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Sat Dec 20 22:23:10 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (72)    |   Stichworte: 318i, 3er, BMW, BMW E90, E90, Erfahrungsbericht

 

Mein Blog wurde zwar im "Zeitraffer" verfasst, d.h. ich habe für den Anfang mal Ereignisse der letzten 3-4 Monate innerhalb einer Woche gepostet, aber nun wirds Zeit für etwas relativ aktuelles, nämlich eine kleinen Erfahrungsbericht aus dem alltäglichen Leben mit meinem Wagen, vielleicht auch interessant für Leute, die selber mit der Anschaffung liebäugeln.

 

Die Eckdaten:

  • BMW 318i E90, EZ 12.2006
  • km-Stand bei Kauf: 29.800 (aktuell ca. 35.500)
  • Motordaten: 129 PS, 1995 cm³, 180 Nm bei 3250 U/Min
  • Fahrleistungen: 0-100 in 10,0s, Normverbrauch 7,3 l, Elastizität: vorhanden :D
  • Leergewicht: 1435 kg (Herstellerangabe)
  • Sonderausstattung: Navigationssystem inkl. Farbdisplay (Navi Professional), Klimaautomatik, Einparkhilfe hinten, Teilledersitze anthrazit inkl. Sitzheizung, Regensensor, abbl. Innenspiegel, BMW Leichtmetallfelge Radialspeiche 160 17"

 

Design/Optik

 

Also, ich kann mich noch erinnern, dass Autobild nach der Einführung der Modellreihe E9x von Rückleuchten im Stil diverse Japaner gewitzelt hat - ursprünglich fand ich den E46 auch irgendwie harmonischer und zeitloser, mittlerweile (schon vor dem Kauf) gefällt mir das aktuelle Modell des 3ers auch ganz gut, keine verschnörkelten Details, klassische BMW-Front, stämmige Radkästen und vor allem von vorne meiner Meinung nach eine relativ wuchtige Optik, wenn man bedenkt, dass manche "Kompakte" auch nicht viel kleiner sind (Mazda3 ca. 4,40m, der BMW dazu 4,52). Was ein wenig auffällt (und von BMW beim Facelift abgeschwächt wurde) ist, dass die hinteren Radkästen mit der 205er-Serienbereifung etwas schlecht ausgefüllt werden, sprich ein deutlicher Freiraum zwischen Radhauskante und Reifen bleibt - hier helfen nur breitere Schlappen oder ne moderate Spurverbreiterung, mit 17-Zöllern siehts ganz okay aus, finde ich.

 

 

Auf dem Bild sieht man auch, was sich seit dem Wagenkauf geändert hat. Die eingangs erwähnten Rückleuchten hab ich durch die "Blackline"-Leuchten aus dem BMW-Zubehör (für 256€ inkl. Montage) getauscht und wie ich finde, werten sie das Heck dezent auf, die etwas dunklere Optik passt gut auf schwarze/graue 3er. Hier sieht man dann auch die Serienbereifung in 16-Zoll, vielleicht finde ich ja passende Alus für den nächsten Winter.

 

Das Innenraumdesign spricht mich auch an, da es sehr reduziert ist, kaum Knöpfe, ruhige Linien und akzeptabel hochwertige Materialien (Alu/Holz/Leder schadet der Haptik nicht), auch wenn ich bei nem Neuwagen auf jeden Fall ein Sportlenkrad mitbestellt hätte und persönlich lieber nen hell/dunkel-Kontrast bei Sitzen/Mittelkonsole gehabt hätte - so bleibts eben mein "Batmobil" - düster durch und durch :D

 

 

Motor

 

Auch wenn einige BMW-Puristen der Meinung sind, alles unter einem Reihensechser sei kein echter BMW und andere wiederum meinen, die Diesel würden deutlich besser gehen, war meine Entscheidung klar: es soll der kleinere Zweiliter werden. Natürlich hätte auch die Option eines deutlich stärkeren 3ers mit älterem Baujahr bestanden, aber da ich in der Regel die Motorleistung kaum brauche (wenig Autobahn, viel Landstraße, meist alleine unterwegs), wäre ne stärkere Maschine eher was für den Stammtisch gewesen. Ich muss auch zugeben, dass bei den Gebrauchten der Dieselaufschlag auch recht deftig ist, und ein Benziner ist in Bezug auf technische Anfälligkeiten wahrscheinlich problemloser. Außerdem ist die KFZ-Steuer in Österreich ein Witz, hier im Forum hab ich erfahren, dass ich für meinen 318i gleich viel Steuer zahle, wie ein Deutscher für einen 335i (3l Hubraum, 306 PS).

 

Wie auch immer, ich komme von einem relativ moderat motorisierten Kompaktwagen zu einem ebensolchen Mittelklassewagen, für mich ist der Unterschied dennoch deutlich vorhanden. Der Motor läuft natürlich um einiges kultivierter als der Ford-1400er - von den Fahrleistungen her federt er das Mehrgewicht zum alten Wagen mit plus 54 PS doch noch ab. Ich empfinde die Maschine als relativ bullig, Gas wird auch mal ab 1500 Touren angenommen, ab 2000 Touren bis rauf zu 3250 U/Min steigt die Drehmomentkurve stetig an, ab diesem Punkt kommt dann auch sowas wie ein Ansatz von Drehfreude auf - nach StVo-Begriffen kann man auch mit nem 318i relativ schnell in nicht erlaubte Bereiche kommen. ;)

 

Ich lasse es beim Fahren eher ruhig angehen, im österreichischen Land/Bundesstraßenverkehr muss man den Wagen beleibe nicht andauernd treten, um zügig im Verkehr mitschwimmen zu können. 70er-Zonen im 5. Gang sind kein Problem, aus dem Ort kann man eigentlich auch ohne Problem in der 4. rausbeschleunigen. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Motorisierung mehr als zufrieden - natürlich: ein 330i-Fahrer würde wohl weinend aussteigen, aber objektiv ist man mit einem 318i kein Verkehrshindernis - einzig an Steigungen sei einem "ein Gang niedriger" geraten, da sind die Diesel wahrscheinlich deutlich souveräner.

 

Dafür belohnt der Motor bei gewissenhafter Fahrweise einen mit relativ moderaten Verbräuchen von ca. 7,5 Litern. Mit gewissenhaft meine ich nicht, unbedingt immer bei 1500 Touren dahinzubummeln, sondern eher in Rollphasen konsequent hochzuschalten - solange man nicht beschleunigen muss, hält der Motor souverän das Tempo, in Verbindung mit dem Tempomaten sogar noch effizienter als mit dem rechten Fuss. Dann kann man zum Ausgleich ruhig mal beim Überholen in etwas hochtourigere Drehzahlbereiche vorstoßen, ohne dass einen der Wagen unterm Strich totsaufen würde.

 

Fahrverhalten

 

Kommen wir nun zum Kapitel, in dem BMW erfahrungsgemäß immer die meisten Punkte sammelt: der Fahrdynamik. Hier muss man auch beim kleinstmöglichen 3er keine Abstriche hinnehmen. Gerade mit niederquerschnittigeren Bereifungen reagiert der Wagen sehr direkt auf Lenkbefehle, ohne dabei irgendwelche schwammigen Tendenzen aufzuzeigen. Mit den Serienreifen, die ich im Winter fahre, wird das Ganze eine Spur indirekter bei schnellen Richtungswechseln, aber mit den 17-Zoll-Rädern mit 45er-Querschnitt macht die Kurvenhatz auch ohne das M-Sportfahrwerk schon enormen Spass. In Kurven hat man das Gefühl, man würde förmlich reingezogen, um in den Grenzbereich zu kommen, muss man schon sehr fahrlässig handeln. Dieses tolle Fahrgefühl ist sicher der ausgeglichenen Gewichtsverteilung und dem zugegeben relativ straffen Fahrwerk zu verdanken, aber wer ne Sänfte fahren will, soll sich doch ne C-Klasse holen. Vor dem Heckantrieb muss man sich zumindest bei den schwächeren Motorisierungen keineswegs fürchten - der Wagen liegt sehr neutral, will man das Heck wirklich mal auskeilen lassen, muss man bei Kälte/Nässe voll an Kreuzungen rausbeschleunigen, dann gibts einen kleinen Heckversatz, der relativ schnell vom serienmäßigen ESP (DSC) abgefangen wird.

 

Zum Schluss dieses Kapitels vielleicht noch ein paar Worte zum Fahrkomfort: Wenn man etwas empfindlicher ist, sollte man vor dem Kauf eine Probefahrt auf schlechten Straßen machen, da hin und wieder doch recht kräftige Stöße durchkommen können. Ich denke aber nicht, dass das Fahrwerk übertrieben hart ist, eher würde ich den schwarzen Peter den Runflat-Reifen (RFT) mit ihren harten Flanken zuschieben. Gerade bei kurzen Stößen (Querfugen) sind die harten Reifen nicht imstande, den Stoß ein wenig zu dämpfen. Im Forum gibts genügend Berichte darüber, dass sich mit normalen Reifen der Fahrkomfort deutlich verbessern soll - auch ich denke, die nächsten Sommerreifen werden non-RFTs werden.

 

Bedienung

 

Nun zum Kapitel Bedienung: Ein moderner Mitteklassewagen lässt sich mit zahlreichen Extras ausstaffieren, und auch der Vorbesitzer meines E90 hat mir ein paar Geschenke überlassen - vor allem das ca. 3000€ teure Navigationssystem "Professional" mit großem Farbbildschirm und zahlreichen Menüs für Fahrzeugeinstellungen, Stoppuhr, Verbrauchsanzeige, Radio/Klang, Klimaanlage und natürlich 3D-Navigation.

 

Bedient wird das Ganze natürlich über den iDrive-Controller, ein Drehregler, der zusätzlich noch in die vier Himmelsrichtungen gedrückt werden kann. Damit wird praktisch das gesamte Auto gesteuert, selbst am Radio gibts gerade mal zwei Tasten zum Sender/Titelwechsel und Mute/Volume. Von vielen Fachzeitschriften wurde die erste Version von iDrive fleißig gescholten, da die verschachtelten Menüs doch einiges an Einarbeitungszeit erfordern. Ich als Softwareentwickler und sonst auch relativ softwareaffiner Mensch hatte keine großen Probleme, ohne einen Blick ins Handbuch hab ich mir binnen einer Woche die wichtigsten Funktionen erarbeitet. Wenn man alles mal konfiguriert hat, wird man auch sehr wenig Zeit in den Menüs verbringen - gewisse Funktionen sind doch etwas sperrig zu bedienen, da man dauernd zwischen verschiedenen Menüebenen herumspringen muss, das alles mit einer minimalen Verzögerung. Für die Radio/CD-Bedienung gibt es zum Glück noch Lenkradtasten für Lautstärke/Senderwahl, zusätzlich zwei frei programmierbare Favoritentasten, in den folgenden Überarbeitungen des iDrive-Systems kamen weitere Tasten hinzu.

 

Alle E90 jeden Modelljahres haben dafür eine sehr aufgeräumte, reduzierte Mittelkonsole, was in heutigen Zeiten ja auch eher selten ist. Der Rest der Bordfunktionen ist dafür sehr leicht zu bedienen und in der langen Sonderausstattungsliste gibt es einige nette Extras, die man unbedingt dazubestellen sollte, z.B den recht gut funktionierenden Regensensor, die Sitzheizung, Tempomat oder das meiner Meinung nach sehr empfehlenswerte PDC (Einparkhilfe). Nach hinten ist der Wagen nicht sehr übersichtlich, für Heavy-Parker gerade in Verbindung mit dem Navigationssystem ein nettes Feature, da man zentimetergenau an Hindernisse ranfahren kann (Grafik mit Abstandsanzeige im Display). Das Heck des Wagens ist leider nicht besonders gut abschätzbar, da man im Innenspiegel leider nicht die Oberkante des Kofferraumdeckels sieht - ich möchte es nicht missen, da ich täglich in meist recht enge Parklücken am Bahnhof muss. :D

 

Schwächen/Sonstiges

 

Da ein 3er-BMW nicht wirklich ein Brot-und-Butter-Auto ist und gewisse Extras praktisch immer dazubestellt werden (sollten -> Wiederverkauf), sind natürlich die meisten Piloten mit einer großen Anzahl an Funkionen konfrontiert. Leider finden technikversessene Ingenieure nicht immer die optimale Lösung, weshalb auch dieser Wagen nicht perfekt ist. Ein Beispiel wäre der Blinkerhebel: Er bietet Komfortblinken bei Antippen, rastet aber blöderweise nicht ein. So kann es immer wieder mal passieren, dass man Dauerblinken will, aber nur den "Tipp" erwischt, und (z.B. beim Überholen) beim instinktiven Deaktivieren gleich noch mal in die andere Richtung blinkt. :rolleyes: Besser wäre es gewesen, wenn der Hebel in Dauerblinkstellung einrasten würde, das hätt ich den Entwicklern auch noch zugetraut. ;)

 

Ein weiteres ergonomisches Manko sind die zu weit vorne platzierten Fensterheber in der Fahrertür - so erwischt man beim instinktiven Tasten immer wieder die hintere Reihe, was an der Mautstelle oder bei der Polizeikontrolle nicht so gut kommt. :D

 

Womit sich BMW-Piloten leider auch herumschlagen müssen, ist die Tatsache, dass es aufgrund der Runflat-Reifen mit Notlaufeigenschaft kein Ersatzrad mehr gibt und demzufolge auch keine Ersatzradmulde - nur ein kleines Fach, in das man ein Reifenflickset legen kann, wenn man auf normale (und komfortablere) Reifen zurückrüstet.

 

Zukünftiges

 

Soweit bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Wagen, aber in ein paar kleinen Details werd ich wohl noch Hand anlegen - ohne das originale Erscheinungsbild zu sehr zu malträtieren. Mit den nächsten Sommerreifen werden woh Rial "Salerno"-Felgen raufkommen, weil die BMW Radialspeiche 160 mit ihren gefühlten 200 Speichen pro Felge einfach höllisch schwer zu putzen ist - gute 50 Minuten von Hand. Mir gefällt die Drittherstellerfelge recht gut, da sie dezent ist und an Originalfelgen vom E60 (aktueller 5er) erinnert:

 

 

Des Weiteren werd ich mir vielleicht noch ein Sport- oder M-Lenkrad aus dem Zubehör gönnen. Bei den Plastikleisten im Innenraum ist es noch fraglich, ob ich z.B. gute 1000€ für echtes Alu aus dem Zubehör ausgeben will.

 

So, nun geht meine kreative Energie langsam zu Ende und ich mach Schluss für heute - Respekt an diejenigen, die wirklich bis hier gekommen sind - obwohl ich eigentlich nur Programmcode produziere, ist mein wahres Talent wohl, möglichst ausschweifend zu schreiben - so gern, wie ich mich reden höre, lese ich mich anscheinend auch. :D

 

MfG,

Florian


Wed Dec 17 00:20:13 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Autobörse, Focus, Ford, Gebrauchwagen, Mk1, Verkauf

Wie der Titel schon sagt und im vorherigen Artikel angedeutet, hatte ich nach dem Kauf des BMW und den überstandenen Anfangsschwierigkeiten nun zwei Autos, von den eines nicht mehr benötigt wurde - klar, es kann sich nur um den Ford Focus handeln^^

 

Da ich gestehen muss, dass der Focus mein Erstwagen war und ich demzufolge noch wenig mit privatem Gebrauchtwagenverkauf zu tun hatte, musste ich auch hier einiges Lehrgeld zahlen, bis der Wagen endlich verkauft war.

 

Doch alles der Reihe nach:

 

Mit dem Verkauf hatte ich es nicht eilig, der BMW war schließlich bezahlt, der Ford lief noch auf Wechselkennzeichen und dachte mir, im schlimmsten Fall hätte ich noch ein Auto für Fahrten, bei denen ich nicht unbedingt gleich den schönen Bayern verheizen möchte (Wochenende mit Besoffenen, plötzlicher Wintereinbruch, Familienhund an Bord).

 

Deswegen hab ich einfach ein paar Fotos (siehe Galerie) geschossen und damit Anzeigen bei mobile.de geschaltet. Bei den Details war ich sehr ehrlich, ich hab auch Angaben zu fälligen Services, Reifenzustand und vergangenen Schäden gemacht. Besser, die Interessenten wissen es vorher - sonst hab ich 20 Besichtigungen und 15 davon verziehen sich schon nach der ersten Fragerunde ;)

 

Als Preis hab ich erstmal den Durchschnittspreis von mobile.de für die angegebenen Daten verwendet - in meinem Fall spuckte die Seite 4700€ aus - deckte sich mit dem, was ich mir vorgestellt habe. Anscheinend hatte ich mich getäuscht. Views waren vorhanden, außer generierten Mails von irgendwelchen Autobörsenbetrügern auf Englisch, die sofort den letzten Preis wissen wollten und nur als Zwischenhändler fungierten, kam allerdings nichts.

 

Ein bisschen frustriert war ich schon, ich hab den Wagen eigentlich gut gepflegt: Karosserie und Lack waren für einen 9-jährigen Ford eigentlich recht gut in Schuss, in 5 Jahren und ca. 70000 km hatte ich null Defekte, die Ausstattung war mit CD-Wechsler und Klima auch in Ordnung und der Focus Mk. I hat eigentlich nen recht guten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit.

 

Deswegen spielte ich mit dem Gedanken, mal ein paar Händler abzuklappern - wenn dort der Preis stimmt, muss man sich nicht mehr um Kleinigkeiten wie Ölwechsel, Services und dergleichen kümmern, wenn die Substanz des Wagens in Ordnung war. Hier kam der erste Schock: Die Gebote lagen zwischen 3000 und 3200€, ich wollte gar nicht um 3500€ feilschen, weil selbst das noch sehr weit unter meiner Vorstellung war. Ich musste mir anhören, dass 5-Türer stärker gesucht waren, das Türkis nicht gerade die Modefarbe wäre, ein Diesel attraktiver wäre und einer schimpfte dann noch über die Kumho-Reifen, die ich abgesehen von einer leichten Aquaplaningschwäche nicht wirklich schlechter empfand als die Pirelli P6000, die davor drauf waren.

 

Von meiner ursprünglichen Preisvorstellung im Internet verabschiedete ich mich mal und versuchte es mit 4000€. So kamen dann wenigstens ein paar Anrufe, wovon dann meistens kein Rückruf mehr kam, Besichtigungstermine ignoriert wurden und eine Dame wollte mir partout nicht abkaufen, dass der Zahnriemen bei der Maschine erst bei 150.000 km fällig wäre (Tachostand knapp 130.000 km, Kosten für Service ca. 300€): "Wir fahren auch einen Ford, und da ist der schon bei 90.000 fällig gewesen - mir zu riskant!"

 

Letztendlich hatte ich dann eine Interessentin in meinem Alter, die mit Freund kam und den Wagen wirklich besichtigte. Der Preis war akzeptabel, einzige Forderung war, dass ich die im Dezember fällige Plakette noch mache und einen Ankauftest einhole. Das tat ich dann auch, weil mir das angesichts der anderen Erfahrungen schon sehr vertrauenerweckend erschien. Die Plakette bekam der Wagen natürlich, der "Ankauftest" war eher ein Schmierzettel für 35€, der keinen Prüfbericht enthielt und nicht mal vom Meister unterschrieben wurde. Mängel waren leichte Anrostungen an Achsteilen und Auspuff und etwas verschlissene Bremsflüssigkeit. Im Vorjahr war noch keine Rede davon, und für mich als Laien sah das eher wie leichter Flugrost aus, was an einem nicht übermäßig gepflegten Auto in dem Alter eigentlich noch recht gut ist - vielleicht eine späte Rache von meinem Ford-Händler, weil er natürlich was von der Verkaufsabsicht mitbekommen hatte? :confused: :D

 

Nachdem das erledigt war, traf ich mich mit den potentiellen Käufern, um den Vertrag und das Finanzielle zu besiegeln. Angesichts fälliger Arbeiten (Ölwechsel, Klimaservice, Zahnriemen) und des "Rostproblems" war meine Verhandlungsbasis von 4000€ nicht mehr zu halten, zudem hatte der Käufer das Geld in Bar eingesteckt. Ich beschloss, wegen 100€ mehr oder weniger nicht ewig herumdiskutieren und bei 3750€ wurden wir uns einig. Danach sollte alles schnell gehen: Wagen möglichst schnell abmelden und Papiere übergeben, da der alte Mitsubishi Colt der Käuferin nur mehr knapp 2 Wochen Gnadenfrist mit der Verkehrstauglichkeit hatte... ein wenig Stress war das Ganze letztendlich schon, aber immerhin hatte ich den Wagen noch vor dem Winter los... ;)

 

Aber wie so oft im Leben, zieht man aus sowas seine Lehren...

 

Erstens: Wenn man schnell verkaufen will, sollte man wohl Golf fahren :D

 

Zweitens: Obwohl gerade bei älteren Wagen nicht jeder Cent planmäßig in die Wartung gesteckt werden muss, kann es mitunter hilfreich sein, wenn der Wagen eine weiße Weste hat. In meinem Fall bin ich aber skeptisch, ob ich die >500€ Wartungsaufwand beim Verkauf in die Hand bekommen hätte - so kann ich mit dem kleinen Abschlag leben.

 

Drittens: Gebrauchtwagenbörsen als Orientierung - schön und gut, bei gewissen Modellen dürften die Fabelpreise nicht so abschreckend sein, da man sowieso verhandeln kann und für einen erstrebenswerten Wagen auch mal ein bisschen in den sauren Apfel beißt, wenn man dafür nach langer Suche den Zuschlag bekommt - Brot-und-Butter-Autos wie ein Ford Focus werden aber über rudimentäre Eckdaten (5-Türer, rostfrei) und den Preis verkauft.

 

Viertens: Auch, wenn man im Leben ein "Geben-und-Nehmen"-Typ ist, beim Autoverkauf zählt Gutmenschtum wenig, ich persönlich habe Wert drauf gelegt, ehrlich und korrekt zu sein, auch wenn das vielleicht ein paar Käufer verjagt hat, aber ich selbst möchte schließlich auch nicht geprellt werden oder irgendwelche bösen Überraschungen erleben. Auf jeden Fall werde ich beim nächsten Wagen etwas kaltschnäuziger und sachlicher sein - solange ich nicht unbedingt verkaufen MUSS, kann auch der Käufer entgegenkommen.

 

Vielleicht steckt ja gerade selbst jemand in der selben Situation und kann sich vielleicht ein paar Anregungen rausholen, die ihm das Verkaufen leichter machen oder zumindest einen guten Anhaltspunkt geben.

 

mfg,

Florian


Mon Dec 15 19:20:07 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (0)

Schön langsam begann ich mich in meinen Wagen einzuleben. iDrive ging als PS3-Besitzer und Softwareentwickler quasi ab dem ersten Einsteigen recht gut von der Hand, dass der Retourgang nun im anderen Eck sitzt, merkt man auch schnell, einzig der nicht rastende Blinkerhebel führte anfangs zu so manche Fehlbedienung ;)

 

Aber der die bisher größte "Fehlbedienung" sollte leider noch folgen - ich hatte den Wagen ca. 2 Wochen, machte mich auf den Weg zur Arbeit, etwas später als sonst, da ich dank Schienenarbeiten an meiner Zugverbindung mit dem Auto fahren musste und so etwas mehr Zeit hatte. Irgendwie vernahm ich schon, dass ein früherer Freund (und immer noch Nachbar) den selben Weg hatte und hinter mir herfuhr - meine gleitende Fahrweise schien ihm schon etwas zu missfallen, da er nach kurzer Zeit schon versuchte, über eine Abkürzung durch eine Nebenstraße zu "überholen", was ihm leider der Wagen vor mir vereitelte. Ich denke, da wir seit Jahren keinen Kontakt mehr hatten, wusste er wahrscheinlich nicht mal, wer am Steuer saß - oder wusste er es doch? Ich kannte seinen roten Kia c'eed schon, dachte mir nichts dabei und fuhr mein gewohntes Tempo weiter.

 

Nach einigen weiteren Kilometern fuhr dann ein LKW vor mir, auf der täglichen Strecke kennt man seine Stellen zum Überholen und so kamen wir dann auf eine gut einsehbare Gerade nach einer 80er-Beschränkung. Irgendwie dachte ich mir, mein Nachbar würde wohl vorziehen, wenn er wirklich so geladen wäre, was er dann nicht tat. Ich konzentrierte mich auf den Gegenverkehr, setzte den Blinker und scherte zum Überholen aus. Als nächstes sah ich nur mehr den roten Wagen im Seitenspiegel und hörte den Einschlag hinten links auf höhe Kotflügel/hintere Tür.

 

Gottseidank war es nur ein leichter Blechkontakt, er steckte zurück, wir fuhren bis zur nächsten Anhaltemöglichkeit weiter, um das zu klären (nein, Revolver waren keine im Spiel :D). Der Schock saß tief, es gab keinen Streit, faktisch war ich ja der Schuldige :(

 

Wir verabredeten uns noch, um den Unfallbericht nach der Arbeit auszufüllen, damit war das Schlimmste überstanden. Beschissen, warum muss das gerade jetzt passieren :(

 

Natürlich hab ich auch gerätselt, wie es dazu kommen konnte - ich wollte alles andere als ein "Rennen" oder sonstwas provozieren, aber war wahrscheinlich die Mischung aus dem verabsäumten Spiegelblick und relativ abruptem Ausscheren das Problem - was aber auch nichts am Sachverhalt ändert.

 

Danach folgte eine gut 3 Wochen dauernde Odyssee:

 

Unfallbericht und Schadensmeldung, Schadensschätzung, Schadensfreigabe, Reparaturtermin, übersehene Delle im Türrahmen und noch eine Schätzung plus Warten auf erneute Freigabe :(

 

Natürlich war der Wagen schon zerlegt und stand ca. 8 Tage in der Werkstatt, am Schluss blieb das blaue Auge von 300€ als Vollkasko-SB von 3500€ Gesamtschaden (+Freischaden) für Schäden an der hinteren Tür, dem Seitenschweller und dem hinteren Kotflügel (alles links). Das wird mir eine Lehre sein, vielleicht war eine solche Lektion in Demut aber gar nicht schlecht.

 

Einen einzigen Vorteil hatte das Ganze: bei dem Schadensvolumen hatte sich mein :) vor Ort bereit erklärt, mir auch den Schaden am vorderen Stoßfänger (vom Salzburger Händler) mitauszubessern.

 

Doch von nun sollte es wieder bergauf gehen, der E90 ist bis heute heilgeblieben, jetzt konnte endlich gefahren werden - und der Ford, der noch gute Dienste als Ersatzauto mit Wechselkennzeichen geleistet hatte, durfte gehen...


Sun Dec 14 23:45:00 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: 3er, BMW, E90

Also, Willkommen auf meinem Blog. Hier dreht sich alles um meinen Bayern und meine Abenteuer damit.

Bis zum heurigen Sommer war mein fahrbarer Untersatz noch ein relativ bescheidener Ford Focus Mk. 1, Baujahr 1999 als Benziner mit 75 PS. Grundsätzlich war ich mit dem Wagen ja zufrieden, aber nach 5 Jahren war unsere Beziehung tot - ich hab mich nur mehr über die mäßigen Fahrleistungen geärgert, und der Ford war eben Transportmittel von A nach B, der anfängliche "Stolz" war verflogen.

 

 

Insgeheim war ich immer schon ein leiser BMW-Fan - wäre ich mit 25 ein neureicher Schnösel, vor meiner Türe würde wohl sicher ein M3 oder zumindest eine schönes 3er-Coupe mit "Sechs in Reihe" stehen - aber soweit sind wir noch nicht.

 

Deswegen hab ich mein am Konto ruhendes Geld aktiviert und nach 1-2 Wochen aktiver Suche den 3er gefunden, der für den Anfang reichen sollte - ein 318i, deutlich günstiger in der Anschaffung als die Diesel, gegen den lahmen Ford eine Offenbarung, bei 15.000 km im Jahr sicher kein Wagen, der mich totsäuft - und irgendwie mag ich die harmonische Kraftentfaltung eines Ottomotors.

 

Abgekürzt: Mein Onkel (Verkaufsleiter bei nem Autohaus) hat mir ein wenig bei der Suche geholfen und mir in Salzburg (ca. 350 km von mir entfernt) einen gebrauchten 318i organisiert. Die Ausstattung war recht ordentlich, immerhin waren die Klimaautomatik, iDrive, Teilledersitze, PDC (also Einparkhilfe hinten) und ein automatisch abblendender Innenspiegel dabei. Zum Glück hat er es noch geschafft, den Preis auf ein für mich verkraftbares Niveau zu drücken - irgendwie sind dann "netterweise" auch noch 17-Zoll-Original-BMW-Alus von nem Vorführwagen dabei rausgesprungen :)

 

Am 08.08.08 (jetzt fällts mir gerade auf *gg*) war es soweit - Anreise mit dem Zug nach Salzburg zum :), Vertrag unterschreiben, Schlüssel mitnehmen und das Ding nach Hause schaukeln - ein wenig hatte mich ja die übertriebene Schleimscheisserei des Verkäufers stutzig gemacht, aber so wie der Wagen dastand, wollte sich bei mir kein Misstrauen breitmachen...

 

Nach einer etwas beschwerlichen Heimreise im Dauerregen mit Aquaplaning auf den eher gebrauchten Sommerreifen war es spätabends dann geschafft: in meiner Garage parkte ein BMW, die Heimfahrt war übrigens ein permanenter Glücksrausch :rolleyes: ;)

 

Am nächsten Tag folgte allerdings ein wenig Ernüchterung: Man sollte dunkelgraue Autos nicht an Regentagen in unbeleuchteten Schauräumen übernehmen, da fehlt der Blick fürs Wesentliche:

 

 

Dieser nette Parkrempler scheint mir Idiot leider entgangen zu sein, ich hätte allerdings auch nicht den Gedanken gehabt, das Auto gebückt zu umschreiten, um nach Kratzern, Dellen und sonstigen Mängeln zu suchen. Laut Verkäufer und Kaufvertrag sollte sich der Wagen in einem tadellosen Zustand befinden, da ich ihn übernommen habe, wurde der Mängel meinerseits zu Kenntnis genommen - auch, wenn man bei genauem Hinsehen erkennt, dass die beschädigte Stelle anscheinend schon laienhaft überpinselt wurde - also ob man es vertuschen wollte :confused:

 

Ein Anruf beim Verkäufer ergab nur, dass er davon natürlich nichts wisse und er mir den Wagen im Glauben übergeben habe, er wäre in einem einwandfreien Zustand. Dass die geschenkten Alufelgen relativ zerkratzt waren und die Reifen vorne relativ abgefahren, war mir da noch eher egal - aber der Parkschaden ärgerte mich dann schon. Der Verkäufer versprach, Rücksprache zu halten und mir in 1-2 Tagen eine Lösung anbieten zu wollen - am liebsten wäre mir natürlich gewesen, einen Teil des Kaufpreises zurückzuerhalten, um das beim lokalen BMW-Händler beheben zu lassen - natürlich konnte er mir nur anbieten, den Schaden in Salzburg beheben zu lassen... 2 x 350 km sind ziemlich genau eine Tankfüllung mit dem Wagen - hmm :(

 

Dass es dann doch anders kommen sollte, war eine unangenehme Fügung des Schicksals, aber dazu mehr beim nächsten Mal - bleibt vorerst nur die Lehre der heutigen Lektion: Man sollte sich beim Autokauf nicht von Emotionen leiten lassen, sich vorher schon überlegen, was man checken sollte und vor allem nicht dem Charme eines designeranzugtragenden Jünglings erliegen...

 

MfG,

Florian