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Badlands Blog

Reiseberichte, Reisefahrzeuge und Co.

Thu Jan 30 20:18:57 CET 2020    |    Badland    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Norwegen

Nach meiner Nacht in Laerdal, wo ich schon dachte "Eigentlich kannst du hier auch länger bleiben" ging es weiter nach Norden. Kaupanger - Nordfjordeid - Stryn zum Geiranger Pass. Bislang dachte ich Wettertechnisch kann es nicht mehr schlechter werden. Ich glaube irgendein nordischer Wettergott hat sich beim lesen meiner Gedanken vor Lachen in die Toga gepinkelt :D

 

Was mich an der Zufahrt zum Geiranger Pass erwartete, hätte mir keine Sau geglaubt. Auf der Zufahrt wurde das Wetter immer schlechter, was mich nicht wunderte weil ich auf dem Weg in die Wolken war. Nach dem letzten Tunnel aber fuhr ich in einen Schneesturm rein, aber volles Programm. Rechts neben mir sollte laut Navi ne Wasserfläche sein, zu sehen war nur Schnee, das Strassenschild das links Richtung Geiranger zeigte, zeigte nur auf eine weisse Fläche und eine unbesetzte Schneeraupe/Schneefräse. Schnell wurde mir klar Geiranger fällt aus, auch weil ich keine Alternativ Route kannte. In der Verwirrung um die Situation bin auch noch auf einen ungeräumten Parkplatz gefahren, und zack bin ich aufgesetzt. Meine Offroad Erfahrung haben mir hier gute Dienste erwiesen, zwei drei Mal links und rechts gelenkt, Räder gerade gestellt, Umfeld beobachtet und Rückwärts so rausgefahren wie rein gefahren. Als ich wieder einigermaßen Grip hatte, bin ich den Rest auf die Strasse gefahren. Beim nächsten geräumten Platz habe ich eine Planungspause gemacht, Wetter studiert und Karten gelesen. Zuerst wollte ich einen kleinen Schwenker fahren und dann nach Nord-Westen Richtung Vogelinsel Runde und Alesund, dort war zwar noch gut, Schneefall für die nächsten Tage war aber auch dort angesagt. Nur im Süden war das Wetter noch einigermaßen gut. In einem WhatsApp Chat mit meiner Schwester die 2018 zur selben Zeit da war, konnte Sie nicht glauben was da gerade los war. Das Spiel was nun folgte kannte ich von Sauda, "Kommando zurück" ab nach Laerdal.

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Die Campingplätze die ich auf der Fahrt gesehen habe, waren entweder reine Hütten-Camps oder hatten noch geschlossen. Zur Verwunderung der Rezeptionistin, war ich wieder da wo ich Morgens losfuhr "Drei weitere Nächte bitte".

 

Wenn ich die Tour in den Jotunheimen Nationalpark verpasst hätte, würde ich wahrscheinlich immer noch meinen Kopf vor Blödheit gegen die Wand hauen. Alter Vattern hätte ich da was an überragender Landschaft liegen lassen, dies entschädigte vollkommen das Schneechaos am Geiranger. Desweiteren habe ich noch ein wenig im Hardangervidda-Nationalpark gechillt und mir den legendären Kreisverkehr im Tunnel angeguckt, schon Cool was die Norweger so alles fertig bringen.

samsam

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Vielleicht fragt ihr euch warum ich nicht von Städten berichte. Kurz und Knapp: Ich vermeide sowas generell, dass ist mir einfach zuviel Trouble mit den ganzen Menschen. Kurz was Einkaufen oder an die Tankstelle fahren ist Ok, aber sonst bevorzuge ich die ländliche Umgebung.

 

Von Laerdal ging es weiter dem guten Wetter entgegen nach Richtung Süden. Dieses mal war hinter dem Tunnel eine Polizeistreife mit Laserpistole. Im Zusammenspiel mit ungünstige Physik und menschlichem Versagen bin ich Idiot direkt rein gefahren - Danke dafür. Die Polizisten, waren wie die Zöllner sehr freundlich und höflich und der Polizei-Azubi zum Glück ein bisschen Dumm :D

 

Ich war nach Abzug der Toleranz von 3km/h, 8km/h zu schnell, nach festem norwegischem Bußgeldkatalog 130 Euro umgerechnet. Der Azubi schrieb aber 210 Euro in den Strafzettel, die Summe hätte ich zahlen müssen wenn ich tatsächlich 11km/h zu schnell gewesen wäre. Anwaltlicher Rat aus Deutschland: Nicht zahlen und auf korrekte Quittung bestehen. Diese kriege ich natürlich nicht mehr, also heißt es Nichtzahlen und die Verjährungsfrist bis 2021 aussitzen.

 

Weiter gings, ich habe nochmal im Hardanger die Landschaft genossen und einmal frei Übernachtet.

Da war noch eine Rechnung mit dem Preikesstolen offen. Zum Zweiten mal wieder da, die Mädels an der Rezeption konnten auch nicht glauben was ich vom Geiranger erzählt habe bis sie die Bilder sahen. Andern Tags ging es auf den Preikesstolen - zumindest habe ich es versucht. Das Wetter meinte es wieder nicht gut mit mir, aber trotzdem "Druff geschissen" das wird nun durchgezogen. Der Weg war Steil, rutschig und für Personen mit Handicap wie mich eigentlich weniger geeignet. Beim Wegweiser "1.8km oder 40min" musste ich abbrechen - Das Wetter. Der Preikesstolen hat diese Runde für sich entschieden. Mal gewinnt man, mal verliert man. Den restlichen Nachmittag nutzte ich zum Wäsche waschen.

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Alles doppelt sehen, macht irgendwie keinen doppelten Spass - schön wärs. Im Landesinneren war ich noch nicht, also hin. Über Tonstad bin ich am Byglandsfjord gegen Nachmittag gelandet. Den vielleicht am bestgelegensten Campingplatz des Trips habe ich im vorbei fahren gesehen, eigentlich wollte ich noch etwas weiter fahren. Aber es läuft wie es läuft und erstaunlich günstig war er auch. Hier habe ich auch wieder ne Tagespause eingelegt. Irgendwann habe selbst ich auch keinen Bock mehr zu fahren. Gerne hätte ich ein Motorboot dabei gehabt, es war zwar teils so Windig das ich dachte der WoWa hebt ab, aber ne kleine Ballerei übers Wasser wäre schon Geil gewesen. :cool:

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Thu Jan 30 20:18:27 CET 2020    |    Badland

Weil ich mich für das positive Feedback bedanken möchte, hier direkt der dritte Teil :)

Thu Jan 30 20:37:50 CET 2020    |    bronx.1965

Sehr coole Story! Danke für den dritten Teil. Mensch, jetzt kommt man mit dem Lesen kaum hinterher. :D

Wir sind lange Zeit vom Sport her immer nach Lillehammer ins Wintertrainingslager gefahren. Da war das Wetter sehr oft unberechenbar, aber es war klar was kommt.

Im Sommer ist das was ganz anderes, wenngleich man bei guter Vorbereitung nicht gänzlich überrascht sein sollte. Fährt man von Risør nach Trondheim quer über den Trondelag kann man ähnliches erleben. Und das durchaus zum Sommersolverv.

 

Danke für die schönen Bilder. ;)

Thu Jan 30 20:55:16 CET 2020    |    PIPD black

Mensch, du musst aktuell wenig zu tun haben. Ich schreibe meine Blogartikel ja immer auf Arbeit. Da hab ich die nötige Ruhe.:D

 

Und wo du das Wetter ansprichst, wo du meinst es geht nicht schlimmer:

 

Wir waren vor ein paar Jahren auf nem Campingplatz in Dänemark. Pünktlich zur Abreise setze Regen ein und hörte nicht auf. Aber es war bis dato normaler Landregen. Aber es nervte. Als ich die Räder auf dem Caddy-Dach festband, guckte ich gen Himmel und rief: Geht’s nicht noch schlimmer?

 

In dem Moment öffnete der Himmel seine Schleusen und ich war durch bis auf die Knochen.

 

Seitdem verkneife ich mir solche Sprüche.:D

 

 

Schöne Bilder haste da gemacht.:)

Fri Jan 31 14:47:30 CET 2020    |    motorina

Wie auch die beiden vorherigen Artikel: tolle Bilder und erlebnisreiche Schilderung! :)

 

"Vielleicht fragt ihr euch warum ich nicht von Städten berichte. Kurz und Knapp: Ich vermeide sowas generell... bevorzuge ich die ländliche Umgebung":

dito! :)

 

"und zack bin ich aufgesetzt. Meine Offroad Erfahrung":

Deine Beschreibung, wie man sich aus einer solchen "festgefahrenen" Situation befreien kann, sollten mal etwas mehr Leute lesen (was man da manchmal sieht und erleben muss:() ... aber bei uns gibt´s ja schon fast keinen Schnee mehr...:rolleyes:

Deine Antwort auf "Norwegen im Mai 2019 - Teil 3 / Der Versuch Geiranger zu erreichen und Geografischer Wendepunkt"

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