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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Sat Jan 11 17:40:34 CET 2014    |    scion    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: GM Futurliner, Harley Earl, Parade of Progress

Liebe Leser,

meinen heutigen Artikel, möchte ich dem ehemaligen MT-User Norske widmen.

Mein Interesse an speziell auch amerikanischen Automobilen, ist schon länger geweckt. Dank Norskes Blog "Days of Thunder" ist es zu einer Leidenschaft geworden. Seine interessanten Artikel, von den nicht immer ganz alltäglichen Automodellen, enthielten Information und Bilder, die ich wie ein Schwamm aufgesogen habe. Hersteller wie LaSalle, DeSoto, Rambler, Nash oder Hudson und Tucker, waren mir früher nahezu unbekannt. Im Blog habe ich dann viel darüber erfahren und heute interessieren mich nicht nur die Automodelle, verschiedener Epochen, sondern auch die Leute wie Ingenieure, Designer oder Manager, die dahinter stehen.

 

 

 

Zum Thema

 

 

Die "Parade of Progress" war eine Art Wanderausstellung, mobile Messe oder Roadshow, die ab 1936 regelmäßig bis in den hintersten Winkel Amerikas und sogar 1939 nach Havanna fuhr, um die neuesten Errungenschaften moderner Technik, zu präsentieren.

 

Hauptsponsor und Mitinitiator war der Automobilkonzern General Motors und der Kopf dahinter war Charles F. "Ket" Kettering, GM's Forschungsvizepräsident und Inhaber von mindestens 300 Patenten, wie u.a. dem ersten serienreifen elektrischen Anlasser, der dieselelektrischen Lokomotive uvm.

Kettering kam auf der 1933er Weltausstellung in Chcago, auf die Idee: "Warum nicht alles einpacken und mitnehmen und zu den Menschen bringen" Vermutlich rannte er mit dieser Idee, bei Alfred P. Sloan, dem damaligen Chef von GM, offene Türen ein.

Die von der wirtschaftlichen Depression müden Amerikaner, dürstete es geradezu nach Filmen, Shows, Messen und jeder Art von Unterhaltung, die zumindest für eine Weile, ihre Not aus den Köpfen vertrieb.

 

Exponate waren z.B. Düsenantrieb, das Atom, Radartechnik, moderne Kühlschränke und Micowellenherde ("a microwave that fried an egg without burning a newspaper"), Diesel-Stromaggregate, ein PingPong Spiel in Stereosound, Fernsehgeräte oder auch die neuesten Modelle, der 6 GM-Linien Cadillac, LaSalle, Buick, Oldsmobile, Pontiac und Chevrolet.

Auf zahlreichen Austellungsflächen und in Dioramen wurde gezeigt, was Amerika's Ingenieure und Erfinder auf ihren Zeichenbrettern hatten, woraus die Atmosphäre besteht oder wie die neueste Frigidaire-Klimaanlage funktioniert. Zahlreiche junge Hochschulabsolventen standen bereit, um dem interessierten Publikum, alle Fragen zu beantworten.

Bis zum Angriff der Japaner auf Pearl Harbour im Dezember 1941 und dann nochmal von 1953 -1956 fand diese Road-Show der Superlative, regelmäßig statt.

 

 

Transportmittel und mobiler Messestand waren ab 1940 die 12 GM-Futurliner und ca. 32 Begleitfahrzeuge.

Der Futurliner, war ein von GM's Star-Designer Harley Earl entwickelter und von GM-Truck und Fisher Coach & Body gebauter stromlinienförmiger Bus, welcher durch zahlreiche Features, zum Ausstellungsstand umgebaut werden konnte.

Dabei konnte das Dach angehoben, Seitenteile aus- u. aufgeklappt werden, desweiteren war eine ausbaufähige Licht-und Beschallungstechnik vorhanden und dazu gehörten noch externe Aluminiumbögen, ein Aero-Kuppelzelt und zahlreiche Leinwände zur Ausstattung.

 

Techn. Daten des Futurliner :

Höhe: 3,5 Meter (11 Fuß 7 Zoll)

Breite: 2,4 m (8 Fuß)

Länge: 10 m (33 Fuß)

Radstand: 6,3 Meter (20 Fuß 8 Zoll)

Gewicht: 13 Tonnen

Kraftstoff-Kapazität: 340 Liter (90 Gallonen)

Powertrain (1940-1946): 4-Zylinder-Diesel / Schaltgetriebe

Power Train (1953-1956): GMC 302ci 6-Zylinder

Höchstgeschwindigkeit: 65 km / h (40 mph)

 

Es war garnicht so leicht, ein solches Gefährt zu bewegen. Zum einen machte der extreme Radstand Rangiermanöver zur Schwerstarbeit, zum anderen versagten reihenweise die unterdimensionierten Servolenkungen ihren Dienst, denn die Fahrzeuge hatten vorne und hinten Zwillingsbereifung. Auch die Bremsen waren derart schwach ausgelegt, das ein 100m-Abstand zwischen den Fahrzeugen festgelegt werden musste. Die 4 -Gang Hydramatic wurde mit einer Art Untersetzung oder Vorgelege kombiniert, das dem Fahrer somit 8 Gänge bot. Die Fahrerkabine war nach Art von Flugzeugcockpits, großzügig verglast und heizte sich dank fehlender Klimaanlage, brutal auf. Die Fahrer saßen in 3.35m Höhe und zogen wohl des öfteren, beim unterqueren von Brücken, mal den Kopf ein.

Jedes Fahrzeug verfügte über einen 200kW Detroit-Diesel Stromgenerator, der den ganzen Messestand, mit Strom versorgen konnte und alle Fahrzeuge waren mit Funk ausgerüstet.

 

 

Nachdem die Futurliner in der Zeit des Krieges überholt und modernisiert worden waren, wurde 1953 die Tour nocheinmal aufgenommen. Etwa 13 Millionen Menschen in fast 300 Städten bundesweit, sahen die 12 Fahrzeuge in die Stadt rollen und genossen eine kostenlose Show, mit dem "Blick in die Zukunft".

Nicht zuletzt mit der Verbreitung des Fernsehens, ebbte das Interesse dann aber aber ziemlich schnell ab und die 1956er Show wurde abgebrochen. GM veräußerte seine schönen Futurliner.

So bekam zum z.b. die Michigan State Police 2 Stück, die sie als "Safeliner" einsetzte um über Gefahren im Strassenverkehr zu informieren. Andere wurden als mobile Bühne für Prediger, Politiker und andere Volksredner benutzt.

Ein Exemplar wurde 1956 zerstört, zahlreiche werdenzwischenzeitlich restauriert, als Wohnmobil oder zu Werbezwecken genutzt, 2 werden noch vermisst.

Ein restauriertes Modell, erzielte 2006 auf einer Auktion von Barrett Jackson unglaubliche 4.000.000.- US$.

 

http://blog.hemmings.com/.../

 

 

Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=Qxd6u4MBfc0

http://www.youtube.com/watch?v=4KQKlg4mWc0

http://www.youtube.com/watch?v=RWdurGzAIUg

http://www.youtube.com/watch?v=3Yy-0iDHAz8

 

Danke für euer Interesse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: wikipedia.com, google, facebook.com/pages/Harley-Earl-I-Love-Automobiles, gmheritagecenter.com, classiccarart.us, calboyequipment.com, gomotors.net, extravaganzi.com, v10.pl, conceptcarz.com,


Mon Dec 30 12:47:00 CET 2013    |    scion    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Bill Mitchell, Harley Earl, Larry Shinoda, Semon

 

Liebe Leser,

heute geht es hier, bei mir im Blog, um den erfolgreichen Designer Larry Shinoda und um aufregende Modelle, aus seiner Schaffenszeit.

 

 

Geboren 1930, wuchs Kiyoshi Lawrence "Larry" Shinoda, in Kalifornien auf. Während des 2. Weltkrieges und nach dem Überfall Japans auf Pearl Harbour, musste die Familie Shinoda, wie hundertausende andere Japaner in den USA, in ein Internierungslager.

Nach 2 Jahren Kunststudium und seinem Kriegsdienst in Korea, begann Larry ein Studium am renommierten Art Center School of Design in Los Angeles, wo er aber kurz danach wieder rausgeworfen wurde, nachdem es ihm zunehmend schwerfällt, seine Ideen und Wünsche, dem Plan der Schule unterzuordnen.

Nach kurzen Engagements bei der Ford Motor Company und Studebaker/Packard im Jahr 1955, kommt er 1956 zu General Motors.

 

GM-Jahre

 

Larry Shinoda hat Glück und arbeitet gleich mit GM-Designchef Bill Mitchell und Corvette Chefingenieur Zora Arkus-Duntov am Projekt Corvette C2 mit. Ausgehend von Mitchell's Designstudie "Mako Shark"

 

 

entwickelt er das 1963er Corvette Sting Ray Coupé, mit der berühmten geteilten "Split Window"-Heckscheibe, die auf einer Idee Shinodas beruht. Aus Kostengründen wurde die geteilte Scheibe, bereits zum Modelljahr 1964 wieder abgeschafft.

Die Corvette C2 wurde von 1963-67 als Coupé und Cabrio gebaut. Häufig verbauter Motor, war ein 327cui(5.4l) V8 in den Leistungsstufen 250, 300, 340 und 360 PS.

Bereits 1965 kommt der 327er durch Einspritzung auf 375 PS und ein 396er Big Block mit 425 PS wird als Option mittels auffälliger Hutze, unter die flache Haube der Vette gequetscht.

Bereits ein Jahr später fliegt der 396er wieder raus und es kommt der legendäre 427er Big Block, mit bis zu 435 PS, mittels Holley 3fach-Vergaser.

Da Automobil Magazin "Sports Car International" listet den Sting Ray auf Platz 5 der Top Sports Cars of the 1960s.

 

 

Weiterhin arbeitet Shinoda, an der Gestaltung der 2. Gen. Corvair, die 1965 erscheint und maßgeblich am Design der Corvette C3, was die Studie Mako Shark II zeigt.

In dieser Zeit, trifft er auf einen Mann, der seine weitere Karierre beeinflußen wird: Semon Emil "Bunkie" Knudsen.

Knudsen, der von Pontiac kommt und die Marke erfolgreich auf Vordermann gebracht hat, ist nun Chef der Chevrolet-Division. Neben dem Oldsmobile Chefingenieur Pete Estes, holt er den legendären John DeLorean von Packard und wendet sich nun auch Larry Shinoda zu. Leider kollidieren Knudsens unkonventionelle Ideen und Vorgehensweisen mit dem GM-Vorstand und er wird 1968 gefeuert.

Da ein gewisser Henry Ford II, erfahrene Führungskräfte sucht, bleibt Knudsen nicht arbeitslos und kurze Zeit später holt er auch Larry Shinoda zu Ford.

 

 

 

Ford-Jahre

 

Hauptsächliche Aufgabe Shinodas bei Ford, ist die Gestaltung des Ford Mustang(3.Gen.). Der Mustang musste größer und schwerer werden, um größere Motoren bis hin zum 428 Cobra Jet aufzunehmen, aber er musste auch gleichzeitig seine mittlerweile angewachsene Schwerfälligkeit verlieren und sollte fit für die Trans Am-Rennserie gemacht werden.

Trans Am-Renner soll der Mustang Boss 302 werden. Der für die Homologation vorgesehene Motor, Ford Boss 302 ist ein in 1968/69 neuentwickeltes Aggregat, welches aus einem "Windsor"-Block und einem "Cleveland"-Zylinderkopf besteht und mit 302 cui(4.9l), 290 PS und 393 Nm/4300 rpm aufwartet.

Die Wettbewerbsfähigkeit des Renners, hatte für Knudsen oberste Priorität. 1968/69 dominierten jedoch Roger Penske's Z28 Camaros vom Sunoco-Team, die komplette Saison. Die Camaros konnten, im Gegensatz zum Mustang, auch schnelle Kurven fahren.

So bekommt der neue Boss 302, Spoiler vorne und hinten, eine verbesserte Aerodynamik und ein optimiertes Fahrwerk. In der 1970er Saison der SCCA Trans-Am Championship, tritt das Ford Factory-Team unter der Leitung von Bud Moore an und holt mit Parnelli Jones den Titel.

 

 

Die Boss 302-Kundenfahrzeuge, bekamen eine reichhaltige Kriegsbemalung, verstärktes Fahrwerk, Scheibenbremsen vorn, 4-Gangschaltung mit Hurstshifter, Dual Exhaust System, eine schwarze Jalousie über der Heckscheibe, 4-Scheinwerfergrill 1969 und 2 Scheinwerfer mit seitlich angedeuteten Lufteinlässen 1970.

Für US-$ 3720.- wurden 7013 Stück verkauft und im Jahr 2007, erzielte ein 69er Boss 302, auf einer Auktion, stolze US-$ 530.000.-!

Kleine Anekdote zum Namen Boss: Als Shinoda gefragt wurde, an was er da arbeite, antwortete er: Am Wagen vom Chef ;)

 

Doch auch das Engagement bei Ford, dauerte für Knudsen und Shinoda nicht lange. Knudsen war ein unbequemer Geist und eckte wohl häufig an und bereits im September '69 wurde er bei Ford entlassen. Die Fäden im Hintergrund, zog ein gewisser Anthony Lido "Lee" Iacocca.

Kurz danach, verließ auch Larry Shinoda die FoMoCo.

 

 

Shinoda-Jahre

 

Nach seinem Weggang bei Ford, macht Larry Shinoda sich selbständig, gründet eine eigene Designschmiede und bekommt Aufträge von GM, Ford und anderen. Für AMC fertigt er ein Tonmodell, welches nach der Übernahme von AMC durch Chrysler, die Grundlage des Jeep Grand Cherokee ZJ bildet.

 

1997 stirbt Larry Shinoda in Bloomfield Hills/Michigan, nach langer schwerer Krankheit.

Seine Tochter Karen führt die Firma Shinoda Performance Vehicles weiter.

 

 

Danke fürs Interesse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: wikipedia.com, google.com, auto.howstuffworks.com, automotivemilepost.com, wordpress.com, corvette-world.com, autowallpaper.com, hemmings.com, mustangsandfords.com, worldandi.com, classic-autoglas.com, customrama.com, brohamnation.com, seriouswheels.com, corvsport.com, deansgarage.com, tinypic.com


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