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Sir Firekahn

Cat Superlight & Bodo

Mon Sep 01 14:26:43 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Guten Tag werte Welt, Hi Bronx :D

 

Zuerst Etwas positives. Für einen nicht unerheblichen Geldbetrag hat Westermann Motorsport meinen Motor ausgebaut, geprüft und für unbeschädigt befunden. Da die Kurbelwelle gerade raus war, haben wir die Standardpleuellager gegen gehärtete von Mahle ersetzt. Bei dem Betrag waren das am Ende Peanuts und gerade ein Pleuellager bei einem Hochdrehzahlmotor muss schon was mitmachen... Zudem wurde der Motor abgedichtet, ein Öl- und Filterwechsel durchgeführt und das Fahrwerk sauber eingestellt.

 

Also wieder auf eigener Achse zurück und nach Ankunft (Fahrt war spitze, der Wagen nahm sich weniger als 12 Liter/100km und muckte nie :)) alles gespannt geprüft.

 

Erkenntnisse:

1.) Der Keilriemen ist jetzt still und quietscht nicht mehr :)

2.) Der Motor, ehemals ein Sumpfgebiet, dass die Everglades aussticht, ist jetzt außen absolut Staubtrocken :):)

3.) Ölverbrauch von ehemals 0.5 Liter/1000km auf ca 0.1 Liter /1000km.

4.) Lenkung ist nun zwar immer noch nicht 100% gerade, aber die Abweichung ist wirklich minimal.

 

Glücklich mit der nun perfekt laufenden Lady habe ich die wenigen Sonnenphasen in unserem arktischen Sommer genutzt und Strecken erkunden. Oh junge gibt es feine Strecken in Nordhessen :). Mehrmals hatte ich einen echten Lachkrampf vor Euphorie ob der Wahnwitzigkeit dieser Kiste. Der Punch des nun perfekt laufenden K Series von 50 aus dem Zweiten in den Dritten auf 160 ist dermaßen phänomenal, dass jeder Gedanke an die bisherigen Malheure vergangen ist.

 

Bei einer Tour habe ich einen, sehr autoerfahrenen, Freund an's Steuer gelassen (Ich sehe das Auto nicht als "Zerbrechliche Preziose" sondern als Auto, das auch mal wer anders fahren kann), welcher begeistert von der klaren Rückmeldung und dem perfekten Zusammenspiel der Komponenten war. Bis Mister Rocket Raccoon beschloss, in verschieden fester Hackfleischform auf der Straße zu liegen (War bereits tot. Wir haben hier eine Waschbärenplage und viel Landwirtschaft). Ich wollte meinen Kumpel noch zurufen "Nicht mit der Fahrzeugmitte!" aber bei 120 ohne Frontscheibe kam nur "BRRAAA...WUUUUHHHHH...GURGEL" bei ihm an :rolleyes:. Also schön gespürt, wie der Pelzklumpen in den Motorblock eingerastet ist. Das wird ne Sauerei sag ich noch...

Aber wen störts, war ja kein Materialschaden, also weiter. Wir wunderten uns schon, dass wird nun sehr oft Lichthupe von den Pylonen Verkehrsteilnehmern bekamen, dachten aber, es liegt am Seven.

 

Pustekuchen. Als wir ankamen und ich den Waschbären schon vergessen hatte sagte mein Kumpel nur:

"oh jeh, ich will's dir gar nicht sagen"

Schockstarre... Etwas ist unter meinem Auto... Etwas ist abgebrochen... Es wird wieder teuer... Moment, soweit meine bescheidenen Kenntnisse reichen, ist ein Seven zwar ein sehr traditionelles Konzept, aber es besteht nichts aus Fell?

 

Nun anscheinend habe ich nun eine neue Mütze. Das Tier war mit einer Keule am Motor hängen geblieben und sauber abgeschliffen worden. Das Fell sieht aus, wie von einem Kürschner abgezogen :D.

 

PS: Bin ich der Einzige, dem die Lady auf dem dritten Bild so erscheint, als würde sie "Äh Waschbär? Hehehehehehe" sagen?

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Thu Aug 07 16:40:54 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Lange nicht gemeldet... Naja was war passiert?

 

Nach einer sehr spassigen Fahrt stieg die Öl- und Wassertemperatur in bisher nicht erreichte Höhe (90°C). Nach dem Abschalten wollte wir mal das Öl checken und? Öl schoß aus dem Turm :eek:

 

Wir machten die Sauerei weg und mit schlimmer Vermutung prüfte ich mal die Nase... Und zuerst starrte mich eine Spannrolle an... Leer. Etwas weiter unten lagen auch die beiden Freunde... Beide Keilriemen runter. Der eine ist egal, Lichtmaschine. Leider hat der dabei gleich mal den Riemen der zweiten Ölpumpe mitgenommen :(.

 

Nach meinem Verständnis ist das die Pumpe mit größerer Förderleistung, welche das Öl wieder aus dem System drückt. Daher war ziemlich sicher noch Öl im System, aber ob die unsaubere Zirkulation noch gereicht hat?

 

Tja, was nun? Gut war das alles sicher nicht. Aber was würde der Ausfall EINER Pumpe der beiden im System bedeuten? Gleich beim Experten angerufen und der warnte davor, die Lady (selbst mit wieder aufgezogenem Riemen) wieder anzulassen. Es war sehr wahrscheinlich, dass die Kurbelwellenlager einen Treffer bekommen hatten.

 

Also ab auf den Trailer und 800km (2x400) über die Bahn :rolleyes:.

 

Heute die Information: Tatsächlich hatte sich der Riemen von der Lichtmaschine gelöst, weil der Träger gebrochen war. Eben dieses Teil wollten wir demnächst beim Ölwechsel gleich mittauschen, weil seine klapprige Konstitution uns auch aufgefallen war :rolleyes:.

 

Immerhin haben die Lager und die Welle bei einer Chance von 1:99 KEINEN Schaden genommen. Trotzdem macht Westermann gleich in meinem Auftrag neue Pleuellager rein (Verstärkte aus dem Motorsport), wenn schon, denn schon.

 

Montag werde ich den Hobel bei passendem Wetter dann wohl holen. Auf eigener Achse, versteht sich. Das wird ein Spaß ;) :rolleyes:

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Mon Jun 23 19:42:14 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

So, meine Dame läuft wieder. Es waren nur eine Kerze und ein Zündkabel, die Feuchtigkeit gezogen hatten. Nach dem Einbau neuer Bosch Zündkabel und isolierten Kerzen läuft die Lady nun wieder wie eine Rakete. Sogar etwas besser als zuvor :).

 

Leider sind wir dabei auch auf den Grund der Flüssigkeit gestoßen: Vermutlich ein Haarriss im Zylinderkopf am Kerzengewinde des III. Zylinders. Da der Motor keine Kompression in den Kühlkreislauf drückt, kein Wasser frisst, der Austritt nur minimal ist und wir volle Leistung haben, lassen wir es erstmal so und beobachten. Vermutlich wird der Wagen damit Problemlos laufen, aber dennoch wird irgendwann ein neuer VHPD Kopf notwendig sein. Ich rechne inclusive Bearbeitung von Experten mit Strömungsangepassten CAD Fräsen mit €3000+ :rolleyes:

 

Gute Nachrichten gibt es auch: Mein neuer Kühlergrill kam heute an. Der Alte war nicht mehr schön und aus dick lackiertem Aluminium (Silber/Grau ~300g), der neue ist aus lasergeschnittenem Titan (Schwarz/Grau ~100g). Aber um ehrlich zu sein, Gewicht hin oder her, es geht um Dinge aus abgefahrenen Werkstoffen :cool:.

 

Falls das hier noch jemand liest, ratet mal, was der neue Grill von Tim Richards aus England inclusive Porto gekostet hat (Caterham Alu Teil ca €100 in D).

 

Nächster Schritt ist den hässlichen Hasendraht zu ersetzen und dann mal einen Ölwechsel+ Alle Öldichtungen+den Catchtank machen. Der Wagen sifft momentan noch zu sehr...

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Sun Jun 08 19:08:31 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Gestern war ich also bei einem Gesinnungsgenossen. Er hat einen ziemlich genialen R400, den er mit seinem Bruder aufgebaut hat.

 

Bei dem ziemlich angenehmen Mittag kamen wir natürlich auf die Idee eine Ausfahrt zu machen. Sein Wagen lief auch 1a. Meiner jedoch... Auweia, Zündaussetzer...

 

Auf den 120km Rückweg wurden diese dann schlimmer.

 

So heute war also Großkampftag.

 

Zuerst den Taster der Heckklappe an meinem 335d Coupé getautscht, da hier der Gummi eingerissen war. Keine große Aktion.

Dann kam die Lady dran. Zuallererst die Scheinwerfer etwas weiter nach Innen zur Nase, da voller Lenkeinschlag bisher nicht möglch war. Auch hier -> Kein Akt.

Dann also die Aussetzer... Dazu die Abdeckung der Zündkerzen runter und schon das Blech zeigte Absonderlichkeiten...

Mit ungutem Gefühl zogen wir also die Zündspule raus und gleich alles voller... Öl :shock: !? Über der Kerze bei besagtem Zylinder stand das Öl.

 

Seltsam daran: Nur bei dem Zylinder und auch nur ÜBER der Kerze. Die Kerze zeigt einen fetten Lauf, aber sonst war sie ok. Da das Öl aber absolut blütenrein war, nehme ich an, dass es irgendwie von oben eingeflossen ist. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich auch mal etwas Öl auf die Motorabdeckung verschüttet. Wird also weiter beobachtet :|. Das Öl hatten wir abgesaugt, die Kerze und Spule gereinigt. Zudem noch den quietschenden Riemen der LiMa getauscht und dabei bemerkt, dass ein Stück am Träger zu fehlen scheint. Ist das normal? Nach dem Spannen und etwas Kriechöl ist der Riemen nun wieder leise :).

 

Also Probefahrt... Und katastrophal. Die Aussetzer sind jetzt enorm. ALLERDINGS sind uns ein paar Sachen aufgefallen:

-Leerlauf sauber

-Hochdrehen sauber, wenn unter geringer Last

-Bei hoher Last: Ab 3000 u/min Aussetzer

 

Da ich den Wagen auf der Fahrt zum anderen Sevenfahrer relativ leer gefahren hatte, vermuten wir nun, dass es am Sprit liegt. Vielleicht hat der Filter schmodder angesaugt? Was wäre eure Hypothese?

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Sun Jun 01 18:53:25 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Heute wurde mal nicht gefahren, sondern nur geputzt.

 

Aktueller Stand WIP:

 

-Mocal Catchtank abdichten

Anscheinend ist das Gewinde kaputt, daher bekommen wir ihn nicht dicht. Vermutlich werden wir es erstmal nachschneiden versuchen. Geht das nicht, gibts einen neuen Tank.

 

-Fahrwerk einstellen

Hoffentlich nächste Woche

 

-Den Kahn mal richtig putzen

Außen: Done (Siehe Rial Felge vorher/nachher)

Innen: Morgen :)

 

Ich beneide ja die ultraakribischen Putzteufel wie MonaLisa und Co hier. Hätte ich ja mal gar keine Lust drauf :D ;)

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Sun May 11 22:11:08 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Dieses Wochenende verschlug es mich durch Zufall und den Hilferuf eines Freundes doch noch einmal nach Hessen. Da sich die Chance ergab und das Wetter einigermaßen mitspielte, nutzte ich die Chance die Lady noch einmal auszuführen.

Bitte verzeiht das Portrait oder auch den "Selfie", aber ich musste meiner besten Freundin doch beweisen, dass ich den von ihr geschenkten Seidenschaal auch brav trage :D ;).

 

Eine Sache vorweg: Ich besitze zwei eherne Regeln im Straßenverkehr

1.) Halte Dich an die Regeln. Zumindest grob.

2.) Sei kein Idiot. Gefährde niemanden anderen.

 

Also los, auf die Tore der Garage und das kleine Monster in die eher kühle und windgepeitsche Luft geschoben. Man merkte der Britin doch das kalte und eher feuchte Wetter der vorangegangenen Tage an. Ironischerweise mag sie feucht nicht, das Starten dauert dann bei kaltem Motor etwas länger und resultiert ab und an in bleigrauen Wölkchen aus den Rollerbarrels, die dramatischer Aussehen, als sie sind :D :rolleyes:.

 

Also rein in den Käfig und den Leib irgendwie in die Maschine integriert. S3 Caterhams sind da gnadenlos. Entweder Du passt oder hast eben Pech. Was nun folgt ist rein Subjektiv und mag anderen Fahrern anders vorkommen, zudem nutze ich als narrativen Modus Operandi hier die zweite Person Singular, ich hoffe es gefällt.

 

Drinnen. Dein Körper spürt die Enge, aber es passt alles irgendwie. Nur die Pedale sind wieder ein Leiden, denn sobald der Fünfpunktgurt Dich angesaugt hat, musst Du Dich noch einmal hochwuchten um die Füße unter den Pedalen hervor zu bekommen. Eine echte Zirkusnummer.

Es ist dann aber endlich soweit und wie zu Beginn jeder Fahrt herrscht ein dominantes Gefühl vor: Respekt, gepaart mit Angst. Angst einen Fehler zu machen. Angst mehr zu Wollen als zu Können. Der Caterham spielt Dein Spiel mit, er geht auch weit jenseits der normalen Tempi in jede Situation und schafft es auch... Aber nur wenn Du voll da bist und WEIßT was Du da treibst. Du hast diese Art der Abgebrühtheit und Kenntnis aber noch lange nicht. Daher Angst den Wagen irgendwo in einen Graben zu legen und nach nicht einmal einem Monat den Büßergang zu gehen und zuzugeben das Unvernunft und Unwissen gesiegt haben.

Aber der Hedonismus und der Wille siegen. Du lässt die Kupplung kommen, mit viel Gegendruck und perfekter Dosierbarkeit ist es ein Kinderspiel den Caterham anzufahren. Keine Zickigkeit sondern brilliante Manieren. Unter zornigem Grollen passiert die Nadel den Bereich 2-3-4, welcher auf der Zehntausenderskala gerade mal ein "Tausenderfeld" einnimmt. Noch ist der Motor kalt, daher bleibt es bei unter 4000 u/min. Durch das lachhafte Gewicht und die ultrakurze Übersetzung haben Motor und Antriebsstrang kein Problem das schüttere Drehmoment von nicht einmal 180NM in satten Durchzug zu verwandeln...

 

Zeitsprung

 

Edersee, das Wetter hat aufgeklart. Die Öltemperatur liegt nun bei wohligen 65°, die Lady ist aufgewacht und gedehnt, was sie bei Gaswegnahme durch bollerndes Nachfeuern aus der Sidepipe freudig zur Kenntnis gibt. Die Tour am See ist wegen der 50 km/h Beschränkung fahrerisch wenig fordernd, aber hier zeigt der Wagen wieder einmal seine Genialität. Schon bei 60 km/h machen die Kurven enorm Spaß. Du kommst zwar von dem schwarzen Golf Plus hinter Dir nicht weg, da der auf den Geraden natürlich 100 fahren muss, aber Spaß machen die engen Kehren und kleinen Kurven auch schon langsam. Du beginnst dich mit dem Wagen zu verbinden. Das Fahrwerk erzählt Dir ein detailliertes Bild über die Straßenbeschaffenheit, die Lenkung ist telepathisch, die Gasannahme scheint mit deinem Stammhirn gekoppelt zu sein. Das Auto ist nicht mehr um Dich und unter Dir, sondern verbunden und Teil deines Willens. Aber das Flanieren am See ist es nicht, was Du wirklich willst. Also ein einsame kleine Straße von Irgendwo nach Nirgendwo suchen.

Die hier ist perfekt: Weite Sicht über ein Gefälle, kein anderer Mensch weit und Breit. Eine lange Gerade mit 1-2° Neigung... Du holst Luft, deine Nerven kribbeln und dieses Gefühl von Unruhe unter der Haut. Kurz rezitieren wo Du bist: Gerade Straße, trocken, 25 mp/h, Zweiter, Motor warm, am Ende lange und weit laufende Rechtskurve.

GAS

Es passiert wieder. Vollgas, die Welt steht Kopf. Dein Verstand versucht verzweifelt das Chaos zu sortieren das sich urplötzlich in Form von eskalierenden Sinnesreizen in deinen Cortex hämmert. Totale Reizüberflutung: Der Motor geht von einem gierigen Ansaugschlürfen in ein wütendes Brüllen über, die Nadel des Drehzahlmesser katapultiert sich von 3000 binnen Sekundenbruchteilen in schwindelerregende Höhen, Wind klatscht mit Wucht in dein Gesicht und Deine Augen haben trotz Brille alle Mühe noch korrekt zu erkennen, was da gerade passiert. Du bist zu langsam. Deine Erfahrung und kognitiven Muster reichen einfach noch nicht um mit dem Geschehen mitzuhalten. Du musst gleich etwas machen... Aber was? Eine gelbe Lampe flammt auf. Gelb... Shiftlights! Schafft es Dein paralysierter Verstand noch zu brüllen, da geht auch schon die zweite Lampe an, 8000 u/min verwandeln die Klangkulisse in einen Orkan. Shiftlights... schalten... Die Hand an den kühlen, kurzen Aluminiumknauf und dann dieses Gefühl: Mit etwas Nachdruck bewegt sich der Schaltstock mit bedingungsloser Präzision nach vorne und rechts. Klack-Klack. Zweimal das Gefühl, welches nur dann entstehen kann, wenn etwas aus poliertem Aluminium in eine Gasse aus kaltem Stahl einrastet. Die Führung ist extrem kurz und absolut präzise, so dass Du mit dem Handballen sauber die nächste Welle reinhämmern kannst. Jetzt kann der Schaltstock nur an einem Ort im Universum sein. Warum schaffen andere Marken sowas nicht? Bei dem Manöver feuert die Lady eine krachende Salve aus dem Auspuff, als unverbranntes Benzin seinen Weg durch den glühenden Krümmer nimmt. Und sofort wieder GAS. Das Feuerwerk geht weiter, will nicht enden. Am Ende des Dritten wird Dir klar, dass 100 auf dem Speedo zu viel sind. Vierter rein, entspannen, herunterkommen. Langsam beginnt die Welt wieder in den normalen Rahmen zurück zu fallen. Der Kopf ist leer. Etwas, dass Dir in deinem stressigen und anspruchsvollen Leben selten passiert. Du denkst nicht an Geld, an Probleme oder Aufgaben. Die Welt ist da draußen, die Welt ist Golf Plus und Toyota Avensis. Jetzt bist Du hier und fährst. Nichts anderes, sondern nur der Moment. Du Lachst herzhaft, gluckernd und eigentlich etwas peinlich. Aber es ist ehrlich und muss raus. Irre.

 

Tja, so fühlt es sich aus meiner Sicht an. Auf dem Rückweg war ich dann noch beim Baumarkt. Einkaufen, Baumarkt, da sag noch mal einer es würde im Caterham nicht gehen :D ;). Auf dem Parkplatz beim Einsteigen (was eine minutenlage Prozedur darstellt) näherte sich mir dann eine Dame am. Anfang Sechzig würde ich sagen. Blaues Flanellshirt. Die Art von Frau, die Nachmittags im Garten am buddeln ist und für die Enkel immer Eistee bereitstehen hat. Nicht die Art, die sich für eine Kasperkiste interessiert... Zudem waren die Kids der lokalen McDonalds (nebenan) VW Gang auch schon am herumgeiern. Hm.

"Netter Seven"

"!!!!!!!"

"Mein Mann hatte bis vor zwei Jahren einen Donkervoort mit Ford Zetec, aber der Caterham ist ja auch ein feines Stück"

So entwickelte sich ein halbstündiges Fachsimpelgespräch über Verdeckarten (Sie präferiert das Halfhood), Sitze (nicht die Schalen bitte, die wären bei ihren alten Knochen zu hart), die passende Kleidung (Wellenstein) und Touren im Seven mit jemanden, den ich als Erdkundelehrerin in Rente klassifiziert hätte. Die GTI Kiddies waren komplett off.

Wahnsinn :D :D

 

Zurück war ich an der Garage dann gerade so, dass langsam schwere Tropfen vom Himmel kamen. Gerade rechtzeitig um... Den Schlüssel nicht mehr zu finden. Einfach weg. Weder in meinen Taschen noch irgendwo im Seven war das verflixte Ding zu finden... Und der Himmel ward schwarz. In der letzten Minute vor dem Regenguss (ich sah mich schon im Regen die Strecke abfahren :rolleyes: ) sah ich unter dem Fahrersitz in der letzten Ecke was glitzern... :cool:

 

Dannach wurde nur noch die Garage etwas verschönert :).


Sun May 04 13:14:33 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Unglaublich aber wahr: Seit Mittwoch ist mein Superlight R400 1.8K mit einigen "Scharfmachungen" durch Westermann Motorsport offiziell und legal zugelassen. Und das ganz auf dem offiziellen Weg in... :eek: :eek: HESSEN :eek: :eek:. Sogar die Bündelungsbehörde konnte das Ganze nicht mehr als zwei Monate verzögern :D. Und noch besser? Die Gutachten inclusive Eintragung haben mich dank der Seven Community und etwas freundlichem Auftreten nur ganze €200 gekostet (Pflichtkosten für die Umtragung) :D.

 

Das Problem ist die relativ extreme Natur der meisten Sevenmotoren und dass diese Fahrzeuge bei einem normalen TÜV nur Verwirrung stiften. Zudem ist Hessen das besch...*hüstel* restriktivste... Bundesland in unserem Staat :rolleyes:

 

Was habe ich gelernt?

Vorher Informieren hilft, besonders wenn das Fahrzeug beim obersten TÜV Voodoo-Zeremonialmeister persönlich nur Fragezeichen auf die Stirn bringt.

Zudem ist es eine gute Idee, lieber einen etwas teureren Seven zu kaufen, aber dafür an einer Adresse, die Ahnung hat. Denn bei der Zulassung zahlt sich das dann tausendmal aus.

Freundlichkeit hilft immer wieder weiter, besonders morgens um 10.00 Uhr in der Zulassungsstelle, wenn statt 5 nur 2 der Damen da sind, und die ganzen Gewerblichen beinahe kaputt gehen, wenn man eine der beiden Sachbearbeiterinnen mehr als !1! Stunde mit dem Erstellen des Scheins und Briefs bindet. 2 seitiger Fahrzeugschein hurraaa :D :D

 

Ich danke Euch, dem Team Westermann Motorsport, Gott und dem TÜV Hessen :D

 

Nun habe ich aber noch ein paar Baustellen. Der Bremsflüssigkeitsbehälter ist dank eines neuen Deckels nun dicht. Aber: Der Ausgleichbehälter der Trockensumpfschmierung sifft stark an der Zuleitung zum Turm. Die Buchse auf welcher der Flansch aufgeschraubt wird, sitzt locker im Gehäuse und da suppt es deutlich raus. Die Bilder zeigen das Resultat von gerade mal 45 min Fahrt mit hauptsächlich mittleren Drehzahlen. Wie bekomme ich das dicht?


Sat Apr 05 16:01:31 CEST 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Was darf es denn sein?

Die Zulassung rückt in greifbare Nähe und ich bin momentan am Lernen im Umgang mit dem Seven. servicefreundlich ist der Wagen zwar enorm, da wirklich jedes Teil einfach zugängig ist, jedoch fehlen mir oft die Spezifikationen von Flüssigkeiten, korrekte Füllstände usw.

 

Dabei kam mir auch die Idee, diverse kleine Lackschäden verschwinden zu lassen. Dazu soll der Wagen im originalen Blau an diversen Stellen Nachlackiert/Ausgebessert, der Rahmen Pulverbeschichtet und ein paar folierte Streifen in Farbe des Rahmens angebracht werden.

 

Was meint ihr zu den Farbideen? Nur Haube oder auch die Streifen an der Flanke?

 

:)


Mon Mar 03 20:14:51 CET 2014    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Caterham, Series 3, Seven

Es war soweit. Tag 0. Es war Zeit, das Biest von der Kette zu lassen.

 

Bei relativ durchwachsenem Wetter machten wir uns also auf den Weg von Kassel nach Rastatt. Zuerst stand die Frage: Meinen BMW oder den `99er VW Caddy 1.9 SDI meiner Holden? Da sie zurück alleine fahren sollte und ihren roten Kastenwagen abgöttisch liebt, zog also der Rumpelkasten. Mit mir am Steuer der erderschütternden 64Ps machten wir uns auf den Weg und tuckerten bei zwar eher bedecktem, aber trockenem Wetter und guter Stimmung in den Süden. Der Caddy lief im Rahmen seiner "Fähigkeiten" sehr gut, im Lenkungsspiel hätte man zwar ein sowjetisches U-Boot der Taifunklasse verstecken können und über die Qualität diverser lebenswichtiger Funktionen wie der Bremsen machte man sich besser keine Gedanken, aber es ging voran.

 

Kurz vor dem Ziel begann dann langsam endlich die Unruhe in mir aufzukommen. War das Ganze eine gute Idee? Einen Rennwagen ohne Sinn und Zweck? 307 Kilometer Anfang März bei 8°C und der Möglichkeit von Regen? Mit diesen Gedanken im Sinn nahmen wir die Abfahrt Rastatt und dann passierte es: Der Caddy weigerte sich, Gänge anzunehmen :eek:. Wir schafften es noch, an eine Stelle zu kommen, an der wir niemanden wirklich Kapital blockierten und dann war Ende. Ich bekam noch einmal die erste Welle reingerammt, aber die war dann starr mit dem Motor verbunden :rolleyes:. Also den ADAC angerufen, 5 km vor dem Ziel :(. Thorsten, der Meister bei Westermann Motorsport blieb entspannt und bot sogar das Abschleppen an. Da wir aber nicht nur Schleppen, sondern eher auf ein anderes Fahrzeug Aufladen mit den Schaden am Getriebe brauchten, schlugen wir das erstmal aus.

 

Der ADAC Schlepper kam nicht nur schnell, sondern war auch erstklassig im Service. Er schätzte ebenfalls, dass die Kupplung beschlossen hatte, jetzt in den Ruhestand zu gehen. Also schaffte er mich nach Kuppenheim zu Westermann. In der Halle bot Thorsten, ohne Wissen, WAS für ein Wagen uns gerade liegen geblieben war, erstmal Hilfe an. Der Hinweis auf einen vorsintflutigen SDI ließ seinen Blick kurz panisch und ratlos durch die Rennnockenwellen, Carbonteile und Hightechwerkzeuge der Rennschmiede schweifen. Ein, der Caddytechnik angemessener, grober Gummihammer Modell Antonov war eher nicht deren Kragenweite. Ich erlöste ihn dann damit, dass wir doch eher die ADAC Werkstatt nutzen würden. Also fuhren der Caddy und seine Besitzerin mit dem ADAC weiter und wir machten die Übergabe und Bezahlung des Biestes. Alle meine Wünsche waren vorbildich erfüllt wurden, einzig die versprochenen Carbonflaps für die Nase würden noch im eigenen Autoklaven (!) gebacken und mir etwas später zugesandt werden.

 

Inzwischen kam die Information, dass es bei meiner Gattin noch dauern würde. Und da es nun langsam spät wurde, musste ich einen Entschluss treffen. Da ich keine Karte, kein Navi, keine Frontscheibe, keine Türen, kein Dach, einen Meilentacho, keine Ahnung über den ungefähren Benzinverbrauch noch dazu eine Tankanzeige die etwa so genau den Füllstand wiedergab wie die nordkoreanische Presse die Weltpolitik und kaum Sevenerfahrung besitze, gab es eigentlich nur eine Möglichkeit: Rock`n roll, baby.

 

Was soll man über die Fahrt sagen? Zu Beginn hatte ich offen und ehrlich Angst: Ernsthafte Angst, die Fahrt nicht zu überleben. Ich sollte unrecht behalten. Es entwickelte sich zu einem fast schon sprituellen Erlebnis: Ich und die Maschine. Mein Körper war passgerecht in den Wagen eingeformt, fast schon bequem :eek:. Einziges Hilfsmittel war meine Uhr und grobe Streckenkenntnis von 3 Fahrten. Es war wundervoll. Der grollende, ultraspontane Rennmotor, der warme Kardantunnel und der Fahrwind gegen die Brille, die feinnervige Lenkung, das ultraknackige Getriebe, der absolute Purismus des Fahrens. Kein Radio, ein elektronischer Firlefanz, sondern der Geruch des unverbrannten Benzin beim Backfire, das perfekte Feedback eines einfachen aber genialen Fahrwerks und die bilderbuchartige Beherrschbarkeit. Andere Verkehrsteilnehmer behandelten mich zudem wie eine Mischung aus rohem Ei und Rockstar. Ich wurde !freundlichst! von allen anderen Fahrer/innen rein und rausgelassen, LKW Fahrer gaben Lichthupe, wenn ich wieder einscheren konnte. Unzählige grinsende Gesichter, alle fuhren extra Langsam um den Irren in der Kasperkiste anzuschauen der, anscheinend völlig ungestört, mit ca 70-80 mph durch den Fahrwind stach. Es wurden "Thumbs-up" von unzähligen Menschen gegeben, Handyvideos gedreht, kleine Rennen veranstaltet (keine Sorge, die harmlose Art) und Kinder rasteten völlig in den Minivans ihrer Eltern aus. Einige Väter mussten da wohl Rede und Antwort stehen, warum sie keine so coolen Matchboxautos fahren :D. Besonders ein SL 65 AMG Black Series Fahrer kam überhaupt nicht mehr aus dem Grinsen und begleitete mich einige Kilometer, winkte und gab Geleit mit seinem unzählige Male so teuren High End Monster. Ich selbst war bis auf ein Detail zutiefst von der total unkomplizierten Fahrbarkeit begeistert: Die Pedalerie ist ein Horror. Selbst mit Sparco Kartschuhen musste ich meine Füße sehr verkrampft und sehr kompliziert anwinkeln und die Pedale kann ich noch nicht 100% sicher bedienen :(.

 

Da ich keine Ahnung hatte, wie weit der ATL Renntank mit seinen 35 Litern reichen würde und die Tankuhr gerade irgendetwas zwischen 0%, 25% und Apfelkuchen anzeigte, beschloss ich auf Höhe Frankfurt zu tanken. Und: Murphys Law. Es kam natürlich über unzählige Kilometer keine Raststätte... Langsam wurde ich dann nach gefühlten 40! weiteren Kilometern unruhig und nahm dann eine Abfahrt, an der ich auch Tanken konnte. Dort ging es sofort wieder los: An der Tankstelle kamen wildfremde Menschen und sprachen mich auf den Caterham an. Es reichte von amüsiertem "geilo" bis zu relativ gut informierten "Issn Cossie oder?" (Nein, K-Series, aber alle Achtung!). Ich kam dann auf 19 Liter Verbrauch, was 10,66 Liter / 100 km entsprach. Wow :eek: Ich bin positiv überrascht. Zurück auf der Bahn kam a) Natürlich SOFORT eine Raststätte mit Tankstelle und b) nach 5 Minuten merkte ich an der etwas trägeren Gasannahme, dass die Handbremse noch gezogen war... Zwar nur die erste Raste, aber... :rolleyes:.

 

Alles in allem war die Fahrt ein wirkliches Erlebnis und ich freue mich über die positiven Reaktionen der sonst so grießgrämigen Deutschen. Wäre der Schaden am Caddy (Tausche Caddy gegen Caterham :D;)) und der Regen ab Marburg nicht gewesen, wäre es wider Erwarten eine wirklich runde Sache geworden. Da meine Begleitung verständlicherweise ausgefallen war, kann ich leider keine Bilder "on the road" bieten.

 

In meiner Garage war ich dann froh, denn die letzten Kilometer waren auf nasser Straße mit einem lockeren rechten Scheinwerfer (Inzwischen behoben) und einer Staubschutzbrille, die durch die Regentropfen alles Licht wahnsinnig brach, nicht gerade angenehm... Als ich aus dem Wagen dann verließ, war ich müde, hatte Benzin, Wasser und Öl im Gesicht, meine Beine taten weh, ich hatte einen Bärenhunger und wahnsinnigen Durst, aber ich war Glücklich, wirklich Glücklich. :)

 

Fazit: Sehr bärtige Nummer. :cool:

 

Vielen Dank an den ADAC, Gott, meine Freundin, Westermann Motorsport und besonders an Thorsten für das Super Plus. :)


Sat Dec 07 20:35:14 CET 2013    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (28)

Nun dieser Beitrag ist für mich gleichzeitig eine formale, wie eine lebensphilosophische Neuerung.

 

Bisher konnte ich mich mit dem Gedanken des "Bloggens" nicht wirklich anfreunden. Ich vermischte es mit "Twittern", was für mich das Resultat davon ist, jedem Menschen mit ADS und schizoidem Egozentrismus ein Megaphon zu geben und dann zu beobachten, was dabei herauskommt :rolleyes:.

 

Nun also mein erstes Blog und ich sitze hier und ordne meine Gedanken. Versuche zudem, eine der verrücktesten Entscheidungen in meinem Leben in Worte zu fassen. Nun, first things first: Ich habe momentan das Glück, beruflich im deutlichen Aufwind zu sein und habe daher Reserven aufbauen können. Mein erster Gedanke war es, es als Anzahlung zu nutzen, um mir eine Immobilie zur Selbstnutzung zuzulegen. Da ich aber viel in der Welt reise und in den letzten 8 Jahren an 10 Orten gelebt habe, viele davon im Ausland und noch darüber hinaus ein guter Freund erst kürzlich katastrophal mit einem Objekt Schiffbruch erlitten hat (280m² Haus das langsam absackt :(), habe ich mich für ein Spielzeug entschieden.

 

Probefahrten kamen und gingen, mal war die Idee ein gebrauchter Porsche, mal ein Nissan 370Z, mal ein Superbike, mal ein MX5 mit deftigen Upgrades. Da ich keine Marken scheue und auch über den Tellerrand zu schauen pflege, gabe es eigentlich nur drei Bedingungen: Kein FWD, auf jeden Fall Benziner und Handschalter oder Sequenziell. Nichts davon hat mich überzeugt: Das Motorrad würde mich über kurz oder lang aus dem menschlichen Genpool entfernen, der Turbo war mir zu kommod, der Nissan hat einen furchtbar trägen Motor. Der Cayman S war eigentlich recht überzeugend, aber nicht so sehr, dass ich so viel meines Geldes darin versenken wollte.

 

Tja, also schob ich das Projekt immer wieder auf die lange Bank. Jedoch las ich immer wieder hier bei Motor-Talk vom User Tomato über seinen Einbaum. Ein Seven... Dessen Philosophie ist nicht, wie heutzutage bei "Sportwagen" üblich: "Was ist es und können wir es anbauen?" sondern: "Was ist es und können wir es auch weglassen?". Dank Tomato war ich also infiziert... Das virale Marketing hatte angeschlagen und in meinem Gehirn begannen sich die paar vorhandenen Zahnräder langsam zu drehen.

 

Eines Tages sah ich dann einen, live und in Farbe. Bei einer Fahrt mit meinem 3er ("Gretel") sah ich hinter einer Kuppe zwei Menschen auf der Straße sitzen und zwei Lampen vor ihnen schweben. Es stellte sich heraus, dass dieses Ufo so niedrig war, dass es hinter der Straßenkrümmung bis zu den Scheinwerfern verschwand. Unter höllischem Lärm schnatterte und fauchte das Objekt in einem Höllentempo an mir vorbei und spuckte mir zum Gruß aus der Sidepipe eine Ladung Öl, Rauch und Gestank auf die Straße entgegen. Beide Besatzungsmitglieder, die ihren Körper irgendwie in diesen Schuhkarton gepresst hatten, grinsten bis über beide Ohren, als sie so vorbeidonnerten. Es war, sofern ich das in der Kürze der Zeit beurteilen konnte, ein Caterham S3. Tja, nun schalteten die, eben genannten, Zahnräder in den Overdrive und die tiefe, bärenstarke Gretel war irgendwie groß, schwer und ordinär :eek:.

 

Also Attacke. Die üblichen Quellen durchsucht (Autoscout, Mobile) und ein ernüchterndes Ergebnis gefunden: Die paar angebotenen Caterham sind a) teuer und b) meistens mit den "zivilen" 1.6er Sigma Motoren ausgerüstet. Für mich kam allerdings nur eines der "großen" Modelle (Erm... Ja :D) in Frage, also ein Wagen mit dem Rover 1.8 K-Series oder dem neueren Ford 2.0 Duratec und Leistung von 150-200PS. Tja, also was machen? Ich habe dann das einzig Richtige getan und Tomato angefunkt, der mir bestätigen konnte das Caterhams nicht nur vergleichsweise teuer sind (Im Vgl. zu den anderen Seven Modellen wie Westfield usw.) sondern die Guten auch zudem rar. Also in England gesucht, denn da gibt es durchaus einen florierenden Markt, besonders mit den radikalen "Superlight" Modellen mit 480kg Leergewicht :eek:. Das Ziel der Träume war aus der Superlight Serie die kleinste Variante, der R300 mit dem breiteren SV Chassis oder einen der kommoderen Roadsport 175 (selber Motor aber mit, oh Schreck, Komfortextras wie einer Heizung und einem Verdeck :D). Am Ende hat mich ein grauer R400 angesprochen... Preis passte und zudem mit dem noch gewaltigeren R400 Motor und 190 PS.

Nun die Antwort kam nach wenigen Stunden von Caterham South und hieß zu Deutsch: Erm, toll das du bei uns reingeschaut hast, aber sowas kannst du nicht in Deutschland zulassen. Aber: Sie leiteten mich an die Deutschen Caterhamhändler und -tuner weiter.

Tjaaa... Einen Tag später schrieb mich Joachim Westermann von Westermann Motorsport bei Darmstadt an. Er habe da was. Ja, hatte er. Einen blauen R400 mit dem schmalen S3 Chassis in voller Schlachtrüstung: Käfig, Rennfahrwerk, Semislicks, scharfer Motor, Rennbremsen, fast alles aus Carbon und als besonderes Extra "Straßenzulassung" :D. Der Preis war nur minimal über meinem Limit, also bin ich hin.

Der Chef fragte gar nicht erst, ob ich eine Probefahrt wolle, denn der Wagen gröhlte sich bei meiner Ankunft bereits vor dem Werkstatttor warm und das mit der Lautstärke eines mit Hooligans vollbesetzten Pubs in Leeds bei einem WM Finale.

Gnädigerweise wurde ich dann vor die Wahl gestellt, ob ich direkt mit dem Freund fahren wolle, der mich begleitet hat, oder erst mit Joachim selbst. Da ich keine Caterham Erfahrung habe und mich im Cockpit dutzende unbeschriftete Kippschalter, Klappen, Kill-Switches und Regler angrinsten, lies ich den Chef zuerst ran. Nun zu dem was nun Folgt muss ich sagen: Er ist Rennfahrer. Er kann Driften. Caterhams sind krank. Unterwegs begann mein Verstand sich, bei den diversen und auf höchstem Niveau zelebrierten quer- und längsdynamischen Manövern, in den vegetativen Modus zu verabschieden. Verbliebene Restfunktionen: Sabbern, Grinsen und Jubeln. Nach ein paar lässigen abschließenden Donuts auf dem Hof war ich dann drann. Also den Kumpel eingepackt, den Starterknopf gedrückt und das bellende, sprotzelnde und fauchende Feuerwerk gestartet. Rauf auf die Landstraße und noch einmal auf dem Weg dahin verwundert festgestellt, wie unerwartet komfortabel so ein Nitron Fahrwerk doch ist. Dann wurde es ernst: 7°C, keine Frontscheibe, ein Schuhkarton mit einem geisteskranken Motor der 210 PS mobilisiert, ein Drehzahllimit 8700 u/min besitzt, und aus seinen Sidepipes eingetragene 98 db puren Zorn schreit. 30 Minuten waren wir weg vom Planeten StVO. Wir waren in einer Welt von blinkenden Shiftlights, Lärm, Kälte, ultraknackigen Gangwechseln und der ehrlichsten Mechanik diesseits eines GoKarts. Überholen ist keine Pflicht, es ist ein Spiel. Der restliche Verkehr bestand aus riesigen und noch dazu ungemein trägen Blechkolossen und wir waren das Skateboard mit Warpantrieb. Gedanken, Ambitionen und Ideen waren weg. Nur wir, die Stahlzigarre und die Straßen. Wow.

 

Sorry, dass es gerade so Pathosgeladen wurde, aber man kann es nicht in andere Worte fassen, was dieses Fahrzeug mit einem anrichtet. Es ist nicht dieses "Uff" eines Porsche Turbo, denn bei einem Porsche ERWARTET man, dass es schnell und beeindruckend ist. Es ist die reine kindliche Freude am Fahren, es ist wie das erste Seifenkistenrennen und man selbst der Harsadeur, der einer ernsten Welt mit einem Fliwatüt entgegentritt. Kein ABS, kein adaptiven Mumpitz. Elektische Sitzverstellung? Nein, eher KEINE Sitzverstellung. Klimaautomatik? Nicht mal ne Lüftung. Servolenkung? Negativ, Ghostrider. Ob ich ihn sie gekauft habe...?

 

:rolleyes: :D

 

PS: Tut es euch niemals an. Denkt nicht daran. Fahrt nie in einem mit oder -Gott bewahre- einen sogar Probe. Meidet Sevens. Lasst es. Euer Seelenheil hängt daran.

Hier ist ein etwas weniger scharfgemachter R400 und was er anrichten kann :D


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