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Unterwegs mit meinem 328i

Geschichten eines Sexzylinder-Fahrers

Sun Dec 09 22:20:38 CET 2012    |    Bayernlover    |    Kommentare (50)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

Hallo liebe Leser,

nach einem missglückten Bearbeitungsversuch einer meiner Co-Autoren, der leider in der ungeplanten Veröffentlichung mündete, jetzt zum zweiten Mal 😁
Heute geht es um ein Thema, was wohl die meisten Motor-Talker schon einmal betroffen hat, denn die allermeisten hier haben schon einmal ein gebrauchtes Auto gekauft. Hoffentlich nicht bei den beiden Typen hier 😁:

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Gerade bei älteren Fahrzeugen ist immer wieder Vorsicht geboten, so wie bei solchen Exemplaren:

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Bayernlover:

Wie lief das bei mir ab: Ich habe mich für ein Modell entschieden gehabt (E36 316i oder 318i) und habe mir bei einem freien Händler einen silbernen 318i angeschaut. Etwas verkratzt, ohne Ausstattung, aber insgesamt in einem guten Zustand. Was mich schon etwas stutzig machte, war der schon warmgelaufene Motor. Solche Sachen nerven mich schon, weil das wirkt als würde da etwas vertuscht werden. Kurze Probefahrt gemacht, keine Auffälligkeiten. Aber insgesamt hatte ich kein gutes Gefühl. Dann wahr Weihnachten, und ich habe ein weiteres Auto besichtigt: Einen montrealblauen 316i, mit erst 116.000km, Klimaautomatik und insgesamt in einem guten Zustand. Der Verkäufer hatte sogar eine Hebebühne, also rauf damit. Keinerlei Rost, nur etwas abgefahrene Reifen. Dazu aber einen Stapel Rechnung von jeder Inspektion und von jeder Reparatur. Also zwei Tage später gekauft!
Da war das Thermostat allerdings schon kaputt, das habe ich eine Woche später schon ersetzen lassen. Dazu kamen dann noch Querlenker, alle Stoßdämpfer und das Lenkgetriebe. Abgesehen davon läuft das Auto aber gut und ich denke, einen guten Fang gemacht zu haben. Reparaturen sind eingeplant gewesen, und ein komplett problemloses Auto findet man sowieso nie, zumindest nicht in der Preisklasse.

Ich habe also keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht, außer dass mich vielleicht der eine freie Händler möglicherweise veralbern wollte. Ohne mich

Das waren meine Erlebnisse, die des Bayernlovers. Das sagen meine Co-Autoren dazu:

CM400T:

Mein erster Gebrauchtwagen war kein Kauf, er wurde mir von meinem Vater zum 18. Geburtstag überlassen. Sozusagen das allererste Auto, ein Opel Vectra B 1.8i Caravan in CD-Ausstattung. Zu diesem Zeitpunkt, im April 2011 hatte das Auto 174.000 km auf dem Tacho. Optisch war er etwas rostig, v.a. an den Radläufen hinten, an allen Türfalzen und an der Motorhaube (Steinschläge). Aber es war immerhin mein erstes eigenes Auto, übrigens auch das Auto, mit dem ich zum ersten Mal nach Erhalt des Führerscheins mit 17 gefahren bin (natürlich in Begleitung).
Der Opel befand sich seit Mai 2003 im Besitz meines Vaters, damals hatte er 65.000 km auf dem Tacho. Nach einiger Zeit wurde eine abnehmbare Anhängekupplung und Alufelgen für die Sommerreifen nachgerüstet.
Größere Reparaturen in dieser Zeit waren der Kurbel- und Nockenwellensensor, der Leerlaufregler wurde mehrmals überprüft und gereinigt, außerdem der Auspuff ein paar Mal geschweißt. Aber ansonsten ein zuverlässiges Auto, hat uns immer nach Hause gebracht.
Auf jeden Fall kaufte sich mein Vater im Januar 2011 einen anderen Gebrauchten, einen Ford Focus 2.0 Ghia (Baujahr 2006) Kombi, damals haben wir uns entschlossen, dass ich den Opel zum 18. Geburtstag im April bekomme.
Seit er in meinem Besitz ist, wurden folgende Reparaturen erledigt: Zur HU im Juli 2011 wurden an der Hinterachse Teile erneuert, die fest waren (glaube es waren die Querlenkerbuchsen). Das wurde in einer freien Werkstatt gemacht, dafür habe ich etwa 230 Euro bezahlt. Ich bin mit dem Auto gut über den Winter gekommen, dazwischen habe ich ein neues USB-Autoradio nachgerüstet und neue Gasdruckdämpfer für die Heckklappe verbaut. Außerdem bekam er neue Zündkerzen, eine Klimaanlagenbefüllung und eine neue Batterie. Nachdem ich mit dem Auto im August diesen Jahres im Campingurlaub in Italien war, leuchtete plötzlich die Ladekontrollleuchte. Das trat erst nach dem Urlaub auf, die gesamte Strecke hat er uns nach Hause gebracht. Ich habe die Spannung an der Lichtmaschine gemessen und festgestellt, dass sie extreme Überspannung produziert, also der Laderegler kaputt sein muss und dass die Lager pfeifen. Zudem war die Klimaanlage undicht und kühlte nicht mehr.

So habe ich mich kurzerhand entschlossen, dass der Opel einem neuen Fahrzeug weichen muss. Im Internet fand ich einen Mazda 6 2.0 Sport Baujahr 2006), etwa 65 km entfernt von mir. Darauf aufmerksam wurde ich, weil mein Vater bei dem Autohaus seinen Ford kaufte und man hier für Gebrauchtwagen 8 Jahre lang einen kostenlosen Kundendienst inkl. kostenlosen Leihwagens einmal jährlich bekommt.
Das Auto stand wohl schon einige Zeit als ich es angeschaut habe, die Bremsscheiben waren ziemlich angerostet und die Batterie ausgebaut. Aber er sprang bei der Probefahrt sofort an, das Fahrverhalten war gut und so habe ich mich entschieden, den Mazda zu kaufen. Er gehörte einem älteren Herrn, hatte damals 42.800 km auf dem Tacho und war ansonsten sehr gepflegt.
Etwa eine Woche später, nach Zahlungseingang, konnte ich das Auto fertig angemeldet, gewaschen und vollgetankt beim Händler abholen. Ein super Fahrgefühl bei der Heimfahrt, endlich mehr Leistung und ein sicheres, besser ausgestattetes Auto! Als ich Zuhause ankam, wurde die Freude erst einmal getrübt: Ich stellte fest, dass die Frontschürze auf der rechten Seite schon mal gespachtelt und unprofessionell, lackiert wurde, man erkannte dies am matten, unebenen Lack.
Ich war zuerst sehr verärgert, schließlich wurde der Wagen im Kaufvertrag als unfallfrei verkauft! So mache ich sofort Fotos vom Schaden und schrieb dem Autohaus eine E-Mail. Ein paar Tage danach wurde ich zurückgerufen, dass sie abklären, wie wir weiter verfahren. Für mich war die Sache klar, der Schaden muss vom Autohaus repariert werden, ohne dass für mich Kosten entstehen. Kurz danach bekam ich einen Anruf, dass die Kosten voll übernommen werden, aber in nächster Zeit war kein Termin frei, erst in etwa 4-6 Wochen. Letztendlich brachte ich das Auto Mitte Oktober, knapp zwei Monate nach dem Kauf, in die Werkstatt um es zu reparieren lassen. Die Frontschürze wurde komplett getauscht, da einige Befestigungsclips abgebrochen waren. In dieser Zeit bekam ich natürlich einen kostenlosen Leihwagen. Nach etwa einer Woche holte ich das Auto wieder ab, endlich war alles erledigt!

Langsam aber sicher kam ja der Winter und ich hatte beim Mazda keine passenden Winterreifen dabei! Wohl aber der Opel, also entschloss ich mich, den Opel nochmal für einen Winter fit zu machen, anstatt ihn nach Afrika zu verscherbeln. Ich holte mir bei eBay eine günstige Nachbau-Lichtmaschine, baute sie selber ein, war überrascht darüber, dass ich das so gut hinbekommen hatte, denn sie funktionierte einwandfrei!
Also wurde der Mazda wieder abgemeldet, um ihn vom Salz zu verschonen und der Opel wieder angemeldet, zumindest für diesen Winter. Nächstes Jahr im Frühjahr muss ich mich dann entscheiden, was ich mit dem Opel mache, eigentlich möchte ich ihn nicht verkaufen, sondern nächsten Winter nochmal nutzen, allerdings nimmt er im Sommer nur Platz weg und der TÜV steht auch im Juli 2013 an, was ein Problem sein könnte.
Zur Zuverlässigkeit des Mazdas kann ich noch nicht viel Sagen, bin ihn etwa 2.500 km gefahren bis jetzt, Reparaturen standen außer der Frontschürze natürlich noch nicht an, er läuft auch sehr gut, ist denke ich rostfrei und auch gut ausgestattet, z.B. Klimaautomatik, Schiebedach, Anhängekupplung, 6-Gang-Getriebe, also alles, was man braucht.
Ich habe aber ein gutes Gefühl, mit einem Rentnerwagen nicht viel falsch gemacht zu haben.

BMWRider:

Hier folgt nun die Geschichte, wie ich zu meinem ersten BMW kam.
Nach bestandener Fleppe war ich mit 18 auf Autosuche. Budget waren damals 4.000€. An den Wochenenden war ich jede Woche auf Suche, war aber immer zu spät oder das Begutachtete entsprach nicht meinen Vorstellungen (hatte Golf III oder Konsorten im Auge).
Opa sollte sich aus der Sache eigentlich raushalten, aber eines Wochenendes nahm er mich mit zu seinem VW/Audi-Händler, da er unter der Woche ein wenig gesucht hatte. Seine Wahl fiel auf einen damals 3 Jahre alten Polo 6N 1.0 mit 50 PS und ohne jegliche Extras. Dafür nur 30tkm gelaufen, jung und - ganz besonders toll - in Chagallblau. Also quasi das VW-Milka-Lila.
Das Auto war also ungefähr so weit weg von meinen halbstarken Idealvorstellungen wie ein Nilpferd vom Gewinn der Weitsprung-Olympiade. Da Opa aber anbot, eine nicht unbeträchtliche Summe der damaligen Kaufsumme von 7.500€ zu übernehmen, wurde der Wagen gekauft.
Und auch einigermaßen geliebt, sowie in 2 Jahren knapp 34tkm gefahren.
Dann, mit nunmehr 64tkm, trat das quasi unvermeidliche der Polo 6n-Baureihe bzw. beim Lupo ein: Das Getriebe begann in angsteinflößender Geschwindigkeit, immer lautere Getriebegeräusche von sich zu geben. Der Händler diagnostizierte einen angehenden Getriebeschaden, meine anschließende Recherche im Internet verfestigte diese Aussage. Aber ist ja auch klar: Wenn 50 PS und sagenhafte 86NM Drehmoment am Antriebsstrang zerren, zerhaut es das stärkste Getriebe über kurz oder lang. 🙄 Ich hatte dabei noch Glück, den Lupo eines Arbeitskollegen meines Vaters erwischte es bei 30tkm.
Für mein Auto prognostizierte Kosten: über 2.000€, auf meine Frage nach Kulanz erntete ich ein mitleidiges Lächeln. Da ich als Student eben diese 2.000€ nicht hatte, entschied ich mich zum Verkauf. Ein Käufer war auch relativ schnell gefunden und meine Ehrlichkeit hatte natürlich einen entsprechenden Abschlag beim Preis zur Folge.

Nun ging die Suche nach einen neuen Auto los. Ich hatte keine Idee, was es werden könnte. Irgendwann fuhr ich mit Vaddern durch die Stadt und da stand ein alter BMW mit Verkaufsschild am Straßenrand. Damals war ich von BMW schon voll angefixt, aber die Vorurteile hatten bestand: Teure Anschaffung, teurer Unterhalt, hoher Spritverbrauch - eigentlich nicht bezahlbar.
Angehalten haben wir dennoch und standen vor einem 318i Touring der Baureihe E30 in Lagunengrün. Die Ausstattung bot mir Zentralverriegelung und KLIMAANLAGE Dinge, von denen ich beim Polo nicht zu träumen wagte. Und das Auto sollte auch nur 2.500€ kosten. Dass BMW überhaupt so wenig kosten können!?
Dagegen standen 12 Jahre und abgelesene 194tkm. Für mich damals mehr als ich jedem Auto zugetraut hätte. Der Verkäufer schien aber seriös und berichtete von einer kürzlich getauschten Nockenwelle, einem abgedichteten Lenkgetriebe, frischem TÜV und auch sonst einem guten Zustand.
Eine Nacht und etliche Ouzo später war die Entscheidung klar: Was konnte ich nach dem Reinfall mit dem teuren Jungwagen ohne Ausstattung schon verlieren? Dat Ding wird gekauft!
Das wurde es auch und der 3er begleitete mich 2 wunderbare Jahre. Bis auf einen schwergängigen Bremssattel gab es keine Probleme, das Auto fuhr wie ein Bienchen und der E30-Stammtisch betätigte für den als Elektrotacker verschriehenen M40-Motor eine seltenste Laufruhe.
Leider habe ich das Fahrzeug nach 2 Jahren aus Gründen abgegeben, die aus heutiger Sicht absolut vermeidbar waren. Das ärgert mich heute noch!

Achja, die Versicherung war günstiger als die des Polos, das Auto lief zusammengefasst deutlich zuverlässiger als der Vorgänger und mit 9L/100km hat er nen Liter mehr genommen als der Polo, der dank kurzer Übersetzung soff wie ein Loch (100km/h=3.500 u/min).
Andererseits habe ich das BMW-Image so zum ersten Mal live erleben dürfen. Hier erlaube ich mir kurz Schleichwerbung für meinen Blog 😉

Bild: Zeno Bresson
Bild: Zeno Bresson

Fri Dec 14 00:03:40 CET 2012    |    Bayernlover

Ich werde das mal vorschlagen, danke!

Wed Dec 19 02:59:18 CET 2012    |    Felyxorez

Kann es sein, dass das Pingback nur am rumspinnen ist?

Wed Dec 19 14:08:52 CET 2012    |    Bayernlover

Ja, hab die Verlinkung auf eine Nacktwanderung in Bamberg mal entfernt 😉

Sat Jan 05 17:42:04 CET 2013    |    scion

Macht das Foto von diesen beiden Assihonks weg... ich brech sonst hier alles voll 😁

Sat Jan 05 17:45:01 CET 2013    |    Bayernlover

Ich brauchte aber zwei Bilder, sonst wär der Beitrag nicht in die Startseite gerutscht 😁

Wed Feb 20 14:56:59 CET 2013    |    Reifenfüller22539

Das erste Foto ist der Hammer. Von den Typen würde ich nichts kaufen, höchstens eine Flasche Schnaps. Damit kennt sich der eine zumindest anscheinend aus 😉
Bei mir in der Nähe gibt's auch so einen dubiosen Gebrauchtwagenhändler. Mit dem tollen Schild: Sofort Cash für ihren Wagen!

Wed Feb 20 20:42:47 CET 2013    |    Bayernlover

Das mit dem Cash wird schon stimmen - nur, ob es auch den Marktwert widerspiegelt, darf zumindest angezweifelt werden 😁

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