Zündverstellkurve Bosch009 am getunten TYP1-Motor

VW Käfer 1200

Hallo,

Ich möchte hier mal ein Thema eröffnen, das mir seit langem durch den Kopf geht und an dem ich auch gerade arbeite. Ich komme einfach mit der werksseitigen Zündverstellkurve des Bosch009 so nicht klar.
An einem optimalen Zündzeitpunkt rechne ich mir Motorschonung und Leistungszuwachs, wenn gut eingestellt in allen Drehzahlbereichen aus. Dass auch lastabhängige Verstellung des Zündzeitpunktes erforderlich sein kann, kann ich mir vorstellen, ist aber beim Bosch009 so erstmal nicht vorgesehen und so könnten Dosen erstmal in dieser Disskusionsrunde eher nur untergeordnte Rolle spielen, um das Thema nicht unnötig zu verkomplizieren.
Es soll hier also um die Fliekraftverstellung gehen, und das in Verbindung mit Doppelvergasern, an mehr oder weniger getunten TYP1-Motoren.

Der Bosch009 reagiert etwa ab knapp unter 1000 U/min mit der Fliekraftverstellung. Zuerst wirken zwei Gewichte zusammen gegen eine Feder, wobei das erste Gewicht recht schnell am Anschlag ist, bei wenig Zündverstellung und dann nur noch das zweite Gewicht allein weiterarbeitet, wo dann bei 22-25 Grad Zündverstellung Schluss ist. Und dies ist bereits bei etwa 2500-2800 U/min schon soweit. Hat man die Zündung 10 grad vor OT eingestellt, ist spätestens bei 35grad, bei der genannten Drehzahl Schluss. Mein Motor hat bei etwa 4200 Umdrehungen die maximale Leistung, gemessen auf dem Rollenprüfstand, so dass ich der Meinung bin, dass die drehzahlabhängige Zündverstellung auch von der Drehzahl her bis in diese Bereiche gehen sollte. Wie Die Kurve aussehen sollte, das wollte ich hier gern disskutieren. Wie die Realisierung im Verteiler dann aussehen soll (Gewichte, Federn) steht auf einem anderen Blatt.

Was geschieht also ab 2500U/min aufwärts? Ich denke in den meissten Drehzahlen ganz einfach der falsche Zündzeitpunkt -und das für uns alle, die einen Bosch009 fahren.

Über rege Beteiligung würde ich mich freuen.

Rudi

56 Antworten

Gibt es schon neue Erkenntnisse zu dem programmierbaren Verteiler?
Funktioniert das so mit den Kurven?
Gruß
Sascha

Hi
ja, funktioniert sogar sehr gut.
Die Kurve ist noch nicht final, ich darf erst ab April damit fahren.

Hast du diese Kurve entwickelt oder war das eine Vorgabe?

500 Touren und 7,5 Grad ist ja ok.
600 Touren und 15 Grad ist total daneben. Das knistert.

Und 500 Touren Leerlauf haben sehr wenige Käfer. Also würden die meisten mit 15 Grad im Leerlauf tuckern... eine monströße Lagerbelastung.

Den komischen Kasten im Kurvenverlauf solltest du schön verschleifen zur Unkenntlichkeit.... es besteht auch das Problem, dass er munter das Sägen anfängt.

Im Bereich Leerlauf spielt man mit 1-2 Grad Verstellweg, um ihn schön zahm auszuregeln, aber nicht gleich mit 7-8 Grad.

Hallo,

Diese vorherige Kurve hier dachte ich, wäre in etwa das, was Du jetzt verwendest. http://www.motor-talk.de/.../beispiel4-i203718103.html

Es kann aber sein, dass Du gewisse 'Überlagerungen' durch die Unterdruck-Kurve an der 'Haupt-Kurve' wieder kompensieren musst. So warten wir jetzt alle gespannt auf eine Erklärung.🙂

Zum Unterdruck nochmal:
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll '+Degrees' Frühzundung heissen, die bei der jeweiligen Drehzahl zusätzlich zur programmierten Frühzündung zugegeben wird. Minus hieße dann Spätzundung richtig???
Wenn da vieleicht noch Zweifel sind: Motor laufen lassen und mit dem Stroboskop anblitzen. Dann an dem Unterdruck-Schlauch mit dem Mund saugen und gucken, in welche Richtung sich der ZZP verstellt.

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Hi
diese "Erklärung" für den Höcker unterhalb von 1000 Upm habe ich bei dem Hersteller gefunden: Die mehr Frühzündung soll den Motor fangen wenn er zu sehr absackt, wodurch auch immer, richtig logisch fand ich das auch nicht. Ich hab das mal weg gemacht.
Mein Standgas liegt jetzt bei 1200 Upm.

Zur Vakuumkurve: hier kann man einstellen, wie viel Grad bei verschiedenen Unterdrücken dazu addiert werden sollen.
z.B bei -0,45 Bar werden +5° dazu gegeben, dann wäre man z.B bei 3000 Upm nicht bei den 20° sondern schon bei 25° wenn man den Hahn aufreist, Nimmt man das Gas wieder weg bei 3000 Upm und der Unterdruck geht wieder zurück auf -0,30 Bar geht auch die Zündung zurück auf 20°. Mit dem Unterdruck am Verteiler kann man halt härter beschleunigen, sonst kommt die Zündung erst nach steigender Drehzahl in den Bereich von 25°.

Ich muss das aber erst noch ausmessen, also fahren mit Manometer und dann genau aufschreiben was bei Last, Schub und Ruhe am Gas passiert. Im Leerlauf sind es -0,30 Bar.

Gruß

Der Höcker ist dann aber heftig übertrieben. Ich mach das mit meiner Einspritzung sehr ähnlich, für's "Abfangen" geb ich ihm im Leerlaufbereich 1-2 Grad extra... aber 7.5 Grad extra ist heftig.

Das mit der 1200er Leerlaufdrehzahl muss natürlich erwähnt werden, sonst nimmt man an, er würde im Bereich des Höckers seinen normalen Leerlauf haben.

Aber warum nimmst du 1200 als Leerlaufdrehzahl, warum so hoch? 800-900 ist doch wesentlich angenehmer, oder ist das der Kompromiss für die scharfe Nocke?

Trotzdem ein Tip: bitte höre auf den Motor. Ich weiß nicht, ob Klingeln auf einem Trike gut zu hören ist. 30 Grad Frühzündung ist sehr viel, und du kommst bei den niedrigeren Drehzahlen bereits deutlich ran oder sogar drüber. Falls du vorhaben solltest, einen Lambda Controller für die Abstimmung zu benutzen oder das Abgas zur Abstimmung herzunehmen: Klingeln läßt Sauerstoffreste im Abgas zurück. Er wirkt dann trotz fettester Abstimmung mager, weil ja der Sauerstoff gemessen wird.

Ich würde einen neuen Motor mit harmloseren Werten für den Anfang füttern. Statt 30 Grad vielleicht besser nur 25 Grad maximal. Oder wenn's ein großer Brocken mit hoher Verdichtung ist: nur 22 Grad.

Mein 1800i ist mit 22 Grad völlig zufrieden... bei 10:1 Verdichtung. Es wird aber wieder etwas mehr werden, so 25 Grad Vollast im eingelaufenen Zustand. Noch ist er zu jung.

Zitat:

Original geschrieben von Leue66


Hi
diese "Erklärung" für den Höcker unterhalb von 1000 Upm habe ich bei dem Hersteller gefunden: Die mehr Frühzündung soll den Motor fangen wenn er zu sehr absackt, wodurch auch immer, richtig logisch fand ich das auch nicht. Ich hab das mal weg gemacht.
Mein Standgas liegt jetzt bei 1200 Upm.

Zur Vakuumkurve: hier kann man einstellen, wie viel Grad bei verschiedenen Unterdrücken dazu addiert werden sollen.
z.B bei -0,45 Bar werden +5° dazu gegeben, dann wäre man z.B bei 3000 Upm nicht bei den 20° sondern schon bei 25° wenn man den Hahn aufreist, Nimmt man das Gas wieder weg bei 3000 Upm und der Unterdruck geht wieder zurück auf -0,30 Bar geht auch die Zündung zurück auf 20°. Mit dem Unterdruck am Verteiler kann man halt härter beschleunigen, sonst kommt die Zündung erst nach steigender Drehzahl in den Bereich von 25°.

Ich muss das aber erst noch ausmessen, also fahren mit Manometer und dann genau aufschreiben was bei Last, Schub und Ruhe am Gas passiert. Im Leerlauf sind es -0,30 Bar.

Gruß

Ja, jetzt ist es wieder klar. Ist aber schade um die Punkte, von denen man ja nur 10 Stück hat. Wie gesagt, ein progressiver Anstieg bis 3000 U/min, -nicht linear.! Dann bis 5000 gerade weiter und dann wieder fallend. Genau so, wie in Deiner Beispielkurve weiter vorne. So würde ich vom Bauchgefühl her sagen. Mit der Unterdruck-Funktion kann man eventuell die Progressivität der Kurve noch verstärken, was aber schwierig zu realisieren ist. Du musst da aber auf jeden Fall über der DK abgreifen und nicht wie jetzt unter der DK.!!!

Was Du da im vorherigen Beispiel gezeichnet hast, würde Dir im Schiebebetrieb mehr Vorzündung liefern, was genau falsch ist. Du müsstest dort genau die negativen Werte eintragen, also weniger Vorzündung (-4Grad), dann wäre es richtig, für einen Abgriff unterhalb der DK. Von der Funktion her: weniger Vorzündung im Schiebebetrieb. (Spätdose unter der DK)

Der Abriff oberhalb der DK liegt bei Webern genau auf derselben Höhe wie die Übergangsbohrungen. Dort entstehen nur Unterdrücke, wenn die DK teilweise geöffnet sind. Dann sind die Unterdrücke wieder viel kleiner. Auch bei Vollgas+voller Drehzahl ist der Unterdruck im Vergaser sehr sehr klein. Für eine Dose nicht im messbaren Bereich. Programmieren könntest Du also zusätzliche Vorzündung im Bereich zwischen -0,1 bis -0,5. (Frühdose über der DK)

Grüsse.🙂

Ok
ich werde es mal ein wenig ruhiger angehen lassen und hab die Kurve etwas "zahmer" gestaltet.
Max Verstellung 26°, im Leerlauf 5-6°

Gruß

Yep, geh mal damit ins Rennen, müßte für den ersten Test ok sein... 🙂

Moin Männers,
ich muß den Thread nochmal aufwärmen...
Bestimmt seid Ihr in den letzen Wochen und Monaten mit dem Verteiler gefahren.
Wie sind denn die Erkenntnisse und Erfahrung mit den Einstellungen bzw. Kurven?
Über ein Feedback würde ich mich freuen.
Gruß
Sasch

Hallo,
Kannst du auch hier in Deutschland kaufen bei brit's and pieces. Ich hab bei mir den normalen 123 eingebaut, kann mich aber nicht so recht für eine Zündkurve entscheiden. AS Motore sind in der Tabelle nicht aufgeführt. Bei den angegebenen AD-Motore gibt es zwei Zündkurven die man einstellen kann. Sie weichen im oberen Bereich um 1 Grad voneinander ab. Macht dieses 1 Grad überhaupt was aus?

LG Rainer

Bei serienmässigen Motoren macht eine Zündkurve mit mit ende 1 Grad mehr oder weniger nix aus. Ist schon die Ungenauigkeit des Einstellers mit drin.
Getunte nehmen die vom BOSCH 009.

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