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08.05.2014 10:19    |    cookie.666    |    Kommentare (320)    |   Stichworte: Fahrer, Gegner, Geschwindigkeit, GSI, GTI, Leistung, OPC, Opfer, PS, R, RS, schnell, ST, Tod, Tuning, Turbo, Unfall, V6, V8

Darf ich vorstellen: Meier.

Bernd Meier.

Fahrer mit Leib und Seele.

 

Herr Meier ist Anfang 30, hat einen guten Job, eine Frau, die er liebt, einen dreijährigen Sohn und ist seit wenigen Wochen stolzer Besitzer eines kleines Häuschens am Standrand. Eines Häuschens mit genug Platz für die kleine Familie und einer Garage mit genug Platz für sein Auto.

 

Ja, auch wenn Herr Meier der typische Durchschnittsmensch ist, sein Auto ist es nicht. Zumindest ist Herr Meier dieser Meinung. Er hat sich dieses Auto gekauft, diesen Traum den er schon lange hegte. Groß ist es – groß genug, selbst wenn noch ein Kind kommt. Schwarz ist es – eine andere Farbe kam nie in Frage. Schnell ist es, sehr schnell – Autobahn, Landstraße, Stadt – egal – Meier ist immer der Schnellste. Meier liebt sein Auto, liebt die Geschwindigkeit, liebt es andere abzuledern. Er liebt die Überlegenheit seiner Maschine. Er liebt das Fauchen des Hochleistungsmotors, wenn sein schwarzes Geschoss andere Verkehrsteilnehmer zu bloßen Statisten in Go-Karts degradiert. Er liebt es, weil es ihn zu jemandem macht. Jemandem mit Macht. Macht über unzählige PS, Macht über die energisch wütende Maschine, Macht über andere Verkehrsteilnehmer. Dann ist er nicht länger der Durchschnittsbürger Meier. Er ist ein Beherrscher, ein Bezwinger der Urgewalt unzähliger schnaufender Pferdestärken – er ist ein Fahrer. Nein, er ist der Fahrer.

 

Nur eines liebt Meier ganz und gar nicht, wenn er Auto fährt. Und das sind Verkehrsregeln. Regeln, die aufgestellt wurden, um all den unfähigen Idioten in ihren fahrenden Verkehrshindernissen eine Nutzung der Straße – seiner Straße – zu ermöglichen. Wie Lemminge folgen sie den Anweisungen auf den Schildern am Straßenrand. Unwürdige. Ein wahrer Fahrer braucht diese kleingeistige Gängelung des Staates nicht. Er weiß wie er zu fahren hat. Es liegt ihm in Blut.

 

Und noch eine andere Sache gibt es, die Meier unwahrscheinlich nervt. Andere Möchtegerns, die sich für Fahrer halten. Mit ihren lächerlichen GTI, GSI, OPC, R, RS, ST, M und wie sie da alle heißen mögen. Tiefergelegt, verspoilert, lauter. Lächerlich für Meier. Keine Gleichgestellten, nur Opfer. Opfer für ihn und sein schwarzes Monster.

 

Aber heute ist alles anders. Familienausflug zu den Schwiegereltern in einem anderen Bundesland. Autobahn, Samstag vormittag, Sonnenschein. Perfektes Fahrwetter. Wenn da nur nicht diese ewigen Schleicher wären. Er schiebt einen Dieselkombi vor sich von der linken Spur, der grade mit lahmen 140 einen LKW überholt hat und tritt aufs Gaspedal. Die Bahn ist frei. Die Nadeln von Tacho und Drehzahlmesser bewegen sich zügig ins obere Drittel der Skalen. Die 200km/h Marke fällt spielerisch.

 

Meier merkt den tadelnden Blick seiner Frau recht neben ihm. Er muss gar nicht hinsehen. Er weiß es einfach. Allein wie sie sich verkrampft in ihren Ledersitz kauert. Statt die Geschwindigkeit zu genießen. Die Beschleunigung. Den röhrenden Klang der perfekt laufenden Maschine. Sein Sohn im Kindersitz auf der Rückbank dagegen jauchzt jedes Mal freudig, wenn er aufs Gas tritt. Ein echter Meier eben. Der hat Geschwindigkeit im Blut.

 

Aber was ist das? Im Rückspiegel. Den Rückspiegel nutzt Meier eher selten. Fast nie. Wozu? Da ist so wie so niemand. Jetzt sieht er zufällig hinein. Dicht hinter ihm, ein oranger Wagen. Flach, breit, sportlich. Ein Japaner wahrscheinlich. Gibt Lichthupe. Will, dass Meier Platz macht. Meiers Blut kocht plötzlich vor Wut. Seine Ehre gekränkt, sein Wagen verspottet. Nein, nein, Meier beruhigt sich – nur ein neues Opfer, das in seiner grellen Reisschüssel gleich sein blaues Wunder erlebt.

 

Meier tritt durch. Der Motorklang ändert sich von ruhig bollernd zu infernalisch kreischend. Der Wagen schießt vorwärts, drückt die Insassen in die Sitze. Klein-Meier quickst vor Freude auf dem Rücksitz. Die 250 wird fast im selben Moment erreicht. Ab hier ist Konkurrenz dünn gesät. Einem Abkommen der Luxuswagenbauer sei Dank, die für all die Unfähigen die Höchstgeschwindigkeit ihrer Gefährte beschränkt haben. Schranken für Beschränkte, denkt Meier. Der Orangene hängt immer noch im Rückspiegel. 280km/h. Der Orangene fällt langsam zurück. Meier triumphiert innerlich, ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er bleibt auf dem Gas. Der orangene Drängler fällt weiter zurück. Keine Chance. Ein Opfer eben.

 

300km/h. Linke Spur. Vollgas. Rechts ein schier endloser Konvoi von LKW und Schleichern. Mittelspur, noch mehr Schleicher. Links freie Bahn. Meier lächelt. Eine leichte Rechtskurve vorraus. Meier geht vom Gas. 270km/h. Er kann die Kurve nicht ganz einsehen. LKW überholt LKW. Blockieren die Sicht, diese Idioten.

 

Meier hämmert das Bremspedal aufs Bodenblech. Ein Van, so eine elende Familienkutsche für kleinkarierte Spießer! Auf der linken Spur! Auf seiner Spur! Jetzt! Ausgerechnet jetzt! Mitten in der Kurve! Das wird eng…

 

Ein wahre Lichtshow beginnt im Armaturenbrett zu flackern. ABS, ESP und einige andere elektronische Helferlein versuchen Meiers schwarzes Geschoss kontrolliert zu entschleunigen. Der Minivan eben noch weit entfernt, plötzlich ganz nah. Meier registriert im Augenwinkel den weißen Rauch von vergehendem Gummi im Rückspiegel. Trotzdem rast er weiter auf das Heck des Vans zu. In letzter Verzweiflung reist er am Steuer um auszuweichen. Aber wohin?

 

Eine Stunde später:

Schmerzen. Wahnsinnige Schmerzen. Wo genau weiß er nicht. Überall. Meier blinzelt. Hell. Neue Schmerzen in den Augen. Zu hell. Blau und grün. Himmel und Bäume erkennt er verschwommen. Ein Kopf über ihm. Eine Frau. Notarzt steht auf ihrer Jacke. Ihr Mund bewegt sich, aber Meier hört nichts. Er versucht den Kopf zu drehen. Unmöglich. Er ist wie festgeschraubt. Er wird angehoben. Jetzt kann er einen Blick auf die Szenerie um sich erhaschen. Ein grotesk verformter Van wird auf einen Abschleppwagen gezogen. Die Hinterachse befindet sich in der Mitte des Fahrzeugs, der Aufbau sieht aus wie gesprengt. Blechfetzen und Plastikteile hängen in alle Richtungen davon. Daneben eine seltsame Skulptur. Verdreht, zerrissen, unkenntlich. Nur ein Rad, das im absurden Winkel an den Resten einer Achse baumelt, lässt erahnen, dass es sich wohl um die Reste eines Autos handeln muss. Ein Rad, das Meier bekannt vorkommt. Ein Rad seines Autos.

Am Boden liegen Tücher. Vier Tücher. Tücher die etwas bedenken. Die Körper bedecken. Tote Körper. Tote Menschen. Einen großen und drei kleine. Einen Erwachsenen und drei Kinder. In diesem Moment zieht ein Uniformierter die Tücher von den Köpfen. Blutige Gestalten darunter. Die große Gestalt trägt die blutverschmierte Kleidung seiner Frau. Eine der kleinen die Kleidung seines Sohnes. Meier will schreien, als ihn die Erkenntnis überkommt, aber es geht nicht. Die anderen zwei kleinen toten Körper kann er nicht zuordnen. Verzweiflung. Unglauben. Leugnen. Ein neuer Schmerz. Schlimmer als all die anderen. Reißend. Nicht körperlich. Seelisch. Meiers Augen rasen wie wild hin und her.

 

Etwas erregt seine Aufmerksamkeit. Eine greller Farbfleck, der so gar nicht hier her passen will. Der orangene Sportwagen. Sein Opfer. Kein japanisches Modell – ein Italiener. Intakt. Keine Schramme. Daneben ein Mann in kurzen Hosen und T-Shirt. Umringt von mehreren Polizisten.

Als zwei Sanitäter die Türen des Krankenwagens schließen fallen Meiers Augen zu.

'Ein schrecklicher Alptraum!' ist sein letzter Gedanke bevor sein Herz aufhört zu schlagen.

 

 

 

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und wurde an Hand von Zeugenberichten und Aussagen Beteiligter und Hinterbliebener geschrieben.

An diesem Tag tötete Meier nicht nur vier Menschen und sich selber im Geschwindigkeitsrausch. Drei weitere wurden teils schwerst verletzt. Weitere Traumatisiert. Das Leben der Hinterbliebenen zerstört. Und alles nur wegen...

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06.06.2014 12:34    |    Diedicke1300

Dodo, mir ging es nur im die sinnlose Raserei, bei Tage und gerade bei Nacht. Nichts unter Kontrolle und das mit Überzeugung, nur vom Glück gelenkt.

Diesen letzten tragischen Unfall lasse ich jetzt mal außen vor.

06.06.2014 12:36    |    dodo32

Zitat:

In gleicher Richtung fuhr ein 26-Jähriger mit seinem Mercedes, der offenbar kurz zuvor ein anderes Fahrzeug überholt hatte und dann wieder nach rechts auf den rechten Fahrstreifen gezogen war. Dort fuhr er dann, so die Polizei, allem Anschein nach ungebremst auf den Fiat Punto auf.

Wie schon gesagt, es ist nun Aufgabe der Polizei aufzuklären, warum der Fahrer offensichtlich ungebremst den Punto rammte. Abgelenkt gewesen? Auf's Handy geschaut? Nießen müssen? Licht am Punto kaputt? Übermüdet? Alkohol? Fragen über Fragen... und so lange das nicht geklärt ist, bleibt es Spekulation

06.06.2014 12:37    |    dodo32

Zitat:

Dodo, mir ging es nur im die sinnlose Raserei, bei Tage und gerade bei Nacht. Nichts unter Kontrolle und das mit Überzeugung, nur vom Glück gelenkt.

 

Diesen letzten tragischen Unfall lasse ich jetzt mal außen vor.

Ok, das sehe ich bekanntlich auch so.

06.06.2014 12:40    |    Habuda

Zitat:

Dodo, mir ging es nur im die sinnlose Raserei, bei Tage und gerade bei Nacht. Nichts unter Kontrolle und das mit Überzeugung, nur vom Glück gelenkt.

Und das ist bei den Leuten die am Steuern am Handy sind oder sich sonstwie ablenken lassen anders?

 

Nein, eben nicht.

 

Daher eben auch mein Einwand. Immer nur auf die ach so bösen "Raser" schimpfen, aber die, die genauso eine Gefahr darstellen schön ausblenden, weil man es wahrscheinlich selber auch macht und glaubt, dass man es unter Kontrolle hätte.

06.06.2014 13:19    |    Diedicke1300

Zitat:

Und das ist bei den Leuten die am Steuern am Handy sind oder sich sonstwie ablenken lassen anders?

Was Du hier nennst können Meiers wie auch Müllers sein, nur das es bei den Meiers wesentlich schlimmere Folgen haben kann bzw. noch verwerflicher ist.

 

Und weiterhin bin ich der festen Überzeugung das viele Meiers nur auf Grund der Umsichtigkeit vieler Müllers heile ihrem Ziel ankommen. Die kleinste Unregelmäßigkeit im Ablauf führt bei den Meiers zur Katastrophe. Und die meisten Meiers halten sich zu Unrecht für einen Meier, in Wirklichkeit sind sie nur verkappte Müllers.

 

Wie schon gesagt, ich bin kein Gegner des schnellen Fahrens, ich bin nur ein Gegner des unangepasst schnellen Fahrens. Den Unterschied sollte hier jeder begreifen, nur leider liegen die Definitionen bei "unangepasst" weit auseinander.

06.06.2014 13:33    |    Habuda

Die Grenzen sind eben auch fließend.

 

Das was gerade noch angepasst war kann im nächsten Augenblick unangepasst sein. Und dazu muss man nichtmal schneller als erlaubt unterwegs sein.

 

Bspw. 50km/h innerorts. Je nachdem können da 60 noch angepasst sein oder 30 schon unangepasst....

 

Es besteht einfach ein gewisses Risiko, wie überall im Leben. Man kann es etwas beeinflussen, aber ganz in der Hand hat man es leider nicht. Daher sollte man so fahren, dass man immer noch eine gewisse Sicherheitsreserve hat.

06.06.2014 15:24    |    Traction54

Einverstanden.

50 km/h innerorts bei leeren Gehsteigen ist in Ordnung.

40 km/h innerorts morgens um acht, wenn alle Kindergärtler und Erstklässler unterwegs zur Schule sind, ist dann unangepasst.

06.06.2014 17:34    |    Sebicca

Zitat:

Bspw. 50km/h innerorts. Je nachdem können da 60 noch angepasst sein oder 30 schon unangepasst....

Genau so ist es. Ich erlebe es fast jeden morgen. Nur ein paar hundert Meter von uns gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule - Tempo 30 durchgehend. Meist fahre jedoch nur 20, oder auch mal weniger weil einfach zu viele Kinder unterwegs sind und einfach oft auch unachtsam sind. Die idioten die hinter mir das drängeln anfangen finde ich einfach nur zum kotzen. Letzte Woche hätte ich 100% ein Kind überfahren das zwischen 2 geparkten Vans auf die andere Straßenseite gerannt ist, wäre ich die vorgeschrieben 30km/h gefahren. Die Mutter hat sich danach für meine schnelle Reaktion bedankt.

 

Ein Stück weiter ist dann 50, vorbei an Feldern und Reihenhäusern bei denen nur der Garten an die Strasse grenzt, dort fahre ich 60km/h....

06.06.2014 19:18    |    notting

@Sebicca: Als ich alleine in den Kiga laufen durfte, war hier überall 50km/h. Gab nie ernsthafte Probleme, auch nicht bei den anderen Kiga-Kindern, also kein Unfall beim alleine in den Kiga laufen/heimlaufen oder so.

 

Inzwischen ist bis auf wenige Hauptverkehrswege 30km/h - bei den vielen RvL-Kreuzungen/Hofeinfahrten zwischen parkenden aus war praktisch eh nicht wirklich mehr möglich. Auf einer dieser Straßen im 30km/h-Bereich, habe ich mal ein Kind ständig(!) zwischen parkenden Autos(!) über die Straße ohne auf den Verkehr zu achten hin- und herrennen sehen, offensichtlich wohnte es in dem Haus, vor dem sie ständig über die Straße gerannt(!). Es war kein Jugendlicher/Erwachsener in der Nähe. Habe sie dann mal ermahnt, dann war (zumindest kurz?) Ruhe (wobei ich nicht sicher bin, ob sie überhaupt der dt. Sprache wirklich mächtig war), bin dann weitergefahren.

-> Warum sollte ich mir um die Sicherheit von Kindern sorgen machen, deren Assi-Eltern ihre Sicherheit offensichtlich scheißegal ist? Meine Eltern haben im Hof extra Türen sogar am Kellerabgang eingebaut, damit wir nicht abhauen/Treppe runterfallen können, wenn sie nicht dabei sind. Assi-Eltern, deren kleine Kinder völlig unbeaufsichtigt so einen groben Scheiß machen gehören umgehend die Kinder entzogen! :mad:

 

notting

06.06.2014 19:23    |    Habuda

Sieht man doch öfters notting.

 

Da wird das 2-jährige Kind mit seinem Tretfahrrad auf dem Gehweg 50 Meter vor fahren gelassen, obwohl es nichtmal wirklich gerade aus fahren kann. Ich hasse sowas und fahre da dann immer ganz langsam vorbei.

 

Man würde seines Lebens nicht mehr froh werden, wenn das Kind vor einem auf die Straße fliegt und man nicht mehr anhalten kann.

 

Sowas ist absolut unverantwortlich von den Eltern!

06.06.2014 19:41    |    notting

@Habuda: Achja, der letzte Unfall Auto vs. Kind hier im Umkreis von 100m war im 30km/h-Bereich. Offenbar haben die Kinder illegal auf einem Vorplatz einer großen Garage gespielt bzw. das Holztor mit einem Fußball malträtiert obwohl sie vom Vermieter mehrfach verwarnt wurden, weil das recht alte Tor dadurch Schaden nimmt (standen früher LKW drin, also wenn das Tor umfallen würde, könnte man eine ganze Kinder-Fußball-Mannschaft darunter begraben) - der Vermieter kam dann nämlich auch dazu, als der Krankenwagen dann kam. Also zum idiotisch/rücksichtslos über die Straße rennen kam dann noch mutwillige Sachbeschädigung dazu, was den Eltern offensichtlich scheißegal war. Scheiß Assi-Pack...

BTW: Es hat dann lautstark geheult, kann also nicht so schlimm gewesen sein -> solange sie noch schreien können, sind sie logischerweise nicht bewusstlos oder gar tot, wo ich mir dann mehr Sorgen machen würde.

 

notting

06.06.2014 19:57    |    Habuda

Einfach mal eine Meldung ans Jugendamt schicken notting. Ist zum Wohle Aller!

06.06.2014 19:59    |    dodo32

Zitat:

Da wird das 2-jährige Kind mit seinem Tretfahrrad auf dem Gehweg 50 Meter vor fahren gelassen, obwohl es nichtmal wirklich gerade aus fahren kann. Ich hasse sowas und fahre da dann immer ganz langsam vorbei.

 

Man würde seines Lebens nicht mehr froh werden, wenn das Kind vor einem auf die Straße fliegt und man nicht mehr anhalten kann.

 

Sowas ist absolut unverantwortlich von den Eltern!

Definitiv. Ich hab da z.T. schon angehalten. Irgendwann haben die Eltern des Jahres dann gemerkt, dass das so allen Beteiligten gegenüber unverantwortlich ist und den Balg zu sich genommen. :mad:

06.06.2014 20:03    |    notting

@Habuda: Findest du das wirklich erfolgversprechend, wenn ich nicht einmal den Namen des Kindes weiß bzw. nicht 100%ig sicher bin, wo das Kind wohnt?

 

notting

06.06.2014 20:04    |    Habuda

Nein, dann natürlich nicht. Aber das konnte ich ja nicht wissen ;)

 

Und btw: In was für einem Assi-Viertel wohnst du eigentlich?

06.06.2014 20:19    |    notting

Apropos Kinder mit Laufrad und Abstand zu den Eltern: Bin mal mit Kollegen zum Mittagessen gelaufen. Dazu muss man auch an einer "Neben-Hauptverkehrsstr." entlang laufen bzw. da ist ein großes Krankenhaus um die Ecke, kommen als öfters Krankenwägen angeschossen. Ca. 200m bevor man eine Ecke des Carrés erreicht hat, überholt uns ein kleines Mädchen mit glatten braunen Haaren auf einem Laufrad, während ich mich mit meinen Kollegen unterhalte. Wir gehen um die Ecke und sehe in ca. 50m Entfernung immernoch diese Mädchen (es auf dem Carré-Gehweg geblieben, also abgebogen), das zügig auf seinem Laufrad unterwegs ist. Ich frage meine Kollegen: "Habt ihr einen Erwachsenen gesehen, der zu dem Mädchen gehört? - Hm, nö."

Das Mädchen fährt auf eine Menschenmenge an einem belebten Gebäude-Haupteingang zu. Ich beobachte das Mädchen - hm, es scheint niemanden dort anzusteuern oder gerufen zu werden. Was mache ich jetzt? Ist das Mädchen wirklich nur alleine auf dem Weg vom Kiga nach Hause zum Mittagessen wie ich es als 3jähriger auch gemacht habe oder wird es wirklich vermisst? Wollte dann gerade losspurten um sie zu fragen bzw. auf Nr. sicher zu gehen, als ich in größerer Entfernung um die Ecke (an der Carré-Ecke ist nur ein Parkplatz, wo gerade keine Fahrzeuge standen) eine erwachsene Frau mit glatten brauen Haaren rennen gesehen habe. Also losgespurtet und das Mädchen gestoppt: Du, schaut mal nach hinten, ist das deine Mama, die da angerannt kommt? - Mhm (=ja). - Schau, die vermisst dich schon, dreh mal um und fahr zu ihr. - Mhm - umgedreht und losgefahren. Hab dann nur noch ein "Danke!" von ihrer Mutter gehört. Sie war sicher 100m weg, denn ich bin ja dem Mädchen hinterhergerannt und ihre Mutter ist nur noch normal gelaufen, als sie gesehen hat, dass ich der kleinen hinterherrenne.

 

Kurz: Kann auch bei vernünftigen Kindern mal passieren, dass Kinder abhauen, aber immerhin ist die Kleine sogar an der Carré-Ecke nicht geradeaus quer über die Straße, sondern ist auf dem Gehweg weitergefahren, sie wurde wohl entspr. erzogen, was man von Kindern, die ständig hin und her über die Straße rennen nicht behaupten kann.

 

notting

06.06.2014 20:20    |    notting

@Habuda: In gar keinem, es sind nur 2 Assi-Viertel recht nahe.

 

notting

24.07.2014 07:34    |    steinsursel

Auch wenn schon länger hier im Forum, kann ich mir dazu einen Kommentar nicht verkneifen.

3 Sachen fallen mir da auf:

 

1. Sinnlose Raserei, Geltungsbedürfnis mit solchen überdimensionierten "Bolzerkarren". Raserei gehöhrt bestraft, hart bestraft und wenn's einer pardu nicht lassen kann ist "Hinter Gitter" und/oder Psychiater die erste Wahl.

 

2. Selbstschutz. Wenn man nicht blauäugig durch Leben zieht weiß man, was auf Autobahnen los ist. Alleine des Selbstschutzes wegen wird in 3. Spur nur überholt, wenn es anders nicht geht und dann auch die Angelegenheit zu kurz wie möglich. Das heißt, dass ich es nicht verstehen kann, wenn man mit eine hier zitierten "Spießerkarre" links mit vielleicht 120 überholt. Man gefährdert sich unnütz selbst. Drauftreten, und selbst ein untermotorisierter Van als Familienkutsche schafft locker 160 oder mehr und für den kurzen Moment ist das sicherlich kein Beinbruch.

 

3. Überholverbot für LKW: Sobald es die angespannte Verkehrslage es erfordert sollte als Gesetzgeber von einem Überholverbot für LKW ausgehen, egal ob 2 oder 3 Spurig. In vielen Ballungszentren ist es mittlerweile möglich, dies über das Verkehrsleitsystem zu regeln. Bei ständig angespannten Verkehrsituationen genrell einführen. Ich habe es mehrfach gesehen, wie nur ein LKW bei 3 Spuren bei gut ausgelasteter Autobahn einen Stau verursachen kann, und dass nur wegen vielleicht 2-3km/h Differenz.

 

Mein Beileid gilt natürlich den unschuldigen Opfern, "der Fahrer" fällt bei mir unter "natürliche Auslese."

25.12.2014 01:12    |    Duftbaumdeuter18971

Die Welt könnte ohne Meiers leben. Schade dass bei solchen Unfällen oft die Meiers überleben und andere ums Leben kommen die es weder verdient haben, noch irgendwie beteiligt waren.

 

Deswegen: ab einer bestimmten Höhe der Tempoüberschreitung muss der Lappen weg. Für immer. Und ewig. wenn jemand 50 oder 100 über dem Limit fährt, bei dem sind 6 Monate oder 1 Jahr Entzug der Fahrerlaubnis zu wenig.

 

Lebenslang Bus und Auto schrotten - ne, lieber einziehen ud versteigern und das Geld für Sinnvolles verwenden.

25.12.2014 11:36    |    notting

@Elchtest2010: Nein, weil TL zu oft so angebracht sind, dass man sie nicht in jeder Situation überhaupt sehen kann oder man zur Unfallvermeidung sich gerade im entscheidenden Moment auf einen anderen VT konzentrieren muss und es eben Situationen gibt, wo die Sachlage nicht klar ist. Z. B. 100er Limit außerorts bei 2 Spuren/Fahrtrichtung und an einer Stelle sind alle 100er-Schilder durchgestrichen -> habe ich jetzt eine TL-Veränderung übersehen (weil an der Stelle sonst kein Schild ist, würde also auf unlimitiert hindeutigen, da ja sonst ungefähr an der Stelle ein anderes TL-Schild sein sollte) oder sollten die Schilder eigentlich gar nicht durchgestrichen sein?

Außerdem habe ich schon TL-Schilder gesehen, die man im dunkeln kaum sieht, weil sie anders als die anderen Schilder an der Stange nicht reflektieren (nicht unbedingt nur wg. Reif oder so) und das TL-Schild halt immer ganz oben ist, also am weitestens raus aus meinem Lichtkegel, also am wenigsten Licht ankommt...

 

notting

 

PS: Warum musst du aus diesen monatelang toten Thread einen Zombie-Thread machen?

25.12.2014 11:55    |    Bayernlover

Zur Not muss ich halt langsamer fahren, wenn ich mir unsicher bin. Aber in Deutschland gilt ja: Was geht, muss auch gefahren werden, und kein km/h langsamer!

25.12.2014 12:31    |    notting

@Bayernlover: Beispiel: Baustelle auf der Autobahn, in meiner Fahrtrichtung wurde die linke Spur mit auf die linke Seite der Mittelleitplanke, also zu den beiden Gegenspuren gequetscht. Durfte mit meinem Auto dort gerade so noch fahren von der Breite her. TL: 80km/h.

Ähnliche Situation auf einer autobahnähnlichen Bundesstr., nur dass die Spuren breiter(!) waren, weil es dort solange nur 1 Spur/Fahrtrichtung für beide Richtungen gab. Jetzt rate mal, wie hoch das TL dort war...

 

-> Glaub mir, da gibt's keine nachvollziehbare Logik...

 

notting

25.12.2014 13:34    |    Bayernlover

Deshalb stehen da ja auch Schilder und im Zweifel fahre ich halt langsamer oder lebe mit den Blitzern ;)

Ich hab bisher eigentlich immer gewusst, welches Tempo grad ist. Im Zweifel passe ich mich dem Verkehrsfluss an oder fahr halt langsamer.

 

Aber das geht in Deutschland schon aus mehreren Gründen nicht. Erstens darf man unter keinen Umständen nur ein km/h langsamer fahren als auf den Schildern steht, denn darauf steht hier die Todesstrafe, auszuführen durch den Hintermann.

 

Und bei den Vermögen, die wir für Überschreitungen bis 20 km/h bezahlen müssen, lohnt es sich wirklich, sich über jeden einzelnen Cent aufzuregen.

25.12.2014 13:46    |    notting

@Bayernlover: Denksportaufgabe für dich: Du fährst an der vielen km langen Stelle mit dem noch ungenannten TL ca. 10km/h zuviel weil das TL so irrsinnig niedrig ist, der Rest des Verkehrs (solange er dich überholen kann bzw. vor dir ist) ca. 20-30km/h zuviel (sprich ungefähr soviel wie in der von mir genannten vergleichbaren Situation erlaubt war. Quizfrage: Wie willst du dich bei einer übersehenen TL-Änderung dem Verkehrsfluss anpassen oder wissen, dass da eine TL-Änderung (nach unten) war?

 

Mal abgesehen davon, dass vor dieser Baustelle kein TL gilt...

 

notting

 

PS: An der Stelle gibt's auch an mind. einer Auffahrt, dass der Auffahrenden explizit "TL aufgehoben" angezeigt wird und das 50er Schild erst am Ende der recht langen Beschleunigungsstrecke sehen können, sie also zunächst annehmen müssen, dass sie auf mind. ca. 100km/h beschleunigen müssen, um nicht mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs zu sein bzw. um Unfälle zu vermeiden (keine Standspur!).

25.12.2014 14:04    |    Bayernlover

Wenn da Schilder stehen - dann muss ich die beachten! Und wenn ich die übersehe, habe ich Pech. Was ist daran so unklar?

25.12.2014 14:09    |    notting

@Bayernlover: Weil die oft so stehen, dass man sie nicht immer sehen kann oder man genötigt wird, woanders hinzuschauen!

 

notting

25.12.2014 14:11    |    Bayernlover

Ich sage ja - Pech ;)

 

Es gibt übrigens die Möglichkeit, wenn man geblitzt wurde, Einspruch zu erheben. Da kann man zur Not vor Gericht vortragen, warum man das Schild nicht hat erkennen können. Alles kein Problem :)

25.12.2014 14:16    |    notting

@Bayernlover: Setzt in der Praxis voraus, das man sich eine Verkehrs-RSV leisten kann, mal ganz abgesehen davon, dass es viel Zeit kostet, also von wegen "kein Problem"...

Desweiteren sollten solche dämlichen Konstrukte wie Spuren, von denen aus man wichtige Schilder nicht zwangsläufig auch sehen kann verboten werden, weil's kontraproduktiv bzgl. der Verkehrssicherheit ist.

 

notting

25.12.2014 14:20    |    Bayernlover

Dazu braucht man keine RSV. Prinzipiell kostet es dann ca. 50€ zur Strafe dazu, wenn man bei Gericht verliert. Also überschaubar.

 

Hast du mal ein Foto? Rein aus Beschreibungen werde ich irgendwie nicht schlau.

25.12.2014 14:27    |    notting

@Bayernlover:

Zitat:

Dazu braucht man keine RSV. Prinzipiell kostet es dann ca. 50€ zur Strafe dazu, wenn man bei Gericht verliert. Also überschaubar.

Plus die Zeit eben und die Wahrscheinlichkeit zu verlieren ist ohne Anwalt in der Praxis sehr hoch.

 

Zitat:

Hast du mal ein Foto? Rein aus Beschreibungen werde ich irgendwie nicht schlau.

Welche der Beschreibungen meinst du? Fotos habe ich keine, kann dir aber bei Bedarf Skizzen machen.

 

notting

25.12.2014 14:36    |    Bayernlover

Skizzen sind auch gut ;) Eben von solchen Stellen

25.12.2014 15:23    |    notting

@Bayernlover: Hier Kunstwerk Nr. 1. Welche Situation hättest du noch gerne als Skizze?

 

notting


25.12.2014 15:30    |    Bayernlover

So ist ungefähr jede Autobahnauffahrt beschildert, sieht man mal von den Büschen etc. ab. Und wenn man nicht vollkommen irre aufs Gas latscht, hat man eh noch keine 100 drauf am Ende vom Streifen. Zur Not muss man halt bremsen ;)

 

Sehe hier das Problem ehrlich gesagt nicht.

25.12.2014 15:41    |    notting

@Bayernlover: Nein, ich habe noch keine einzige AB-Auffahrt gesehen, wo wenn man auf die AB auffahren will zunächst das TL explizit(!) aufgehoben wird, man an einem durchgestrichenen(!) TL-Schild ohne weitere TL-Schilder für die AB vorbeifährt (bzw. für die Spur zum Beschleunigungsstreifen) und dann plötzlich auf ein für eine AB extrem niedriges TL stößt, während man gerade nach hinten schauen muss, um unfallfrei auf die AB zu kommen. In Baustellenbereichen ist meist auch direkt vor der Auffahrt nochmal ein TL-Schild, das man einigermaßen sehen kann kurz bevor man die Beschleunigungsspur erreicht (oft sogar nicht nur auf der AB an sich, sondern auch nochmal ein weiteres für den Spur zum Beschleunigungsstreifen).

 

notting

25.12.2014 17:12    |    Bayernlover

Ein durchgestrichenes Schild bedeutet eigentlich immer, dass das Limit niedriger ist als drauf abgebildet. Und wenn eine Baustelle ist, gehe ich davon aus, dass da irgendwas ist. Nennt man vorausschauendes Fahren :p

25.12.2014 17:32    |    notting

@Bayernlover: Nochmal ausführlicher für dich: Der Normalfall an der Stelle ist, dass man das (normal nicht durchgestrichene) 120er-Schild sieht. Wenn so ein Schild durchgestrichen ist, dort kein andere TL-Schild steht und auch noch das TL Richtung Beschleunigungsstreifen aufgehoben wurde (was man nur hätte durchstreichen müssen), darf man IMHO davon ausgehen, dass eben die allg. TL-Regelungen der StVO gelten, die in der Situation (baul. Trennung zur Gegenspur) eben kein TL bzw. RG von 130km/h vorsehen.

 

notting

25.12.2014 17:34    |    Bayernlover

Klar, bei einer Baustelle und nem durchgestrichenen Schild :D nein, da geh ich davon aus dass ich langsamer fahren muss.

25.12.2014 17:37    |    notting

@Bayernlover: Hab dir oben nochmal was fett markiert. Aufgrund der Breite der Spur hätte man locker 80km/h fahren können. Und wenn man ein TL-Schild baustellenbedingt durchstreicht, darf man doch erwarten, dass da auch ein entspr. anderes TL-Schild aufgestellt wird. Aber an der Baustelle waren wohl nur Idioten am Werk -> zeitweise standen alle(!) TL-Schilder in der einen Fahrtrichtung so, dass der Gegenverkehr zwischen mir und dem Schild durch fuhr - und zwischendrin war auch 100m eine TL-Aufhebung (ohne dass an der Fahrbahn was nennenswert anders war), also kein TL weil ja baul. getrennte Gegenspur...

 

notting

25.12.2014 17:39    |    Bayernlover

Ja klar, aber halt nicht unbegrenzt. Ich sag ja nur, wie ich das wahrgenommen hätte ;)

11.08.2018 11:28    |    Trackback

Kommentiert auf: Allgemeine Kaufberatung:

 

PKW ab 250 PS und 800km Reichweite gesucht bis 40.000 € gebraucht

 

[...] Wenn in Bezug auf Straßenverkehr jemand die Worte "haushoch überlegen" benutzt, weiß ich Bescheid...

https://www.motor-talk.de/.../...-einer-wahren-begenheit-t4933739.html

[...]

 

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Deine Antwort auf "Gestatten, Meier. Fahrer. (Nach einer wahren Begenheit.)"

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