Zweimassenschwungrad defekt-Gewährleistung?

VW Golf 5 (1K1/2/3)

Hallo,

ich hoffe ich bin mit meinem Anliegen hier richtig und ihr könnt mir weiter helfen.
Ich habe vor gerade einmal einen Monat einen gebrauchten Golf 5 Variant bei einem Händler ( eigentlich freier Nissanhändler ) für 6000 Euro gekauft. Das Auto hatte zu dem zeitpunkt um die 180000km runter.

Er bekam neu TÜV, soweit alles okay.

Nun haben wir letzten Freitag in einer VW-Werkstatt bei uns um die Ecke die Bremsflüssigkeit erneuern lassen, da dieses laut Serviceheft dran gewesen ist. Soweit so gut.

Am Samstag darauf sind wir mit dem Auto über die Autobahn, auf dem Rückweg fiel uns ein sehr unschönes Geräusch auf, es knatterte und ratterte was das Zeug hält.

Also sind wir heute nochmal zurück zur Werkstatt, denn man hört ja ab und an mal, das soetwas nach Entlüftung der Kupplung passieren könne. Der nette Herr entlüftete also erneut, stellte aber eben beschriebenes Geräusch beim rausfahren aus der Werkstatt ebenfalls fest. Er fuhr also nochmal eine Runde um den Block und kam mit der Erkenntniss zurück, das wir das Auto unter keinen Umständen weiter bewegen sollten, denn soetwas hätte er in dieser Art noch nicht gehört und selbst ein bisschen Angst bekommen.

Das Ergebnis nach erneuter Untersuchung, sehr wahrscheinlich ist das Zweimassenschwungrad defekt und so wie sich das Auto anhört, können wir froh sein, wenn nichts weiter defekt ist ( also durch das defekte Teil keine weiteren Teile in Mitleidenschaft gezogen worden sind ).

Kostenpunkt, knapp 2000 Euro, je nachdem welche Teile verbaut sind und ggf. mehr, sollte noch mehr gemacht werden müssen.

Wir selbst sind mit dem Auto noch nicht viel gefahren, maximal 400km und besitzen es, wie gesagt, auch erst seid einem Monat.

Wie schaut es nun aus? Muss der Händler dafür aufkommen? Zählt das Ding zu den typischen Verschleissteilen und wenn ja, muss ich für dieses aufkommen, selbst wenn ich das Auto erst so kurz besitze? Ich hoffe sehr ihr könnt mir helfen, denn morgen steht der Erstkontakt mit dem Händler an und ich würde ihm gerne von vornherein den Wind aus den Segeln nehmen, insofern er dafür gerade stehen muss ( ich bin echt ein Laie in Sachen Autos und will ihn sich nicht rausreden lassen ).

Ich dank euch!
LG

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Matador 8 schrieb am 2. November 2016 um 12:35:21 Uhr:



Wenn man ein Fahrzeug (auch ein gebrauchtes) kauft, darf man grundsätzlich davon ausgehen, dass es fahrtechnisch sicher ist. Und zwar unabhängig von Alter und KM-Leistung. Darum ist beispielsweise ein Verkauf mit bekannten Mängeln verboten. Abgefahrene Bremsklötze, verminderte Bremswirkung wegen alter Bremsflüssigkeit oder Luft im System oder glasierten Bremsbelägen auch wenn diese als Verschleißteile gelten.

Man darf beim Kauf bei einem Händler davon ausgehen, dass das Fahrzeug beim Verlassen des Hofes verkehrssicher ist, korrekt. Dieser langzeitig wünschenswerte Zustand kann sich jedoch, auch durch natürlichen Verschleiss innerhalb der Gewährleistungsfrist, ändern.
Erschöpfend gehen viele Gerichtsurteile darauf ein, dass jegliche Teile eines Fahrzeuges Verschleiß unterliegen und demnach "Verschleißteile" sind, wenn auch nicht im umgangssprachlichen Gebrauch (dort sind ja i.d.R. Teile wie Bremsen etc. gemeint, welche in regelmäßigem Turnus erneuert werden müssen).

Ein Verkauf mit bekannten Mängeln ist selbstverständlich nicht verboten.
"Verboten" ist vielmehr, bekannte Mängel nicht anzugeben. Das war aber schon immer so...

...

Nicht auf diesen Thread bezogen, aber auf viele andere hier:

Ich persönlich verstehe immer die Erwartungshaltung dahinter nicht, sich mit ganz kleinem Geld die große Welt kaufen zu wollen. Und dann zu jaulen, wenn die Gewährleistung bei bereits "stark genutzten Fahrzeugen" nicht zu greifen scheint.
Vollkaskomentalität wird durch die Gewährleistung nicht unterstützt und das ist für mich in Ordnung.
Ansonsten dürften viele Kleingeldinhaber mit Bus und Bahn fahren, während die älteren Fahrzeuge Richtung Afrika abdampfen.

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Ach echt? Ist das dann nur ein anderes Teil oder haben einige Autos einfach eine Schwungscheibe drin statt ZMS? Nu versteh ich gar nix mehr 😁 aber auf der kopie der Rechnung die wir noch bekommen für die Unterlagen, müsste das ja drauf stehen.

Versuch das mal zu erklären 🙂 Eine Schwungscheibe, ist so eine Art Scheibe, mit einem Zahnkranz außen dran. (da greift auch der Anlasser zum Starten ein) Auf dieser Metallscheibe ist die Kupplung mit der Reibscheibe (Kupplungsbelag) montiert. Ein Zweimassenschwungsrad ist das gleiche, nur zweigeteilt, also zwei Metallscheiben, die über Federn miteinander verbunden sind.
th

5-skoda-kupplung
6-skoda-schwungscheibe
7-skoda-kupplungsbalag

Danke für die Erklärung 🙂 wieder was gelernt.

Dieses Ein oder Zweimassen Schwungrad ist an der Kurbelwelle befestigt, wo sich die 4 Kolben befinden, die Du mit Deinem Gasfuß erbarmungslos zum Hoch/Runterbewegen treibst. (wie beim Fahrrad die Pedalen und Tretlager) Durch den Lastwechsel (gasgeben/gaswegnehmen) bewegen sich die Scheiben beim ZMS, und verschleißen (die Federn oder Lager) Macht sich dann durch Geräusche oder bis zum Blockieren bemerkbar.
th

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