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rpalmers Blog

Uninteressantes für Interessierte

Fri Feb 27 13:11:11 CET 2015    |    rpalmer    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 1H, alternative, Autogas, Diesel, Flüssiggas, Gasbetrieb, Gasfahrzeug, Kraftstoffe, LPG, Umrüstung, Vento, VW

Ich habe ja vor einiger Zeit über die Nachrüstung der LPG (Flüssiggas)-Anlage bei meinem Fahrzeug berichtet. Nun, nach 2,5 Jahren und mehr als 50tkm erlaube ich mir ein Fazit zu ziehen.

 

Zum Umbau:

Das FahrzeugDas FahrzeugUmgebaut wurde mein Vento aus dem Jahre 1996. Ja die alte Schüssel – zum Zeitpunkt der Umrüstung in einem guten Zustand, technisch wie optisch – jetzt ebenso.

 

Der 1,8er Motor besitzt eine einfache Zentraleinspritzung weswegen hier eine geregelte Venturi-Anlage des Herstellers BRC (BRC Just) einzog. Das ist die simpelste LPG-Anlagentechnik, leider auch die mit dem höchsten Mehrverbrauch. Dafür aber preiswert und mit geringen Aufwand einzubauen. Die Umrüstung habe ich in Oberschlesien vornehmen lassen, das hat mich 2500z? gekostet (=608€). Mit dabei waren auch zwei Adapter, ein Dish und ein ACME. Ich komme später darauf zurück.

 

Die ganze Sache benötigte noch ein Abgasgutachten (150€) und musste dem TÜV vorgeführt werden (165€), nicht zu Vergessen die Änderung der Fahrzeugpapiere (In die TÜV-Gebühren mit eingerechnet).

 

Der Vollständigkeit halber rechne ich noch die Fahrtkosten mit rein, obwohl ich das eigentlich mit dem Besuch mehrer Verwandten kombiniert habe und von daher so nicht sehe. (+90€)

 

Wären also 1013€ für alles was zur Umrüstung nötig wäre. Wie viel das ganze hier in Deutschland kosten würde, das weiß ich nicht. Habe erst gar nicht gefragt, da ich sowieso rüber fahren wollte. Ich schätze so zwischen 1200-1700€, müsste man genauer erfragen.

 

Das Tanken:

Ein gern angeführtes Argument gegen LPG sei das Tankstellennetz. Mag regional vielleicht noch zutreffend sein, wobei ich bisher auf all meinen Fahrten keine Schwierigkeiten hatte ein LPG Tankstelle zu finden. Das Tankstellennetz in Deutschland besitzt (Laut www.gas-tankstellen.de) 6688 betriebsbereite Tankstellen. Fürs Finden der LPG-Säulen gibt es mehrere Websiten, Routenplaner und Apps; auch auf den Autobahnen sind diese ausgeschildert.

 

Zum Tanken wird zunächst von Hand der Adapter in den Einfüllstutzen geschraubt, danach die Füllpistole auf den Adapter befestigt und arretiert. Der Füllvorgang wird nicht an der Zapfpistole gesteuert, sondern (In D) über einen Totmanntaster an der Säule. Das ist recht nervig, weil dieser über die gesamte Dauer gedrückt werden muss. Seis drum, es gibt schlimmeres für mich.

 

Je nach Tankgröße und Durchmesser der Zuflussleitung zu diesem kann das ganze recht schnell oder auch recht langsam von statten gehen. Es hängt auch von der Tankstelle ab, ich hatte manche gehabt da schien das ganze in Zeitlupe zu laufen.

GasfüllstutzenGasfüllstutzen

Vorteilhaft: Der Kraftstoffpreis schwankt nicht täglich wie bei Benzin. Dieser bleibt über mehrere Wochen, manchmal auch Monate konstant. Es gibt allerdings starke regionale Unterschiede, teilweise auch schon in einer Stadt.

 

Nachteilhaft: Bei längeren Strecken sollte man schon schauen wo die nächsten LPG-Tankmöglichkeiten sich entlang der Route befinden. Nicht alle haben dauerhaft geöffnet, auch im Ausland kann es anders aussehen.

 

Der Fahrbetrieb:

Beim Fahren merke ich damals wie heute keinen Unterschied. Das Fahrzeug fährt wie bisher, ich kann keine Leistungsminderung spüren. Es soll eine Leistungsminderung allein durch die Venturidüse entstehen, bewegt sich wohl im einstelligen kW-Bereich.

 

Am Zündzeitpunkt wurde nichts geändert, der blieb unverändert, obwohl man den aufgrund der höheren Klopffestigkeit theoretisch früher stellen könnte. Eine Klopfregelung besitzt dieser Motor nicht – LowTech Konstruktion.

 

Der Motor startet auf Benzin und beim Verstreichen von 20s und einer Drehzahl höher als 2.000 1/min stellt die Anlage automatisch auf Gasbetrieb um. Man kann bei warmen Außentemperaturen auch direkt auf Gas starten, dazu einfach den Schalter umlegen und es entsteht keinerlei Benzinverbrauch. Der Verbrauch an Startbenzin lässt sich über die gesamte Zeit mit ca. 0,15l/100km beziffern. Im Winter höher, wo den größten Einfluss die Standheizung hat. Deswegen habe ich diesen Zeitraum nicht einberechnet.

 

Der Verbrauch muss allein aus Sicht der Thermodynamik um ~20% ansteigen. In der Praxis sieht es etwas anders aus:

Landstraße: ~6,4l E10 zu 7,8l LPG sind 22% Abweichung

Stadt: ~9,5l E10 zu 11,7l LPG sind 23% Abweichung

Autobahn: ~6,8l E10 zu 8,9l LPG sind 31% Abweichung

(Diese Werte sind Mittelwerte die sich aus meinen Aufzeichnungen ergeben)

 

Im Mittel habe ich also mit 25% Mehrverbrauch, bedingt durch die Venturitechnik, zu rechnen.

 

Der Unterhalt:

Kommen wir nun zum eigentlichen Teil, was bleibt unterm Strich übrig. Deswegen wird ja eine LPG-Anlage nachgerüstet. An den Beiträgen für Kfz-Steuer und Versicherung ändert sich nichts.

 

Stichpunkt Wartung: Die Auslagen für die zweijährliche Hauptuntersuchung wird um 20€ teurer, da nun auch eine GWP (Gasanlagewiederholungsprüfung) nötig wird. Ferner musste der Wechselintervall für die serienmäßigen Zündkerzen von 60tkm auf 40-45tkm herabgesetzt werden, bedingt durch den stärkeren Verschleiss der Kerzen im Gasbetrieb. Kostenpunkt 4 Zündkerzen für diesen Wagen: 16€

Alle 20tkm schreibt BRC den Wechsel des Gasfilters vor. Als ich dann hierzulande bei einem Umrüster vorfuhr, winkte dieser ab und meinte ich kann das problemlos auf das doppelte ausdehnen. Also fuhr ich nach 40tkm vor und wurde ernüchtert. Der Filterwechsel kostete 15€ und es kam ein kaum verschmutzter Filter heraus - ich werde das Intervall weiter ausdehnen.

 

Mehr ist nicht zu beachten, zumindest hat mich der Umrüster in PL über keine weiteren Besonderheiten informiert. Probleme mit der Gasanlage oder dem Motor bedingt durchs Gas hatte ich bisher keine. Die Anlage lief seit Einbau immer problemlos.

 

Verbrauch: Dazu hatte ich mich bereits vorher geäußert, im Mittel seit Umrüstung liege ich bei 8,57l LPG/100km. Wäre also ~6,86l E10.

 

Meine Auswertungen ergeben einen mittleren LPG-Preis von 0,712€ und einen mittleren Benzinpreis von 1,405€ seit Zeitpunkt der Umrüstung.

 

Auf die 50268km seither heißt das:

502,68*6,86l*1,405€= 4845€

502,68*8,57l*0,712€=3067€

 

Hinzu kommt das Startbenzin:

502,68*0,15l*1,405€=106€

 

Gespart habe ich also durch die Verwendung von LPG über diese Distanz 1672€.

 

Welche Auslagen hatte ich in dieser Zeit wegen dem Gas?

Einbau der Gasanlage: 1013€

Gaswiederholungsprüfung: 20€

Wechsel Gasfilter: 15€

Vorzeitiger Zündkerzentausch: 15€*

 

Summe: 1063€

 

Letztendlich habe ich somit seit Umrüstung 609€ mehr in der Tasche.

Und es wird mit der Zeit immer mehr. Zugegeben: Ich fahre für eine LPG-Nutzer eigentlich auch recht wenig (20tkm/a). Liegt daran, dass ich noch andere Fahrzeuge habe.

 

Treibstoffkosten pro 100km derzeit:

8,57l LPG (0,56€/l) und 0,15l E10 (1,32€/l): 5,00€

6,86l E10 (1,32€/l): 9,06€

 

*Das ist jetzt so nicht korrekt. Bedingt durch den LPG-Betrieb wird das Wechselintervall herabgesetzt, wechseln muss man sie aber auch bei Benzinbetrieb. Bei Benzin werden alle 60tkm die 15€ fällig, bei LPG werden sie ca. alle 40tkm fällig. Macht also 2,50€ pro 10tkm auf Benzin und 3,75€ pro 10tkm auf LPG. Ich beachte das jetzt aber nicht, weil ich zum Filterwechsel zum lokalen Umrüster fahren musste, zum TÜV zwecks Abnahme und zur Zulassungstselle wegen der Änderung der Papiere usw. . Auf den Cent genau wird man es sowieso nicht berechnen können.

 

Fazit:

LPG ist eine Alternative für den Vielfahrer oder denjenigen, der sein Auto lange halten möchte. Das Netz ist ausgebaut, die Technik ist nicht seit gestern auf dem Markt, sondern bereits hundertausende-, wenn nicht gar millionenfach eingebaut. Meiner Meinung nach steht und fällt das alles mit dem Umrüster. Von Anfang an sauber eingebaut und konfiguriert und das Potential für möglichen Ärger ist sehr gering. Natürlich darf man das Auto nicht aus dem Fokus verlieren. Direkteinspritzung macht die Umrüstung aufwändiger (Nicht unmöglich), auch muss man die Gasfestigkeit der Motoren beachten. Dazu äußere ich mich hier nicht, das würde viel zu weit gehen. Der Artikel ist sowieso umfangreicher als angedacht.

 

Natürlich muss auch manche Nachteile in Kauf nehmen, wie dem, dass man eben auf Platz im Fahrzeug verzichten muss (Ich habe zwar einen Radmuldentank, aber dadurch auch kein Reserverad mehr), zusätzliche Technik einzieht (Das birgt zusätzliche Fehlerquellen) und längere Strecken vorher bezüglich Gasverfügbarkeit gecheckt werden müssen (Nicht alle Gastankstellen haben sonntags oder 24h geöffnet, manches sind auch nur Automatentankstellen). Vor allem in Bezug auf das Ausland, so sind z.b. in Schweden oder Dänemark nur wenige Gastankstellen verfügbar. In den meisten Ländern sieht es jedoch gut aus.

 

Es muss also jeder für sich selbst entscheiden, was ihm lieber ist. Ich hoffe meine Erfahrungen möglichst neutral wiedergegeben zu haben.

 

Als Schmankerl noch der Vergleich mit dem Diesel, hier mal der 90PS TDI im Vento:

Mittelwert im Spritmonitor 5,05l/100km zu 1,20€/l: 6,06€.

 

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Ergänzung von rpalmer am Fri Feb 27 14:21:54 CET 2015

Das braune Kabel da am Motor ist eine zusätzliche Masse. Die Venturianlage wird vom Lambdasignal geführt. Massebezug an der Batterie führt zu Spannungsverlusten von 0,3V. Das kann beim Lambdasignal verdammt viel ausmachen, deswegen Massebezug über den Motorblock und diese Baustelle ist abgearbeitet.

Fri Feb 27 13:52:29 CET 2015    |    Trennschleifer51433

Ich habe auch Autogas und möchte es nicht missen bzw. habe mir mein Auto zielgerichtet als LPG gekauft.

Bei mir ist eine Prins verbaut.

Im normalen Fahrbetrieb merke ich keinen Leistungsabfall. Gerade zur Anfangszeit, als ich das Auto noch "binär" gefahren bin und beispielsweise Vertreter-A6-2,0TDI in den Luftfilter gesaugt habe, oder bei längeren Bergetappen, merk(t)e ich die Mehrleistung im Benzinbetrieb bei Beschleunigen schon.

Mehrverbrauch kann ich nicht feststellen, weil mein Fahrprofil zu wenige Konstanten hat. Alleine das Multimedia-Navi mit seiner Festplatte oder das Klimagerät verbraucht schon mehr Sprit als vermutlich an Mehrverbrauch meßbar wäre.

Mit Autogas ist mein Verhältnis zu Fahrstrecken aber verändert worden. Im Hinblick auf 8-9 Liter Autogas je 100km mache ich mir keine Gedanken mehr darum, ob sich eine Strecke lohnt. Es wird einfach vollgetankt und losgefahren. Wirtschaftlich freilich ein totaler Selbstbetrug.

 

Das Tankstellennetz ist m. E. in Süddeutschland sehr gut. Man muß halt ein wenig darauf achten, eine hochwertige Mischung zu bekommen. Anhand Preisgestaltung (zuuu billig), Erfahrung (2010, Aral 95/5) und nach Möglichkeit einer Sichtung der Zuliefererlogos geht es ganz gut.

 

Wie auch beim reinen Benzinbetrieb übersteigt der Gasverbrauch die Verbrauchsangaben des Autoherstellers bei normaler Fahrweise praktisch nicht.

Fri Feb 27 15:00:32 CET 2015    |    rpalmer

Das habe ich so bisher nie beobachtet, liegt aber auch daran, dass ich selten dem Auto Volllast abverlange bzw. das Pedal voll durchdrücke.

Schalte meistens bei 2.000 Touren hoch und lasse sooft wie es geht den Kahn rollen.

Allerdings rechne ich selber auch nicht mehr nach, ob es sich lohnt oder nicht, da bin ich wie du: Gas rein und los gehts.

Habe nur jetzt mal eine Bilanz gezogen.

 

95/5 ist mir bisher selten in den Tank gekommen, dafür merkte man aber gleich den Mehrverbrauch beim nächsten Tanken.

Scheint hier aber eh wenig los zu sein - womöglich interessierts die meisten nicht.

Fri Feb 27 15:34:10 CET 2015    |    cng-lpg

Eine BRC Just hatte ich auch mal, die kam incl. allem Drum und Dran 1.100 €. Eine andere Venturi hatte mich damals 1.200 € gekostet. Das ist aber schon rund 7 Jahre her. Die nächsten beiden Anlagen waren 2008 und 2009 jeweils eine sequenzielle Prins VSI mit Flashlube, einmal für 2.100 € und einmal für 1.500 €.

 

Die knapp über 1.000 € sind für den Abstand zum Umrüster bei evtl. Nachregelung doch zu teuer.

 

Eine gesund eingestellte Venturi sollte in Litern gemessen etwa 20 bis 25 % mehr als im Benzinbetrieb verbrauchen. Bei einer sequentiellen Anlage reichen so um die 15 % aus. Diesen Nachteil gleicht die Venturi aber locker wieder aus, denn sie braucht eigentlich gar kein Startbenzin! Man kann mit einer Venturi problemlos und gefahrlos direkt mit LPG losfahren.

 

Bei mir ging das so: Einsteigen, anlassen, anschnallen, auf Gas umschalten und dann losfahren. Das Umschalten passierte bei 1.500 bis 1.700 U/min. Es war einfach eine Mindestdrehzahl und keine Mindesttemperatur programmiert. Zum Umschalten hat man also einfach kurz das Gaspedal angetippt und es wurde umgeschaltet.

 

Ich bin ein Freund der simplen, aber genau deshalb zuverlässigen und robusten Venturi-Anlagen. Bis Euro II oder D3 (D3, nicht Euro III) sind Venturi-Anlagen möglich. Ich muß mal sehen, wie gut mein altes Saab Cabrio in der Substanz ist. Gut möglich, daß das auch noch eine LPG-Anlage bekommt. Das lohnt sich bei fast jedem Auto, das noch mindestens drei Jahre hält.

 

 

Gruß Michael

Fri Feb 27 16:10:50 CET 2015    |    Käfer1500

guter, sachlicher Bericht!

Fri Feb 27 17:53:52 CET 2015    |    Gerry08

Also meine Versicherung ist durch den Umbau deutlich günstiger geworden - frag doch mal nach!

Fri Feb 27 19:05:59 CET 2015    |    där kapitän

Bei meinen beiden bisherigen Gasern hat sich das mit der Vers.-prämie nicht geändert. Aber nachfragen kostet nichts, das kann beim nächsten Versicherer schon anders sein.

 

cheerio

Fri Feb 27 20:50:22 CET 2015    |    cng-lpg

So einen Rabatt wird es kaum geben - eher im Gegenteil! LPG-Fahrzeuge werden wie die billigen Benziner versichert. Die anderen Vielfahrerautos, also die Modelle mit Diesel-Motor kosten in der Regel deutlich mehr Prämie. Also kommt man mit LPG streng genommen bereits zu gut weg. Aber es sind eben doch zu wenig LPG-Fahrzeuge unterwegs, als daß sich eine eigene Klasse für die Versicherer lohne würde.

 

Trotzdem muß man nicht unbedingt bei den Versicherern schlafende Hunde wecken.

 

 

Gruß Michael

Fri Feb 27 22:15:17 CET 2015    |    remarque4711

Schöner Bericht, auch mit Deinen Verbrauchsdaten. Ich führe auch Buch, habe aber noch nie weder den Gas- noch den Benzinverbrauch ausgerechnet.

 

Ich wünsche Dir weiter viel Spaß beim Gasen. Pfleg den Vento gut und er wird es Dir Danken.

 

Zitat:

So einen Rabatt wird es kaum geben - eher im Gegenteil!

So einen Rabatt gibts bei der ADAC-Versicherung, 10%.

Sat Feb 28 00:01:15 CET 2015    |    Rostlöser43889

interessanter, guter bericht. danke!

Sat Feb 28 00:12:00 CET 2015    |    rpalmer

Bei der WGV scheint es sowas nicht zu geben, kann im Online Beitragsrechner nichts finden wo danach gefragt wird.

Von einer Anfrage verspreche ich mir nicht viel, dennoch stelle ich sie.

 

@cng-lpg: Ich habe es ja nicht gemacht um etwas zu sparen, sondern weil ich schon drüben war. Fahre regelmäßig dorthin, da noch einige Teile der Familie verblieben sind und nicht nach '45 geflüchtet sind. Ich war dort, habe bei einem Umrüster gefragt und er sagte, es würde kein Problem darstellen und 1, höchstens 2 Tage dauern. Dann habe ich es eben gleich dort machen lassen und in D gar nicht erst gefragt, wozu auch, wenn es bereits umgebaut war. Nachabstimmungen waren glücklicherweise keine fällig.

 

Gasstarts sind möglich, mache ich auch bei warmen Wetter. Bei kälterem, so unter, na grob 10°C aber nicht.

Davon riet mir der Umrüster ab und im damaligen Thread hier auf MT war der Tenor auch eher, dass ich es lassen soll. Hier mal ein Zitat daraus:

 

Zitat:

Mit dieser Anlage kann zwar schoin kalt auf Gas gefahren werden, aber die Verdampfermembrane ist dann noch steif und regelt sehr schlecht, wenn der Motor dann noch kalt abgestellt wird, kann es auch mal vorkommen, daß bei stehrendem Motor gas nachgeblasen wird und der Motor dann absäuft!

 

Lass es! Lass es so wie es ist, damit bist Du besser bedient und manchmal ist es auch billiger, etwas länger auf Benzin zu fahren!

Zitat:

Das grosse Problem im Winter ist einfach, dass du bei einer Venturi durch die halb gefrorene Verdampfermembran ein viel zu fettes Gemisch bekommst und nach einem Kaltstart arbeitet die Lambdasonde nicht - regelt also kein Step-Motor nach.

 

Somit schluckt er locker auch mal das Doppelte an Gas im Kaltstartbetrieb.

 

Dann wirds unwirtschaftlich und es schädigt den Verdampfer auf Dauer.

 

Im Sommer hingegen ist das bei ausreichend grossem Verdampfer kein Thema.

@ Käfer1500: Danke, wollte einfach meine Erfahrungen mit Gas schildern. Was nützt es da, wenn ich das irgendwie schönfärbe oder schlechtrede.

 

@remarque4711: Ich führe für alle meine Fahrzeuge eine Excel-Tabelle, bzw. früher ein kleines Buch, wo ich mir immer den Verbrauch, Inspektionen usw. notiert und ausgerechnet habe. So kann man sogar erkennen, wenn etwas mit dem Wagen nicht stimmt, wie seinerzeit eine träge Lambdasonde durch die minimal, aber stetig steigenden Verbrauchswerte. Großartig gepflegt wie manche hier im Pflegeforum wird das Fahrzeug nicht. Einmal im Jahr maschinelle Politur, 3-4 mal im Jahr einen Hartwachsauftrag, Innen und Außenreinigung so 4-6 Wochen. Und vor jedem Winter eine zusätzliche dünne Schicht Hohlraumwachs auf den gesamten Unterboden, Achsen, Bremsleitungen, Radhäuser usw.. Die Dinger können rosten wie sonstwas, kein Vergleich zum Jetta II. Und die üblichen Wartungsintervalle.

Sat Feb 28 08:58:14 CET 2015    |    Achsmanschette51801

Mit Autogas oder LPG habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Zuerst hatte ich eine Venturi im Mazda 121 DB und jetzt seit etwa 120.000 km eine flüssigeinspritzende im Volvo V40 T4.

Gerade bei dem Volvo stand eigentlich schon weit vor Kauf fest: ich will mit LPG fahren. Also habe ich gleich ein Auto gesucht, das neben einigen anderen zu erfüllenden Kriterien auch gasfest sein mußte.

Jetzt eben 120.000 km später sind meine gesamten Kraftstoffkosten damit noch immer vierstellig, obwohl ich nicht unbedingt sehr sparend fahre und zudem im Jahresurlaub einen Wohnwagen ziehe.

 

Danke auch für Deinen schönen Bericht.

Sat Feb 28 09:31:06 CET 2015    |    cng-lpg

Mir haben zwei verschiedene Umrüster unabhängig voneinander zum schnellen Umschalten geraten und der Motorlauf war kalt nicht vom warmen Zustand zu unterscheiden. Keine Regelprobleme, gar nichts. Selbst bei strengem Frost mit zweistelligen Minusgraden liefen die Motoren auch auf Gas sofort ganz sauber rund, und nahmen das Gas völlig normal an. Das erste Venturi-Auto habe ich irgendwas zwischen 35.000 und 40.000 km gefahren - und er lief am letzten Tag so perfekt, wie am ersten. Den zweiten Wagen hatte ich schneller verkauft, weil sich das Stufenheck als äußerst unpraktisch erwies.

 

Aber mal eine andere Sache: Ich habe einige Zeit (über knapp 9.000 km) bei meinem Citroën Picasso mal eine kontinuierliche Vergleichsrechnung auf Spritmonitor gemacht. Das funktionierte so: Ich habe bei jedem LPG-Tankvorgang den gerade geltenden Benzin- und Dieselpreis notiert. Dann habe ich zusätzlich zum LPG-Verbrauch die Verbräuche zweier fiktiver Vergleichsfahrzeuge eingetragen. Ich habe also beim Vergleichsbenziner den theoretischen Verbrauch eingetragen und kam so auf die Kraftstoffkosten, die ich beim Benziner gehabt hätte. Beim Diesel habe ich anhand der bei Spritmonitor eingetragenen Diesel den Durchschnittsverbrauch genommen und dann ebenfalls die Kraftstoffkosten ermittelt.

 

Auf diese Methode habe ich sehr genaue Vergleichswerte gehabt, die genau meinem persönlichen Verhältnissen entsprachen, also die jeweiligen Tagespreise von Benzin und Diesel berücksichtigt haben. Bei Kraftstoffkosten von ca. 5,30 € auf 100 km für LPG und Startbenzin hätte ich für den Benziner Kraftstoffkosten von ca. 8,90 auf 100 km gehabt, beim Diesel wären es ca. 6,30 € gewesen (es ist einige Jahre her, heute wären die Summen viel höher).

 

Ich weiß daher, daß der Benziner im Unterhalt das teuerste Auto ist, der Diesel ist günstiger, das LPG-Fahrzeug ist am wirtschaftlichsten. Wobei ich auch die Anschaffungskosten und den Zeitwert am Ende meiner Nutzungsdauer berücksichtigt habe. Der Kostenvorteil ist da, aber er ist nicht allzu groß.

 

Ich bin weiter ein Fan von LPG, weiß inzwischen aber, daß die Unterhaltskosten vom Benziner, Diesel und dem LPG-Auto gar nicht so weit auseinander liegen. Bei viel Anhängerbetrieb würde ich wegen der häufigen Vollast eher einen Diesel als ein LPG-Fahrzeug wählen. Da sollte einem die Betriebssicherheit einen kleinen Aufschlag wert sein.

 

Übrigens lag ich mit den preiswerten und sparsamen Autos günstiger! Mit dem Twingo mit der BRC Just Venturi-Anlage und dem Fiat 600, den ich nach einer Einfahrzeit von 5.000 km als Neuwagen mit einer Prins VSI ausrüsten ließ, war die effektive Einsparung größer als z. B. beim Xsara Picasso, der ebenfalls eine Prins VSI hatte. Die aber beim Einbau deutlich teurer war.

 

Trotzdem überlege ich durchaus, mein Saab Cabrio mit einer Venturi ausrüsten zu lassen. Bei Berücksichtigung des Fahrzeugwertes könnte man die Umrüstkosten in weniger als 20.000 km wieder reinfahren. Ich weiß nur momentan nicht, wie viel ich den Wagen fahren werde. Es kann gut sein, daß ich diesen Youngtimer als Spaßauto schone und mir einen billigeren Wagen als Alltagsschlampe hinstelle.

 

Da ich auf Stellensuche bin (ich habe nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall seit April 2013 nicht mehr gearbeitet), ist es durchaus möglich, daß ich bald wieder ein Firmenfahrzeug haben werde. Auch dann würde das Cabrio zu wenig gefahren, um einen Umbau zu rechtfertigen.

 

Kaisern mer mal...

 

 

Gruß Michael

Sat Feb 28 09:35:47 CET 2015    |    cng-lpg

P.S.: Da ich meehsters Beitrag noch nicht gelesen hatte, als ich meinen schrieb: Je mehr man fährt, desto mehr rechnet sich LPG. Und in den letzten Jahren mit den hohen Spritpreisen mehr als vor einigen Jahren. Bei ihren Kilometern hat sie es mit LPG im Schweden ganz sicher richtig gemacht. Trotz Anhänger.

Sat Feb 28 11:38:56 CET 2015    |    Dynamix

Interessanter Bericht! Mein Caprice hatte bei Kauf bereits eine Gasanlage drin. Es handelt sich dabei um eine Venturi Anlage von BRC. Läuft bisher ganz gut! Ich müsste mal eine Verbrauchsfahrt auf Benzin machen. Auf Gas bin ich immer so mit 13 Litern dabei, wobei ich es auch schon mal auf ziemlich genau 11 geschafft habe. Keine Ahnung wieviel Mehrverbrauch die Anlage produziert. Bisher ging ich immer von ca. 15 % aus was sich auch, wenn ich die Differenz mal runterrechne, mit den Werksangaben deckt.

Mon May 30 21:46:13 CEST 2016    |    Trackback

Kommentiert auf: VW Golf 3:

 

Kurze Vorstellung meiner neuen Sparbüchse , VW Vento aus 12/97 !

 

[...] 20.700km/a mit Benzin: 2200€

Und mit Gas: 1056€

 

Diff: 1144€

 

Überlge dir das...

 

 

Hier meine Erfahrung:

http://www.motor-talk.de/.../autogas-das-fazit-t5222578.html

 

http://www.motor-talk.de/.../es-geht-noch-billiger-t4219907.html

[...]

 

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