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Sat Aug 31 21:41:21 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: Fahrbericht, Ford, S-Max, Testfahrt, Van

Von meiner Giuletta gibt es vorerst nichts Neues zu berichten - außer, dass sie immer noch wahnsinnig Spaß macht und die linke Türverkleidung rappelt (:rolleyes:) - deswegen versuche ich, meinen Blog mal zur Abwechslung mit etwas anderem zu füttern.

 

Mein Fuhrpark ist leider recht konstant und da ich beruflich Bürohengst bin ergibt es sich relativ selten, mal was Neues anzutesten. Heute war es mir für eine kurze Fahrt erlaubt, mal etwas zu fahren, was so überhaupt nicht ins Beuteschema meiner automobilen Begierden passt - nämlich einen Ford S-Max. :D

 

Ich bin Single, hab keine Kinder und auch kein Pharmavertreter im Außendienst, daher ist mir sowas bisher nicht unter gekommen... und wäre wohl auch nicht weit oben auf meinem Wunschzettel, weil ich gerade ein 2 Monate altes Auto habe... ;)

 

Warum ich dann trotzdem einen Blogartikel schreibe? Keine Ahnung, irgendwie hat mich das Vertreter-Shuttle überrascht, obwohl ich eigentlich nur kurz Fahrdienst für einen Verwandten schieben musste und nicht sehr vom Fahrzeug angetan war, muss ich sagen, dass er mit doch um einiges mehr Spaß gemacht hat, als ich gedacht hätte... dass Ford Fahrwerke abstimmen kann, ist hinlänglich bekannt - auch mir, weil mein erstes Auto ein Ford Focus Bj. 99 war, den ich (trotz 75 PS) trotzdem gerne um so einige Ecken geworfen habe.

 

Auch Autozeitschriften haben einige lobende Worte für die ungleichen Zwillinge S-Max/Galaxy gehabt, aber so recht glauben will man dann doch nicht, dass ein Fahrzeug mit diesen Ausmaßen bei 1,8 Tonnen Gewicht wirklich Spaß machen kann - obwohl das auch immer wieder gern von X5 und Co. behauptet wird - und die sind noch höher und schwerer.....

 

Nun, das gefahrene Exemplar war ein schwarzer S-Max (ich glaube so, es war schon dunkel :D) - mit dem 2.0 TCDI und 163 PS sowie Automatik, also dem Powershift-Getriebe, eine moderne 6-Gang-Doppelkupplung. Hätte mir gedacht, der Wagen wäre in der Konfiguration relativ teuer, vor allem für einen Ford - konnte ich leider nicht erheben - die Austattungslinie Titanium mit dem Motor kostet auf jeden Fall über 40.000€, wär gut möglich, dass noch die eine oder andere Option an Bord war.

 

Kommen wir nun zum Wichtigsten: dem Fahren. Wie eingangs erwähnt, soll der S-Max ja ziemlich agil sein - in dem Punkt muss ich sagen, dass es wirklich die größte Überraschung war. Hier kann ich uneingeschänkt zustimmen. Nach Ford Focus, BMW 3er und meinem Alfa muss ich sagen, dass die Jungs aus Köln hier wahre "Wunderdinge" vollbracht haben. In keinem Moment merkt man, dass man hier einen Van fährt. Der S-Max ist etwas niedriger als der Galaxy, relativ breit und die Bereifung des hier gefahrenen S-Max war mit 225/50 R17 auch nicht ganz schmalspurig.

 

Dementsprechend fährt sich der große Ford auch: bei gutem Restkomfort ohne große Seitenneigung lässt er sich fast so wie ein sportlicher Kompakter ums Eck werfen. Natürlich ist das eine Spur übertrieben, auf jeden Fall kann ich die Vertreter verstehen, die tagtäglich damit wie die Irren herumbolzen. :D

 

Da es nicht mein Wagen ist und ich meinen Onkel nicht mit einem geschrotteten Firmenwagen überraschen wollte, beließ ich es bei ein paar moderat sportlich angegangenen Kurven ohne quietschende Reifen - in der Dämmerung kommt auch gerne mal ein Reh von der Seite, daher etwas schaumgebremst. :)

 

Der Wagen folgt dem Einschlag allerdings sehr direkt - Gratulation, Ford... ihr habt es tatsächlich geschafft, einem Pampersbomber eine Lenkung zu verpassen, die quasi ein halbes Auto verstecken kann, so fühlt es sich beim Fahren jedenfalls an. Ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass sie sich irgendwo zwischen meinem 3er BMW und dem Alfa einreiht - eher in Nähe des BMW, Respekt! Auch bei höherem Tempo hat man vollstes Vertrauen, der S-Max lässt sich präzise ums Eck werfen und stützt sich dabei souverän auf seiner breiten Spur ab. Auf Landstraßen ist eher die tatsächliche als die gefühlte Größe des Wagens ein Problem.

 

Auch wenn der S-Max ein vollwertiger Van ist, bei dem man die letzten Liter Ladevolumen eben dem Design zuliebe verschenkt hat, ist die Übersichtlichkeit recht gut und hätte sofort meine erste Dienstreise antreten können, der Überblick ist gut und zusammen mit der Rückfahrkamera war es eigentlich gar keine große Umstellung von meiner Giulietta - dort sieht man eher noch schlechter zur Seite und nach hinten raus... :D :rolleyes:

 

In Sachen Motorisierung macht man mit dem 2.0 TCDI in der stärkeren Variante mit 163 PS nichts falsch. 5 Personen bergauf ringen ihm nur ein müdes Lächeln ab - natürlich ist so ein 1,8-Tonnen-Panzer mit einem Zweiliterdiesel keine Rakete - meine Giuletta mit 140 PS fährt wohl locker davon - fehlen tut einem damit aber nichts. Wird mit der 140 PS-Versionaber auch kaum schlechter sein...

 

Was mir allerdings gar nicht zugesagt hat, war die Powershift-Automatik. Da ich in Summe eigentlich nur eine recht kurze Strecke gefahren bin (10-15 Kilometer mit einer kleinen "Extrarunde" ohne Passagiere), kann das natürlich kein finales Urteil sein. Wenn einen etwas aber nach kurzer Zeit in einem Auto stört, bessert sich das meistens aber auch über längere Fahr- oder Haltedauert nicht.

 

Natürlich ist es angenehm und klassenüblich, solche Vans mit Automatik zu fahren - ich bin mit dem Getriebe aber nicht wirklich warm geworden. Privat bin ich bis jetzt nur Schalter gefahren, hatte aber schon ein paar Mal das Vergnügen mit Automatikfahrzeugen unterwegs zu sein, also weiß ich zumindest, wie man sie bedienen muss und was Kickdown ist... dennoch hab ichs im eigenen Wagen lieber handgerührt.

 

Prinzipiell kann man der Automatik nichts vorwerfen - im gesitteten Fahrbetrieb funktioniert sie äußert komfortabel und auch beim Rangieren äußerst ruckfrei. Also mit Sicherheit ein Auto, mit dem jeder Firmenwagenfahrer mehr als glücklich sein wird. Spätestens, wenn man aber etwas sportlicher fahren will - oder zumindest mal zügig beschleunigen - hat mich das ganze aber etwas enttäuscht.

 

Obwohl moderne Doppelkupplungen eigentlich fast ohne Zugkraftunterbrechung durchladen können, gibt es hier eine kurze "Denkpause" und erst dann tritt Vortrieb ein - ob das nur an der Automatik oder auch einem kleinen Turboloch liegt, konnte ich auf dem kurzen Weg nicht ergründen. Natürlich gäbe es auch den Weg der manuellen Schaltgasse und irgendwo hätte man auch noch ein Sportprogramm aktivieren können - die Automaten, die ich bisher gefahren habe, waren da aber gefühlt besser.

 

Sonst kann ich leider nicht mehr mit vielen Eindrücken dienen, da die Zeit recht kurz und es schon ziemlich finster war. Man sitzt gut und angenehm, das große Kombiinstrument mit Digitaldisplay macht einen sehr guten Eindruck - vor allem fühlt sich der S-Max dadurch etwas nach "Premium" an, obwohl der Innenraum in Sachen Design und Optik eher im Mittelfeld ist. Würde mich persönlich nicht stören, weil der Wagen durchaus seine Qualitäten hat und ich Galaxy/S-Max alleine schon wegen der Optik und dem guten Fahrverhalten einem Sharan vorziehen würde - egal, wie gut die Kunststoffe sind. :D

 

Beim Maximalvolumen und der Kopffreiheit ist der Galaxy natürlich noch etwas geräumiger, das Raumangebot im S-Max dürfte aber größtenteils identisch sein. Ich hatte in meiner Sitzstellung bei 1,75m Größe auf der Rückbank wohl ca. 15-20 Zentimeter Luft vor den Knien - an Platz mangelt es dem Durchschnittsmenschen in dem Wagen wohl bestimmt nicht. :rolleyes:

 

Achja, Bilder gibt es auch - allerdings wie bei mir üblich mit dem Handy geschossen und nur als "Beweis", dass ich euch hier keinen Scheiss verzapfe...

 

Um zu einem Abschluss zu kommen - bevor man über irgendwelche Autos schimpft oder sie in eine Schublade steckt, sollte man sie tatsächlich gefahren haben. Abgesehen von der verbesserungswürdigen Automatik (imho) spricht absolut nichts gegen einen S-Max, wenn man einfach nur einen guten Wagen und kein Statussymbol will. :)

 

P.S.: Ich überlege noch, ob ich nicht doch auf Handelsvertreter umschule... ;)


Fri Aug 16 19:26:28 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Dieses Mal gibt es wenig zu berichten... einziger Anlass für den Post ist die Tatsache, dass ich eigentlich noch gar kein richtiges "Shooting" mit meiner Jules gemacht habe und es eigentlich nur irgendwelche Fotos gibt.

 

Heute nach der Arbeit hab ich dann einfach spontan das Handy gepackt (ja, wieder keine Digicam) und ein paar Fotos gemacht.

 

Leider stand die Sonne etwas tief, so waren nicht alle Fotos zu retten, sprich etwas überbelichtet, verblendet oder einfach zu hell... ein paar konnte ich mit dem Google+-Fotoeditor retten, im Zuge dessen hab ich mit ein paar Effekten experimentiert, damit die Bilder nicht ganz so langweilig sind... ;)

 

Aber seht einfach selbst...

 

 

P.S.: Sagt nichts über die Wasserflecken - ich war nochmal nachspülen. :D


Wed Aug 14 23:42:23 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Es gibt wieder mal Neues von meiner Jules - ich hab Zeit für ein paar (schlechte) Handyfotos gefunden... und ein paar Eindrücke, die ich im Alltagsbetrieb gesammelt hab.

 

 

Verbrauch

 

Mittlerweile geht der Tacho auf die 2000-km-Marke zu und der 2 (:D) Tankstopp war heute nach 1880 Kilometern schließlich auch fällig. Der Bordcomputer hätte zwar noch 80 km Restreichweite angezeigt und laut meiner Kalkulation (52l getankt bei 60l Volumen) wären wohl auch noch locker über 100 drinnengewesen, mit etwas Mut sind auch bei Stadtverkehrsanteilen und nicht allzu schonender Fahrweise Reichweiten um die 1000 km möglich - für einen modernen Diesel aber auch nichts Außergewöhnliches. Irgendwie find ich den Trip-Computer gar nicht so schlecht, vor allem die Gesamtfahrzeit ist interessant - so hab ich schon über 34 Stunden am Steuer verbraucht.

 

 

Der Schnitt über die ersten 1900 km liegt laut Spritmonitor also bei 5,63 l/100km, was genau im Rahmen dessen liegt, was ich mir erwartet habe, das geht angesichts des Gebotenen aber schwer in Ordnung - hab ich schon mal erwähnt, dass der Motor Spaß macht? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Maschine jetzt auch etwas elastischer als anfangs ist, was sich natürlich auch positiv auf den Fahrspaß (und den Verbrauch vice versa) auswirkt... ;)

 

Je nach Fahrprofil sind aber natürlich auch ganz andere Werte drinnen. Nach dem Tanken standen in einem Mix aus Autobahn (zur Hälfte Baustelle mit Tempo 80 und den Rest mit Tempomat 140+) und Landstraße 4,4 l am Bordcomputer, was natürlich nicht repräsentativ ist, aber zumindest das Sparpotential aufzeigt, das man in einem roten Alfa mit zweiflutiger Auspuffanlage nicht zwingend vermutet... ;)

 

Innenraum / "Übersicht"

 

Nachdem schon das meiste zum Thema Motor, Fahrverhalten und Qualität gesagt wurde, noch ein paar Sätze zum Thema Übersicht. :D

 

Ihr ahnt schon, hier kann man kaum was Positives erwähnen, außer der guten Sicht nach vorne.... :rolleyes: ;) Dessen war ich mir natürlich bewusst, aber das Referenzfahrzeug 318i war trotz größerer Außenlänge in alle Richtungen besser einzuschätzen.

 

Am besten, ihr seht selbst...

 

 

Man sieht - nach hinten sieht man nicht allzuviel. Beim Rückwärtsausparken aus einer schrägen Parklücke hab ich zwischen der momumentalen C-Säule und der sportlich geschnittenen Heckscheibe fast ein Auto übersehen. Gut, dass sich seine Reaktion nicht nur aufs Hupen beschränkt hat, so blieb uns beiden ein bleibender Eindruck erspart. ;)

 

So schlimm ist es aber nun auch wieder nicht, in Parklücken und meiner recht engen Garage (nicht die am Bild) peilt sichs ganz gut mit Außenspiegeln und Einparkhilfe - ist eben Übungssache, im Grund könnte das Heck auch zugemauert sein, hier hätte man wohl eher Probleme mit traumwandelnden Fußgängern in Einkaufszentren.

 

 

Nach vorne ist die Sicht wie gesagt OK, wie bereits erwähnt ist die massive Schnauze der Giulietta etwas schwer einzuschätzen, da sie nicht wirklich mit dem Lineal gezeichnet wurde. Im Moment bin ich wohl noch etwas übervorsichtig beim Einparken, aber lieber ein paar blöde Blicke als die ersten Schrammen nach ein paar Wochen... ;)

 

Platzangebot

 

Überraschenderweise kneift der Alfa doch nicht so stark im Innenraum, wie erwartet. Ich bin nicht besonders groß (1,75m) und werde wohl nie auf der Rückbank sitzen, aber das Feedback nach ein paar kurzen Fahrten in der Mittagspause war positiv. Auch ein 1,85m-Kollege kann hinten ohne Verrenkungen sitzen - in der Praxis kommen die gemeinen 2-Meter-Redakteure, die immer hinten sitzen wollen, doch nicht so oft vor.

 

 

Hab letztens sogar eine Giulietta mit Kindersitz gesehen (ich nehme mal an, Isofix haben die Italiener doch nicht vergessen), also besteht auch Hoffnung für junge Väter. Beim ersten Zeichen einer Schwangerschaft muss man doch nicht gleich mindestens einen Touran kaufen, ein Kleinwagen oder Kompakter reichts fürs erste Kind meistens locker... :)

 

Sonstiges

 

In Bezug auf meine bisherigen Blogposts muss ich wohl noch nachreichen, dass ich mit dem Sportmodus des DNA-Systems doch etwas hart ins Gericht gegangen bin - es erfordert etwas Gefühl und Übung, aber man kann auch mit der sportlichen Kennung ganz harmonisch fahren. Mittlerweile ist mir aufgefallen, dass die Übersetzung 2/3. Gang wohl auch nicht ganz optimal ist. Will man zügig von der Ampel auf Ortstempo beschleunigen, muss man im 2. Gang über 3000 Touren drehen, weil man sonst in der 3. ins Turboloch fällt und der Motor eine kleine Gedenksekunden einlegt, bis es weitergeht... in Bezug auf Feinabstimmung wäre hier noch was drinnengewesen, dafür muss man dann aber wohl nochmal 5000€ mehr für einen vergleichbaren Audi oder BMW drauflegen - das alleine wiegt die Differenz für mich nicht auf - ein 1er bräuchte nach wie vor ein grobes Facelift, damit er für mich überhaupt in Frage käme....


Wed Aug 07 20:24:42 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: BMW, Ford, Kupplung, Schaltung, VW

Heute versuche ich es mal mit einem ganz speziellen Thema... die Kupplung. Ihr werdet euch fragen, wie man darauf kommt, über so ein triviales Pedal wie das der Kupplung zu bloggen, da man sich ja einfach daran gewöhnt und intuitiv täglich zig mal drauftritt - in der Regel ohne etwas kaputt zu machen oder sein Fahrzeug über Gebühr zu beanspruchen. :)

 

Die Idee kam mir, als in meinem letzten Blogartikel eine kleine Diskussion zu dem Thema ausgebrochen ist, nachdem ich nur beiläufig erwähnt habe, dass ich ein paar Fahrten gebraucht habe, um mit meinem Alfa in der Beziehung richtig warm zu werden... nach 1700 km gehts übrigens schon ganz gut. ;)

 

In der Tat ist es so, dass die Hersteller Widerstand, Druckpunkt und Pedalgefühl ihrer Kupplungen recht unterschiedlich abstimmen, was manchen egal ist, sensible Gemüter wie ich eines bin, merken sowas aber sofort, wenn sie in ein anderes Fahrzeug umsteigen. Wenn man automobiler Monogamist wie ich ist und höchstens 2-3 verschiedene Fahrzeuge regelmäßig bewegt, tu ich mir anfangs oft etwas schwer, wirklich harmonisch mit einem Fahrzeug zu schalten und kuppeln. Wenn mir jemand meinen Fahrersitz um eine Raste verstellt, kann ich zum Tier werden... :mad:

 

Der größte Unterschied, den ich bis jetzt ausgemacht habe und der mich nach 5-6 Jahren Fahrpraxis mit über 100.000 km an einem Fahrzeug verzweifeln ließ, war der Umstieg vom meinem damaligen BMW (318i, Bj. 06) auf einen Golf VI TDI. Obwohl ich meine, ein mittelmäßiger bis guter Autofahrer zu sein, hab ich den Golf doch glatt 2x in einer fast ebenen Einfahr abgewürgt, bevor ich mal zum Fahren kam. Hier kommt wohl auch zum Tragen, dass ich mit eher wenig Gas gefühlvoll losfahre, was sich dann rächt, wenn man in ein Fahrzeug mit völliger anderer Leistungscharakteristik und Abstimmung kommt.

 

Wie gesagt, war mein BMW recht stramm in der Abstimmung, abgesehen von 1-2 älteren Fahrzeugen wohl mit Abstand die schwergängiste Kupplung meiner Fahrerkarriere. VW als Massenmarke hat wohl weniger auf Dosierbarkeit geachtet, als ihre Fahrzeuge auf niedrige Bedienkräfte auszulegen. Ich dachte anfangs, in dem Wagen sei was gebrochen, aber in der Tat liegen hier für mein Gefühl Welten dazwischen. Dafür kriegt man im Gegensatz zum 3er nach 1 Stunden Stop&Go keine Krämpfe im Oberschenkel, wie ich in diversen Autobahnstaus auch schon erleben durfte... 1 1/2h Stau bei einer Übungsfahrt am Anfang meiner Fahrerkarriere im 98er Ford Focus 1.6 meiner Mutter haben übrigens dazu beigetragen, dass ich zumindest ein bisschen Gefühl entwickelt habe. Ironischerweise hab ich in meiner Fahrausbildung ausgerechnet bei der Prüfungsfahrt das einzige Mal einen Wagen abgewürgt... und zwar einen gutmütigen Golf IV 1.9 TDI. :D

 

Ein User hat in den Kommentaren auch gemeint, es käme weniger darauf an, wie das Gefühl ist, wichtig wären nur, häufig Fahrzeuge zu wechseln, da man den richtigen Druckpunkt quasi unterbewusst "speichern" würde und einfach flexibler/weniger Gewohnheitstier ist. Das kann ich nur bestätigen, mit PKWs, die ich regelmäßig fahre, gehts ab dem ersten Meter reibungslos, nur bei neuen, "unbekannten" Autos braucht man wieder eine Lernphase.

 

Abgesehen davon gibt es aber meines Erachtens nach auch "gute" und "schlechte" Kupplungen, völlig unabhängig von Alter, Zustand oder Marke. Bei manchen Fahrzeugen macht es einfach Spaß zu schalten, weil die Gänge gut flutschen, die Übersetzung und die Anschlüsse passen und der Druckpunkt gut erahnbar ist. Es gibt aber auch Negativbeispiele wie z.B. den Suzuki Samurai eines Bekannten. Klar, ein puristischer Geländewühler ist nicht unbedingt auf optimale Fahrbarkeit ausgelegt, aber der Wagen sticht in meinem Portfolio besonders hervor - auf gefühlten 1-2 Zentimetern rückt das Ding fast komplett ein und man ist sehr froh, wenn man mal ins Fahren gekommen ist, Anfahren und Stop&Go gestalten sich sehr ruppig... nur kann man nicht sagen, dass das eben ein Scheissauto aus den 90ern ist, weil der heruntergerockte Swift aus den 90ern eines Kumpels (ohne Servolenkung, mit Dreizylinder :D ) sich dagegen so knackig schaltet wie ein aktueller Kompakter.

 

Auch Fahrzeuge für "harte Jungs" oder "Hackler" (österreichisch für "Arbeiter"/Workingclass) sind heute kaum mehr der Rede wert. Gängige Modelle wie VW T4/T5 werden tagtäglich von zarten Frauen im Rettungsdienst pilotiert und abgesehen von den unhandlichen Außenmaßen und der hohen Sitzposition ist man in den üblichen Verdächtigen unter den Firmenbussen wie im eigenen Auto unterwegs. Vor den 00er-Jahren gab es auch noch die meisten Sportwagen mit 400-500 PS mit Schaltgetriebe. Hier war aufgrund der herrschenden Kräfte auch oft die eine zierliche Person am Steuer, von der man nicht erwartet hätte, dass sie täglich mit einem Lamborghini Countach zur Aerobicstunde fährt (ich hab gedanklich gerade neonfarbene Schweißbänder und Tom Selleck im Kopf :D). Heute will sich keiner mehr die Blöße geben, was zu seltsamen Auswüchsen geführt hat, wie z.B. dem aktuellen M5, der nur im Automatikland USA mit 6-Gang-Box verkauft wird... in Europa wohl nur mit guten Kontakten zur M GmbH - what a shame. :)

 

Nichtdestotrotz bin ich "eiserner Schalter", weil mir bei Automatikfahrzeugen einfach der Link zum Antrieb fehlt. Mit ein bisschen Gewöhnung kann man auch einen Automaten beeinflussen, mir fehlt hier aber einfach was. Bin auch schon diverse BMW mit Automatik gefahren (X5 3.0D, 328i F30), aber am meisten Spaß gemacht hat die Box eines bescheidenen 118d Cabrios mit M-Shortshifter. Vielleicht ändert sich das ein wenig mit den Jahren - schließlich hätte ich vor nicht allzulanger Zeit auch nicht gedacht, jemals einen Alfa zu fahren.... :rolleyes: ;)


Fri Aug 02 20:42:25 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, AMG, Erfahrungsbericht, Giulietta, SLS

Nun ist ziemlich genau ein Monat vergangen, seit ich das Lager gewechselt habe und eine Langzeitbeziehung mit einer Italienerin eingegangen bin (fortan liebevoll "Jules" genannt). Seither hat sich ein bisschen was getan und mein täglicher Arbeitsweg, ein paar Abstecher zu Bekannten und Verwandten sowie diverse Badeausflüge in der Umgebung haben den Tachostand immerhin fast schon auf 1500 km getrieben. Muss gestehen, dass ich mich 1-2x auch als Fahrer aufgedrängt habe, nur so gehts wohl vielen mit einem neuen Auto - vor allem, wenns das Erste nach 2 Gebrauchten ist.

 

Man kann sagen, die "Roh-Ei-Phase" des Einfahrens dürfte schon hinter mir liegen, halbwegs materialschonend wird bei mir sowieso gefahren, aber ab jetzt mit zunehmender Fahrfreude, die mir der 318i zumindest motorisch nicht in jeder Situation geben konnte... ;)

 

Heute war ich am Sulmsee in der näheren Umgebung: da es im Umkreis von einer halben Stunde eben nur zwei vernünftige Seen gibt und ich beim ersten schon 2x in der Woche war, gings in die malerische Landschaft der Südoststeiermark zu einem See eingebettet in die Hügellandschaft. Hier ist mir schonmal aufgefallen, dass 320 Nm bergauf ganz ordentlich ziehen, zudem bestätigt sich hier die Oldschool-Turbodieselcharakteristik des 2.0 JDTM.

 

Unter 2000 Touren = nahezu Saugdiesel ;)

>= 2000 U/min = Schub :D

 

Ohne jetzt von diesen prinzipbedingten Spezialitäten überrascht zu sein, erfordert zügiges Vorankommen auf jeden Fall entsprechende Schaltarbeit - sprich, man sollte zügig schalten und schauen, dass man im Drehmomentfenster des Motors landet, wenn man "auf Zug" bleiben will. Ist man "auf Zug" (2000-3500 U/min), feuert einen der Motor auch entsprechend der Leistung mühelos Steigungen hoch - macht tierisch Spaß, in der Karawane auch mal die Pace machen zu können. :D

 

Inzwischen (am weg zum See über den Seggauberg) hab ich mich auch weiter mit dem DNA-System gespielt und bin zu dem Schluss gekommen, dass der "Dynamic"-Modus trotz sponater Gasannahme und mehr Drehmoment (350 Nm Overboost) irgendwie doch nicht so spaßig ist, wie anfangs angenommen. Dadurch, dass das Gaspedal sehr spitz reagiert und 80% der Normalstellung wohl schon auf den ersten 3 Zentimetern abgerufen werden, ist es sehr mühsam, langsam zu fahren - oder auch nur an Kreuzungen anzufahren. "Rund" schalten ist auch schwierig, weil man sehr viel Gefühl braucht, um die richtige Menge Gas zum Einkuppeln zu erwischen. Zu viel (was leicht passieren kann) sorgt für einen Sprung nach vorne (was die Kupplung auf ein Autoleben wohl auch nicht gutheißen wird). Richtig Spaß macht es nur, wenn man die Gänge ausdreht und mit Gefühl und Zwischengas schnell schaltet - normales, komfortables Fahren (zum Abkühlen zwischendurch) geht in dem Modus gar nicht, Zweiter-Gang-Kehren sind auch eher schwer zu nehmen.

 

Vielleicht wachse ich ja noch ein wenig mit dem Wagen zusammen. Am Schalten sollt es nicht liegen, wer 5 Jahre 318i (und über 100tkm) gefahren ist, hat in der Regel genug Praxis (vornehmlich vom häufigen Zurückschalten) :rolleyes:

 

*Nachsatz 12.08.13*

Vielleicht war ich etwas hart mit dem 'Dynamic'-Modus. Nach einiger Eingewöhnung und ein paar Fahrversuchen komme ich zu dem Schluss, dass es doch Laune macht, in dem Modus zu heizen. Meiner Meinung nach hätte man das E-Gas nicht so spitz abstimmen müssen (im Vergleich zu N), aber auf jeden Fall geht die Fuhre ziemlich vorwärts und schnelle Kurvenhatz auf der Landstraße ist genau das richtige für den Modus. Die Lenkung könnte aber eine Spur leichtgängiger sein, für meinen Geschmack verhärtet sie etwas zu künstlich. Die Normalabstimmung mit etwas mehr Throttle-Response wäre optimal.

*Nachsatz 12.08.13*

 

An der Einfahrt zum See hatte ich dann den Eindruck, dass ein paar neugierige Blicke auf mein Auto schweiften - kann natürlich Verfolgungswahn sein, einen Mittzwanziger sieht man in unseren Gefilden aber eher in schwarzen BMWs oder Audis, vielleicht war es doch das Rosso Alfa der Giulietta.

 

Am See angekommen war dann erst mal Entspannung angesagt, was dann so aussieht:

 

 

Ich will jetzt nicht über den See oder meine Badegewohnheiten referieren - schließlich geht es hier um Autos - aber leider war es dann doch nichts mit Entspannung. Nachdem ich mir früh (13:15) einen Steg am ruhigeren Ende gesichert hatte, dauerte es leider nicht lang, bis 2 Familien mit Kindern diesen ebenso besiedelt hatten und gefühlte 2 Stunden ohne Unterbrechung geschrien, gebombt und geköpfelt wurde. Kann man vielleicht dem Alfa zuschreiben, dass sich als kleine "Wiedergutmachung" eine rassige Mutter neben mir hüftaufwärts nahtlos bräunen wollte... ;) :D

 

Wenn man schon mal an einem See parkt und heutzutage dank Smartphone jederzeit eine Kamera dabeihat, bietet es sich natürlich an, auch gleich ein paar Fotos zu machen. Versprecht euch nicht zu viel, geile HDR-Bilder oder ausgefuchste Perspektiven gibt es bei mir eher nicht. Anscheinend hat das aber einen SLS AMG-Fahrer auf den Plan gerufen, der sich praktisch genau in dem Moment hinter meinen Alfa geparkt hat, so gibt es dann Fotos von einem "Exotentreffen", wobei der Mercedes wahrscheinlich gewinnt, obwohl an dem Tag lustigerweise sogar 2 (!) weiße SLS am See standen. Der See ist aber in der in der Regel doch eher von Normalbürgern besiedelt und Parken plus Eintritt kostet 5 Euro, also kein Comer See der Südoststeiermark. :D

 

Der SLS-Besitzer wollte zwar nicht über Autos plaudern, da er gerade lautstark telefonierte - obendrein dürfte er aber sowieso der Kategorie "neurreicher Jungprolet" oder "Sohn" zuzuschreiben gewesen zu sein... schließe ich aus seinem Gehabe und dem 150€-Markenpolo. Tja, the best cars are always driven by idiots...

 

SLS in der Modefarbe Weiß sind übrigens ganz was Fürchterliches - analog zu Rot bei Alfa sollte man diese am besten nur in Silber ausliefern. :)

 

 

Um dem Artikel noch ein wenig Praxisbezug zu geben, der Wagen schlägt sich aber auch abseits vom Posing ganz gut, der Kofferraum ist zwar nicht riesig, aber Badegepäck für einen Single hat allemal Platz - Test bestanden. :rolleyes:

 

 

Am Schluss noch ein paar Worte zu einem meiner liebsten Features des Alfa - man glaubt es kaum, aber es ist das Multimedia-System mit USB-Schnittstelle.... :D

 

Neben dem im BMW fehlenden Xenonlicht und der Freisprechanlage hab ich als (Rock-)Musikfan mit ordentlicher MP3-Sammlung jahrelang damit gekämpft, Musik im Auto zu haben, da mein BMW leider keine USB-Schnittstelle hatte und ich zu knausrig war, mir diese nachrüsten zu lassen. Immerhin hat das iDrive sogar MP3-CDs (oder -DVDs, wenn ich die Navi-DVD rausnahm) abgespielt, anno 2013 will aber niemand mehr CDs brennen, so liefen meistens Original-CDs (ich hatte eine Mappe mit ca. 20-30 Stück im Auto) oder alte Mix-CDs. Vom Komfort eine "modernen" USB-Sticks war das aber weit entfernt.

 

So war ein "Must-have" in der Optionsliste des Alfa die USB/Aux-Schnittstelle (in irgendeinem Paket). So gut wie die Blue&Me-Freisprecheinrichtung mit meinem Android-Smartphone (Sony Xperia S, Android 4.1.2, CyanogenMod 10) lief, so einwandfrei wurde mein Sandisk-4GB-Stick erkannt und eingelesen. Es ist ein nicht zu unterschätzender Komfort, 50 Alben (oder mehr) auf einem Medium zu haben und zwischen diesen nach Lust und Laune herumschalten zu können, ohne Gefahr zu laufen, auf die Gegenspur in den nächsten LKW zu kommen. :D

 

Um ehrlich zu sein, zu 100% ist die Gefahr auch nicht gebannt, weil meine Jules Italiererin ist und Italiener(innen) bekanntlich keine Deutschen. Was das heißt? Wie schon in #24 erwähnt, bedeutet das, dass "bella macchinas" nicht immer mit State-of-the-art Infotainment und -Bedienung glänzen. Viele von euch werden schon mal einen aktuelleren Fiat als Leihwagen gehabt haben, vielleicht könnt ihr euch grob vorstellen, was ich meine...

 

Grundsätzlich funktioniert das System recht simpel und selbsterklärend, der Haken dabei ist allerdings, dass gewisse Funktionen nur via Lenkradtasten und Menü im Kombiinstrument angewählt werden können. Natürlich kann man mit den links/rechts-Tasten der Radio-Bedieneinheit zwischen Titeln schalten, bei hunderten Songs und dutzenden Alben muss man aber doch in die Untermenüs, um einen Künstler oder ein Album/Genre auszuwählen.

 

Hierzu muss man dann folgende Prozedur ohne Tippfehler bestehen (Angaben ohne Gewähr)

 

  1. Menütaste
  2. Auf "Media Player" + [OK]
  3. "Erweiterte USB-Einstellungen" (klar, oder?) + [OK] :D
  4. Mit den Steuertasten am Lenkrad zwischen "Ordner/Künstler/Genre/Album" oder "Alle Abspielen" auswählen + [OK]
  5. [Wenn nicht "Alle abspielen"] Bei Album/Künstler/Ordner in der Gruppierung den richtigen "Bereich" (zum beispiel Abba bis Green Day) auswählen
  6. Entweder "Alle abspielen" (spielt die ganze Kategorie) oder einzelne Titel wählen + [OK]
  7. Es ertönt Musik :D :D :D

 

Immerhin kann man dann ganz normal am Radio mit links/rechts Titel weiterschalten oder mit rauf/runter z.B. Künstler/Alben/Genres wechseln (je nachdem, was man gerade ausgewählt hat). Das heißt, in der Praxis stellt man es einmal auf Künstler/Album und geht dann die nächsten 3 Monate nicht mehr ins Untermenü via Bordcomputer... ;)

 

Hier sieht man schon, dass es relativ schwierig ist, moderne Datenmengen über ein mehr oder weniger "klassisches" Bediensystem ohne Touchscreen oder zumindest einen großen Monitor zu verwalten. Ich hab mich daran gewöhnt und finde meine Lieder mittlerweile zuverlässig. Glaube kaum, dass das große Navi mit Bildschirm für 1000+ Euro hier sehr viel bedienfreundlicher gewesen wäre - so hab ich mir das Geld gespart und nur die Vorbereitung fürs mobile Navi mitgestellt (sollte ich mir auch mal beim Freundlichen abholen, gibts leider nur im Zubehör).

 

Zur Veranschaulichung noch ein paar Bilder aus dem Bordcomputer:

 

 

 

Ich hoffe, meine Einblicke ringen euch den einen oder anderen Schmunzler ab oder geben euch zumindest ein paar Einblicke in Dinge, die normalerweise nur am Stammtisch mit einem flockigen Witz abgetan werden, bevor man weiter über die breiteren Vorderreifen des RS3 herumschwadroniert. ;)

 

Mir machen solche kleinen Unzulänglichkeiten nichts, denn Perfektion wäre ohnehin langweilig und ich hab nach wie vor viel Freude mit Jules... PERIOD. :)

 

Gute Fahrt und MFG,

DoNuT / Florian