Tesla Model S (75, Basis): Falsche Beschleunigungsangaben

Tesla Model S 002

München – Beim E-Autokauf geht es nicht immer um die Rettung der Welt. Manche Elektrische kauft man aus Spaß. Maximales Drehmoment von Beginn an und Sprintwerte wie bei potenten Verbrenner-Sportwagen sind gute (wenngleich nicht immer ausgesprochene) Argumente für den Kauf eines Tesla. Ansonsten ließe sich das grüne Gewissen mit

Nissan Leaf

,

Renault Zoe

und Co ja günstiger beruhigen. Nur: Was, wenn die angegebene Fabelzeit von 0 auf 100 km/h in der Realität gar nicht stimmt?

Beim

Basismodell des Tesla Model S

(für Deutschland) soll das der Fall sein. Das

315 kW (428 PS) starke Modell mit Allradantrieb

erreicht laut Hersteller nach

4,4 Sekunden

den dreistelligen Geschwindigkeitsbereich. Tatsächlich soll die 100 km/h-Marke deutlich später fallen,

berichtet Autobild in einer Vorab-Meldung.

Laut dem Magazin gingen bereits Kundenbeschwerden beim Elektroautobauer ein. Tesla habe daraufhin die Angaben auf der Homepage bearbeitet.

Nicht für Basisversion ohne Komfort-Paket

Dort werden nach wie vor 4,4 Sekunden angeführt, allerdings mit einem Zusatz: „Gilt nicht für Basiskonfiguration ohne Komfort-Paket“. Das 13.101 Euro teure Package beinhaltet neben Navigationssystem, Parksensoren oder Fahrassistenten den Punkt

„Leistungssteigerung (begrenzt ohne Komfort-Update)“

. Theoretisch also möglich, dass die nackte Variante zum Preis von 69.019 Euro nicht nur langsamer, sondern auch schwächer ist als angenommen.

Ungewisse Leistungs- und Beschleunigungsdaten bei einem Neuwagen?

„Möchten Kunden den Basis-Tesla erwerben, kaufen sie die Katze im Sack“

, zitiert "Autobild" den Sprecher des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gregor Kolbe. Selbst der Umfang der Fahrzeugausstattung sei unklar. Aktuell prüfe die Wettbewerbszentrale ein rechtliches Vorgehen gegen Tesla. „Wenn die Beschleunigungsangabe 4,4 Sekunden von 0-100 km/h nicht tatsächlich bei dem beworbenen Tesla erreicht wird, dann ist dies

irreführende Werbung

“, meint Geschäftsführer Dr. Andreas Ottofülling gegenüber "Autobild". Die übrigen Model-S-Varianten dürften vom Vorwurf nicht betroffen sein.

Autopilot-Abteilung ohne Steuermann

Im Heimatmarkt hat das Unternehmen gröbere Probleme. Nach mehreren schweren

Unfällen bei aktiviertem Auto-Pilot

nahmen Beamte der NTSB Ermittlungen auf. Die Behörde tritt unter anderem bei der Untersuchung von Flugzeugunglücken in Aktion.

Der bisher für die Autopilot-Software

zuständige Manager Jim Keller verlässt Tesla nach weniger als einem Jahr

an der Spitze des Programms. Wer den Posten übernimmt, ist unklar. Kellers Vorgänger, der ehemalige Apple-Manager Chris Lattner, hatte im vergangenen Jahr den Job nach gerade einmal sechs Monaten aufgegeben.

*****

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182 Antworten

Fragt euch mal, warum es das Komfortpaket überhaupt gibt.
Es gibt es nur, und vor allem nur in Deutschland, weil die Regierung eine willkürliche Grenze festgelegt hat, die zufällig alle Tesla ausschließen würde.
Also hat Tesla einen legalen Betrug gemacht und das Komfortpakt zusammen geschnürt.
Damit soll der Wagen aber so unattraktiv sein, dass niemand den Wagen ohne das Paket kauft.
Wer will denn wirklich einen Tesla ohne:
Navi,
Rückfahrkamera,
Internetradio,
Totwinkel-Warnung,
Sitz mit Memoryfunktion,
Parksensoren,
elektrisch einklappbare Außenspiegel,
Spurverlassenwarnung,
Homelink-Garagenöffner,
Leistungssteigerung.
Und nur in schwarz, mit 19", schwarzer Stoff/Lederkombi, ohne Autopilot usw..
Das Paket soll allen Kunden die Möglichkeit geben, den Umweltbonus zu bekommen und somit 2.000€ zu sparen. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:

@KaJu74 schrieb am 11. Juli 2018 um 08:54:25 Uhr:


Also hat Tesla einen legalen Betrug gemacht und das Komfortpakt zusammen geschnürt.

Ich hoffe, dass sich Tesla's Anwälte da etwas geschickter äussern

:D

Zitat:

@derJan82 schrieb am 11. Juli 2018 um 09:21:53 Uhr:



Zitat:

@KaJu74 schrieb am 11. Juli 2018 um 08:54:25 Uhr:


Also hat Tesla einen legalen Betrug gemacht und das Komfortpakt zusammen geschnürt.

Ich hoffe, dass sich Tesla's Anwälte da etwas geschickter äussern :D

Deshalb habe ich ja Legal geschrieben.

:rolleyes:

Aber unter uns, was ist es denn sonst?

Zitat:

@KaJu74 schrieb am 11. Juli 2018 um 09:26:33 Uhr:


Aber unter uns, was ist es denn sonst?

Du meinst, weil hier sonst niemand mitliest?

:D

War gerade im Nachbarbüro und habe jemanden gefragt, der sich damit auskennt. Unser Procurement Spezialist nennt das "Produktdifferenzierung aufgrund nationaler Besonderheiten". Und das klingt weniger verfänglich als legaler Betrug oder irreführende Werbung.

Ähnliche Themen

Zitat:

@KaJu74 schrieb am 11. Juli 2018 um 08:54:25 Uhr:


Fragt euch mal, warum es das Komfortpaket überhaupt gibt.
Es gibt es nur, und vor allem nur in Deutschland, weil die Regierung eine willkürliche Grenze festgelegt hat, die zufällig alle Tesla ausschließen würde.
Also hat Tesla einen legalen Betrug gemacht und das Komfortpakt zusammen geschnürt.
Damit soll der Wagen aber so unattraktiv sein, dass niemand den Wagen ohne das Paket kauft.
Wer will denn wirklich einen Tesla ohne:
...
Das Paket soll allen Kunden die Möglichkeit geben, den Umweltbonus zu bekommen und somit 2.000€ zu sparen. Nicht mehr und nicht weniger.

Anscheinend gibt es immer noch genug Teslabegeisterte, die sich so einen Wagen zulegen möchte. 13t€ sind 20% vom Nettopreis. Bei einer Durchschnittsmarge von max. 25% beim Model S dürfte Tesla bei solch einem Wagen leer ausgehen (wenn nicht sogar Verlust einfahren). Mmn ist Tesla nicht weit genug gegangen bei schnüren dieses Pakets. Ich hätte nicht nur freies SuC sondern SuC grundsätzlich mitgeschnürt. Das hätte für Tesla zumindest ein wenig positiven CF. Auch eine Reduzierung der Garantie auf 2 Jahre wäre denkbar gewesen.

Das Problem ist ja auch, das vieles, was im Komfortpaket entfernt wurde, in der Serienausführung enthalten ist.
Das können sie so einfach nicht streichen.
Der eine User aus dem TFF, der einen Basistesla bestellt und bekommen hat, hat gewisse Funktionen erhalten, die ohne Komfortpaket nicht enthalten sein sollten.
Aber ich sehe es auch so.
Das Paket hätte noch unattraktiver sein müssen.
- geringere Garantie.
- Überhaupt kein Supercharging oder nur gegen Zahlung.
- Frunk lässt sich nicht nutzen.
- Vmax auf 120km/h reduziert.
- usw...

Zitat:

@derJan82 schrieb am 10. Juli 2018 um 23:19:40 Uhr:


Dann schreib denen ein Mail: Hamburg_Sales@tesla.com

Habe Antwort bekommen. PS und Höchstgeschwindigkeit (hatte ich auch gefragt) können sie nicht sagen, aber 0-100:

Zitat:

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Genaue Daten zu PS/KW des Basismodells Model S stehen nicht zur Verfügung. Die nachfolgenden Daten sind daher unter Vorbehalt. Die Beschleunigungswerte sind im Gegensatz zum Model S mit Komfortpaket reduziert: 0-100 Km/h beschleunigt das Fahrzeug in knapp 7.4 Sekunden.

Also sind die 7,4 s. durchaus eine Info von Tesla. Das ist eine völlig andere Leistungsregion als die 4,4 s.. Daher würde ich auf keinen Fall den S 75D ohne Komfort-Paket nehmen. Oder was kostet es, wenn man das nachträglich freischaltet?

j.

Zitat:

@KaJu74 schrieb am 11. Juli 2018 um 08:54:25 Uhr:


Fragt euch mal, warum es das Komfortpaket überhaupt gibt.
Es gibt es nur, und vor allem nur in Deutschland, weil die Regierung eine willkürliche Grenze festgelegt hat, die zufällig alle Tesla ausschließen würde.
Also hat Tesla einen legalen Betrug gemacht und das Komfortpakt zusammen geschnürt.

So kann man es nennen. Dass die Grenze gezielt gegen Tesla gesetzt wurde, sehe ich allerdings nicht unbedingt so, sondern eher als "Verschwörungstheorie"

:)

. Das Model S liegt normal einfach zu weit darüber. Außerdem trifft es auch die Hybriden vom Mercedes, Audi, BMW und den i-Pace von Jaguar. Die haben so einen Trick bisher nicht genutzt, denn Extras einzeln wählen zu können gehört wohl zum Prinzip der deutschen Hersteller. Jaguar könnte das aber sicher am ehesten schaffen, den i-Pace unter die Grenze zu packen.

j.

Zitat:

@jennss schrieb am 11. Juli 2018 um 16:34:51 Uhr:


Habe Antwort bekommen. PS und Höchstgeschwindigkeit (hatte ich auch gefragt) können sie nicht sagen, aber 0-100:

Siehst du. Ging doch zackig.

Zitat:

@jennss schrieb am 11. Juli 2018 um 16:34:51 Uhr:


Also sind die 7,4 s. durchaus eine Info von Tesla. Das ist eine völlig andere Leistungsregion als die 4,4 s..

Genau. Etwa auf BMW i3 Level. BMW beschreibt das so:

Zitat:

Kraftvoll. Lautlos. Direkt. Dank des vollelektrischen Antriebs BMW eDrive beschleunigt der BMW i3 ohne Unterbrechung in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Damit will ich sagen: für den normalen Fahrer reicht das.

Zitat:

@jennss schrieb am 11. Juli 2018 um 16:34:51 Uhr:


Daher würde ich auf keinen Fall den S 75D ohne Komfort-Paket nehmen. Oder was kostet es, wenn man das nachträglich freischaltet?

Direkt kaufen ist bestimmt günstiger. Aber das Tesla Team in Hamburg hilft Dir da sonst auch bestimmt gerne weiter. Da du ja ohnehin nicht kaufen willst, ist das eh eine recht theoretische Diskussion. Würdest Du kaufen wollen, würdest du auch bestimmt nicht die Basis Version in Erwägung ziehen. Ich rate in jedem Fall dringend von so einem Unfug ab.

Ich sehe es ja schon jetzt, dass die Version ohne Komfort-Paket unattraktiv ist bzw. der große Reiz (Antrieb) vom S Modell zu sehr gekappt wurde. Bei 6,4 s. würde ich noch schwanken oder so eher nicht. Die Anfrage war wichtig, weil wir hier sonst keine konkreten Infos in der Diskussion haben, wobei ich denke, dass die hier rumschwirrenden 7,4 s. schon aus einer Anfrage stammten. Oder könnte ein Tuner da nachhelfen, die 4,4 s. wieder rauszuholen? :)
Alternativ wäre das Model 3 wohl attraktiver, sobald lieferbar.
Ich selbst bin im Moment gut eingedeckt. Das Leasing von unserem BMW-Hybrid geht noch bis Sep. 2020. Danach könnte ein BEV folgen, mal sehen, wie dann der Markt aussieht.
j.
PS: Wenn es wirklich nicht mehr als 70000 € sein sollen, wäre der S 75D ohne Komfortpaket vielleicht doch eine Überlegung wert, denn im Moment gibt es wegen der WLTP-Umstellung kaum Hybriden von den Nobelherstellern - sofern man die als Alternative betrachtet. Bei BEVs ist da noch ein Loch bzw. außer dem I-Pace gibt es eigentlich nur Tesla in dem Preisbereich. Einen BMW i3s Rex auf 70000 € hochzutreiben, ist nicht unbedingt sinnvoll :). Der braucht mit 7,7 s. sogar länger auf 100 als der Basis-S75D. Hm... ich würde wohl auf den Umweltbonus verzichten und einen I-Pace nehmen. Jaguar müsste mal einen i-Pace mit 75 kWh bringen. Der käme wohl auch auf 69000€ und würde unkastriert sicher noch gut 5,5 s. auf 100 schaffen. So nebenbei wäre der 90 kWh-I-Pace durch den Zuschuss auch günstiger.

Zitat:

@jennss schrieb am 11. Juli 2018 um 17:00:19 Uhr:


Oder könnte ein Tuner da nachhelfen, die 4,4 s. wieder rauszuholen? :)

Stimmt. Einfach die Töpfe aufbohren und den Ladedruck etwas anheben. Dazu kleine Anpassungen zur Reduktion der Schaltzeiten. Dann geht der wie ein Zäpfchen...

Die Software ist wohl quasi unantastbar bei Tesla, oder? Vielleicht ist das Ganze nur eine Zeile im Code, die die 3 s. auf 100 draufdrückt. :)
j.

Um das Thema abzuschließen: Nein, es gibt kein Leistungstuning von Drittanbietern, weil nur Tesla daran was drehen kann.
Es bleibt dabei: Der Kauf eines Model S ohne Komfortpaket ist möglich, aber in keinem Fall zu empfehlen - dann besser länger sparen.

wäre das externe Freischalten direkt nach dem Kauf eigentlich Diebstahl? ;)
Ich meine andere müssen dafür "viel" bezahlen.
Gleiches für Autopilot self driving ect

Zitat:

@Sp3kul4tiuS schrieb am 11. Juli 2018 um 18:20:40 Uhr:


wäre das externe Freischalten direkt nach dem Kauf eigentlich Diebstahl? ;)
Ich meine andere müssen dafür "viel" bezahlen.

Einfach mal ins BGB schauen

Zitat:

§ 242 Diebstahl
(1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wegnehmen: nein.

Kein Diebstahl.

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