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Life´s Stuff

....der Lesestoff aus unserem täglichen Autofahrer Leben!

Sun Sep 12 19:50:58 CEST 2010    |    Mephisto735    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: Feierabend, Freundlichkeit, Rücksicht, Straßenverkehr, StVo, Wochenende, zu Hause

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Kennt Ihr das auch, es ist Freitag und ihr freut euch aufs Wochenende? Die Arbeit geschafft und ab geht’s nach Hause. Eigentlich völlig stressfrei und voller Vorfreude auf paar freie Tage. Man setzt sich ins Auto, hat die Ruhe weg und bemüht sich um rücksichtsvolles Fahren.

Neulich freitags ging es mir erst so. Als ich los fuhr, kam es gleich das erste mal knüppeldick. Ich wollte unseren Firmenhof verlassen, wie ich sah, dass zwei Frauen älteren Semesters ein Pläuschen hielten. Freundlich stieg ich aus und fragte, ob die Damen denn etwas zur Seite gehen würden, da ich hier gern raus fahren möchte. Die Antwort darauf: „Junger Mann, haben Sie doch etwas Geduld, sie sehen doch wir unterhalten uns nur kurz“ …Aha kurz unterhalten - dachte ich. Okay ich wartete. Dachte mir nur, wo denn das Problem wäre mich einfach nur kurz durch zulassen? Schon ein wenig gefrustet, aber immer noch freudig dem Wochenende gegenüberstehend, fuhr ich weiter. Doch schwups gab es wieder Ärger. Ein Radfahrer vor mir, in einer Einbahnstraße wo rechts ein Radweg zur Verfügung steht. Es prodelte leicht in mir, weil der Fahrradfahrer keinen Anschein machte die Spur zu räumen. Ich entschloss mich zu hupen! Der Radfahrer hielt an, drehte sich um, schimpfte mir unverständlich entgegen und fragte, was ich mir denn erlauben würde, ob denn die Straße nur für mich da sei? In diesem Falle war sie das, da ja der Radweg rechts zur Verfügung stand. Nun, mir blieb ja nichts anderes übrig, als völlig genervt weiter zu fahren. Mittlerweile wollte ich einfach nur noch aus dem Auto aussteigen und mich auf mein zu Hause freuen. Kurz vorm Ziel, eine mir bekannte Baustellenampel. Ich sah von weiten, wie sie gerade auf gelb sprang. Ich entschloss mich langsamer zu fahren, weil ich nicht noch im letzten Moment über die Gelbphase hinweg huschen wollte. Ich hätte es wohl noch geschafft. So stand ich wenige Meter vor zu Hause, mit Blick auf der Ampel. Ich schaute in den Rückspiegel, sah einen jungen Kerl, mit seinem frisierten „Karren“, wild gestikulieren. Ich fragte mich nur, was ist da los? Er kurbelte sein Fenster runter und motzte, was ich mir denn gedacht habe, in einer dunkelgelb Phase nicht noch drüber zu fahren. Ich griff mir an den Kopf und ließ den Fahrer einfach nur reden. Schließlich war ja kurz darauf zu Hause. Erholung….Fehlanzeige! Nach 2 Stunden Fahrzeit, habe ich mehr Frust geschoben, als manchmal eine ganze Arbeitswoche nicht.

 

 

Kennt ihr auch solche Situationen? Nicht immer der Autofahrer ist der „Böse“, auch andere Verkehrsteilnehmer missachten mutwillig Regeln im Straßenverkehr und den respektvollen Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern.


Sun Sep 12 19:59:49 CEST 2010    |    scirocco2008

Übrigens sollen laut Statistik Freitag die meisten Unfälle passieren.

Sun Sep 12 20:15:13 CEST 2010    |    Achsmanschette134440

Ich hatte so eine Situation gestern auf der A3. Zuvor bin ich völlig stressfrei knapp 230km gefahren und auch keine Probleme gehabt, da alles wirklich flüssig lief. Und dann bin ich mehrere Kilometer hinter einem Passat Variant aus den Niederlanden hergefahren. Dieser hat die anderen Fahrzeuge relativ zügig überholt und ich konnte schön entspannt hinterherfahren.

So ging es über ca. 10-15 Km bis ein Jaguar XK ( eventuell R) aufschloss und auch zuerst sehr viel Abstand hielt. Als der Verkehr dichter wurde und das Überholen nicht mehr so zügig vonstatten ging, regte sich der Jaguar-Fahrer anscheinend immer mehr auf, was man aber noch nicht bemerken konnte, da der Abstand immer noch um die 100m betrug und ich konnte ja auch nicht schneller fahren, da der Passat vor mir war.

Und als der Passat dann nach rechts gewechselt war und ich gerade beschleunigen wollte, setzte sich der Jaguar urplötzlich neben mich und der ältere Herr gestikulierte wild und meinte wohl, dass ich ihn bewusst die ganze Zeit nicht vorbeigelassen habe, obwohl ich vorher nicht schneller fahren konnte. Daraufhin bremste er, ich wechselte nach rechts und er hat mich mit voller Beschleunigung überholt.

 

Danach hatte ich eigentlich auch keine Lust mehr aufs Autofahren, aber die Nordschleife hat nun mal gerufen :D

Sun Sep 12 23:01:59 CEST 2010    |    Qnkel

Entschuldigung, aber was intressieren mich andere, die sich aufregen?? Sollen se doch... ich probiere rücksichtsvoll aber trotzdem so zu fahren, dass ich ankomme.

 

Bei den Frauen auf dem Gelände hätt ich so lang gehupt oder Motor hoch gedreht bis sie weggegangen wären, weil sie sich nicht mehr verstehen... man muss sich nur dezent zu helfen wissen.

Sun Sep 12 23:11:53 CEST 2010    |    Reifenfüller136376

Wenn man gut drauf ist, die Idioten Verkehrsroudies einfach fahren lassen.

Mittlerweile sehe ich das sehr entspannt und konnte mir das Lächeln nicht verkneifen, als ich 2 dieser Roudies nach kurzer Zeit wieder locker überholt habe. Ersterer hat einen Mercedes geküsst, der wohl auch bei gelb lieber gebremst hat und Zweiterer wurde von der Polizei rausgewunken.

 

Solche Vorfälle belohnen einen immer wieder für rücksichtsvolles Fahren. Mal davon ab, dass der Wagen 15% weniger verbraucht als bei agressiver Fahrweise.

Sun Sep 12 23:16:41 CEST 2010    |    Mephisto735

Es nervt mich einfach, wenn ich mich um Rücksicht bemühe, aber im Gegenzug einen Verbalen A****tritt dafür bekomme. Denn genau diese Leute beschweren sich im Nachhinein über den idotischen Fahrer.

 

@Onkel

Meinst du es macht einen guten Eindruck auf den Firmengelände den Firmenwagen hoch zudrehen und ein Hupkonzert zu veranstalten. :D:D Drüber nachgedacht habe ich natürlich! Und ich bin jetzt noch zornig:mad:

Tue Sep 14 10:13:41 CEST 2010    |    twindance

Mephisto - Deinen Ärger kann ich nachvollziehen, aber Du hast einfach Pech gehabt, dass die Ignoranten dummerweise im Bündel auftraten. Und wenn die Frusttoleranzschwelle langsam gegen Null geht, ist der Tag so richtig verdorben. Nur darf ich auch mal eine Lanze für die ganz überwiegende Anzahl der rücksichtsvollen und zuvorkommenden Verkehrsteilnehmer brechen. Wie häufig bügeln Andere mit einem Lächeln oder einer verstehenden Handbewegung Eure/auch MEINE Fehler aus!? Ich bin häufig mit dem Motorrad unterwegs, schrubbe reichlich Kilometer mit meinen Beauties und muss/darf behaupten, die meisten PKW-Treiber sehen dem Treiben des Bikers wohlwollend zu.

Beispiele, worüber sich der Biker freut?

-Da wird die Bahn links kurz frei gemacht, wenn die Große mit 230 Sachen angesegelt kommt. Selbst im dichteren Verkehr - liebe PKW´ler, nur ganz kurz Platz gemacht und der Biker ist vorbei, ehe ein weiterer PKW ebenfalls aufläuft.

-Überhaupt, die Beschleunigung des Bikes wird schwer unterschätzt - Stichwort Gewichts-Leistungverhältnis. Meine kleine Knubbel mit 70! PS wiegt mit mir im vollen Ornat 280kg, ergo 4kg/PS, die große Tausender kommt auf 2,8kg/PS. PKW mit 1,5 Tonnen Kampfgewicht müsste also 400PS respektive 500 PS mindestens mobilisieren - und da lassen wir mal das Masseträgheitsmoment der Einfachheit halber außen vor.

-Nun versteht Ihr auch, warum Biker an für Euch unmöglichen Stellen überholen - für den PKW nie machbar, mit dem Bike eine völllig unspektakuläre und alltägliche Aktion. Dazu kommt noch die wesentlich bessere Übersicht durch die erhöhte Sitzposition - also bitte nicht gefrustet sein, wenn so ein "Irrer" vorbeizieht.

-Gern genommener Anlass für Frust - das Vorbeimogeln des Bikers an Ampel/Stau. Rein rechtlich habt Ihr recht, ich geb es zu. Doch was stört eigentlich dran - so lange der Biker selbstverständlich die Sache sicher und rücksichtsvoll ohne Gefahr für Spiegel und Türen der PKW durchzieht. Amplel grün - der Bub ist weg, ehe Ihr den PKW wirklich bewegt. Und weiter hinten freut sich einer Eurer Brüder, weil ER noch mit bei Grün durchrutscht. Und im Stau ist es mit dem Bike nicht wirklich lustig - der Biker schwitzt im Stand wie Tier oder wird kladernass im Regen. Manche Bikes sind allein luftgekühlt - da besteht gar die Gefahr des Hitzetodes des Antriebs.

-Richtig fies ist das noch immer zu beobachtende Phänomen des "Ausbremsens". Bitte, bitte, bitte, lasst es! Profis schaffen es unter TESTBEDINGUNGEN mit modernen Bremsanlagen mal eben, Bremswege zu generieren, die jeder Opa im Corsa 1,2i auf den Asphalt zaubert. Stellt Euch den Super-Gau vor - Guido Gaskrank mit der neuen Tausender pfeilt über die Bahn und trifft auf den pensionierten Oberstudienrat Willi Wackeldackel auf Ausfahrt mit Gemahlin. Von pädagogischen Altlasten nicht ganz frei, im Bestreben, auf den jugendlichen Tunichtgut erzieherisch einzuwirken und auf Sicherheitsabstand und gemäßigtes Tempo im Sinne der heiligen StVO einzuwirken, betätigt der wohlmeinende Bürger die Bremse. Gerade in dem Moment, in dem Guido Gaskrank den Hahn spannt, da der alte Sack vor ihm ja jetzt mal wirklich Raum geben könnte, dem werden wir mal richtig auf die Pelle rücken.  Nur Phantasie? Nein, traurige wahre Begebenheiten von in Heckscheiben sterbenden Motorradfahrern.

 

Aber wie gesagt, meistens gehen die unterschiedlichen Gruppen wirklich vernünftig miteinander um, dafür herzlichen Dank aus der Motorrad-Fraktion, in der es zugegeben ebenfalls Idioten und Rüpel gibt.

 

Und wenn Ihr einem Biker ein gutes Werk getan habt und er im/ nach dem Überholen das Bein ausstreckt - ES IST SEIN DANK AN EUCH - diese Geste wird oft missverstanden.

 

Auf gutes Miteinander - Twindance

Tue Sep 14 17:31:30 CEST 2010    |    StefanLi

Das ist ja eine schöne Glosse auf ein friedliches Miteinander. Leider kann ich nur Teile davon nachvollziehen und stelle eine Grundfrage:

 

"Wenn Verkehrsegeln das sichere und unfallfreie Miteinander ordnen sollen, warum sind es dann -mit einer besonderen Häufung- gerade die am meisten gefährdetsten Verkehrsteilnehmer, die diese Regeln mit großer Sicherheit brechen?"

 

  • Biker werden schlechter gesehen, mittlerweile fahren einige schon tagtäglich mit Neonumhängen wie Bauarbeiter, und die beliebten TFL beim Auto erhellen auch die Straßen. Leider fahren immer noch einige Biker ohne Licht, warum?
  • Die Frage des mal eben vorbei ziehen auf der BAB ist richtig, aber leider sieht man einige Biker nicht, da sie nach links versetzt am Fahrbahnrand und dicht auffahren = toter Winkel! Das ist wie mit dunklen Fußgängern/Radfahrern in der Nacht. Häufig glauben diese, wenn sie das Auto sehen können, werden sie ebenfalls erkannt.
  • Erst vor einer Woche am Sonntag im HSK selbst erlebt - eine schöne kurvige Landstraße am Hahrstrang. Ich fahre mit 110 km/h (zugegeben - auch zu schnell) und eine Motorradkaravane von über 10 Personen überholt mich. Beim Überholvorgang schätze ich sie auf 140 km/h ein. Das sind 40% zu viel!
  • Das Thema mit dem schlecht oder nicht gesehen werden, bzw. beschleunigen trifft auch auf Einmündungen zu. Jepp - der dort stehende Autofahrer erwartet und schätzt den vorbei fließenden Verkehr, idR. wird auf 70 begrenzt, nicht auf 150 km/h ein. Das Leid hat die Witwe des Bikers.
  • Im Tenor des sehen und gesehen werdens sehe ich auch diese Stau- und Ampelgeschichte. "Queuing" - hinten anstellen - sagt der gesittete Engländer. Warum? Zum Einen begründet mit dem Spruch aus dem Kindergarten "Wer zu erst kommt...." und zum Anderen ist das Durchfahren gefährlich. Im Stau ist die Gasse für Rettungsfahrzeuge, geht schon mal eine Tür auf oder man will mal einen Meter nach rechts oder links ausweichen. In der Stadt ist realistisch nicht genügend Platz für ein Sicheres Durchkommen. Erst vor wenigen Jahren wurde das Rechtsvorbeifahren für Radfahrer erlaubt. Wenn ich eine Standardfahrbahn mit 3 Meter breite nehme und mein Q5schon über 2 Meter hat, wo ist da genug Platz für ein sicheres Fahren von Motorrädern?
  • Insgesamt ist das Zusammenleben von Auto und Motorrad problematisch, da die Möglichkeiten sind abweichen: Beschleunigung, Bremsen, Lenken - da gibt es so gravierende Differenzen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein einseitiges Ausbrechen aus den Regeln für ein Angleichen der Unfall- und Todesraten sorgen.

 

Auch ich bin für ein "herzliches Miteinander", und sehe mich da auch nicht als Ausbremser oder "Oberstudienrat". Solange die Verkehrsregeln aber einseitig ausgelegt und der Biker sich darauf ausruht, dass man auf ihn Rücksicht nehmen soll, wird es IMHO nicht vernünftig klappen.

 

Gruß

 

Stefan

(Wünsche unfallfreie Rückkehr)

Tue Sep 14 17:48:46 CEST 2010    |    Turboschlumpf47734

Dazu fällt mir immer wieder ein "Gutheit ist Dummheit" höre ich allzuoft,aber ich versuche es trotzdem weiter.

Denn es müssen ja einige den Anfang machen,ich weiss es ist schwer aber was lange wehrt wird irgendwann

auch mal Früchte tragen.

Ich fides es bedauerlich das zu diesem Thema kein grösseres Feedback gekommen ist,aber dies spricht in gewisser Weise auch wieder für sich.:rolleyes:

Tue Sep 14 18:49:46 CEST 2010    |    twindance

Ich glaube, ich hab mich etwas missverständlich ausgedrückt. Es soll nicht so sein, dass Biker sich auf Kosten der PKW über ALLE Regeln hinwegsetzen dürfen. Nur einige Situationen sollten herausgearbeitet werden, in denen es den PKW-Fahrer nicht schmerzt, auf seine StVO-konformen Rechte zu verzichten bzw. zu tolerieren, dass es andere Verkehrsteilnehmer tun bzw. sich anders verhalten, als man es selber machen würde.

 

Nur ist es zugegeben wirklich nicht einfach, Dinge zu tolerieren, die man selber nicht kennt. Insofern ist es schade, dass im PKW-Schein nicht mehr die Erlaubnis enthalten ist, 125cm³-Maschinen zu fahren. Vielleicht ergibt sich ja für die Kritiker die Gelegenheit, mal auf ein Bike zu steigen - Ihr werdet begeistert sein - versprochen;).

 

Und mit etwas gutem Willen beider Seiten klappt auch das Miteinander PKW - Bike

Tue Sep 14 19:09:38 CEST 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: Biker-Treff:

 

Rücksichtnahme im Straßenverkehr

 

 

 

www.motor-talk.de/.../...-im-strassenverkehr-fehlanzeige-t2893473.html

 

 

Artikel lesen ...

Tue Sep 14 19:36:07 CEST 2010    |    Schattenparker15858

Man muss als Autofahrer(in) stets darauf gefasst sein, dass Motorräder im Eiltempo näher kommen können - aus der Entfernung sieht man ihnen PS-Zahl und Fahrgeschwindigkeit nicht wirklich an.

Deshalb haben viele Autofahrer damit ein grosses Problem, Beschleunigung und hohe Fahrgeschwindigkeit bei Motorräder richtig einzuschätzen. Daher bietet sich bei einem sich nähernden Motorrad ein etwas längerer Blick an - denn in der Regel reicht ja sonst ein ganz kurzer, um die Situation im Auge zu behalten und somit des Risiko besser abschätzen zu können. Bei einem Bike mit einer ungewohnten Geschwindigkeit sollte man einen Moment länger schauen, da erst dann die Geschwindigkeit richtig eingeschätzt und gefahrenträchtige Situationen vermieden werden können.

 

 

http://www.bmwr1150rt.de/index.php?id=8

 

Gruß

Marie

Tue Sep 14 19:43:30 CEST 2010    |    Achsmanschette51801

Aus meiner Erfahrung kenne ich solche Tage, an denen sich alles gegen mich verschworen zu haben scheint. Aber ich kenne auch durchaus positive Erfahrungen.

Tue Sep 14 19:56:09 CEST 2010    |    Marodeur

@StefanLi:

Zitat:

Biker werden schlechter gesehen, mittlerweile fahren einige schon tagtäglich mit Neonumhängen wie Bauarbeiter, und die beliebten TFL beim Auto erhellen auch die Straßen. Leider fahren immer noch einige Biker ohne Licht, warum?

An sich passiert das höchstens wenn sie es bei älteren Maschinen vergessen oder es kaputt ist. Leider wird auch in neueren Maschinen ein defektes Licht nicht im Cockpit angezeigt. Warum ist mir unverständlich, den einen Schaltkreis könntens auch noch verlöten. :(

Ansonsten gibts z.B. an meiner neuen KTM keinen seperaten Lichtschalter mehr. Zündung an = Licht an. Gibt nur noch Schalter für Fern und Abblendlicht.

So gesehen ist manchmal ein kurzes aufblenden wenn man einen ohne Licht sieht durchaus hilfreich denn oft bekommt man nicht mit das es nicht geht. Danke hierfür schonmal im Vorraus. ;)

 

Ansonsten stimm ich twindance in einem Punkt ganz besonders zu. Als Auto- und Motorradfahrer kennt man meist beide Seiten auch wenn manche die zweite Seite scheinbar verdrängen. ;)

Ich kann mir z.B. gar nicht vorstellen wie ein LKW-Fahrer den Verkehr "erlebt" und so gehts meist auch Autofahrern die ausser Mofa oder 50er nix motorisiertes auf 2 Rädern unterm Hintern hatten. Es ist natürlich utopisch das jeder alle Fahrzeuge mal durchprobiert aber man würde sich wohl freuen wenn so manches schnell geschossene Urteil stecken bleiben würde wenn man nicht beide Seiten kennt. Eben was diese "irren" Überholmanöver betrifft. Man zieht am Kabel, hat neben dem Auto schon 130 drauf und wenn ich danach vom Gas gehe bin ich allein durch die Bremswirkung des Motors ratzfatz wieder auf 100 unten (was leider auch oft unterschätzt wird weshalb man dauernd auf die Bremse treten muss damit das Licht angeht und man den Hintermann nicht im Heck hat). So manches LKW-Manöver das so manchem PKW oder Motorradlenker die Nackenhaare aufstellt ist vermutlich auch ganz rational zu erklären und für die kein großer Akt aber man weis es eben nicht.

 

Diese Unkenntnis untereinander führt wohl oft zu Missverständnissen und Vorurteilen. Autofahrer schimpfen über Motorradfahrer und beide über LKW-Fahrer welcher wiederum über irre Fahrradfahrer meckert weil er selbst seit der Kindheit nicht mehr auf dem Drahtessel gesessen ist.

 

Ich gehe in letzter Zeit jedenfalls bewusst freundlicher mit allen anderen um. Auch trotz aller Beschleunigungsorgien auf 2 Rädern kann man trotzdem freundlich bleiben. Angefangen bei simplen Dingen wie Abstand halten und im Ort (vor allem Abends und Nachts) eben den höchsten Gang nehmen soweit möglich übers reinwinken aus der Nebenstraße in den Kreuzungsstau bis hin zum lächelnden "Grüß Gott" wenn man im Schritttempo unterwegs ist. Ich persönlich finde es tut auch einem selbst gut wenn man trotz aller Hektik einfach mal freundlich bleibt. Probierts einfach mal. Nach dem Ortsausgang versägen kann man gerne ja trotzdem. Aber man kann das auch freundlich machen indem man blinkt, (Seiten)Abstand hält und nicht grad den niedrigsten Gang nimmt der dem Cabriofahrer bei 110 dB das Gehirn wegbläst. ;)

 

In diesem Sinne eine gute Fahrt an alle von 100 kg bis 40-Tonner.

Tue Sep 14 20:11:34 CEST 2010    |    twindance

@Marie - Danke für Deinen Beitrag und den Link - eine schöne kurze Zusammenfassung.

 

@ marodeur - gut geschrieben.

 

Schade, dass es keine grünen Daumen gibt, Ihr habt ihn beide redlich verdient :cool:...

Wed Sep 15 10:29:17 CEST 2010    |    StefanLi

Zitat:

Ich weiss, dass dieser Text eine recht einseitige Sache ist. Ich weiss auch,dass es unter den Motorradfahrern schwarze Schafe gibt, die meinen, einen Schutzengel gepachtet zu haben. Aber das ist die deutliche Minderheit, die nur leider immer auffällt. Tatsache ist, ein Motorradfaher ist immer der Schwächere wenn es eng wird oder es sogar zum Crash kommt.

Es ist ein gutes Anliegen für mehr Tolleranz und Zusammenleben im Straßenverkehr zu werben, entschuldige Mep, wenn ich noch am Rande OT bleibe, und ich zähle mich auch zu denen, die versuchen z.B. den Bikern das Leben etwas leichter zu machen. Leider gehen aber die Beiträge in eine für mich zu diffuse oder einseitige Richtung. Das Zitat oben kommt aus dem Fazit des von Marie verlinkten Artikels. Es beinhaltet aber einen wesentlichen Kern:

 

Der Moppedfahrer ist am Ende der Dumme, er ist der wesentlich empfindlichere und schutzbedürftigere Teilnehmer im Straßenverkehr. Über die harten Regeln hinaus macht es Sinn sich dort gegenseitig zu helfen und auch die weichen Regeln (wie §1 StVO) genau zu beachten. Aber das fällt vielen schwer. Warum nur?

 

Na ja, sagen wir mal folgendes. Wir haben uns gegenseitig Regeln gegeben, die die Schwächeren schützen sollen und uns im Rahmen einer Gleichbehandlung ein Miteinander ermöglicht. Da empfinde ich es schon wie der Dackel, der vom Schwanz gewedelt wird, wenn nun der Schwächere einseitig für sich reklamiert, dass er über den Regeln steht. Es macht doch durchaus Sinn, dass es definierte Höchstgeschwindigkeiten gibt. U.A. haben nämlich schwere Motorradunfälle zwei Hauptmuster: 1. zu schnell gewesen und 2. nicht gesehen worden(was nicht selten mit 1. korrespondiert). Wenn der gemeine Biker also für sich 150 km/h (oder mehr) auf der Landstraße reklamiert, das Überfahren von durchgezogenen Linien oder das Durchsclängeln in Stausituationen als Selbstverständlichkeit hinnimmt, dann mache ich mal Vorschläge, was ich ab morgen darf:

 

  • Nachts fahre ich mit min. 90 durch zwei geschlossene Ortschaften, da ist eh keiner auf der Straße
  • Im Stau darf ich über den Standstreifen, habs ja eilig
  • In Autobahnbaustellen haben LKW bitte extrem rechts zu fahren, damit ich mit meinem zu breiten SUV (2,09 m über Spiegel) eigentlich nicht auf die linke und mit "2m" markierte Spur darf.
  • Am Stoppschild fahre ich durch, kommt meist keiner und im Zweifel bin ich schnell genug weg

 

Ich stelle mir die Frage, ob der Fahrer ein R1150 seinen Kopf wirklich in höherer Position hat, als ich im Q5? Die Unterschiede dürften max. im einstelligen Zentimeterbereich (Sitzbankhöhe unbeladen 80cm) liegen. Und daraus ein Privileg abzuleiten rechtfertig zu geringen Sicherheitsabstand bei Transportern und LKW oder Rotlichtvergehen von Fußgängern. Wir fangen an uns zu wundern und erinnern uns an das Recht des Stärkeren.

 

Meine lieben Biker, ich habe ja Verständnis für die Emotionen, die Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen und auch den Ärger über Autofahrer. Aber das was ich mir als Ergebnis der Wünsche vorstelle, ist objektiv nicht sinnvoll. Mit Kopfschütteln (rechts-links) quittieren wir solche Gedanken, das Ergebnis liegt aber auf der Hand: So lange eine gefühlte Mehrheit der Motorradfahrer für sich in Anspruch nimmt, was anderen nicht zusteht wird das Zusammenleben, eine Kompromisssituation ist es allenthalben, nicht funktionieren. Und Kompromisse basieren auf einem kleinsten Nenner, nicht auf größten Wünschen. Da komme ich auf die obigen Worte zurück "Am Ende ist der Biker der Dumme".

 

Gruß

 

Stefan

P.S. Ich bin selbst auf zwei Rädern unterwegs gewesen und ich fahre bewusst kein Motorrad, weil es mir zu gefährlich ist. Da die Emotionen gerne den Verstand verdrängen und ich lieber Verantwortungsvoll mit mir umgehe versage ich mir dieses Gefühl. Ich kenne eine große Anzahl von Bikern und weiss, dass die meisten gut und seriös fahren, trotzdem verunglücken einig, mein Nachbar rutschte vor 4 Wochen bei GAP über eine Ölspur durch den Gegenverkehr - unverletzt geblieben dank Schutzengel. Aber wir dürfen bei dem Geklage eins nicht vergessen: In den allermeisten Fällen ist das Motorradfahrerdasein ein freiwillig gewähltes und oft freizeitorientiertes Schicksal, kein Zwang.

Wed Sep 15 10:30:58 CEST 2010    |    StefanLi

@Mep: Zurück zum Anfang -"Gemeinschaftskarte: Gehe über Los....": Ich habe so ein Verständnis für Dich und hätte mit einer Ausnahme genauso reagiert und gefühlt: Am Werkstor hätte ich meine akustischen Warnsignale genutzt um den Damen den sicheren Weg auf den Bürgersteig zu zeigen.

Wed Sep 15 10:37:55 CEST 2010    |    Turboschlumpf5791

Viele verlieren eben die Kontrolle, wenn sie erstmal die Zündung einschalten. Die, die am meisten drängeln, haben es eigentlich auch am wenigsten eilig. Außerdem treten Idioten immer gehäuft auf, manchmal fährt man 2, 3 Monate und hat nur mit guten Autofahrern zu tun, dann kommt eben wieder mal ne Woche, wo nur Idioten herumfahren. Tja, so ist das eben.

 

Führerscheinprüfung alle 10 Jahre, das wäre schon mal ein Anfang. Denn die meisten Fahren einfach nur schlecht (oft auch alterbedingt), die wenigeren aggressiv.

Wed Sep 15 13:43:40 CEST 2010    |    twindance

Lieber Stefan,

 

es stimmt mich schon ein wenig nachdenklich, Deine Beiträge zu lesen. Kannst Du wirklich für Dich in Anspruch nehmen, immer und überall die Regeln der StVO getreulich zu erfüllen? Kannst Du wirklich von Dir behaupten, ohne Emotionen am Straßenverkehr teilzunehmen? Dann hast Du meine höchste Achtung - mir ist dies nicht möglich - mea culpa.

Wie gesagt, rein von den Normen her hast Du sicher recht. Es geht auch nicht darum, für Biker Sonderrechte EINZUKLAGEN, sondern darum, ein wenig Verständnis für ihre Handlungsweisen zu wecken. Toleranz ist nach meinem Dafürhalten auch, sich selber zurücknehmen zu können, um Anderen ihren Spaß zu lassen (solange niemand gefährdet wird - absolute Grundvorraussetzung). Die Welt würde wirklich gut funktionieren, würde jeder Zeitgenosse akzeptieren, dass nicht ER ihr Mittelpunkt ist.

Dies setzt sicher ein höheres Maß an Gelassenheit und Können voraus und dies ist nicht jedem Mitbürger gegeben.

Wed Sep 15 14:40:05 CEST 2010    |    StefanLi

Übereinstimmung:  ...solange niemand gefährdet wird.....; Verwunderung tritt ein, wer das Maß und den Bestand der Gefahr einschätzt. Und ja, auch bin nicht derjenige der 100% an der StVO fährt, auch wenn ich für mich mit ca. 50.000 km p.a. in den letzten 5 Jahren ganze 10€ (Anwohnerparkausweis war abgelaufen) an Owi etc. verbuchen konnte. Aber gerade derjenige, der besonders gefährdet ist, der am ehesten durch Emotionalität den Sinn seines Fahrens erlebt, grade der soll am besten einschätzen, ob jemand gefährdet wird? :confused:

 

Ist es nicht gerade inhärent, dass beim Biken die Interpretation der objektiven Umstände durch den Zustand der positiven Emotionalität verändert wird und Hemmschwellen und Sicherheitsgedanken durch einen nicht steuerbaren Zustand verdrängt werden.

 

Gruß

 

Stefan

(18 Getötete Motorradfahrer pro 100.000 Motorräder in 2009!)

Wed Sep 15 20:53:26 CEST 2010    |    Mephisto735

Ich möchte mich von distanzieren, für mich zu behaupten, dass ich stets den Vorschriften entsprechend fahre. Die letzten 7Jahre habe ich nicht mal ein Ticket wegen falsch parken erhalten. So weit so gut. Die letzten 5Wochen haben meine saubere Weste arg beschmutzt. Auf der A30, Höhe Osnabrück, wurde ich mit 25(!)Km/h zu viel geblitzt. Zwei Wochen später in Dresden mit 18Km/h zu viel. Also von frei sprechen, dass ich stets angemessen fahre, kann ich mich nicht. Aber kann ich jetzt für mich behaupten, dass diese Geschwindkeitsüberhöhung eher als "Lapsus" durchgehen? Eine Gefährdung hatte ich aus meiner Sicht nicht dargestellt. Oft aber erlebte ich auch Situationen, wo ich innerorts von einem Motorradfahrer oder frisierten Auto älteren Modells deutlich überholt wurde. In solchen Situationen kochen meine Emotionen. Zu oft wünschte ich mir, dass dieser Fahrer in der nächsten Polizeikontrolle stecken bleibt. Für so was habe ich kein Verständnis. Leider erlebe ich solche gefährdende Situation zu oft im Jahr (30tsd Km p.a.) Immer wieder fällt es mir dann schwer, zu schwer, dafür Verständnis zu zeigen.

Fri Sep 17 14:06:55 CEST 2010    |    Spurverbreiterung37360

Zitat:

Original geschrieben von gamsrockl

 

Man muss als Autofahrer(in) stets darauf gefasst sein, dass Motorräder im Eiltempo näher kommen können - aus der Entfernung sieht man ihnen PS-Zahl und Fahrgeschwindigkeit nicht wirklich an. ...

Ein Traum wäre es, wenn man als Biker davon ausgehen dürfte, das Pkw-Fahrer die Spiegel- und Rund-um-Blicke nur 50% soviel nutzen würden, wie der Biker! Was ich meine ist, dass das Verhältnis zwischen "wissen was passiert um mich herum" im Verhältnis Pkw-Fahrer : Biker ca. bei 1:10 liegt!

 

Jeder Biker weiß, das wenn er die Augen eines Pkw-Fahrers nicht sehen kann, dann klappt das auch nicht umgekehrt!

Deshlab lernt man als Biker ganz schnell für die Pkw-Fahrer mitzudenken. Ich fahre im Jahr ca. 8.000 - 10.000 Km auf dem Motorrad, davon sicher 75% in Berlin. Und fast täglich weiß ich vorher, wenn der Pkw-Fahrer ohne zu blinken den Fahrstreifen wechselt oder zum Überholen ausschert.

 

Aber haben sich die Pkw-Fahrer schon mal in die Lage des Bikers versetzt? GANZ SICHER NICHT! Oder wie fändet Ihr es, wenn wir Euch eine Zigarettenkippe ins Auto werfen? Wenn Ihr Kippen aus dem Auto werft, dann lösen die sich nicht auf... sondern landen in meinem Helm!

 

Und fahrt mal hinter einem her, der telefoniert oder am Navi spielt... da bekommst'e Angst!

 

Ja... Biker haben mehr Leistung (in meinem Fall 4,5 PS/Kg), d.h. der neue Golf müsste 226,6 PS haben. Deshalb ist der Überholvorgang ein ganz anderer... aber das ist vermutlich nur Neid. ;-)

 

Ich habe beide Führerscheine (A+B) und ich wünschte mir, der Pkw-Fahrer müsste so viel gucken (in der Fahrausbildung und im richtigen Leben), wie der Biker. Das, was man als Pkw-Prüfling in der Prüfung an Schluterblick und Spiegelblick machen muss, dass sind nur ca. 10(!)% von dem, was der Biker gucken muss in der Prüfung... später mehr, um zu überleben!

Mon Sep 20 11:40:11 CEST 2010    |    StefanLi

Solange alle Autofahrer Rauchen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit für den umliegenden Verkehr brach liegen lassen, solange werden alle Motorradfahrer Rowdies sein.

 

Gruß

 

Stefan

(Meist die Fenster zu)

Wed Sep 22 15:54:02 CEST 2010    |    twindance

Wollen wir mal das überaus seltene "Kippenszenario" beiseite lassen. Dieses ist ja wirklich eine Rarität, da geb ich Stefan recht.

 

Heute im Kawa-Forum aber diesen Thread gefunden, einfach nur mal lesen und nachdenken. Es geht wirklich nicht um PKW VERSUS Bike, wir müssen (und hoffentlich auch wollen)  MITEINANDER auskommen.

 

www.motor-talk.de/.../...riges-ende-das-geht-alle-was-an-t2906715.html

 

 

Dazu fiel mir rr-speeedy ein, ein sehr differenzierter und besonnener MT-Nutzer, der am Todestag Michael Jacksons auf der Straße zu Tode kam.  Auch hier kopiere ich mal den entscheidenden Beitrag.

 

Unfallhergang ist dumm gelaufen......Landstraße, Fahrzeugschlange, UNTER StVO-Vmax, ausländischer Lieferwagen blinkt rechts und biegt auf Abbiegespur ab, merkt das er sich verfahren hat und schert ohne blinken oder langsamer zu werden wieder nach links und hat ihn mittig erwischt.........ist noch an der Unfallstelle verblutet. Kollege dahinter ist auch reingerannt, aber nur Sachschaden.

 

Persönlich kannte ich ihn auch erst einige Monate, haben bisher zwei Touren durch den Schwarzwald gemacht, und über Pfingsten war ich mit Frau bei ihm und seiner Familie zu Gast.

Ich war erstaunt, wie unterschiedlich Menschen wahrgenommen werden, wenn man sie nur virtuell oder im RL kennt.

Hier bei MT hattte ich erst die Meinung über ihn, das er so ein gewissenloser Kampfbomber ist, habe aber schon bei der ersten Ausfahrt gemerkt, das er ein umsichtiger und sehr sicherer Fahrer war.

 

In seinem Dorf hat er vielen Kids an ihren Fahrräder und Mopeds schrauben geholfen, allerdings nur, wenn sie immer mit Helm unterwegs waren und ihre Teile nicht zu sehr getunt und verbastelt waren.......so hat er vieleicht auch das ein oder andere Leben gerettet und sich damit auf eine ruhige und vernünftige Art für ein bissel mehr Sicherheit eingesetzt, ohne das die Kids es richtig bemerkt haben.........und ich war von dem Erfolg so beeindruckt, das ich jetzt auch versuche das hier bei mir umzusetzen.

 

Er war Maschinenbau-Ing, 41, hinterläßt Frau und drei Kinder......................und hat Motorräder sein ganzes Leben lang geliebt und er war sich der Gefahr sehr wohl bewußt, deshalb hatte er schon seit ewigen Zeiten einen Organspendeausweis. Leider konnten ihm keine Organe entnommen werden.

 

 

Ich setz mich jetzt in mein Auto und fahr zu seiner Familie.......

 

Fahrt vorsichtig!

 

Dann erschien einige Tage und viele Seiten später folgender Beitrag

 

Hallo MTler

 

Ich bin Jason,20, der älteste Sohn von Richard.

 

Ich sitze gerade mit meinen beiden Brüdern und Harald am Rechner und wir sind extrem gerührt von der hier gezeigten Anteilnahme, wenn auch die meisten meinen Vater nicht persönlich kannten, wenn ich es richtig mitgelesen habe. Das macht es für uns um so wertvoller. Vielen Dank an alle.

 

Der Unfall hat uns unerwartet getroffen, und besonders bitter ist die Art, wie das geschehen ist. Er hat sicher nie damit gerechnet, bei 60 km/h abgeschossen zu werden. Jeder der ihn kannte weiß, das er sich wahrscheinlich über den Unfallhergang total geärgert hätte.

 

Ihm war dieses Forum wichtig, und da er jahrelang immer wieder im Ausland tätig war und erst Ende letzten Jahres damit aufgehören konnte, hat er sich erst vor circa einem halben Jahr hier angemeldet, wobei er hier schon seit Jahren mitgelesen hat und es wegen Ihnen allen, allen die hier mitschreiben, für das beste Forum hielt in dem Bereich. Wir haben uns oft über Postings hier im Forum unterhalten, und wenn er auch manchmal anderer Meinung war, fand er das Fachwissen, das hier aufgelaufen ist beeindruckend. Er meinte häufig, das sich die Entwicklungsabteilungen der Motorradhersteller mal hier umsehen sollten, da könnten sie was lernen………………….

Er hat sich darauf gefreut, bei passender Gelegenheit den einen oder anderen von Ihnen mal persönlich kennen zu lernen, und leider wird es jetzt nur bei dem einen neuen Freund bleiben, den er über dieses Forum kennen lernen durfte, Harald, der gerade neben uns sitzt. Ich bin aber fest davon überzeugt, das sich im Laufe der Zeit die Anzahl vergrößert hätte.

 

Für alle die meinen Vater nicht kannten und ihn nun auch nicht mehr kennen lernen können möchte ich ein paar Worte über ihn sagen…………..und hoffe, das es niemand als Verschwendung von Platz hier im Forum ansieht.

 

In jungen Jahren hat er in einigen kleinen Rennteams mitgemischt, er konnte toll mit einem Motorrad umgehen, und wenn er sich nicht für einen sicheren Beruf entschieden hätte, wäre er vielleicht ein guter Rennfahrer geworden. Sein Hobby war immer mit das wichtigste für ihn und er hat seine ganze Familie dafür begeistern können, und abgesehen von meinem kleinsten Bruder, 9, fahren wir alle gerne Motorrad, und vielleicht werden wir es sogar weiterhin tun, er hätte nichts dagegen!

Für die kids aus der Umgebung hatte er meistens Zeit zum schrauben an ihren Mopeds und hat dann immer darauf geachtet, das die nicht mit unsicheren Teilen von unserem Hof weg gefahren sind, da hat er schon mal Lampen oder auch mal Bremsbeläge oder ähnliches gesponsert. Ich habe oft auf gemeinsamen Touren erlebt, das er ungestüme Fahrer mal auf ihre Fahrfehler angesprochen hat, in dem Wissen, das er meistens wenig erreichen konnte, aber er hat es immer wieder gemacht. Er fand, das jeder Unfall, jeder Verletzte und vor allem tote Motorradfahrer der vermeidbar ist, einer zuviel ist und ein schlechtes Licht auf unsere gemeinsames Hobby wirft und es für uns alle in der Öffentlichkeit schwerer macht. So ist er auch selbst gefahren………wenn er dachte, er könne ungefährdet und ungefährlich für andere mal die Sau rauslassen hat er das getan, aber zB in Ortschaften ist er immer langsam gefahren, da ist er wirklich nie gerannt!

 

Er hat auf jeden Fall erreicht, das es zumindest hier im Ort keine Mopedraser, keine unbehelmten Kids und keine ultralauten Knatterkisten gibt………….

Und wenn dann die 15-18jährigen hier sich die Klinke in die Hand geben und mit verheulten Augen Kondolenzkarten abgeben zeigt uns das allen, das wir nicht die Einzigen sind, die ihn vermissen werden.

 

Ich könnte noch so viel schreiben, aber das ist hier sicher nicht der rechte Platz dafür.

 

Nun noch zu etwas das mit gerade sehr schwer fällt.

Ich habe hier von der Idee gelesen, das einige von Ihnen einen Ehrencorso vorgeschlagen haben und wir haben mit meiner Mutter darüber gesprochen. Es tut mir leid das sie total dagegen ist. Ich denke, mein Vater hätte die Idee auch nett gefunden, aber meine Mutter kann im Moment keine Motorräder ertragen. Aber trotzdem vielen, vielen Dank an alle, die mitgemacht hätten!!

Auf eigenen Wunsch wird er eingeäschert und dann in kleinsten Kreis beigesetzt.

 

@ tec-doc

Mein Vater mochte Ihren Humor sehr, er hätte es verstanden! Und wenn er jetzt hier sitzen würde, bekämen Sie vermutlich die Antwort: Lass die Finger von Schneider, versuchs mal mit nem guten Whiskey…………und lass dir ganz viel Zeit;-)

Außerdem hätte er sicher auch gefragt, wieso noch niemand, wirklich niemand gefragt hat, wie es dem Moped geht;-)

 

Nochmal von mir und meiner Familie vielen Dank für die lieben Worte und die Anteilnahme, es ist ein kleiner Trost zu wissen, das man in seiner Trauer nicht ganz alleine ist!

 

 

@ Moderator

 

Wenn Sie möchten, können Sie diesen account löschen, er wird nicht mehr gebraucht!

 

 

Immer eine gute Fahrt an alle!!!! Vielleicht sieht man sich mal auf der Strasse!

 

Jason

 

Lasst uns gut miteinander auskommen - bitte -          Euer twindance

Deine Antwort auf "Rücksicht und Freundlichkeit im Straßenverkehr? Fehlanzeige!"

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Wenn ich wollen würde, dass du weißt was ich denke, würde ich reden.

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"Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1.5 Tonnen wiegen".

(Popular Mechanics, forecasting the relentless march of science, 1949)

 

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber

keine Bildung den natürlichen Verstand.

(Arthur Schoppenhaür, dt. Philosoph, 1788-1860)

 

Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.

(Rene Descartes, fr. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)

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