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Mon Dec 15 19:20:07 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (0)

Schön langsam begann ich mich in meinen Wagen einzuleben. iDrive ging als PS3-Besitzer und Softwareentwickler quasi ab dem ersten Einsteigen recht gut von der Hand, dass der Retourgang nun im anderen Eck sitzt, merkt man auch schnell, einzig der nicht rastende Blinkerhebel führte anfangs zu so manche Fehlbedienung ;)

 

Aber der die bisher größte "Fehlbedienung" sollte leider noch folgen - ich hatte den Wagen ca. 2 Wochen, machte mich auf den Weg zur Arbeit, etwas später als sonst, da ich dank Schienenarbeiten an meiner Zugverbindung mit dem Auto fahren musste und so etwas mehr Zeit hatte. Irgendwie vernahm ich schon, dass ein früherer Freund (und immer noch Nachbar) den selben Weg hatte und hinter mir herfuhr - meine gleitende Fahrweise schien ihm schon etwas zu missfallen, da er nach kurzer Zeit schon versuchte, über eine Abkürzung durch eine Nebenstraße zu "überholen", was ihm leider der Wagen vor mir vereitelte. Ich denke, da wir seit Jahren keinen Kontakt mehr hatten, wusste er wahrscheinlich nicht mal, wer am Steuer saß - oder wusste er es doch? Ich kannte seinen roten Kia c'eed schon, dachte mir nichts dabei und fuhr mein gewohntes Tempo weiter.

 

Nach einigen weiteren Kilometern fuhr dann ein LKW vor mir, auf der täglichen Strecke kennt man seine Stellen zum Überholen und so kamen wir dann auf eine gut einsehbare Gerade nach einer 80er-Beschränkung. Irgendwie dachte ich mir, mein Nachbar würde wohl vorziehen, wenn er wirklich so geladen wäre, was er dann nicht tat. Ich konzentrierte mich auf den Gegenverkehr, setzte den Blinker und scherte zum Überholen aus. Als nächstes sah ich nur mehr den roten Wagen im Seitenspiegel und hörte den Einschlag hinten links auf höhe Kotflügel/hintere Tür.

 

Gottseidank war es nur ein leichter Blechkontakt, er steckte zurück, wir fuhren bis zur nächsten Anhaltemöglichkeit weiter, um das zu klären (nein, Revolver waren keine im Spiel :D). Der Schock saß tief, es gab keinen Streit, faktisch war ich ja der Schuldige :(

 

Wir verabredeten uns noch, um den Unfallbericht nach der Arbeit auszufüllen, damit war das Schlimmste überstanden. Beschissen, warum muss das gerade jetzt passieren :(

 

Natürlich hab ich auch gerätselt, wie es dazu kommen konnte - ich wollte alles andere als ein "Rennen" oder sonstwas provozieren, aber war wahrscheinlich die Mischung aus dem verabsäumten Spiegelblick und relativ abruptem Ausscheren das Problem - was aber auch nichts am Sachverhalt ändert.

 

Danach folgte eine gut 3 Wochen dauernde Odyssee:

 

Unfallbericht und Schadensmeldung, Schadensschätzung, Schadensfreigabe, Reparaturtermin, übersehene Delle im Türrahmen und noch eine Schätzung plus Warten auf erneute Freigabe :(

 

Natürlich war der Wagen schon zerlegt und stand ca. 8 Tage in der Werkstatt, am Schluss blieb das blaue Auge von 300€ als Vollkasko-SB von 3500€ Gesamtschaden (+Freischaden) für Schäden an der hinteren Tür, dem Seitenschweller und dem hinteren Kotflügel (alles links). Das wird mir eine Lehre sein, vielleicht war eine solche Lektion in Demut aber gar nicht schlecht.

 

Einen einzigen Vorteil hatte das Ganze: bei dem Schadensvolumen hatte sich mein :) vor Ort bereit erklärt, mir auch den Schaden am vorderen Stoßfänger (vom Salzburger Händler) mitauszubessern.

 

Doch von nun sollte es wieder bergauf gehen, der E90 ist bis heute heilgeblieben, jetzt konnte endlich gefahren werden - und der Ford, der noch gute Dienste als Ersatzauto mit Wechselkennzeichen geleistet hatte, durfte gehen...


Deine Antwort auf "#2: Hochmut kommt vor dem Fall"