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Die Pure Unvernunft

Aus dem Alltag eines PS-Junkies

Tue Nov 10 15:55:39 CET 2020    |    knolfi    |    Kommentare (71)    |   Stichworte: 95B, Macan, Porsche

Liebe Bloggemeinde,

 

in letzten Artikel ging es ja bereits um die Sondierung eines Nachfolgers für den Elfer (991.2), der im Juni aus dem Leasing läuft. Eigentlich wollten wir den Elfer ja behalten, aber so viel Spaß der Wagen auch macht, um so mehr merken wir, dass er als Zweitwagen für eine vierköpfige Familie langsam zu klein und unpraktisch wird. Wie ihr wisst, wird der Elfer nicht als Caféracer oder für Wochenendausflüge genutzt, sondern dient als Alltagswagen mit gewissen "Genussvorteilen". :D D. h. er muss zum Wocheneinkauf genauso herhalten, wie für das Shuttlen der Kids zu ihren Freizeitaktivitäten (falls diese nicht fußläufig oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind). Dabei stellen sich langsam folgende Nachteile heraus:

 

Der "Frunk" (vordere Kofferraum) ist zum Herausheben von schweren Gegenständen wie z. B. Getränkekisten für meine Frau zu tief und der Schacht liegt zu weit hinten, so dass ich immer die schweren Körbe, Kisten und Co herausheben muss oder sie eben alles einzeln ins Haus tragen muss, wenn ich nicht da bin.

 

Die Notsitze waren am Anfang noch ausreichend, aber die Kinder wachsen (schnell) und so wird's hinten (zu) eng für die Fahrt mit vier Personen. Mein Großer wird diesen Monat dreizehn und passt hinten nicht mehr rein, wenn zwei Erwachsene vorne sitzen.

 

Die Folge ist, dass der Wagen meist in der Garage steht und nur noch von meiner Frau zum Einkaufen bewegt wird. Dafür ist er aber eigentlich zu schade...und zu teuer.

 

Daher sollte als Ersatz eigentlich ein vollwertiges viersitziges Cabrio mit einem "normalen" Kofferraum her. Zur Auswahl standen das E-Klasse Cabrio oder das Audi A5-Cabrio...jeweils in die stärksten Leistungsstufe (E53 oder S5). DasE-Klasse Cabrio sind wir Probe gefahren, das aktuelle A5-Cabrio wäre noch dran gewesen.

 

Nun kam in dem Artikel über die Probefahrt des E-Cabrios die Diskussion über ein reines Elektrofahrzeug als Zweitwagen auf. Dieses würde eigentlich vom Fahrprofil am Besten zu uns passen, aber wir wollten ja ein Cabrio...dennoch war ich von der Idee angefixt und habe mich mit der Materie etwas mehr beschäftigt. Auch durch die vielen User hier, die bereits EV fahren oder zumindest mit PHEV unterwegs sind. Insbesondere der Youtuber "Carmaniac", der sich auf das Testen von EV's spezialisiert hat und nicht so sehr mit der EV-Fanboybrille draufschaut, fand ich immer bestechend ehrlich, wenn es um die Abwägung EV, Hybrid, oder konventioneller Verbrenner ging.

 

Ich habe das Thema mit meiner Frau diskutiert und wir haben uns verschiedene EV-Marken und Modelle im Netz angeschaut. Dabei ist Tesla gleich rausgefallen, weil man immer wieder nichts Gutes über die Verarbeitungsqualität liest und es quasi kein Händlernetz gibt. Man bestellt seinen Tesla blind im Internet und muss ihn dann irgendwo in Deutschland abholen. Mit Verarbeitungsmängeln wie in Schlaufen verlegte Dichtungen, schiefe Spaltmaße & Co wird man dann als Kunde allein gelassen, weil Tesla dies nicht mittels Softwareupdate OTA erledigen kann. Also weitergeschaut: Taycan, Volvo XC40 und den Polestar 2 mal in die engere Auswahl genommen.

Den Taycan bin ich probegefahren: schönes Auto, tolles Konzept, aber als Zweitwagen viel zu groß.

Der Polestar 2 sieht richtig schick aus, wird aber wie die Teslas vertrieben: Bestellung im Internet, Abholung irgendwo in Deutschland, kein Händlernetz. Die Probefahrt von max. einer Stunde muss man im Netz buchen und dazu hätten wir 200 km zurücklegen müssen, um ihn Probe fahren zu können. Völlig unverhältnismäßig.

Der XC40 von Volvo bekommt man beim Volvo-Händler und er hat die gleiche Technik wie der Polestar 2. Allerdings ist er eben ein typischer Volvo: designtechnisch ganz schick aber eben eher auf Komfort ausgelegt...und eine eine Begrenzung bei 180 km/h. :eek: Das hat sogar Carmaniac auf der AB genervt. Hinzu kommt die fehlende Restreichweitenanzeige.

 

Nun hatte ich mit unserem Elfer gestern einen Inspektionstermin im PZ und ich hatte bei meinem EV-Recherchen gelesen, dass Porsche neben dem Taycan die nächste Generation des Macan als reines EV bringt...mit der gleichen 800V-Technik wie beim Taycan. Der Macan ist rel. kompakt (4,68m Außenlänge), so gehe ich mal davon aus, dass der E-Macan ebenfalls in dieser Größenklasse bleibt...er will ja den Cayenne nicht kannibalisieren. Nach Rücksprache mit dem Verkäufer im PZ kam jedoch heraus, dass der E-Macan erst 2022 auf den Markt kommt.

 

Vom Thema Cabrio hatten wir uns eigentlich schon verabschiedet. Die Auswahl ist klein geworden und man macht gefühlt an 20 Tagen im Jahr das Dach auf. Ich sitze mittlerweile lieber im ruhigen klimatisierten Innenraum, statt mir bei 30°C die Birne braten zu lassen. Cabriofahren macht eigentlich nur bei Temperaturen zwischen 18-25°C Spaß und diese Temperaturen herrschen bei uns in Südwest-Deutschland aufgrund des Klimawandels sehr selten vor. entweder ist es bulle heiß oder eben zu kalt. Vlt. bin ich auch mittlerweile zu alt und zu bequem. Warmduscher eben :D aber alles im Leben hat seine Zeit.

 

Was also als Übergang nehmen, bis der E-Macan ausgereift (ohne Softwarebugs) beim Kunden steht? Es gab zwei Möglichkeiten: entweder den Elfer behalten und weiterfahren; sprich das Leasing verlängern oder eben als Übergang einen anderen Wagen nehmen. Also mit dem Verkäufer "gehirnt": Elfer ist raus, zu klein; Panamera zu groß wie auch der Taycan, 718'er hat nur zwei Sitze...bleibt noch der Macan. Rel. kompakt bei großen Innenraum. Also ein Macan als Übergang.

 

Nun hat mir der Verkäufer ein Angebot gemacht: er hat aktuell noch zwei Bauslots für einen Macan S und einen Macan GTS. Der GTS würde noch dieses Jahr ausgeliefert werden, der S im Januar. Die Konfiguration wäre noch frei wählbar, wenn wir uns bis Donnerstag entscheiden, sonst hätten wir den GTS quasi als Ausstellungsfahrzeug nehmen müssen...in Miamiblau :eek: Für uns ist diese Farbe zu schreiend und auffällig und passt besser zu einem GT3 o. ä.

 

Er würde nun unseren Elfer vorzeitig aus dem bestehenden Leasing ablösefrei rausnehmen und uns den GTS für 30 Monate im Leasing hinstellen. Der Vertrag würde dann im Sommer 23 auslaufen und bis dahin wären die Kinderkrankheiten beim Macan EV wohl auch abgestellt...zumal die Technik aus dem Taycan bekannt ist. Dann könnten wir (evtl. auch schon etwas früher) auf einen E-Macan umsteigen.

 

Das Ganze heute mit der Besten aller Ehefrauen besprochen und sie war einverstanden. Also haben wir einen Macan GTS als Zweitwagen bestellt mit der folgenden Konfiguration:

 

Außenfarbe tiefschwarzmetallic

 

Lederausstattung in Schwarz, Glattleder

 

Panorama Dachsystem

 

Sideblades in Exterieurfarbe lackiert

 

LED-Türprojektoren "PORSCHE“ Schriftzug Porsche Exclusive Manufaktur

 

"PORSCHE",Schriftzug lackiert in Schwarz (matt) inkl. Entfall Modellbezeichnung Porsche Exclusive Manufaktur

 

7-Gang Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK)

 

Adaptive Luftfederung mit Niveauregulierung und Höhenverstellung inkl. Porsche Active Suspension Management (PASM)

 

Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus)

 

Sport Chrono Package inkl. Mode-Schalter

 

Kraftstofftank 75 l

 

Porsche Surface Coated Brake (PSCB)

 

Servolenkung Plus

 

21-Zoll 911 Turbo Design Räder

 

LED-Hauptscheinwerfer abgedunkelt inkl. Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus) Porsche Exclusive Manufaktur

 

Automatisch abblendende Innen- und Außenspiegel

 

Geräusch- und Wärmeschutzverglasung inkl. Privacy-Verglasung

 

Spurwechselassistent

 

ParkAssistent vorn und hinten inkl. Rückfahrkamera und Surround View

 

Tempolimitanzeige

 

HomeLink® (programmierbarer Garagentoröffner)

 

Porsche Entry & Drive

 

Beheizbare Frontscheibe

 

Ionisator

 

Adaptive Sportsitze vorne (18 Wege, elektrisch)

 

Sitzheizung vorn und hinten

 

Sitzbelüftung vorn

 

Seiten-Airbags im Fond

 

Multifunktions GT-Sportlenkrad inkl. Lenkradheizung

 

Ablagenpaket

 

Sonnenrollo Fondseitenfenster mechanisch

 

Fußmatten

 

Raucher-Paket

 

Licht-Komfort-Paket

 

Laderaummanagement

 

Porsche Wappen auf Kopfstützen Porsche Exclusive Manufaktur

 

Porsche Wappen auf Armauflage Mittelkonsole Porsche Exclusive Manufaktur

 

Dachhimmel Race-Tex.

 

Interieur-Paket Carbon

 

Smartphone-Ablage mit induktivem Laden

 

BOSE® Surround Sound-System

 

Apple® CarPlay inkl. Sprachsteuerung Siri®

Hinzu kommt noch ein Satz Winterräder und ein Satz Allwetterfußmatten. Diese werden aber nicht ins Leasing eingerechnet, da zu teuer.

 

Die Winterräder des Elfers verkauft der PZ-Verkäufer mit dem Elfer zusammen und ich bekomme den Erlös, da diese ebenfalls bar bezahlt wurden.

 

Es ist im übrigen der erste von uns zusammengestellte Wagen seit zwei Jahren. Der letzte war der Range Rover SVAD. :)

 

Liebe Gemeinde,

ich weiß dass dies jetzt von vielen als verwirrend angesehen wird und ich evtl. bei vielen als "sprunghaft", "der weiß nicht, was er will", "redet heute so und morgen so" angesehen werde, aber in dem Wandel, in dem ich der Individualverkehr aktuell befindet, denke ich, dass man sich den neuen Techniken nicht verschließen kann.

Wir fahren mit dem Zweitwagen rund 10.000 km p. a. und weite Strecken bekommt er eh kaum...meist ist er hier um Radius von 20 km unterwegs und da tun mir die Turbomotoren schon leid, weil sie einfach nicht richtig warmgefahren werden. Einem EV ist das egal, da muss nichts warm- oder kaltgefahren werden; man muss es nicht einfahren sondern kann gleich auf den Pinsel drücken.

Und ich bin auch der festen Überzeugung, dass mit der neuen Regierung ab 2022 ein Tempolimit auf den AB kommt. Dann brauchen wir keine potenten V6 oder V8-Motoren mehr, da wir eh nicht schneller als 130 fahren können...die Geschwindigkeit, auf die heute die meisten EV ausgelegt sind aber dabei meist unter 5 sec auf 100 beschleunigen. Ausreichend schnell also, um zügig zu überholen.

 

Das Laden erledigen wir von zu Hause aus, trotzdem ist es schön, die Schnelllademöglichkeit von bis zu 270kW zu haben, falls man doch mal in die Verlegenheit kommt, an Schnelladestationen zu laden, weil man doch mal eine längere Strecke fahren muss. So kann man in 5 Minuten mal eben 100 km nachladen.

 

Ebenfalls wichtig für mich ist, dass ich bei der Marke bleiben kann. Der Macan ist dann mein fünfter Porsche und ich bin bisher was Qualität und vor allem Service und Dienstleistungsverhalten angeht, mehr als zufrieden, weshalb ich der Marke treu bleiben wollte.

 

Klar, der Macan setzt nicht die Emotion eines Elfers frei...aber das tut der aktuelle 992 bei mir mit seinem kastrierten Sound auch nicht. Der Macan ist mehr Vernunftauto statt emotional Car und man wird nicht mehr das Grinsen im Gesicht haben, wenn man morgens die Garage öffnet.

 

Aber alles im Leben hat seine Zeit. Ich für meinen Teil finde, dass man sich ab einem gewissen Alter damit abfinden muss, dass ein Sportwagen langsam eher lächerlich statt bewundernd wirkt...genau so wie zerissene Jeans, plakative Oberteile und (zu) junge aufgebretzlte Frauen in Begleitung älterer Herren mit zu engen Poloshirts.

 

Wie gesagt: Meine Meinung und auch kein Rechtfertigungsversuch für den Macan. Ob wir alles richtig gemacht haben, wissen wir in rd. 6 -8 Wochen bzw. in 2,5 Jahren.

 

So long

 

euer knolfi

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