- Der Wagen wirkt sowohl auf der Landstraße als auch auf der Autobahn schwerfällig und zäh. Besonders in den Kurven kommt keine Freude auf. Auf Tempo 230 quält sich der Motor ewig obwohl ich alleine im Auto war. Beschleunigungswunder darf man keines erwarten.
- Die Lenkung ist mehr als nur eigenartig - hoher Widerstand um den Mittelpunkt, der danach abnimmt. Wirkt irgendwie wie an einer Feder gezogen die nach einem Anfangswiderstand nachlässt. Man bekommt so gut wie keine Rückmeldung von der Straße und wer dynamische Lenkungen a la Audi und BMW gewohnt ist, wird hier maßlos enttäuscht sein. Bei hohen Autobahngeschwindigkeiten fühlt man sich mit der Lenkung zunehmend unsicher. Auf Dauer kein Spaß.
- Die Bedienlogik im Zentraldisplay ist tlw. verwinkelt und nicht selbsterklärend. Im Gegensatz zu Audi, MB und BMW braucht man als Mietwagenfahrer schon einiges an Eingewöhnungszeit um Standardfunktionen wie Naviziele und Grundeinstellungen des Autos korrekt zu bedienen.
- Die Navi-Eingabe "Frankfurt Flughafen" hat mich zum Flughafen Hahn geführt und nicht zum FRA International, ohne dass ich das irgenwie hätte erkennen können oder dass die finale Adresse "Frankfurt-Hahn" angezeigt hätte - hier scheint man wohl vom geographsich nächsten Ziel auszugehen, nicht vom wahrscheinlichsten. Können die deutschen Premiummarken ebenfalls besser.
- Der Spurhalteassistent hat sich ab und zu von selbst aktiviert und deaktiviert (Kontrolleuchte im Tacho mal an, mal nicht). Vollständig deaktivieren konnte ich ihn nach 5-minütiger Suche in den Fahrzeugeinstellungen nirgends, habs dann aufgegeben
- Die Sitze sehen hochwertig aus und fühlen sich auch so an, aber wenn man dann mal draufsitzt merkt man dass es an den wichtigen Körperstellen (besonders im oberen Rückenbereich) doch deutlich an Seitenhalt fehlt.
- Der Wagen ist außen ein Riesenschiff, aber innen macht sich das nicht durch angemessen viel Platz bemerktbar. Angesichts der Tatsache dass Volvo nur mehr 4-Zylinder-Motoren einbaut, ist damit die Raumeffizienz schlichtweg mangelhaft.

Nachdem ich vor dem S90 länger keinen Volvo gefahren, sondern nur Testbericht gelesen habe, war ich bislang der Meinung, Volvo wäre eine echte Alternative zu Audi, MB und BMW. Und zudem sogar noch ein bisschen günstiger.

Nachdem ich jetzt den S90 gefahren bin (und der sollte in meiner Logik so ziemlich alles besser können als der S60), muss ich überraschenderweise konstatieren, dass so ein S90 nicht mal besser ist als ein schnöder VW Passat. Und zwar abgesehen vom Design und den Materialien in keiner einzigen Dimension: Nicht bei der Bedienlogik, nicht beim Platz im Innenraum, nicht beim Fahrwerk/Fahrgefühl/Gewicht, nicht bei der Lenkung, nicht beim Motor, nicht beim Langstrecken-Sitzkomfort und der Autobahntauglichkeit, nicht bei den angebotenen Funktionalität, ja nicht mal beim Innenraum-Fahrgeräusch wenn man einen VW Passat mit Akustikverglasung ordert. Dafür kostet der Volvo aber deutlich mehr und passt kaum noch irgendwo in ein Parkhaus rein.

Für mich ein etwas überraschendes Fazit und zwar durchaus im negativen Sinne weil Volvo jetzt erst mal raus aus jeder weiteren Überlegung ist.

Würde mich über ein paar Kommentare von Volvo-Fahrern freuen, die schon etwas länger mit dem Auto unterwegs sind, vielleicht hab ich ein paar Vorzüge ja auch einfach übersehen.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Skunky77 schrieb am 25. August 2018 um 09:16:54 Uhr:


@martinp85 Mein Vater pflegte immer zu sagen: Wenn man keine Ahnung von der Sache hat, sollte man schweigen. Wenn man gute Kenntnisse hat, lasse die anderen dumm schwätzen und veruche nicht, sie von Deinem guten Wissen zu überzeugen. Denn sie würden es ohnehin nicht begreiffen.

In diesem Sinne: tschüss @martinp85. es gibt hier genügend andere Foren, wo Du Dein profundes Wissen an den Mann bringen kannst.

Gruss Skunky77

Der Beitrag ist eine Frechheit! Der TE hat sachlich und subjektiv seine Erfahrungen geschildert. Nicht mehr und nicht weniger. Hier ging es nicht um Ahnung oder Wissen, sondern um die Reflexion einer Probefahrt nach ganz persönlichem Ermessen.

Das sollte man mMn mindestens respektieren und nicht durch verklärende Vaterweisheiten torpedieren, um seinen Schmollbedarf zu kaschieren, weil man nun mal genau das gekauft hat, was der TE als für sich unzureichend empfindet.

So viel Neutralität sollte schon vorhanden sein.

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Zitat:

@Skunky77 schrieb am 25. August 2018 um 14:37:56 Uhr:



Zitat:

@stelen schrieb am 25. August 2018 um 12:53:02 Uhr:


Ich bin für meine klaren Worte hier im Forum bekannt ...

Ich auch. Ich bin direkt aber nicht abwertend.

Entschuldigung, aber Du hast Dich direkt an den TE gewandt mit def Empfehlung, das Forum zu verlassen, weil Du aufgrund seiner abweichenden MEINUNG ihm mangelndes WISSEN unterstellst und indirekt noch Begriffsstutzigkeit ins Spiel gebracht. Wenn das nicht abwertend ist, weiß ich auch nicht...

Ich bin regelrecht entsetzt, mit welcher Intoleranz hier dem TE begegnet wird.

Zitat:

@frank9-5 schrieb am 26. August 2018 um 13:26:41 Uhr:


Ich bin regelrecht entsetzt, mit welcher Intoleranz hier dem TE begegnet wird.

Zwei Seiten Toleranz und Liebe nach EINEM überzogenen Beitrag? Da gibt’s andere Foren in denen Fremdmarkenfreunde mehr einstecken müssen. Friede, Freude, Smorrebrod.
;-))

Scheint hier auch ziemlich vornehme versnobte Mitglieder im Volvo Forum zu geben. Woanders ist man nicht gleich mit Intoleranz etc zur Hand. Liegt wohl an der Masse der vermögenden Volvofahrer, da ist man schneller beleidigt.
Alle aktiven Teilnehmer hier natürlich ausgenommen 😉

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Zitat:

@gde2011 schrieb am 26. August 2018 um 15:19:28 Uhr:


(...) Liegt wohl an der Masse der vermögenden [xyz-]fahrer, da ist man schneller beleidigt.
(...)

Interessante Beobachtung.
Habe in den letzten Jahren (in Realität und anderen Foren) genau die gegenteilige Erfahrung gemacht?!

Als ob wir Cord-Sakko tragenden Oberstudienräte überhaupt eine Chance hätten Vermögen aufzubauen.

Wer als alleinverdienender Famillienvater ein Nettogehalt wie ein OSt-Ehepaar haben möchte und dazu die identische Altersversorgung aufbauen, der muss schon 200.000+ brutto einnehmen. Von dem würde man auch erwarten, dass er ein gewisses Vermögen aufbauen kann. Vor allem da Minimum einer von denen eher mit A15 oder A16 am Ende landet, ist das mit 200K die Untergrenze.

@stelen Ein anderes Kommentar habe ich nicht erwartet. Gebe Dir gerne etwas Ironie ab😁, hilft gegen Sarkasmus.

Interessant welche Dynamik das hier nimmt.

Ich bin wirklich um Objektvität bemüht bei meinen Beiträgen, aber ganz objektiv können diese gar nicht sein weil man aufgrund eigener Autoerfahrungen, eigener Präferenzen und Kriterien immer ein subjektives Erwartungsgefühl hat, mit dem man an ein Auto rangeht.

Ich bin mir z.B. auch durchaus über die Nachteile meines eigenen Passats bewusst - langeweiliges Design, Materialien im Innenraum teilweise sehr dürftig, Navi viel zu tief positioniert usw. (man lese dazu gerne meine kritischen Beiträge im Passat-B8-Forum), in Summe einfach weit weg von Premium, aber funktional macht er doch ziemlich viel richtig.

Beim S90 war es halt so dass ich nach A6, E-Klasse und 5er BMW und der von Volvo angestrebten Premium-Positionierung als Wettbewerb zu diesen Modellen schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Woche mit dem Volvo rangegangen bin, die mich halt zu meiner Überraschung in Summe deutlich enttäuscht hat. Mein Beitrag hier war nicht dazu gedacht das Auto schlechtzureden, sondern eher zu prüfen ob meine Kritikpunkte auch anderen aufgefallen sind oder ob es hauptsächlich an mir lag.

Übrigens habe ich diese Woche mit einem Mazda 6 Skyactiv 2.0 Benziner mit 145 PS verbracht. Die Mühle war eine echte Katastrophe - durchzugsschwacher (auf der Autobahn fast schon peinlicher) Saugmotor, zu weiche Sitze, schlechte Sitzposition, Tacho uralt, Bedienlogik schlecht von BMW abgekupfert usw. Dagegen ist jeder Volvo, VW, Ford oder sonstwas ein Königswagen. Ich könnte auch über dieses Erlebnis einen Bericht verfassen, allerdings hatte ich den Mazda auch ungefähr mit den Schwächen erwartet die er hatte, insofern keine große Überraschung. Beim Volvo wars (subjektiv) eher überraschend für mich.

Zitat:

@martinp85 schrieb am 24. August 2018 um 00:35:20 Uhr:


- Abseits der Mittelkonsole sind die Materialien weiterhin hochwertig, das Türverkleidungsdesign wirkt allerdings ziemlich altbacken und schwülstig mit den großen Türöffnerschlaufen und den wuchtigen gewölbten Dekoren. Armlehne sieht aus wie nachträglich angebaut - mir fehlen da neben den hochwertigen Materialien die fließenden dynamischen Linien, die gutes Innenraum-Design auszeichnen
- Das Fahrwerk federt trotz Standardfelgengröße sehr hölzern und poltrig ab, ohne dabei sportlich zu sein. Komfortabel war es hingegen auch nicht. Gewissermaßen die Nachteile aus beiden Welten vereint, ohne besondere Vorteile zu bieten.
- Der Wagen wirkt sowohl auf der Landstraße als auch auf der Autobahn schwerfällig und zäh. Besonders in den Kurven kommt keine Freude auf. Auf Tempo 230 quält sich der Motor ewig obwohl ich alleine im Auto war. Beschleunigungswunder darf man keines erwarten.
- Die Lenkung ist mehr als nur eigenartig - hoher Widerstand um den Mittelpunkt, der danach abnimmt. Wirkt irgendwie wie an einer Feder gezogen die nach einem Anfangswiderstand nachlässt. Man bekommt so gut wie keine Rückmeldung von der Straße und wer dynamische Lenkungen a la Audi und BMW gewohnt ist, wird hier maßlos enttäuscht sein. Bei hohen Autobahngeschwindigkeiten fühlt man sich mit der Lenkung zunehmend unsicher. Auf Dauer kein Spaß.
- Die Bedienlogik im Zentraldisplay ist tlw. verwinkelt und nicht selbsterklärend. Im Gegensatz zu Audi, MB und BMW braucht man als Mietwagenfahrer schon einiges an Eingewöhnungszeit um Standardfunktionen wie Naviziele und Grundeinstellungen des Autos korrekt zu bedienen.
- Die Navi-Eingabe "Frankfurt Flughafen" hat mich zum Flughafen Hahn geführt und nicht zum FRA International, ohne dass ich das irgenwie hätte erkennen können oder dass die finale Adresse "Frankfurt-Hahn" angezeigt hätte - hier scheint man wohl vom geographsich nächsten Ziel auszugehen, nicht vom wahrscheinlichsten. Können die deutschen Premiummarken ebenfalls besser.
- Der Spurhalteassistent hat sich ab und zu von selbst aktiviert und deaktiviert (Kontrolleuchte im Tacho mal an, mal nicht). Vollständig deaktivieren konnte ich ihn nach 5-minütiger Suche in den Fahrzeugeinstellungen nirgends, habs dann aufgegeben
- Die Sitze sehen hochwertig aus und fühlen sich auch so an, aber wenn man dann mal draufsitzt merkt man dass es an den wichtigen Körperstellen (besonders im oberen Rückenbereich) doch deutlich an Seitenhalt fehlt.
- Der Wagen ist außen ein Riesenschiff, aber innen macht sich das nicht durch angemessen viel Platz bemerktbar. Angesichts der Tatsache dass Volvo nur mehr 4-Zylinder-Motoren einbaut, ist damit die Raumeffizienz schlichtweg mangelhaft.

Hallo,

Danke für Deine Eindrücke. Anbei paar Punkte aus meiner Sicht. Durch einen Firmenfuhrpark mit Leasingfahrzeugen mit entsprechendem Durchsatz von ABMP und öfters gefahrenen Mietwagen kann ich inzwischen doch ganz ordentlich vergleichen.

Zum Thema Gewicht: Volvos sind nicht schwerer als ihre entsprechenden Konkurrenten auch wenn im Schein oder bei Tests etwas anderes steht (nachgewogen😉). Ebenso weichen Theorie und Praxis beim Platzangebot / Kofferraum teilweise erheblich ab.

Konkret zu Deinen Punkten

- Materialqualität dürfte in vergleichbarer Ausstattung mit das Beste sein was bei "Stangenware" angeboten wird. BMW ist noch immer Ausreißer nach unten. Design ist Geschmackssache, aber selbst ABM- Jünger in meinem Umfeld sind sehr beeindruckt.

- beim Fahrwerk kann ich dir zustimmen, jedoch scheint das allgemeiner "Trend" zu sein. Über kurze Unebenheiten poltern Audi und BMW ähnlich - wohingegen die E-Klasse derzeit Komfort und Dynamik für meinen Geschmack sehr gut trifft. Eine große Rolle spielt die Rad/Reifenkombination. Ein kürzlich gefahrener XC60 mit 19" Räder und Standartfahrwerk überraschte mich hingegen sehr positiv (sehr geschmeidig, kein Poltern und komfortabel bei guter Dynamik) , evtl hat Volvo inzwischen nachgebessert, bzw wird es tun.

- Zähigkeit: bei dieser Motorisierung kein nennenswerter Unterschied zu ABM. Im Gegenteil: bei den 90ern stellt man erst bei einem Blick auf den Tacho fest wie schnell man schon ist - bei unserem A7 z.B wirkt alles "schneller" - kommt evtl von der noch tieferen Sitzposition.

- Lenkung: auch ein "Geschmacksthema". Ich kenne einige BMW- Umsteiger (auf andere Marken) die es regelrecht genießen eine nicht mehr so mitteilsame, nervöse und Sportlichkeit vorgaukelnde Lenkung zu haben. Meine Frau liebt z.B. die Lenkung vom Evoque und ich die servofreie Lenkung von echten Sportwagen😉

- Bedienlogik: sehr viel Gewohnheit... Ich denke auch dass sich die BMWs derzeit am "einfachsten" bedienen lassen - erkauft man sich halt mit einem für mein Auge sehr altbackenen Design. Bin immer mal wieder Sternefahrer (aktueller CLS und V-Klasse) - Command geht gar nicht - Audi MMI nicht viel besser (gefühlt 100 Knöpfe auf der Mittelkonsole). Ach ja, meine beiden fahrtüchtigen Kinder (17+19) können mit einem Dreh-Drückrad und Knöpfen absolut nichts anfangen 😉

- Spracheingabe: die funktioniert weder im Mercedes, Volvo , Jeep, Audi ... jedoch einigermaßen gut im VW und BMW ... Ich frage mich warum das jedes Billigsmartphone besser kann???

- Sitze: kenne keinen Umsteiger von ABM persönlich der nicht sehr positiv über die Volvositze schwärmt.

- Platzangebot : brauchen wir nicht zu diskutieren - wenn das zu wenig ist dann gibts nur noch die S-Klasse mit langem Radstand 😉)

- Passat: hatte ich kürzlich in Spanien als Mietauto in sehr guter Ausstattung: bei allem Respekt, nach den 1200km überzeugte er mich als gutes Auto in seiner Preisklasse (Mondeo, Insignia, usw...) mehr aber auch nicht. Da fehlt es schon noch deutlich

- wo die 90er meiner Meinung nach noch nachlegen können ist bei der Verringerung der Fahrgeräusche aus dem Bereich der Radkästen, das herbe ansprechen der Federung bei kurzen Stößen (Schlagloch, Schachtdeckel) und der Übersichtlichkeit des Displays hinter dem Lenkrad (BC...)

Gruß Daniel

Auch wenn mir (als neutraler Mazda 2-Fahrer) der V90 beim neugierigen Probesitzen (reines Interesse) material- und verarbeitungstechnisch ausgesprochen gut gefallen hat, halte ich die Aussage, BMW ist in diesem Kapitel das Negativbeispiel, für etwas übertrieben. Der aktuelle G30/31 rangiert in den Bereichen Haptik, Materialauswahl und Verarbeitung ganz weit oben mit, wenn man ihn entsprechend ausstattet - bei der Konkurrenz ist es ja nicht anders. Ist man gewillt, richtig viel Kohle in das Interieur des Fünfers zu versenken, ordert man das sündhaft teure, aber sehr ansehnliche Merinoleder, bei dem mir die Tartofu-Variante am meisten zusagt.
Was das komfortable Sitzen angeht, nehmen sich weder E-Klasse, Fünfer oder V/S90 etwas, sofern man die Komfortsitze auswählt. Die sind alle so individuell einstellbar, dass man eigentlich immer perfekt sitzt. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

Jeder muss ich sein Auto wohl irgendwie schön reden 😁 und es ist wie mit den Frauen, auch hier steht jeder auf etwas anderes und sind nicht alle Frauen schön auf Ihre spezielle Art und Weise.
Im Kollegenkreis habe ich genug Personen, die eigentlich nichts mit Autos am Hut haben, da wird rein auf die Konditionen gesehen und sie sind am Ende auch vollkommen zufrieden. Egal ob dabei ein Opel, Ford, Volvo, Skoda herauskommt. Bei uns sind ABM, Koreaner über die Laufzeit zu teuer nur bei den Franzosen schimpft eigentlich jeder über die Klappermentalität.
Also viel Spaß mit den schönen Frauen, ähm Autos.

Bei BMW gibt es Licht und Schatten. Der Innenraum von 5/6 GT/7 muss sich aber definitiv nicht hinter dem Mitbewerb verstecken. Auch bei den Hölzern bekommt man da jetzt einen leichten, "skandinavischen" Look wie im Volvo hin.
Im Volvo sind die normalen Inscription-Komfortsitze komfortabler als das, was andere Hersteller serienmäßig anbieten. An BMWs Komfortsitzen gibt es aber wenig auszusetzen, die Einstellmöglichkeiten sind noch umfangreicher als bei Volvo.

Ich habe mich letztendlich aus verschiedenen Gründen für ein Volvo entschieden. Aber rein objektiv hat der G30, der ebenfalls in der Auswahl war, sein Preisschild eher gerechtfertigt als jeder Volvo in dem ich in den letzten Wochen gesessen bin. 60, von mir aus 70.000 Euro - kein Thema. Aber bei jenseits der 90.000 Euro gibt es bei Volvo dann schon die eine oder andere Sache, die nicht mehr so richtig zum Preis passt.

Ein Volvo kommt erst zur Geltung, wenn man nicht die schwarze Innenausstattung wählt.

Mein Gott, da liest man sich nach Wochen der Abstinens wieder ins Forum ein, und gleich im ersten Faden fliegen schon wieder "die Fetzen". 🙄

Ich bin eigendlich sehr gerne im Volvo-SPA2-Forum unterwegs, da es hier relativ gesittet zugeht. Von den üblichen "Störsendern" mal abgesehen. 😉

Fakt ist, dass der TE seine Meinung über den S90 wiedergegeben hat. Dieser hat sich seine Meinung auf Grund seiner Ansprüche an ein Fahrzeug gebildet. Gut. Alles OK. Es wurde kontrovers diskutiert, auch OK. Dafür ist ein Forum da. Aber in Klischees abfallen oder persönlich werden muss man in keinem Forum haben. Just my two cents.

Das wir Volvoristi uns von anderen "Marken-Fetischisten" abheben, halte ich für ein Gerücht. Es ist halt die Frage, was man will. Jeder hat an sein Auto andere Anforderungen. Ich fahre zum Beispiel Volvo, weil ich vom Marken-Konzept überzeugt bin. Mich spricht das Fahrzeug einfach an. Bin halt genau in der Zielgruppe. Vor dem XC90II wurden meine Volvo von einigen meiner Freunde eher belächelt, heute eher bewundert, obwohl ich wegen meines Katastrohen-Elches schon "Dorfgespräch" war.

Viele von der ABM-Fraktion erleben seit Jahren schon das Gleiche mit ihren Fahrzeugen, denn mit den Ansprüchen der Fahrer ist auch die Komplexität der fahrbaren Untersätze gestiegen. So höre ich besonders von der ABM-Fraktion im Freundeskreis sehr viel "stöhnen": "Noch nicht mal die Lampen kann man selber wechseln". "Wenn man frühen einen Mercedes fuhr, ja, dass war noch was". "Mit einem Quadro kam man überall durch. Heute reisst du dir im besten Fall nur die Frontschürze ab."

Schön finde ich es auch immer wieder, wenn sich Besitzer von Karossen des Preissegmentes jenseits der 50.000 € Marke über die hohen Preise beim Service / Reparatur aufregen.

Für mich gibt es bei den SPA2-Modellen auch mehrere Kritik-Punkte, So gehe ich mit @daniel_bullinge konform, dass die Geräuschdämpfung verbesserungswürdig ist.

Der Sitzkomfort ist für mich als Langstecken-Fahrer allerdings als gut zu bezeichnen. Dabei habe ich die "Afghanistan-Ausstattung".

Der Diesel als "2-Liter-Motor" (ich benutze hier jetzt bewußt nicht das "böse Wort" 😁) ist für meine Ansprüche des "Reisens" vollkommen ausreichend. In Verbindung mit dem PA2 bis 135 km/h für mich perfekt, da dann auch der Verbrauch so um die 7 l/100km liegt und damit für mich mehr als akzeptabel ist.

Der Bedienkomfort des Sensus ist für mich gut. Ich habe den direkten Vergleich mit dem neuen Q5. Die vielen Schalter irritieren mich mittlerweile. Es ist einem das "IPAD-Wischen" in der Zeit so in "Fleisch und Blut" übergegangen, dass man alles anderes als kompliziert empfindet. Nur muß ich auch sagen, dass mir manchmal die Menue-Struktur nicht so gefällt. Gerade beim Navi. Aber das ist halt eben Ansichts-Sache.

Das Navi an sich habe ich von der Routenführung, Stau-Umleitung und -Visualisation auch schon besser gesehen. Aber es ist halt ein Computer. Menschliche Erfahrung ist durch nichts zu ersetzten. Auch und gerade wenn es um das Erkennen und Umfahren von "Stausituationen" geht.

Das Platzangebot ist zu mindestens beim XC90II sehr gut. Gerade der Kofferraum. Das war bei mir einer der wichtigsten Kriterien.

Da ich vieleicht der Einzige hier im SPA2-Forum bin, der seinen Elch auch mal abseits befestigter Wege treibt, ist vieleicht die Geländegängigkeit hier für Viele uninteressant. Ich muß aber klar sagen, dass sie gerade in Verbindung mit dem adaptiven Fahrwerk gut ist. Natürlich ist das auch eine Sache der Reifen. Aber gerade die Bodenfreiheit ist auch entscheidend, denn: "Lieber einmal durch den Graben, als den Schwung verlieren."😛

Last, but not least ist der Preis auch entscheidend. Ich habe die ABM-Modelle verglichen und auch gefahren. Für mich war die Entscheidung danach leichter. 😉

Gerade aktuell hat ein Freund von mir vom BMW 5er Touring auf Volvo XC60II gewechselt. Er ist jahrelang bei der ABM-Fraktion gewesen, Mercedes E / BMW 5er etc. Ihm hat vorallen das Bedienkonzept und das Preis/Leistungsverhältnis beim Volvo überzeugt. Ich war erstaunt.

So, und jetzt fahre ich zur Reinigung, meine braune Cordjacke abholen 😛

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