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Thu May 08 10:19:07 CEST 2014    |    cookie.666    |    Kommentare (320)    |   Stichworte: Fahrer, Gegner, Geschwindigkeit, GSI, GTI, Leistung, OPC, Opfer, PS, R, RS, schnell, ST, Tod, Tuning, Turbo, Unfall, V6, V8

Darf ich vorstellen: Meier.

Bernd Meier.

Fahrer mit Leib und Seele.

 

Herr Meier ist Anfang 30, hat einen guten Job, eine Frau, die er liebt, einen dreijährigen Sohn und ist seit wenigen Wochen stolzer Besitzer eines kleines Häuschens am Standrand. Eines Häuschens mit genug Platz für die kleine Familie und einer Garage mit genug Platz für sein Auto.

 

Ja, auch wenn Herr Meier der typische Durchschnittsmensch ist, sein Auto ist es nicht. Zumindest ist Herr Meier dieser Meinung. Er hat sich dieses Auto gekauft, diesen Traum den er schon lange hegte. Groß ist es – groß genug, selbst wenn noch ein Kind kommt. Schwarz ist es – eine andere Farbe kam nie in Frage. Schnell ist es, sehr schnell – Autobahn, Landstraße, Stadt – egal – Meier ist immer der Schnellste. Meier liebt sein Auto, liebt die Geschwindigkeit, liebt es andere abzuledern. Er liebt die Überlegenheit seiner Maschine. Er liebt das Fauchen des Hochleistungsmotors, wenn sein schwarzes Geschoss andere Verkehrsteilnehmer zu bloßen Statisten in Go-Karts degradiert. Er liebt es, weil es ihn zu jemandem macht. Jemandem mit Macht. Macht über unzählige PS, Macht über die energisch wütende Maschine, Macht über andere Verkehrsteilnehmer. Dann ist er nicht länger der Durchschnittsbürger Meier. Er ist ein Beherrscher, ein Bezwinger der Urgewalt unzähliger schnaufender Pferdestärken – er ist ein Fahrer. Nein, er ist der Fahrer.

 

Nur eines liebt Meier ganz und gar nicht, wenn er Auto fährt. Und das sind Verkehrsregeln. Regeln, die aufgestellt wurden, um all den unfähigen Idioten in ihren fahrenden Verkehrshindernissen eine Nutzung der Straße – seiner Straße – zu ermöglichen. Wie Lemminge folgen sie den Anweisungen auf den Schildern am Straßenrand. Unwürdige. Ein wahrer Fahrer braucht diese kleingeistige Gängelung des Staates nicht. Er weiß wie er zu fahren hat. Es liegt ihm in Blut.

 

Und noch eine andere Sache gibt es, die Meier unwahrscheinlich nervt. Andere Möchtegerns, die sich für Fahrer halten. Mit ihren lächerlichen GTI, GSI, OPC, R, RS, ST, M und wie sie da alle heißen mögen. Tiefergelegt, verspoilert, lauter. Lächerlich für Meier. Keine Gleichgestellten, nur Opfer. Opfer für ihn und sein schwarzes Monster.

 

Aber heute ist alles anders. Familienausflug zu den Schwiegereltern in einem anderen Bundesland. Autobahn, Samstag vormittag, Sonnenschein. Perfektes Fahrwetter. Wenn da nur nicht diese ewigen Schleicher wären. Er schiebt einen Dieselkombi vor sich von der linken Spur, der grade mit lahmen 140 einen LKW überholt hat und tritt aufs Gaspedal. Die Bahn ist frei. Die Nadeln von Tacho und Drehzahlmesser bewegen sich zügig ins obere Drittel der Skalen. Die 200km/h Marke fällt spielerisch.

 

Meier merkt den tadelnden Blick seiner Frau recht neben ihm. Er muss gar nicht hinsehen. Er weiß es einfach. Allein wie sie sich verkrampft in ihren Ledersitz kauert. Statt die Geschwindigkeit zu genießen. Die Beschleunigung. Den röhrenden Klang der perfekt laufenden Maschine. Sein Sohn im Kindersitz auf der Rückbank dagegen jauchzt jedes Mal freudig, wenn er aufs Gas tritt. Ein echter Meier eben. Der hat Geschwindigkeit im Blut.

 

Aber was ist das? Im Rückspiegel. Den Rückspiegel nutzt Meier eher selten. Fast nie. Wozu? Da ist so wie so niemand. Jetzt sieht er zufällig hinein. Dicht hinter ihm, ein oranger Wagen. Flach, breit, sportlich. Ein Japaner wahrscheinlich. Gibt Lichthupe. Will, dass Meier Platz macht. Meiers Blut kocht plötzlich vor Wut. Seine Ehre gekränkt, sein Wagen verspottet. Nein, nein, Meier beruhigt sich – nur ein neues Opfer, das in seiner grellen Reisschüssel gleich sein blaues Wunder erlebt.

 

Meier tritt durch. Der Motorklang ändert sich von ruhig bollernd zu infernalisch kreischend. Der Wagen schießt vorwärts, drückt die Insassen in die Sitze. Klein-Meier quickst vor Freude auf dem Rücksitz. Die 250 wird fast im selben Moment erreicht. Ab hier ist Konkurrenz dünn gesät. Einem Abkommen der Luxuswagenbauer sei Dank, die für all die Unfähigen die Höchstgeschwindigkeit ihrer Gefährte beschränkt haben. Schranken für Beschränkte, denkt Meier. Der Orangene hängt immer noch im Rückspiegel. 280km/h. Der Orangene fällt langsam zurück. Meier triumphiert innerlich, ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er bleibt auf dem Gas. Der orangene Drängler fällt weiter zurück. Keine Chance. Ein Opfer eben.

 

300km/h. Linke Spur. Vollgas. Rechts ein schier endloser Konvoi von LKW und Schleichern. Mittelspur, noch mehr Schleicher. Links freie Bahn. Meier lächelt. Eine leichte Rechtskurve vorraus. Meier geht vom Gas. 270km/h. Er kann die Kurve nicht ganz einsehen. LKW überholt LKW. Blockieren die Sicht, diese Idioten.

 

Meier hämmert das Bremspedal aufs Bodenblech. Ein Van, so eine elende Familienkutsche für kleinkarierte Spießer! Auf der linken Spur! Auf seiner Spur! Jetzt! Ausgerechnet jetzt! Mitten in der Kurve! Das wird eng…

 

Ein wahre Lichtshow beginnt im Armaturenbrett zu flackern. ABS, ESP und einige andere elektronische Helferlein versuchen Meiers schwarzes Geschoss kontrolliert zu entschleunigen. Der Minivan eben noch weit entfernt, plötzlich ganz nah. Meier registriert im Augenwinkel den weißen Rauch von vergehendem Gummi im Rückspiegel. Trotzdem rast er weiter auf das Heck des Vans zu. In letzter Verzweiflung reist er am Steuer um auszuweichen. Aber wohin?

 

Eine Stunde später:

Schmerzen. Wahnsinnige Schmerzen. Wo genau weiß er nicht. Überall. Meier blinzelt. Hell. Neue Schmerzen in den Augen. Zu hell. Blau und grün. Himmel und Bäume erkennt er verschwommen. Ein Kopf über ihm. Eine Frau. Notarzt steht auf ihrer Jacke. Ihr Mund bewegt sich, aber Meier hört nichts. Er versucht den Kopf zu drehen. Unmöglich. Er ist wie festgeschraubt. Er wird angehoben. Jetzt kann er einen Blick auf die Szenerie um sich erhaschen. Ein grotesk verformter Van wird auf einen Abschleppwagen gezogen. Die Hinterachse befindet sich in der Mitte des Fahrzeugs, der Aufbau sieht aus wie gesprengt. Blechfetzen und Plastikteile hängen in alle Richtungen davon. Daneben eine seltsame Skulptur. Verdreht, zerrissen, unkenntlich. Nur ein Rad, das im absurden Winkel an den Resten einer Achse baumelt, lässt erahnen, dass es sich wohl um die Reste eines Autos handeln muss. Ein Rad, das Meier bekannt vorkommt. Ein Rad seines Autos.

Am Boden liegen Tücher. Vier Tücher. Tücher die etwas bedenken. Die Körper bedecken. Tote Körper. Tote Menschen. Einen großen und drei kleine. Einen Erwachsenen und drei Kinder. In diesem Moment zieht ein Uniformierter die Tücher von den Köpfen. Blutige Gestalten darunter. Die große Gestalt trägt die blutverschmierte Kleidung seiner Frau. Eine der kleinen die Kleidung seines Sohnes. Meier will schreien, als ihn die Erkenntnis überkommt, aber es geht nicht. Die anderen zwei kleinen toten Körper kann er nicht zuordnen. Verzweiflung. Unglauben. Leugnen. Ein neuer Schmerz. Schlimmer als all die anderen. Reißend. Nicht körperlich. Seelisch. Meiers Augen rasen wie wild hin und her.

 

Etwas erregt seine Aufmerksamkeit. Eine greller Farbfleck, der so gar nicht hier her passen will. Der orangene Sportwagen. Sein Opfer. Kein japanisches Modell – ein Italiener. Intakt. Keine Schramme. Daneben ein Mann in kurzen Hosen und T-Shirt. Umringt von mehreren Polizisten.

Als zwei Sanitäter die Türen des Krankenwagens schließen fallen Meiers Augen zu.

'Ein schrecklicher Alptraum!' ist sein letzter Gedanke bevor sein Herz aufhört zu schlagen.

 

 

 

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und wurde an Hand von Zeugenberichten und Aussagen Beteiligter und Hinterbliebener geschrieben.

An diesem Tag tötete Meier nicht nur vier Menschen und sich selber im Geschwindigkeitsrausch. Drei weitere wurden teils schwerst verletzt. Weitere Traumatisiert. Das Leben der Hinterbliebenen zerstört. Und alles nur wegen...

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Mon May 12 14:55:12 CEST 2014    |    Goify

Konnte ich an meinem Großvater sehen. Obwohl jeder wusste und auch er selbst, dass er mit beginnender Krankheit wohl nie wieder Auto fahren können wird, musste unbedingt das Auto behalten werden und durfte erst verkauft werden, als er starb. So stand es über ein halbes Jahr herum und verlor an Wert - die Hoffnung stirbt immer zuletzt.

Mon May 12 15:11:11 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

@einsdreivier

Zitat:

Wenn du auch nur die Idee anbringst, doch mit 65 Jahren Test zu machen, dann mit 70 und dann alle 3 Jahre, ab 79 alle 2 Jahre, dann kommen sofort fogende Argumente:

 

 

 

- auch junge Leute können am Steuer wegen einer Krankheit ausfallen

 

- jüngere Leute sind oftmals unerfahrener, unvernünftiger oder gar aggressiver

 

- auch ältere Menschen wollen mobil bleiben

 

- das verursacht Mehrkosten

 

 

 

Das sind so die typischen "Argumente" und dagegen kommt man nicht an. Es sind nämlich ebenso Tatsachen wie die Alterssturheit und der altersbedingte Abbau.

 

 

 

Dass auch junge Leute - genau die haben immer diese blöden Ideen, die sind ja noch jung, die betrifft es ja nicht - auch irgendwann in das Alter kommen, das bedenkt ohnehin keiner. Es sind immer nur die eigenen Rechte, die geschützt werden sollen.

Doch, man kommt dagegen an. Einfach beschließen und gut ist´s. Bei vielen anderen Dingen schafft das der Gesetzgeber komischerweise auch.

 

Altersstarrsinn: geschenkt. Dass die Alten gere besonders langsam und gerne auch unsicher fahren: ebenfalls - deswegen fahren sie ja auch langsam. Ärgerlich, aber das hat man hinzunehmen. Ist halt Pluralität. Wenn irgendeine jugendlich heißspornige Pappnase meint, da gefährdend zu überholen: selber schuld. Locker bleiben, abwarten, durchatmen.

 

Was aber gar nicht geht: Verkehrsgefährdung aufgrund von offensichtlichen Fehlleistungen, etwa bei Demenz. Ich könnte seitenweise Unfallberichte hier posten, in denen entweder die Bedienung des Autos wegen mangelnder Koordination nicht funktioniert hat, oder als Geisterfahrer falsch auf die Autobahn gefahren wurde. Das sind meist alte Menschen und durchaus häufig geht es nicht harmlos aus.

 

Ich wäre demnach durchaus mit Freuden dabei, wenn eine solche regelmäßige Untersuchung eingeführt würde. Bei LKW-Führerscheinen geht das ja inzwischen auch - mit welcher (sinnvollen!) Argumentation also beim PKW noch immer nicht?

 

Es geht ja nicht um Beschränkung der Mobilität, sondern im Zweifel um den Schutz der körperlichen Unversehrtheit Unbeteiligter, die übrigens ein elementares Grundrecht jedes Menschen ist!

 

Aus dem selben Gurnd würde ich übrigens ein generelles Tempolimit begrüßen. Das muss ja nicht bei 120km/h liegen, wie bei fast allen unserer Nachbarn - es ist schließlich nachgewiesen, dass das nichts bringt, aber es sollte zumindest so gewählt (und kontrolliert!) werden, dass Geschwindigkeiten über 200km/h nicht mehr legal gefahren werden. 180km/h wären da meines Erachtens denkbar.

 

Viele sehen es ja als die letzte Bastion der Freiheit, dass es bei uns noch kein Limit gibt - naja, wer es braucht, sich im Auto auszuleben, dessen Dasein hat vielleicht ansonsten wirklich zu wenig Inhalt.....

 

Allerdings: die Freiheit des Einen endet immer dort, wo die Freiheit des Anderen anfängt - und da ist der Spaß am Rasen dem Schutz von Gesundheit und Leben ganz klar unterzuordnen.

Mon May 12 15:14:42 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Viele sehen es ja als die letzte Bastion der Freiheit, dass es bei uns noch kein Limit gibt - naja, wer es braucht, sich im Auto auszuleben, dessen Dasein hat vielleicht ansonsten wirklich zu wenig Inhalt.....

...oder er ist beruflich viel unterwegs und weiß die Vorteile der freien Fahrt positiv einzuschätzen.

 

 

Zitat:

Allerdings: die Freiheit des Einen endet immer dort, wo die Freiheit des Anderen anfängt - und da ist der Spaß am Rasen dem Schutz von Gesundheit und Leben ganz klar unterzuordnen.

Was für ein Rasen? :confused:

Mon May 12 15:23:06 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

...oder er ist beruflich viel unterwegs und weiß die Vorteile der freien Fahrt positiv einzuschätzen.

Das bin ich auch, immerhn rund 50tkm p.a..

Gegen Hektik hilft da rechtzeitiges Starten ungemein. Mir reicht meist die Richtgeschwindigkeit, selten "muss" ich mal 150 fahren. Und nie "muss" ich schneller fahren als 150. Wenn ich es doch mal tue, dann nur, weil ich Bock drauf habe.

 

Davon abgesehen: ich glaube, dass echte Vielfahrer am seltensten die sind, die man mit 200+ auf der Autobahn sieht. Den Stress tut sich niemand freiwillig dauerhaft an.

 

Ich schrieb ja, dass ein Limit von 120 (oder 130) keinen Sinn macht. Die relativen Unfallzahlen unserer Nachbarländer belegen das. Bei Tempolimit, meinetwegen 180, dann wird sicher 200 gefahren, und Tauglichkeitprüfungen geht es nur darum, die absoluten Spitzen herauszunehmen.

 

Zitat:

....

(Das) Rasen halt.

Mon May 12 15:26:33 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Richtgeschwindigkeit, selten "muss" ich mal 150 fahren. Und nie "muss" ich schneller fahren als 150. Wenn ich es doch mal tue, dann nur, weil ich Bock drauf habe.

"Müssen" tut keiner etwas, ich auch nicht. Ich fahre halt so schnell, wie es die Verhältnisse zulassen. Und wenn ich dadurch früher daheim bin, hab ich da grundsätzlich mal kein Problem mit

 

 

Zitat:

Davon abgesehen: ich glaube, dass echte Vielfahrer am seltensten die sind, die man mit 200+ auf der Autobahn sieht. Den Stress tut sich niemand freiwillig dauerhaft an.

Der Eindruck täuscht. Und warum sollte das fahren mit 200 "Stress" sein? Das hat mir im großen TL Thread seinerzeit auch niemand schlüssig erklären können.

 

Wesentlich sinnvoller als vom Gesetzgeber her den Topspeed zu limitieren wäre es, wenn sich die Autohersteller an ihrer freiwilligen Selbstbeschränkung orientieren würden. ;)

Mon May 12 15:33:48 CEST 2014    |    cookie.666

Hm, ich glaube wir klammern uns hier zu sehr an den Tatort Autobahn. Es gibts ja auch durchaus Spezis die mit 200 über die Landstraße prügeln. 100km/h in der Stadt sieht man hier auch nicht so selten...

 

Und die Selbstbeschränkung der Hersteller kannste knicken. Sobald es Umsatzeinbußen deswegen gibt ist denen ihr Profit wieder wichtiger. Sieht man ja grad wieder mal deutlich. Ein paar Euro mehr und schon ist die V-Max-Sperre wegprogrammiert. Ne super Idee übrigens um mit nichts noch ein paar Euronen mehr zu kassieren.

Mon May 12 15:34:10 CEST 2014    |    Goify

Mein Vater ist auch Außendienstler und fährt in der Regel so schnell, wie es die Verhältnisse hergeben. Dass das Stress bedeutet, muss an dieser Stelle nicht erneut durchgekaut werden.

Er könnte langsamer fahren und würde jede Minute auch bezahlt bekommen, aber wenn man schnell fahren kann, macht man es eben, kostet ja nix.

Mon May 12 15:34:49 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Was ist der TL-Thread?

 

Es geht um 200+, nicht 200. Was daran Stress ist? Einfach mal bei solchen Geschwindigkeiten Puls oder Blutdruck messen lassen, falls möglich. Und dazu mal bei einer Vergleichsfahrt mit gemäßigtem Tempo.

 

Ansonsten beginnt der (massive) Stress spätestens dann, wenn bei solchen Geschwindigkeiten auf Unvohergesehenes reagiert werden muss.

Mon May 12 15:59:46 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Was ist der TL-Thread?

=> *das hier* :D

 

 

Zitat:

Es geht um 200+, nicht 200. Was daran Stress ist? Einfach mal bei solchen Geschwindigkeiten Puls oder Blutdruck messen lassen, falls möglich. Und dazu mal bei einer Vergleichsfahrt mit gemäßigtem Tempo.

Wie gesagt, alles bis ca. 210 ist mir relativ egal. Alles was darüber geht könnte man, zugegeben, durchaus als "Stress" bezeichnen. Wobei dieses Wort ja nicht zwingend in einem negativen Kontext stehen muss. ;)

 

 

Zitat:

Ansonsten beginnt der (massive) Stress spätestens dann, wenn bei solchen Geschwindigkeiten auf Unvohergesehenes reagiert werden muss.

Ja, wenn man es so sehen will. Nur wie oft kommt das vor? Da erschrickt man dann halt recht tüchtig aber das war's dann auch schon.

 

Stress im negativen Sinne ist für mich, wenn ich von Karlsruhe nach Ulm fahren muss. Da ist permanent derart viel los, dass man egal wie man es dreht und wendet dauernd Gas geben und bremsen muss - selbst in limitierten Bereichen. Viel Verkehr halt..., und das nervt einfach :mad:

Tue May 13 10:49:06 CEST 2014    |    MartinSHL

Traurige Erkenntnis:

Ja ich bin ein Meier. Zu guten 80%....wenn nicht sogar mehr. :(

 

Beim ersten lesen dieses Beitrags dachte ich, das ist meine Lebensgeschichte.

Ich gehe auf Mitte 30 zu, finanziell keine Sorgen, beruflich stets bergauf, das Eigenheim in Stadtrandlage ist in der heißen Umsetzungsphase, zuhause wird über den Kinderwunsch gesprochen und vor der Tür steht (was sonst) natürlich der schwarze Audi.

 

Jedoch bevor ich diese Story hier las, fuhr ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Köln über die A3 Richtung Frankfurt.

Ich hätte auch die A61 über Koblenz nehmen können, aber die ist größtenteils auf 120km/h limitiert...ich habe mich bewusst für die 3-spurige offene A3 entschieden. Warum? Weil ich dort rasen kann.

 

Es gab kurz vorher Unwetterwarnung und starke Regenfälle, daher war die eigentlich unlimitierte A3 per Lichtsignalzeichen oftmals noch auf 100 reduziert. Es regnete zwar zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, aber die Strecke war komplett nass.

Das war mir egal, ich fuhr dennoch Tempo 200, stellenweise schneller. :(

 

Jeder, der mir in die Quere kam (überwiegend Dauer-Mittelspur-Fahrer) erlebten den Dauereinsatz meines Bi-Xenons. Ich drängelte auf Teufel komm raus, missachtete jedes Tempolimit, nutzte in langgezogenen Kurven alle 3 Spuren.

Mein trauriger Rekord in dieser Nacht lag bei deutlich über 200km/h beim rechtsüberholen eines solchen Mittelspurfahrers.

 

Hatte ich zu diesem Zeitpunkt ein schlechtes Gewissen? Nein... weil es mir unglaublich Spaß machte, schnell zu fahren, ich liebe Autofahren. Andere sammeln Briefmarken und sind dabei glücklich, für mich war es in dieser Nacht der Rausch der Geschwindigkeit.

Dass ich das Fahrzeug aufgrund der Geschwindigkeit und der Nässe in einer Notsituation niemals hätte abfangen können, war mir bewusst, habe ich aber absichtlich verdrängt. Ich fuhr gegen die Uhr....das Navi sagte eine Fahrtzeit von 2:30h voraus, ich war nach 1:50h daheim. Ich hab gegen die Uhr gewonnen. Und auch gegen jeden anderen VT, der in dieser Nacht auf der Strecke unterwegs war.

Bilde ich mir darauf was ein? Nein...es war für den Moment des Fahrens eine Art "Befriedigung", aber jetzt, wo ich mit 2 Tagen Abstand diese Zeilen schreibe ist es bereits "Schnee von gestern".

 

Jedoch geschah in dieser Nacht noch etwas:

Zum allerersten mal im Leben lag ich nachts wach und sah permanent mein eigenes völlig zerfetztes Auto in Gedanken vor mir. :eek:

Immer und immer wieder hatte ich Bilder von mir und einem plötzlich auftauchenden Hindernis im Kopf.

Derartige Gedanken habe ich mir trotz jahrelanger identischer Fahrweise noch nie gemacht.

 

Und dann lese ich Sonntag früh absolut zufällig diesen Blog hier und denke "Scheiße, der schreibt über dich" und eine Gänsehaut überkommt mich.

 

 

Jetzt wird man vermutlich mit Steinen nach mir werfen, mich für primitiv und gemeingefährlich oder sonstwas halten, fordern den Führerschein abzugeben etc.

Damit kann ich leben. Immerhin stehe ich zu dem, was geschehen ist und sage nicht "ich bin der weltbeste Fahrer und mir passiert sowas nicht".

Ganz offensichtlich scheint in dieser Nacht etwas tief in meinem Bewusstsein hängen geblieben zu sein.

Hoffen wir, dass es ganz schnell seinen Weg nach oben findet und mich bekehrt. Fürs jetzt kommende Wochenende steht eine Fahrt nach Berlin und zurück an...

 

Gruß Martin

Tue May 13 11:10:43 CEST 2014    |    cookie.666

Hey Martin!

 

Erstmal dickes Lob für den Beitrag. Ist schon mutig, so ehrlich zu sein. Dann noch ein Lob für die Selbsterkenntnis. Da gehört schon auch ein wenig konstruktive Eigenkritik dazu.

 

Okay, wenn du wirklich so fährst, wie du schreibst - Hmpf, nicht die feine Art gegenüber anderen VT (auch wenn die teilweise sowas von nerven - ich weiß es ja selbst).

Ich denke verstehen kann es jeder, der gerne Auto fährt. Und ich denke einige sind auch - zumindest ab und an - so unterwegs. Und ja, es macht einfach Spaß. Und ja, es ist in dem Moment befriedigend. Logisch, der Rausch der Geschwindigkeit liegt dem Menschen im Blut. Und ja, in dem Moment ist es auch total Wurscht das was passieren könnte. Bloß wenn dann doch was passiert? Aber was soll ich dir da jetzt ins Gewissen reden - hast ja deine Selbsterkenntnis schon gehabt.

Also von meiner Seite: Verständnis - irgendwo ja; gutheißen - definitiv nein.

 

Ich hoffe du kannst den Meier in Zukunft etwas zügeln. Wäre doch Schade um den schönen Audi ;).

 

Also allzeit gute und unfallfreie Fahrt mit möglichst wenig Meierei!

 

 

P.S.: Na ja, wenn der Blogeintrag nur einen einzigen Unfall verhindern kann, weil jemand mit Hintergedanken daran mal das Pedal nicht aufs Bodenblech heftet, das wär ja schon was.

Das Leben ist kurz genug und ein bisschen Spaß ist kein Grund es künstlich zu verkürzen. Wobei Spaß natürlich im Leben nie fehlen sollte. Nur manchmal sind andere Dinge (Familie, Gesundheit, Leben) doch viel, viel wichtiger.

Tue May 13 11:24:53 CEST 2014    |    Gany22

Hallo Martin,

 

ich muss mich cookie anschließen, sehr guter Beitrag. Ich hatte auch schon einige male Alpträume von Verkehrsunfällen, dabei war aber eigentlich meist ein Baum oder ein Zaun involviert und viele Kratzer/Dellen in meinem Auto, denn ich liebe mein Auto viel zu sehr um unsorgsam zu fahren. Mein größter Alptraum wäre es verschrottet zu sehen oder einen Schaden zu haben der praktisch nicht mehr zu richten ist.

 

Oft auf Landstraßen quält mich aber die Frage, was ist wenn nach der nächsten Kurve einer steht und Gegenverkehr ist? Geschwindigkeit nicht mal überschritten...

Tue May 13 11:41:01 CEST 2014    |    cookie.666

Das kann ich nachvollziehen Gany22.

Aber sich ins Auto setzen ist nunmal nie ohne Risiko. Es kann immer was passieren, man kann nie alles einkalkulieren. Denn wenns kracht, dann meistens, wenn man es am wenigsten erwartet.

 

Meine Freundin fährt mittlerweile nicht mehr Auto, weil sie einen Horror vor dem Verkehr hat. Auch wenn sie selbst relativ gut fährt, sie macht das Gedränge und das aggressive, rücksichtslose Gefahre anderer einfach zu fertig. So macht Autofahren dann eben keinen Spaß mehr. Selbst ich fahr hier (wohn seit 2 Jahren in Sachsen) nicht mehr gerne. Ich habe noch nie so viele - Entschuldigung - hirn- und schwanzlose Volldeppen wie hier erlebt. Selbst in der Stadt - der wahre Horror.

 

Letztens stand ich an der roten(!!!) Ampel, als ein Passat (tief, schwarz, breit, laut - was sonst?) mit Volldampf an mir vorbeibeschleunigt hat und im Berufsverkehr mit geschätzten 80 über die seit 10 Sekunden rote Ampel gebrochen ist :eek:. zum Glück kam niemand. Aber wie willst du dich gegen solche Deppen schützen? Keine Chance!

 

Und früher musste ich oft weite Strecken Landstraße nach Hause fahren. Mehr als einmal musste ich ne Vollbremsung im Fiesta (ohne Airbags, ohne ABS, Dünnblech) hinlegen, weil einer überholend in der Kurve entgegen kam. Meist etwas dickere Wagen. Man kann sich vorstellen welche Bilder ich dann teilweise im Kopf hatte. So ne schwere Limousine wär einfach durch den kleinen Ford und alle Insassen durchgerauscht. Aber was will man tun? Zu Hause bleiben? Dabei passieren zu Hause doch die meisten Unfälle :D.

 

Na ja, Autofahren ist einfach gefährlich. Selbst wenn man selbst alles richtig macht (und wer macht schon IMMER ALLES richtig?), gibts da immer noch die anderen.

Tue May 13 12:08:49 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

Jedoch geschah in dieser Nacht noch etwas:

 

Zum allerersten mal im Leben lag ich nachts wach und sah permanent mein eigenes völlig zerfetztes Auto in Gedanken vor mir.

 

Immer und immer wieder hatte ich Bilder von mir und einem plötzlich auftauchenden Hindernis im Kopf.

 

Derartige Gedanken habe ich mir trotz jahrelanger identischer Fahrweise noch nie gemacht.

Sieh´s positiv: bei 200km/h und mehr brauchste dir im Falle eines Falles um dein zerfetztes Auto keine Gedanken mehr machen. Um, im schlimmsten Fall mehrere, zerfetzte Verkehrsteilnehmer allerdings auch nicht.

 

Davon abgesehen, auch wenn diese Geschichte für mich fiktiv klingt (so gaga, bei Regen so zu fahren, kann eigentlich selbst der größte Vollgasdepp nicht sein): ich wünsche solchen Fahrern im Sinne aller Verkehrsteilnehmer, dass sie erwischt und aus dem Verkehr gezogen werden, BEVOR irgendwas schlimmeres passiert, selbst wenn das nur der verdiente und überfällige Unfall ohne Fremdbeteiligung wäre. 3 Monate Fahrverbot und Verzicht auf den so geliebten Persönlichkeitsersatz nebst empfindlicher Geldstrafe sollten sich ausreichend läuternd auswirken. Versöhnlichere Worte kann ich da leider nicht finden...

Tue May 13 12:54:16 CEST 2014    |    MartinSHL

Zitat:

Davon abgesehen, auch wenn diese Geschichte für mich fiktiv klingt (so gaga, bei Regen so zu fahren, kann eigentlich selbst der größte Vollgasdepp nicht sein)

Ich muss Dich leider enttäuschen, das Niedergeschriebene ist vollumfänglich exakt so passiert. Daran gibt es nichts zu beschönigen.

Tue May 13 13:07:58 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Dann auch von mir ein Chapeau für deine Offenheit. An meiner Meinung dazu ändert sich aber nichts. Auch im Wortlaut nicht.

Tue May 13 17:29:21 CEST 2014    |    Turboschlumpf27726

@martin shl

Zitat:

Mein trauriger Rekord in dieser Nacht lag bei deutlich über 200km/h beim rechtsüberholen eines solchen Mittelspurfahrers.

warum überholt man mittelspurfahrer rechts?:confused:

 

und ansonsten... anhand deiner fahrzeuge im profil halte ich 'deutlich über 200' mit 114 bzw. 140ps bei einer moppel-q auch für etwas übertrieben:D

 

fazit- ich glaubs nicht aufgrund zu vieler ungereimtheiten ;)

 

ps.: auch wenn mich hier alle meier nennen, das würde mir nicht passieren. auf den schnellen fahrzeugen habe ich semislicks montiert- und die vertragen sich nicht mit regen. eine der seltenen gelegenheiten, wo ich nicht mehr als richtgeschwindigkeit fahre. wenn überhaupt;)

 

pps.:

einer der wenigen punkte, wo ich cookie.666 zustimme. in den neuen bundesländern fahren sie wirklich, als ob es kein morgen gäbe

Tue May 13 17:50:37 CEST 2014    |    Turboschlumpf27726

angesichts martin shl hab ich mir mal den spass gemacht, und die profile der 'raser-inquisition' hier angesehen.

 

und, oh wunder, sie nennen alle fahrzeuge zwischen 50 und maximal ~150ps ihr eigen.

da redet mal wieder der blinde vom regenbogen:D

Tue May 13 17:55:19 CEST 2014    |    Sebicca

Zitat:

angesichts martin shl hab ich mir mal den spass gemacht, und die profile der 'raser-inquisition' hier angesehen.

 

 

 

und, oh wunder, sie nennen alle fahrzeuge zwischen 50 und maximal ~150ps ihr eigen.

 

da redet mal wieder der blinde vom regenbogen:D

Schon mal daran gedacht, dass nicht jedes Fahrzeug, welches sich im Besitz befindet hier auf MT im Profil zu sehen ist? Gerade Geschäftswagen werden wohl nicht immer öffentlich gemacht.

 

Ich hab z.B auch noch ein Auto, welches nicht im meinem Profil zu finden ist.

Tue May 13 17:57:36 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

anhand deiner fahrzeuge im profil halte ich 'deutlich über 200' mit 114 bzw. 140ps bei einer moppel-q auch für etwas übertrieben

Auch wenn auch mir der Glaube immer noch ein bisschen schwer fällt:

 

über 200km/h schaffen diese Fahrzeuge beide und sind vom Hersteller auch so angegeben. 220 laut Tacho sind da schon drin.

Tue May 13 17:59:36 CEST 2014    |    Turboschlumpf27726

sicher. ich hab sogar keins im profil. wenn, würds wahrscheinlich heissen, meier, der angeber:D

 

aber bei denen, wo es im profil steht, ist es schon auffällig und läßt durchaus gewisse rückschlüsse zu :rolleyes: ;)

 

 

Zitat:

über 200km/h schaffen diese Fahrzeuge beide und sind vom Hersteller auch so angegeben. 220 laut Tacho sind da schon drin.

mit 114 ps kratzt du man grade mit viiieeel anlauf die 200. und die moppel-q mit ihrer schrankwand-stirnfläche sieht trotz 140ps nicht besser aus. deutlich über 200 ist für mich alles ab 250km/h.

was mich wieder in der ansicht bestärkt, das ihr weder vom 'schnellfahren' noch von fahrzeugen, die das können, ahnung habt:D

 

ps.: lt. tacho schaffte der corsa einer freundin mit 45ps 180.....:D

Tue May 13 18:12:52 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

angesichts martin shl hab ich mir mal den spass gemacht, und die profile der 'raser-inquisition' hier angesehen.

 

und, oh wunder, sie nennen alle fahrzeuge zwischen 50 und maximal ~150ps ihr eigen.

 

da redet mal wieder der blinde vom regenbogen

Scherzkeks.

 

a-tens ist nicht alles automobile Material, was zur Verfügung steht oder stand, auch im Profil verewigt. Ich hatte auch schon 11er C2, Boxster S, oder TT unterm Hintern - das sind zwar mit 225 bis 300 PS noch keine wirklich richtig schnellen Fahrzeuge gewesen, aber für 270 auf der BAB hat es zumindest im 11er gereicht. Und ja, das macht Spaß. Sehr sogar.

 

b-tens reichen auch die 150PS in meinem reltiv schweren und hohen Van für 210km/h laut Hersteller. Bei kompakteren oder niedrigeren Fahrzeugen sind auch noch ein paar km/h mehr drin.

Bereits die sind hier unten im Südwesten in meinem Alltag kaum auszureizen. Durch die Woche ist es so voll, dass man kaummal mehr als 150km/h schafft dauerhaft zu fahren, und am Wochenende sind zu viele Gelegenheitsfahrer und Touris unterwegs, die zu unberechenbar sind.

 

c-tens entspricht diese für ein Alltagsfahrzeug mehr als bedarfsgerechte Motorisierung meiner über die Jahre gereiften Überzeugung zum Thema Fahrspaß auf Kosten der Gefährdung anderer und Schnellfahren auf Autobahnen (oder auch Landstrassen, aber dafür sind schon 100PS ausreichend, um viel zu schnell unterwegs zu sein). Ich bin ja kein Grüner, der geringen CO2-Ausstoß predigt, um sich dann im der S-Klasse mit V8 kutschieren zu lassen.

Tue May 13 18:29:25 CEST 2014    |    Achsmanschette51801

Schon die 150 PS in meinem CRX reichten für angegebene 222 km/h. Im Opel Kadett reicht die Leistung immerhin für offizielle 217. Ich würde beides als "deutlich über 200" bezeichnen.

 

Mein T4 ist dann schon mit 235 angegeben. Ich fahre den aber normalerweise wirklich so, daß man auch mit dem Basismodell mithaten könnte. Oder mein Bruder mit seinem Prius.

 

Auch wenn A28 und A29 wenn ich abends Feierabend habe so leer sind, daß ich meinen Kleinen auch auf der rechten Spur ausfahren könnte. Ich belasse es aber bei meinem deutlich geringeren Tempo. Dann komme ich auch mit meinem Schnitt von gut 11 Litern hin, was Spritkosten von ca. 8 € pro 100 km bedeutet, andererseits bin ich auch schnell zu Hause.

Tue May 13 18:46:27 CEST 2014    |    cookie.666

Na ja, deswegen kaufen ja viele ein Vernunftsauto und nicht den dicken Motor.

Selbst wenn es der Verkehr zulassen würde, schon die Basisleistung der meisten Modelle auszufahren. Spätestens die STVO macht es abseits der Autobahn unmöglich, wenn man legal unterwegs sein möchte. Von daher echt sinnfrei das PS-Wettrüsten.

 

Bin eh der Meinung, wirklich sportliche Fahrer holen auch aus wenig PS viel raus. Ein Kumpel ist Fahrwerkstester bei **** und fährt privat ne Elise MK1. Der fährt Kreise um die dicken Porsche mit nem lumpigen 120PS 1,8er. Klar hat jeder Porsche deutlich mehr Top Speed, aber wenn Kurven kommen sehen die trotz super ESP und Allrad kein Land mehr gegen den vollanalog handgesteuerten Engländer. Und da trennen sich eben Profis, die sowas tagtäglich machen, vom Otto-Normalo. Denn auf grader Strecke 300 bolzen kann jeder (oder können nur?) geistig Minderbemittelte.

Oder man bedenke die Rally-Mini die seinerzeit den deutlich stärkeren und schnelleren Boliden das Fürchten lehrten.

Fahrspaß braucht also nicht unbedingt hohe Leistung.

Ich mein, der Spaß auf der Autobahn ist doch eh begrenzt. Wo ist denn bitte heutzutage das Können auf der Bahn schnell zu fahren. Da liegt der Ego-Gewinn echt nur in der eigenen PS Zahl und der Skrupellosigkeit anderen gegenüber.

Gaaaaanz groß ist das :rolleyes:

Tue May 13 18:51:42 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Denn auf grader Strecke 300 bolzen kann jeder (oder können nur?) geistig Minderbemittelte.

Ich weiß nicht. Solche Aussagen vom Blogersteller? Hmmm...

 

Zitat:

Fahrspaß braucht also nicht unbedingt hohe Leistung.

Das ist richtig. Nicht einmal auf der Rundstrecke

 

Zitat:

Ich mein, der Spaß auf der Autobahn ist doch eh begrenzt. Wo ist denn bitte heutzutage das Können auf der Bahn schnell zu fahren. Da liegt der Ego-Gewinn echt nur in der eigenen PS Zahl und der Skruppellosigkeit anderen gegenüber.

Gaaaaanz groß ist das

Ich weiß nicht so wirklich, was Du uns damit sagen willst. Du stellst das so dar, als ob jeder der eine Autobahn zügig befährt, Skrupellos ist und das für's Ego braucht. Das ist nicht wirklich tolerant zumal es erstens falsch und zweitens völlig daneben ist. So wie die Antwort eines Foristen weiter vorne der meinte, dass die Leute die sich für das interessieren was wirklich geschah, schaulustige Spackos sind.

 

Bischen runter vom Gas könnte Dir auch nicht schaden. Selbst wenn das "Dein" Blog ist. ;)

Tue May 13 18:55:00 CEST 2014    |    Habuda

Zitat:

Spätestens die STVO macht es abseits der Autobahn unmöglich, wenn man legal unterwegs sein möchte. Von daher echt sinnfrei das PS-Wettrüsten.

Weil man mit mehr PS ja auch gar nicht schneller beschleunigen und besser überholen kann, gelle? ;)

 

Oder mal schön entspannt und schaltfaul durch die Gegend gurken. Geht mit viel Hubraum/Leistung auch viel geiler. 5. Gang Ortsausgang bei 50km/h aufs Gas und der Wagen maschiert ordnungsgemäß vorwärts, ganz anders als die Krücke mit 45PS wo ich den 3. oder gar 2. Gang für die gleiche Beschleunigung nehmen müsste.

 

Also auch abseits der Autobahn lohnen sich viele PS ;)

 

Zum 2. Teil kann ich nur sagen: Zeige mir doch bitte mal eine derart kurvenreiche Strecke, wo eine 120PS Elise einem Porsche (einem Richtigen versteht sich) wirklich davonzieht. Selbst hier im Südschwarzwald wo es viele kurvenreiche Strecken gibt sind genug Geraden wo man die in den Kurven verlorene Zeit wieder aufholt.

Aber ansonsten kann ich dir schon zustimmen. Um Fahrspaß zu haben braucht man nicht unbedingt 500PS. Das Leistungsgewicht muss aber stimmen und zumindest sollte das Auto auf den Geraden dann auch noch gut gehen und nicht "versagen". Denn nur in den Kurven schnell ist auch nicht das Wahre in meinen Augen.

 

Daher ein guter Kompromiss aus Leistung und geringem Gewicht und gut ists. Wobei man natürlich auch wieder dazu sagen muss, dass es auf Landstraßen weitaus gefährlicher ist sportlich zu fahren.

 

Ansonsten: Angst vor dem Autofahren darf man keine haben und nach einem Unfall sollte man, zumindest sehe ich das so, auch direkt wieder fahren. So bin ich bspw. noch am selben Abend an dem ich meinen doch recht heftigen Unfall (Abflug bei 130 in die Wiese mit Überschlag bei geschätzten 80km/h) diese Kurve noch 2 mal durchfahren. Mit einem anderen Auto natürlich ;). Ergebnis: Keine Angst vor der Kurve oder davor mal zügig zu fahren.

Tue May 13 19:08:13 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Angst vor dem Autofahren darf man keine haben

Das nicht, jedoch eine gehörige Portion Respekt ;)

Tue May 13 19:12:32 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

Du stellst das so dar, als ob jeder der eine Autobahn zügig befährt, Skrupellos ist und das für's Ego braucht.

Da muss man erst mal "zügig" von "schnell" unterscheiden. Zügig ist alles oberhalb Richtgeschwindigkeit bis hin zu rund 200, vielleicht 220 km/h, wenn der Verkehr das hergibt.

 

Schnell ist der Bereich darüber. Und das wird genau dann skrupellos, wenn der Anhalteweg bei so einer Aktion länger wird, als der Bereich, den man überblicken kann. oder, ganz schlicht: wenn auf der Strasse andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, auf deren möglicherweise begangenen Fehler man nicht mehr reagieren kann.

 

Das mit dem Ego ist "so a Sach". Das Schnellfahren an sich sicher nicht, aber die hier geschilderten Fälle von Penislängenvergleich sicher schon.

Tue May 13 19:13:31 CEST 2014    |    cookie.666

@dodo32

Ja, das muss ich mal annehmen. War vielleicht etwas hart und grad raus formuliert.

Lass es mich relativieren. Ich beziehe mich dabei auf Leute die unangepasst schnell unterwegs sind. Drängler, Raser, usw.. Verstehen?

Ich wollte damit - vielleicht unglücklich formuliert - zum Ausdruck bringen:

Wo ist der Egogewinn für die Leute (Weil hey, wieviele erzählen dann groß wen sie wann wie abgezogen haben?), die sich auf der Autobahn Rennen liefern beim Gradeausfahren, wo allein die Motorisierung entscheidet? Und aufs Gas semmeln allein ist doch keine Leistung auf die man Stolz sein kann. Also worauf sind solche dann stolz. Daher meine Vermutung: PS-Zahl oder eigene Skrupellosigkeit.

Dassn soll ja nicht heißen, dass jeder der zügig fährt skrupellos ist oder ein Egoproblem hat. Fahr ja selbst auch mal schneller :).

 

Besser verständlich jetzt?

 

 

@Don Garvey:

Ja genau. Danke. So in der Art meinte ich das. :D

Tue May 13 19:14:58 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

Besser verständlich jetzt?

Ja, und auch für mich nachvollziehbar. Ich halte nämlich davon auch nichts.

Tue May 13 19:20:24 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

Zum 2. Teil kann ich nur sagen: Zeige mir doch bitte mal eine derart kurvenreiche Strecke, wo eine 120PS Elise einem Porsche (einem Richtigen versteht sich) wirklich davonzieht. Selbst hier im Südschwarzwald wo es viele kurvenreiche Strecken gibt sind genug Geraden wo man die in den Kurven verlorene Zeit wieder aufholt.

Da gibt es ein Video von einem MX-5 Fahrer, der mit seinen Kumpels mit Golf R (300PS) und irgendeinem der schnelleren 911er Pässefahren war. Der MX-5 hatte die vergleichsweise geringe Leistung von 160PS, noch dazu ohne Turbo und Co.

 

Die Jungs meinten es alle drei recht ernst mit der Fahrerei, und als Fazit kann man festhalten: abhängen lassen hat sich der Mazda nicht. Problem des 11ers ist das ungünstige Layout mit dem Motor hinter der Hinterachse und das hohe Gewicht. Der technisch total anspruchslose Mazda ist mit seinem geringen Gewicht und der guten Gewichtsverteilung leichtfüßiger, wenn es eng wird. Die Elise kann das noch mal deutlich besser.

Tue May 13 19:30:58 CEST 2014    |    cookie.666

Ach ja, genau:

Es ging hier um einen Otto-Normal-Fahrer der, da er sich für einen ganz tollen, sportlichen Fahrer hielt, einen 911 angeschafft hatte.

Er wollte nun auf der Rennstrecke testen was geht. Mein Kumpel hat ihm dann eben als Profi im FREUNDSCHAFTLICHEN Duell mal gezeigt wo die Grenzen für einen normalen Autofahrer liegen, auch wenn er ein eigentlich deutlich überlegenes Fahrzeug hat. :p

Also hier war das Duell Profi gegen Otto.

Profi gegen Profi würde ich nicht auf den Ausgang wetten. Grad wenns statt nem 'behäbigen' 911 ein Cayman S ist. :D

Tue May 13 19:31:30 CEST 2014    |    Turboschlumpf27726

Zitat:

Und das wird genau dann skrupellos, wenn der Anhalteweg bei so einer Aktion länger wird, als der Bereich, den man überblicken kann.

anhalteweg aus 300km/h, also 300m auf null kann ich schon überblicken;) wer damit probleme hat, sollte tempo30-zonen nicht verlassen.

 

wenn anderes auf der strasse ist, fahre ich selbstverständlich langsamer-schon weil es erfahrungsgemäß einen hohen %satz von spiegel-ignorierern und/oder 'verkehrserziehern' gibt.

 

aber in diesem blog gibt es davon ja keine, oder?:D

 

übrigens gibt es hier viele, die einen kumpel kennen, der einen kennt...immer ein zeichen höchster seriösität:D

hat mal wer youtube-links von den kumpeln des kumpels?:rolleyes:

 

 

btw.: natürlich liegt ein gut abgestimmter cayman besser. das ist wirklich nichts neues:rolleyes:

Tue May 13 19:33:21 CEST 2014    |    Habuda

@Don: Ich bezweifle auf gar keinen Fall, dass so ein leichtes Auto wie ein MX5 oder eine Elise auch mit recht wenig Leistung wirklich gut vorwärts, bzw. extrem gut durch Kurven geht (klar, da ja nur wenig Gewicht).

Von solchen Videos halte ich aber ehrlich gesagt nicht viel. Da weiß man nie, wer da jetzt wie gut fahren kann, wer welche Reifen drauf hat und ob da das Ein oder Andere Auto nicht doch etwas verändert wurde ;)

 

Ich denke, du wirst mir zustimmen, wenn ich sage, dass der Porsche, und sollte er auch langsamer als eine Elise auf kurvenreicher Strecke sein, dennoch der bessere Allrounder ist (da eben auch noch auf der Autobahn flott) ;). Für die reine Kurvenhatz gibt es nämlich auch wieder bessere Fahrzeuge als eine Elise, bspw. eine Caterham oder Ariel Atom oder ... .

 

@cookie: Na dann ist das ja klar ;)

Tue May 13 19:37:16 CEST 2014    |    dodo32

Auf der Rundstrecke werden einem schnell die eigenen Grenzen aufgezeigt. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass die Kurvengeschwindigkeiten z.T. schon enorm sind, bevor sich "was bewegt". Auf der Straße ist man da längst weg weil man nicht so viel Grip aufbauen kann

Tue May 13 21:25:04 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

anhalteweg aus 300km/h, also 300m auf null kann ich schon überblicken wer damit probleme hat, sollte tempo30-zonen (...)

Wie war das noch gleich mit dem Blinden und dem Regenbogen?

 

Allein der BREMSWEG aus 300km/h beträgt rund 350m und das auch nur bei optimalen Bedingungen und trainiertem Fahrer.

Da ist eine Reaktionszeit, in der man bei 300km/h übrigens fast 90m/sek zurücklegt, noch gar nicht mit eingerechnet.

 

Ich gehe mal davon aus, dass du kein Rennfahrer bist, geh also bei einer Notbremsung mal von locker 500m (als mögliches Minimum!) aus, die du bis zum Stillstand brauchst. Das ist vor Kuppen oder in Kurven ein Bereich, den man ohne weiteres nicht einsehen kann.

 

Nur zum Einordnen: das ist eine Strecke, für man 5 (!) Minuten braucht, um sie zu gehen!

 

Und DU unterstellst anderen, sie hätten keine Ahnung vom Schnellfahren. Da kann ich nur noch lachen.

Tue May 13 21:26:28 CEST 2014    |    Antriebswelle47665

Zitat:

Ich denke, du wirst mir zustimmen, wenn ich sage, dass der Porsche, und sollte er auch langsamer als eine Elise auf kurvenreicher Strecke sein, dennoch der bessere Allrounder ist (da eben auch noch auf der Autobahn flott) . Für die reine Kurvenhatz gibt es nämlich auch wieder bessere Fahrzeuge als eine Elise, bspw. eine Caterham oder Ariel Atom oder ... .

Keine Frage, das war aber von vornherein unstrittig.

Tue May 13 22:03:36 CEST 2014    |    dodo32

Oh Leute..., man kann es auch komplizierter machen, als es ist. Wer sehr schnell fährt, muss halt Abstand halten

Tue May 13 22:20:23 CEST 2014    |    cookie.666

Zitat:

Ich gehe mal davon aus, dass du kein Rennfahrer bist, geh also bei einer Notbremsung mal von locker 500m (als mögliches Minimum!) aus, die du bis zum Stillstand brauchst. Das ist vor Kuppen oder in Kurven ein Bereich, den man ohne weiteres nicht einsehen kann.

Und das auch nur, falls man nicht mal eben in den Rückspiegel oder auf den Tacho gesehen hat...

 

Aber offensichtlich gibt es tatsächlich Leute die ernsthaft der Meinung sind sie beherrschen diese Geschwindigkeiten problemlos im öffentlichen Straßenverkehr, weil sie ja ach so vorausschauend unterwegs sind und nie von einer Situation überrascht werden. (wie gesagt, Beweis: unfallfrei seit... - meine Vermutung dazu: weil andere echt aufgepasst haben)

Und alle die trotz fettem Sicherheitsabstand und Richtgeschwindigkeit in Unfälle auf Autobahnen verwickelt werden, sind eben einfach unfähige Volldeppen und

Zitat:

sollten tempo30-zonen nicht verlassen.

Tja, da müssen wir neiderfüllten, dämlichen, unfähigen Fahrzeuglenker in unseren untermotorisierten Klapperschüsseln eben einfach besser aufpassen.

 

Was solche Leute nie verstehen werden:

-es gibt unberechenbare Fahranfänger (und die waren wir ALLE mal)

-unaufmerksame Muttis, die ihre schreienden Kiddies im Auto haben

-übermüdete Vertreter und Berufskraftfahrer, denn jeder hat mal nen schlechten Tag

-die allseits beliebten vorsichtigen, aber manchmal eben doch überforderten Rentner (und die werden wir wohl auch ALLE mal).

 

Aber die sollen ja alle runter von der Autobahn, wenn die Meister am Volant unterwegs sind - was für ne unsoziale Einstellung. :rolleyes:

Tue May 13 22:31:26 CEST 2014    |    dodo32

Zitat:

es gibt unberechenbare Fahranfänger (und die waren wir ALLE mal)

 

-unaufmerksame Muttis, die ihre schreienden Kiddies im Auto haben

 

-übermüdete Vertreter und Berufskraftfahrer, denn jeder hat mal nen schlechten Tag

 

-die allseits beliebten vorsichtigen, aber manchmal eben doch überforderten Rentner (und die werden wir wohl auch ALLE mal).

..und was machen wir, um dieses "Problem" zu lösen?

Deine Antwort auf "Gestatten, Meier. Fahrer. (Nach einer wahren Begenheit.)"

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