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rpalmers Blog

Uninteressantes für Interessierte

Mon Mar 05 16:02:21 CET 2018    |    rpalmer    |    Kommentare (145)

Der 5. März 2018 – ein ganz normaler Montag hierzulande. Auffallend das warme Wetter, nachdem am Montag die Woche zuvor zweistellige Minusgrade, selbst am Tage, hier hatte.

Der 5. März 1993 war ebenso ein ganz normaler Tag. Außer, dass mittlerweile 25 Jahre seitdem her sind. An dem Tag hatte ich aber mein neu gekauftes und bar bezahltes :) Fahrzeug abgeholt. Direkt in Wolfsburg, damit ist der Hersteller des Autos wohl nicht mehr schwer zu erraten.
Solch einen Ruf wie heute hatte VW da noch nicht: Abgasreinigungen die nur auf dem Prüfstand funktionierten, Affen im NOx-Dunst oder andere aktuelle Debatten waren da noch in weiter Ferne. Verändert hatte sich aber einiges: Der Chemnitzer Carl Hahn jun. war nicht mehr Vorstand, seit dem 1. Januar saß Ferdinand Piëch auf diesem Posten. Der jahrzehntelange Chefdesigner, der Schlesier Herbert Schäfer, ging in diesem Jahr in den Ruhestand. Die letzten Fahrzeuge mit seiner "Designsprache" waren somit der Golf III (September '91), der Vento (Januar '92), der erste Golf-Kombi, der 3er Variant (Herbst '93) und vermutlich noch das Facelift des Passat III (Herbst '93). Wenig später geriet VW mit dem neuen Boss und seinem "Sparkönig Lopez" in die mediale Aufmerksamkeit… Stichwort "Opel-Kartons".

So sah der Wagen 2017 aus.So sah der Wagen 2017 aus.Aber zurück zu mir. Ich stand damals vor dem neuen Auto, meinem neuen Auto. Nichts besonderes erstmal, kommt ja tagtäglich vor. Vor mir stand ein unischwarzer (Aufpreisfrei bei der Version :D) Vento, ein neues Modell welches im Januar '92 erschienen war. "Neues Modell" ist eigentlich das, was das VW-Marketing erzielen wollte, ebenso die "zentrale Mittelklasse". Faktisch war es einfach die dritte Generation Jetta, nur unter anderem Namen.
Versehen war meiner mit dem 1,8l Benziner welcher 90PS leistet. Das war damals ein ziemlicher "Standardmotor", man traf den in ähnlicher oder gleicher Form in Passat, Golf/Jetta II, Toledo, Audi 80 B3, Seat Ibiza etc. an Auch bei der Konkurrenz gab es viele Aggregate in diesem Leistungsbereich, bpsw. der 1,8l 90PS von Opel oder der 1,5l 90PS bei Honda, in den Autogazetten hieß es oft "Die 90PS-Klasse".
Im Vento stellte dies die zweite Leistungsstufe dar, der Basisbenziner wartete mit 75PS aus 1,8l auf, es folgten der 2,0l 116PS und der Sechszylinder in VR-Bauweise mit 174PS aus 2,8l Hubraum. Im Vergleich zu heute sind es geradezu absurd niedrige Literleistungen.

Absurd wirkt auch die damalige Aufpreispolitik. Damals wie heute waren die deutschen Fahrzeuge eher mau ausgestattet, verglichen mit der ausländischen Konkurrenz, vor allem der japanischen. Dinge wie elektrische Fensterheber, ABS, Airbag, Tempomat oder Nebelscheinwerfer kosteten Aufpreis. Ich hatte die "GT"-Ausstattung, das war die Topversion damals, vergleichbar heute mit dem Sportline bzw. Highline. Aufpreis gegenüber dem 90PS "CL"-Basismodell waren 2.340DM, somit 29.730 DM empfohlener Grundpreis, inkl. 14% Umsatzsteuer, nicht 19% :) (1993 waren es dann schon 15%). Mit dabei ggü. dem CL waren damit Zentralverriegelung, elektr. verstellbare Außenspiegel, die Multifunktionsanzeige, ein kleineres Lenkrad, mehr Leuchten im Innenraum (Unter anderem auch beleuchtete Ausströmerrädchen), Wärmeschutzverglasung, Sportsitze statt der Sofas, eine größere Bremsanlage an der Vorderachse, Scheiben an der Hinterachse, ein strafferes Fahrwerk inkl. dickerer Stabilisatoren und anderer Krimskrams, wie bspw. die optischen Retuschen (Schweller- und Radlaufverbreiterungen z.B.). Ziemlich mau könnte man heute sagen, aber so war das damals.

Fürs ABS, das elektrische Glas-Schiebe-/Hebedach, Nebelscheinwerfer und Kopfstützen auf den hinteren Sitzplätzen (!) wurde ein Mehrpreis von insgesamt 3.606 Mark fällig, der dickste Posten mit 1.895 Mark war das ABS. Schaue ich heute in Mobile haben nur wenige aus diesen Baujahren das ABS bestellt. Bei diversen Modellen war es in Serie verbaut - und das wurde auch gerne medienwirksam kundgetan ;). Airbags (1.200 DM) und Klimaanlage (2.375 Mark, bzw. 3.440 DM für die Klimaaautomatik) fehlen, braucht doch kein Mensch, so die Devise anno 1993.

Die Jahre kamen und gingen, geplant war es nie, dass der Wagen so lange gefahren/gehalten wird. Das Auto war von Anfang an unauffällig, nur zwei Dinge trübten das Bild: Zum einen das quietschende Kupplungspedal und zum anderen war das Ablagefach auf der Beifahrerseite irgendwie verkantet montiert. Beides wurde zeitnah und ohne Kosten in der Vertragswerkstatt behoben. Die erste Inspektion wurde ebenso noch vom Vertragspartner erledigt, danach wurden die Services stets selber erledigt. Ohnehin repariere ich bis heute fast alles selber an diesem Fahrzeug.

Was das Auto nicht schaffte, das schafften andere Verkehrsteilnehmer. Bereits wenige Monate später verirrte sich bei einer Rechts vor Links Kreuzung mein Hintermann im Heck, eine umfangreiche Karosseriereparatur in der Vertragswerkstatt wurde fällig. Die Seitenwand, das Abschlussblech und der Kofferraumdeckel wichen Neueilen. 2000 verirrte sich erneut ein Auto im Heck, diesmal in einer Autobahnausfahrt. Nach einem Schleudertrauma, ein paar Tagen in Halskrause und einer erneuten, teuren, Reparatur stand das Fahrzeug wieder "repariert" da. Es war allerdings ein Fehler, die Reparatur in einer freien Werkstatt durchführen zu lassen. Es fing schon an mit einem falschen Schließzylinder in der Heckklappe, man bräuchte dazu einen anderen Schlüssel. 1 Jahr später wurde ins geparkte Auto gefahren, eine große Delle im Stoßfänger und ein "Spinnennetzeffekt" verzierten die Stoßstange.

Der Unterboden wurde im Laufe der Zeit komplett neu versiegelt.Der Unterboden wurde im Laufe der Zeit komplett neu versiegelt.Die "Reparatur" in der freien Werke setzte sich nach einigen Jahren mit heftigen Rostschäden entlang der Naht zwischen Abschlussblech und Seitenwand bemerkbar fort, ebenso zeigte die unzureichend lackierte neue Heckklappe massiven Rostfrass. Zu dem Zeitpunkt war das Auto bereits 13 Jahre alt, ich wollte es eigentlich nicht mehr halten.

Allerdings habe ich es dennoch reparieren lassen, nur damit 2005 im Rechts vor Links-Bereich ein unaufmerksamer Verkehrsteilnehmer mir die Vorfahrt nimmt. Nun war mal die vordere Seite lädiert, den Schaden reparierte ich allerdings selbst, die Teile wurden vom Lackierer abgeholt und selbst ausgetauscht.

Im Winter 2008 war ich etwas unaufmerksam und rutschte mit dem Auto im Winter gegen eine Leitplanke. Zum Glück war ich nicht besonders schnell, aber ein neuer Kotflügel war dennoch fällig und wieder mal Farbe an Stoßfänger und Kotflügel.

Seitdem passierte allerdings keine Kaltverformung mehr – und ich hoffe, dass das so bleibt!

Interior eines solch alten Wagens.Interior eines solch alten Wagens.Mit den Jahren blieb das Auto allerdings nicht original, manch einer wird sagen verbastelt. Ja stimmt, nur ist mir das egal. Umrüsten auf den Originalzustand ist zwar recht einfach möglich, aber das will ich nicht. Ist eben meine Note an meinem Wagen – und das Ganze geht noch dezent zu. Die Stahlfelgen wichen beispielsweise den BBS-Felgen des Vorgängers (Golf/Jetta II), mehrteilig und voll poliert. Auch wurde später das verbrauchte Serienfahrwerk gegen ein Sportfahrwerk aus dem Hause KW ausgetauscht. Die kompletten Leuchten außen wurden abgedunkelt - und da 2009 der Abwrackwahn losging, war ich häufig beim Verwerter.
Elektrische Fensterheber, Tempomat, Sitzheizung, der Heckspoiler des 2,0l Modells und die Höhenverstellung für den Beifahrersitz, wie auch die beidseitige Lordose zogen, dank der abgewrackten Fahrzeuge, ein.

Nun haben wir 2018, das Auto habe ich noch, bewege es allerdings nur noch im Sommer und mit einer Youngtimerversicherung :eek:. Verkaufen hatte sich irgendwie nie "gelohnt", die paar gebotenen Märker oder Euros hatten mich nicht "weich" werden lassen. Heute bewegt sich der Wert irgendwo im € 1.000er Bereich (Mit Glück) herum, doch was kümmert mich das.
Ich sehe dieses Modell kaum noch, sind wohl allesamt weggerostet und aufgrund des Alters zu Grunde runtergeritten.

Da freut es mich umso mehr, dass meiner das Gegenteil darstellt, immer noch im Erstbesitz ist, trotz der 25 Jahre. Bis auf so Dinge wie die bei Kälte knackende Hutablage oder C-Säulenverkleidung (Bin mir noch nicht sicher) und dem minimalen Rost an der Heckklappenkante funktioniert und fährt das Teil auch noch verdammt gut :)

Das Ziel lautet daher: Weiterfahren bis zum Oldtimerstatus und darüber hinaus… ;)

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Tue Mar 13 21:28:24 CET 2018    |    Goify

Wenn ein Auto richtig gut ist, ist der Nachfolger kaum besser oder sogar schlechter, dann kann es sinnvoll sein, sein Auto 25 Jahre lang zu fahren.

Tue Mar 13 22:00:03 CET 2018    |    Turboschlumpf6

Wäre mir zu langweilig.

Man hat doch auch nicht immer nur eine Partnerin / einen Partner ;)
UPS! Hoffentlich liest meine Frau hier nicht mit!

Wed Mar 14 05:31:48 CET 2018    |    ToledoDriver82

Deswegen schrieb ich ja "wenn Platz kein Problem ist",dann würden da nämlich mehrere Autos stehen und es würde nicht langweilig werden :D

Wed Mar 14 06:39:59 CET 2018    |    Christian8P

Zitat:

Uhhhhhhhhh.......der Trinkfreudige mit der Automatik......aber eben sehr haltbar.

Auch die Automatik hält schon mal über 200 tkm ohne ATF-Wechsel.

MKB AAM.

;)

Trinkfreudig war der eigentlich nicht und war auch ein Handschalter.

Die Kupplung hat die 400.000km geknackt, trotz schwerem Anhängerbetrieb.

Wed Mar 14 06:58:50 CET 2018    |    ToledoDriver82

Schon beachtlich was wie haltbar die Teile waren und das bei minimalen Aufwand,der Kombi vom Kumpel war ja auch so ein Dauerläufer obwohl da auch nur das nötigste gemacht wurde

Wed Mar 14 07:51:46 CET 2018    |    PIPD black

AAM hatte ich auch im Golf.
War bisher der Meinung, dass an diesem immer ne Automatik hing und die Handschalter nen anderen MKB hatten.

Wed Mar 14 07:52:24 CET 2018    |    Goify

Gestern bin ich mit einem 2001er Passat 3BG (100 PS TDI, MKB AVB) mitgefahren und habe mich fragen müssen, was Mercedes so Ende der 90er hergestellt hat. Das Auto war in allen Belangen besser als mein C.

Wed Mar 14 07:53:29 CET 2018    |    Christian8P

Zitat:

AAM hatte ich auch im Golf.

War bisher der Meinung, dass an diesem immer ne Automatik hing und die Handschalter nen anderen MKB hatten.

Beim Passat nicht, wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob es den AAM da überhaupt mit der Automatik gab.

Wed Mar 14 07:54:50 CET 2018    |    Goify

Laut Wiki nicht. Den AAM soll es nicht mal im Golf gegeben haben.

Wed Mar 14 08:00:15 CET 2018    |    PIPD black

Das wäre ein schwerer FAIL in Wiki.
Edit: Du hast falsch geguckt. Er steht zusammen mit dem ANN in der Liste.

Wed Mar 14 08:05:01 CET 2018    |    Goify

Ach das war der 1,8er! Ich dachte, das war der mit 1,6 Liter Hubraum und habe daher nicht weiter runter gescrollt. Mein Fehler.

Wed Mar 14 08:26:47 CET 2018    |    PIPD black

Genau. Hubraumstark und leistungsschwach........in Verbindung mit der Automatik noch durstig.
Aber eben Dauerläufer.

Wie es zu diesem Motor kam, ist mir irgendwie schleierhaft. Im Golf II hatte ich ja schon nen 1,6-er mit rd. 70 PS. Allerdings hatte der ja diesen bekloppten "Einspritzvergaser". Die 1,3-er oder 1,8-er machten da nie Zicken. Evtl. war das der Grund für den leistungsschwächeren 1,8-er im 3-er.

Wed Mar 14 08:30:00 CET 2018    |    Goify

Einspritzvergaser? Den hatte der RP doch auch.

Wed Mar 14 08:36:06 CET 2018    |    PIPD black

Bei Wiki heißt das Ding: "1 Register-Fallstrom-Vergaser Pierburg". Das Ding war damals neben der verpfuschten Unfallreparatur mit ein Grund für den Verkauf meines Golf. Über kurz oder lang machten die Dinger alle die Grätsche.

Alle anderen Benziner hatten Digijet, Jetronic oder Digifant.

Wed Mar 14 08:42:21 CET 2018    |    Goify

Ach das meinst du. Einen elektronisch geregelten Vergaser.
Als ich meinen Golf mit RP-Motor kaufte, sagte der Verkäufer, es sei ein Einspritzer. Blick unter die Motorhaube: "Nee, niemals, da ist doch der Vergaser für jeden klar zu erkennen.". Wenn man den Schnorchel abnimmt, sieht man, dass da tatsächlich eine einsame Einspritzdüse drunter versteckt war. :D

Wed Mar 14 08:50:20 CET 2018    |    PIPD black

Eine einfache Einspritzung aber eben eine Einspritzung.....und zuverlässig gegenüber der anderen Grütze.

Wed Mar 14 08:54:00 CET 2018    |    Goify

Der lieft wirklich viel sauberer und zuverlässiger als der vorherige Golf mit Vergaser. Wenn du da in der Warmlaufphase zu viel Gas beim Anfahren gegeben hast, war er abgesoffen und starker Frost war auch nicht so prickelnd.

Wed Mar 14 11:54:46 CET 2018    |    rpalmer

Der AAM kam erst ca. 1991 auf dem Markt. Es ist einfach eine "gedrosselte" Version des bekannten 1,8l 90PS Motors.
Krümmer, Hosenrohr, Rest der AGA, Kolben und Nockenwelle sind anders, zudem wurde ab Werk das lange Getriebe an den 75er geschraubt, das kurze an die 90er.

Der 75er lief aber mit der niederen Verdichtung mit Normalsprit (91 Oktan), die 90er wollten Supersprit (95 Oktan).
Den 1,6l mit ~75PS (auf 827er Basis) lies man fallen, wegen des Drehmomentplus des 1,8er. Damit wollte man das Mehrgewicht der 3. Generation kompensieren und so die Fahrleistungen nicht verschlechtern.

Im Golf III gabs anfangs den AAM, später dann nur noch in Verbindung mit Klima und/oder Automatik. Ansonsten wurde der 1,6l Polomotor mit 75PS verbaut. Passat, Vento usw. hatten weiterhin den 1,8er mit 75 Ponys.

Wed Mar 14 12:02:02 CET 2018    |    PIPD black

Vielen Dank für die Aufklärung.:)

Wed Mar 14 12:03:03 CET 2018    |    knolfi

Ich hab jetzt mal auf den einschlägigen Plattformen gesucht, ob es noch unverbastelte III'er GT Specials gibt. Und ich hab doch tatsächlich einen 95'er gefunden, der noch optisch ganz gut da steht. Der Händler will knapp 2.000€ dafür, was er sicherlich nicht wert ist, aber Lust hätte ich schon, mir einen zuzulegen und erstmal für zwanzig Jahre wegzuschließen.

Dann hätte ich ja las Renter eine Aufgabe und Zeit, "mein" erstes Auto wieder auf Vordermann zu bringen und ggf. einen schönen originalen Oldtimer darauf zu machen. :D

Wed Mar 14 15:04:39 CET 2018    |    Schattenparker52530

Hi!

Für diejenigen, die damals jung waren, ist der Artikel nett.
Wobei mir weder damals noch heute ein Jetta auf den Hof gekommen wäre.
Wenn man das hässliche Entlein 25 Jahre behalten hat, kann man es natürlich auch weiterfahren. Immer noch ebsser als ein peinlicher Mini-SUV.
Das Fahrverhalten mit der 90 PS Maschine ist so herrlich unaufgeregt. Trotzdem vermisst man nur selten mehr Leistung.

Qualitativ waren diese Autos um Welten vor den meisten heutigen Angeboten.
Gerade der 90 PS-Motor und auch die Bedienelemente, Sitze und Nebenaggregate waren gut für 400.000 Km ohne viel Ärger.

Der oft geschmähte Golf 3 war m.E. ein gutes Auto. Ich besaß einen der allerersten Golf 3 GT. Die Fahrgestellnr. ließ noch auf Golf 2 schließen.
Mit diesem Wagen hatte ich einen sehr schweren Unfall auf der Autobahn. Ich wurde nur leicht verletzt, das Auto war sogar noch rettbar, obwohl es auf den ersten Blick aussah als ob 4 Leute darin vom LKW zermalmt wurden. Ohne Airbags, ABS oder ESP.
Die Reparatur überließ ich einem freundlichen Tschechen.

Danach fuhr ich dann allerdings eine Zeit lang Alfa, dann BMW, Volvo, Ford, Mercedes. VW nur noch als Poolfahrzeuge und Mietautos. Waren mir ab Golf 4 dann zu langweilig.
Heute würde ich nie mehr einen VW kaufen.
Preiswerte Langzeitqualität als Kaufargument für VW ist ja nun seit mindestens 15 Jahren weggefallen.
Außerdem ist das Design seit den 90ern nur noch langweiliger geworden.

HC

Wed Mar 14 15:39:13 CET 2018    |    PIPD black

Zitat:

Preiswerte Langzeitqualität als Kaufargument für VW ist ja nun seit mindestens 15 Jahren weggefallen.

Die Jahresangabe stimmt nicht ganz. Unser Caddy war 2007 ein Aktionsmodell mit sehr hohem Preisvorteil (4-5.000 €) und dennoch 14% zusätzlichem Nachlaß auf den Kaufpreis. Das war damals sehr viel. Ein paar Jahre lang gab es ähnliche Angebote noch. Allerdings haben die Preise dann ab 2010/2011 tatsächlich kräftig angezogen und diese Aktionsmodelle liefen aus.

Der Caddy ist für mich der letzte "echte" VOLKSwagen. Bekam man für relativ wenig Geld doch noch ein richtig gutes Auto für die ganze Familie. Selbst vergleichbare Polos waren da schon teurer. Die Motoren waren langlebig, die Karosserie eigentlich auch. Bis zum letztjährigen Verkauf hatte ich keinen echten Ärger. Natürlich gab es hier und da mal etwas. Aber auch der Golf 3 hatte Rostprobleme.

Thu Mar 15 13:29:51 CET 2018    |    Schattenparker52530

Hi!

Der Caddy ist ein billiger Lieferwagen mit Sitzen und Starrachse hinten, der zum Premiumpreis an ahnungslose Familien verkauft wird.
Wenn Sie Ihren Caddy dann für knapp unter 20.000 Eur gekauft haben sollten, wäre das immer noch zu teuer gewesen.
Ein Bekannter von mir hat letztes Jahr einen Caddy TDI für 35.000 Eur NACH Abzug einiger Rabatte bezahlt. Unglaublich. Nun ist die Kiste keine 12.000 Eur mehr wert, da Euro6d nicht erfüllt wird.

Wirklich preiswert waren VW bis zum Golf 3. Die Autos waren nie billig, aber für den hohen Kaufpreis bekam man ein solides Auto, das bei guter Pflege gut für 20 Jahre / 400.000 Km Familienbetrieb war.

So etwas gibt es heute bei VW nicht (und auch bei anderen kaum) mehr. Nach 8-10 Jahren sind die modernen Downsize-Turbo-Autos ein wirtschaftlicher Totalschaden. Während der Nutzung tauscht man schon 2x das Getriebe aus. Service unter 500 Eur ist nur während der ersten 2-3 Jahre drin.

Nix für mich.

HC

Thu Mar 15 15:53:24 CET 2018    |    PIPD black

Anno 2007 war bei VW und dem Caddy noch nix mit Premium. Ich bin auch nur durch Zufall auf ihn aufmerksam geworden. War fast dabei einen Berlingo zu kaufen. Nach Abzug aller Rabatte war der Caddy 3 k€ teurer. Dass VWs etwas teurer waren, war eben so. Wir sind mit ihm gut gefahren und waren soweit zufrieden. Die Lieferwagengene sind nicht wegzudiskutieren. Aber er war günstig und zuverlässig. Hatte Platz und Schiebetüren.

Was da heute für Preise aufgerufen werden, entbehrt für mich jeglicher Grundlage. Da gehe ich konform.

Über die Servicepreise kann ich mich nicht beschweren. Alle 2 Jahre nach ca. 25 tkm war OK. Das Öl hab ich gestellt. Der 1,9-er TDI ist ein Dauerläufer und ich konnte ihn noch gut verkaufen. Diese Fahrzeuge werden außerhalb von Umweltzonen auch weiterhin noch gesucht.

Mon Mar 19 07:44:06 CET 2018    |    Rostlöser158

Ich mag sowas! Gratuliere zur Silberhochzeit und weiterhin gute Fahrt!
Der 1,8er Motor gilt als einer der langlebigsten VW-Motoren, so lange Öl und Kühlwasser ok sind und der Fahrstil "sinnig" ist, Dein niedriger Ölverbrauch spricht für artgerechte Haltung! ;)
Sehen aus wie die feinen Recaro-Ledersitze in meinem Polo Colour Concept (1997) denen trauere ich immer noch hinterher, die hatte ich auch für 250000 km unterm Hintern, das war noch Qualität, zweimal jährlich Lederpflege und die waren in jeder Hinsicht wie neu, VW hatte damals die (zugekaufte) dauerhafte Premium-Qualität! Danach bin ich Audi gefahren, was für ein Abstieg in der Sitzqualität, wegen der miesen Sitzqualität (und den arroganten Pseudo-Premium-A...löchern in IN) habe ich den A3 verkauft!
Den ja nun mittlerweile auch selten werdenden Saab 9-3 als Alltagswagen neben dem Jetta zu fahren hat auch was...;)

Mon Mar 19 21:27:38 CET 2018    |    passiontodrive

Ich finde ein Stufenheck aus den 90ern heute besonders lässig. Warum? Kann ich selber nicht so genau sagen, liegt vermutlich auch daran, dass Stufenheck als spießig gilt. Ab einem gewissen Fahrzeugalter wird es aber cool. Ein W123 und W124 gefallen mir, ein rostfreier W210 hat auch was. Nach hunderten gelesenen Berichten über die Baureihen gibt es keinen, bei dem nicht „der letzte echte Daimler“ erwähnt wird. Irgendwie steht immer das selbe in solchen Berichten. Das Interesse nach Vento, Kadett E, Escort 5, R19 Chamade (so hieß die Stufenhecklimo!), Volvo 440 usw. ist gering. Es gibt einen großen Vorteil: weniger als 100tkm, rostfrei und aus 1. Hand unter 1000€ sind mit Glück möglich. Sind halt alles keine anerkannten Youngtimer, eher die Gattung Newtimer mit wenig Nachfrage.

Fast jeder Hersteller hatte damals langlebige, ausgereifte Motoren im Programm, immer ohne Turbo, aber mit Einspritzung. Gar nicht so selten sogar als Freiläufer, da verliert sogar der Zahnriemenriss seinen Schrecken. Solide Technik eben,und bei der Entwicklung gab es damals noch keine Kosteneinsparprogramme. Insgesamt waren die Fahrzeuge solide. Das Thema Rost hatte man oft noch nicht im Griff, oder wollte es nicht im Griff haben.

Mon Mar 19 22:40:03 CET 2018    |    DeutzDavid

Schönes Auto, hat Charakter :)

Fri Mar 23 22:27:16 CET 2018    |    British_Engineering

Zitat:

Das Interesse nach Vento, Kadett E, Escort 5, R19 Chamade (so hieß die Stufenhecklimo!), Volvo 440 usw. ist gering. Es gibt einen großen Vorteil: weniger als 100tkm, rostfrei und aus 1. Hand unter 1000€ sind mit Glück möglich. Sind halt alles keine anerkannten Youngtimer, eher die Gattung Newtimer mit wenig Nachfrage.

Beim Volvo 440/460 habe ich in der Vergangenheit auch ab und zu mal nach Angeboten in den einschlägigen Fahrzeugbörsen geschaut. Mein bester Freund hatte um das Jahr 2005 herum mal für eine Zeit einen Volvo 440GL und ich muss sagen, das Auto gefiel mir sehr gut, auch wenn es nicht mehr ganz so charakterstark wie der Vorgänger 360 war.

Was den Ford Escort / Orion angeht, ist das Angebot aber mittlerweile sehr dünn geworden. Einige Escort Cabrios sind noch in den Börsen drin, ansonsten wurden diese Autos im Eiltempo verschlissen, eben weil sie schon lange billig zu bekommen waren und eine gewisse Grund-Solidität aufweisen. Einen Escort Mk 5 oder den entsprechenden Orion konnte man eine ganze Weile fahren, selbst wenn so gut wie nichts am Auto gemacht und gepflegt wurde. Schade.

Tue Mar 27 15:50:52 CEST 2018    |    onemoretoy

Meine Wenigkeit hat einen Passat Limo 3B 1.8T 21 Jahre im Erstbesitz. Der Wagen ist nahezu rostfrei. Kann mich nur ärgern, dass ich damals kein DIN-Kennzeichen genommen habe, die damals gerade ausliefen. Das würde heute interessanter aussehen.

Tue Mar 27 16:04:51 CEST 2018    |    PIPD black

Zitat:

DIN-Kennzeichen genommen habe, die damals gerade ausliefen

In D wurden sie ab 1994 schrittweise eingeführt, bis 2000 waren sie freiwillig.
Mein 99-er Golf bekam ganz kurze DIN-Tafeln, mein 2001-er Passat dann die EU-Latschen.....obwohl noch DIN -Kennzeichen an der Wand hingen, hat man sich geweigert, mir die zu geben.

Und hier fährt sogar ein neuzeitlicher Smart mit DIN rum.:o

Wed Mar 28 19:58:01 CEST 2018    |    max.tom

Des iss in jeder Zulassungsbehörde anders und es kommt auch auf die Sachbearbeiter an wie die drauf sind...

Thu Mar 29 14:24:12 CEST 2018    |    MITSUBISHI_FREAK

Ich wäre glücklich heute an meinem 90er Pajero oder auch an unserem 94er Vectra noch DIN Kennzeichen zu haben. Ich freue mich auch immer wenn ich ein Auto noch damit sehe, die sind dann eine ganze Ewigkeit schon bei ihrem Besitzer.

Fri Mar 30 11:20:15 CEST 2018    |    dg600h

Zitat;
'Golf 5 ist nicht wirklich gut, habe schon einige mit Rost gesehen. Auch so Geschichten wie der Schweller.'

....Aber hauptsächlich beim in Mexiko gebauten Variant habe ich es oft gesehen,vorne am Schweller/Kotflügelunterkante,dazwischen fing es an zu rosten.
Bei der normalen Limo. aber noch nicht gesehen,da scheint verarbeitungstechnisch etwas anders gemacht zu sein.

Fri Mar 30 21:41:23 CEST 2018    |    jcwfan

Klasse! Halte durch ;) Habe meinen 94er Ibi top gepflegt verkauft; der "emotionale" Wert wurde natürlich verkannt und mein Kleiner wurde verranzt....traurig, aber was will man machen.
Also überlege gut, wenn du ihn verkaufen solltest....;)
Dann weiterhin viel Spaß beim Pflegen und Cruisen...:)

Sat Mar 31 07:59:43 CEST 2018    |    Schattenparker52530

Hi!

Wirklich nett, dass es doch noch einige Leute gibt, die ihre Fahrzeuge länger halten.
Meine Vespa (natürlich mit DIN-Kennzeichen) fahre ich seit 30 Jahren.

Von meinen älteren Autos ist leider keines mehr bei mir. Sie fielen der Familienplanung zum Opfer. Habe nur noch einen 10-Jährigen Ersthandwagen hier, der für mich die Brücke schlägt zwischen alter und neuer Mercedeswelt.

Aber allzu lange wird er wohl auch nicht mehr hier sein, denn ein 3L V6 Euro4 Diesel wird wohl auch irgendwann unwirtschaftlich werden wenn die Staatsmacht feststellt, dass trotz Umweltzonen und Einfahrverboten die Leute nicht schnell genug auf ein neues Fahrzeug wechseln, so wie es die Lobbyisten den Politdarstellern vorschreiben.

Steuererhöhungen werden dann en passant beschlossen und wenn die 500 Eur überschritten werden, muss das Taxi dann leider langsam gehen.
Es wird dann einem Produkt weichen, welches preiswerter ist. Vielleicht mal einen Kia Stinger ausprobieren?
Mal sehen. Die Deutschen schießen sich selbst für mich relativ schmerzfreien Privatkunden mit ihren Mondpreisen immer mehr aus dem Rennen.
So hat man bei Mercedes kein Problem mir mitzuteilen, dass "das Taxi" gerne in Zahlung genommen wird. Einen neuen C 220d mit ähnlicher Ausstattung bietet man mit gerne für 63.000 Eur an. 5% Nachlaß und 8.000 Eur Inzahlungnahme bot man auf Nachfrage großzügig mit an.

Nun müsste ein 10 Jahre alter C320CDI4m mit gut 100`Km aber eigentlich eher 15.000 Eur bringen und der kleine 4-Zylinder dürfte maximal 50.000 Eur kosten.
Einen vernünftigen Motor gibt es im aktuellen C nur als sündteures Sportmodell.

So wird das nichts mehr mit technikaffinen Kunden.
Aber man sucht wohl ohnehin eher nach den Flottenkunden, denen es egal ist, was vorne drin steckt, solange man 220 fahren und am Touchscreen rumspielen kann.

Von mir aus. Noch gibt es Hersteller, die vernünftige Motoren unterhalb von 60.000 Eur anbieten.

HC

Sun Apr 01 00:10:09 CEST 2018    |    Wuerfel_451

Ich hab nächstes Jahr mit meinem `94iger MX5 NA auch 25jähriges :)

Sun Apr 01 06:55:54 CEST 2018    |    Schattenparker52530

So ein schönes Auto, der erste MX 5!
So in grün mit braunem Interieur war das damals die Show, als ich jung war.
Glückwunsch!

Mon Apr 02 08:35:30 CEST 2018    |    Massow

Glückwunsch zur Silbernen.

Ich habe auch so ein Auto, bei dem ich mindestens dieses Ziel anvisiere.
Jedoch habe ich den erst 9 Jahre. (Skoda Fabia Combi 1.4 16V, 2009 neu gekauft)

Aber wieder ein 90er Jahre Auto her zu tun stelle ich mir in letzter auch immer öfter vor.
Jedoch eher ein Kombi, Golf 3 Variant oder Citroen ZX Break.
Kein Opel, die gammeln mir zu sehr, obwohl mir der Astra F Caravan damals wie heute noch sehr gut gefällt. Ok, der Golf 3 u.U. auch

Deine Antwort auf "Der Neuwagen der zum Youngtimer wurde: 25 Jahre mit einem Auto"

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