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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Thu Jul 16 12:52:28 CEST 2015    |    scion    |    Kommentare (12)

 

Liebe Leser,

wir schreiben das Jahr 1985, am 15./16.Juni findet im französichen Le Mans, der 53e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans statt.

Den Sieg fährt in diesem Jahr, nach 374 absolvierten Runden, der Porsche 956B vom Newman/Joest-Team ein. Am Steuer der italienische Nudelerbe Paolo Barilla, die deutsche Rennlegende Klaus Ludwig und der Bremer John Winter.

 

Wer war eigentlich dieser John Winter?

John Winter wurde 1949, als Louis Krages in Bremen geboren. Sein Vater, ebenfalls Louis Krages, war ein angesehener Bremer Kaufmann, der sich zwischen den Kriegen, ein Holz-Imperium aufgebaut hatte. Noch heute erinnert eine Strasse im Bremer Industriehafen, an Louis Krages sr.

Nach dem Krieg ging es erfolgreich weiter und es entstand Europas grösstes Hobel-und Sägewerk. Auch die Söhne, Hermann und Louis jr., sollten in der Firma Karriere machen. Während Hermann sich immer mehr und erfolgreich, Börsenspekulationen widmete, hatte Louis jr. ganz andere Interessen.

Seine Leidenschaft war die "Rennfahrerei" und so kaufte er sich bei verschieden Rennställen wie Kremer oder Joest ein.

 

Zitat:

Beim Interserie-Finale 1983 in Hockenheim sass er erstmals in einem von Joest-Racing vorbereiteten Porsche 956, jenem Auto und dem Nachfolger 962, mit dem er seine erfolgreichste Zeit im Rennsport hatte.

Besonders in der Interserie war er immer wieder erfolgreich, 1986 konnte er die einst so populäre Sportwagen-Serie sogar in der Gesamtwertung gewinnen.

 

Krages musste aber seine Rennsportaktivitäten, vor seiner Familie geheim halten. Vor allem seine Mutter, hatte mehrfach damit gedroht, ihn zu enterben. So entschied er sich, unter dem Pseudonym "John Winter" in der Öffentlichkeit aufzutreten.

 

Nach seinem größten Erfolg, dem Sieg 1985 in Le Mans, war das Interesse der Öffentlichkeit groß und seine Fotos gingen durch die Presse.

 

Seinen letzten grossen Sieg feierte er 1991, als er ebenfalls auf einem Joest-Porsche die 24 Stunden von Daytona gewann. Er hatte dort die Ehre, den Wagen ins Ziel zu fahren.

 

Später, in den 90er Jahren, chauffierte Winter einen Opel Calibra V6, für das Joest-Team in der DTM. Leider blieben Rennerfolge aus und das Jahr 1994, endete für Louis Krages mit einem dramatischen Unfall.

Danach folgte noch eine Saison in einer DTM-Mercedes C-Klasse.

 

Nach 1995 wurde es ruhig um Louis Krages. Die väterliche Holzfirma, war in Schieflage geraten und er hatte einen großen Teil, seines Vermögens eingebüßt. Nach der Übernahme, des Unternehmens, durch die finnische Finnforest-Gruppe, ging Krages in die USA, um da sein Glück als Unternehmer, erneut zu versuchen.

Seine Pläne waren leider nicht von Erfolg gekrönt und Krages wählte, als letzten Ausweg, den Freitod.

Am 11. Januar 2001 wurde er, im Alter von nur 51 Jahren, in Atlanta tot aufgefunden.

 

 

John Winter, Bremer Rennfahrer und 24h-LeMans-Sieger 1985 ...leider nahezu in Vergessenheit geraten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: wikipedia.com, youtube, speedweek.com, www.crash.net, welt.de, worldpress.com, freddies-racing-gallerie.de, staticflickr.com

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