Zu viel Öl reingekippt (siehe Bild) - in Werkstatt ablassen oder nicht so schlimm?

VW Golf 5 (1K1/2/3)

Hi!
Mir ist ein altbekanntes Malheur passiert (bin Laie): Beim Nachfüllen zu viel Öl in den Motor gekippt (ca. bis zum roten Strich). Jetzt ist der Kanister mit dem alten 10w40 wenigsten leer ;-)

Meine Frage ist jetzt, ob man das verantworten kann, so noch weiter zu fahren oder ob ich das unbedingt ablassen sollte, weil Folgeschäden sehr wahrscheinlich und teuer sind.
Falls ich es lassen kann, bringt es vielleicht was, unterhalb bestimmten Drehzahlen zu fahren, so lange so viel drin ist? Fahre hauptsächlich Autobahn.

Ich bin damit aus der Not heraus jetzt schon 1,5 Std. Autobahn gefahren und das Foto ist nach ca. 30 Minuten abkühlen.

Golf V, 102 PS, Benziner
Danke für eure Einschätzung,
Wombait

Golf-motor
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Beste Antwort im Thema

Warum ist zu viel Öl im Motor gefährlich?

Bei einem zu hohem Ölstand taucht der Hubzapfen von der Kurbelwelle in das Öl ein und es wird sozusagen zu Schaum geschlagen was zur Folge hat, dass sich die Luftbläschen im Öl zusammendrücken lassen und somit kann es passieren, dass kein Druck aufgebaut werden kann.
Das Öl kann sich auch im ganzen Motor ausbreiten und Schaden anrichten weil unter Umständen Dichtungen kaputt gehen können, es kann dabei sogar passieren, dass das Öl in den Verbrennungsraum gelangt und der Motor anfängt zu bläuen!
Auch der KAT kann sich bei zu viel Öl Schaden nehmen, was dann zur Überhitzung führt und die sogenannte katalytische Platinschicht zerstört. Eine neuer Katalysator ist nicht gerade billig.
Das sind alle nur Möglichkeiten die passieren Können aber nicht müssen!!
Insofern muss es Jeder selbst wissen/verantworten!

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Zitat:

@Andy13 schrieb am 25. April 2017 um 14:31:49 Uhr:



Warum ist zu viel Öl im Motor gefährlich?

Bei einem zu hohem Ölstand taucht der Hubzapfen von der Kurbelwelle in das Öl ein und es wird sozusagen zu Schaum geschlagen was zur Folge hat, dass sich die Luftbläschen im Öl zusammendrücken lassen und somit kann es passieren, dass kein Druck aufgebaut werden kann.
Das Öl kann sich auch im ganzen Motor ausbreiten und Schaden anrichten weil unter Umständen Dichtungen kaputt gehen können, es kann dabei sogar passieren, dass das Öl in den Verbrennungsraum gelangt und der Motor anfängt zu bläuen!
Auch der KAT kann sich bei zu viel Öl Schaden nehmen, was dann zur Überhitzung führt und die sogenannte katalytische Platinschicht zerstört. Eine neuer Katalysator ist nicht gerade billig.
Das sind alle nur Möglichkeiten die passieren Können aber nicht müssen!!
Insofern muss es Jeder selbst wissen/verantworten!

Damit der Hubzapfen eintaucht, muss man maaaaassig überfüllen. Ne Hand breit über max.
Der eine cm da ist scheißegal.

Das ist bei mir Standard, weil ich nach dem Ölwechsel nach Gefühl einfülle. Da hab ich keine Lust den 20L Kanister 5 mal abzusetzen.

Welche Dichtung soll denn da kaputtgehen.
Und damit die KGE das Ansaugt und der Motor das wieder ausstößt muss man auch mehr als einen cm drüber sein. Und dann wäre das Zeug eh schon verbrannt, ist ja schon gefahren damit.

Na das sind ja Argumente....."keine Lust den Ölkanister 5x abzustellen" :-)!! Aber okay, meine Aussage geht immer vom Schlimmsten aus da keine Angaben gemacht wurden wie viel "zu viel" reingekippt wurde. Deshalb meine ich nur, dass es KEIN "muss" sondern "es kann" passieren (wie schon oben erwähnt).

Zitat:

@Andy13 schrieb am 26. April 2017 um 12:25:11 Uhr:


da keine Angaben gemacht wurden wie viel "zu viel" reingekippt wurde.

Das war ja genau mein Problem, dass ich nicht weiß, wie viel "zu viel" wirklich zu viel ist, deshalb habe ich das Bild angehängt mit dem roten Strich.

Ich habe mal vor längerer Zeit die Frage an den Hersteller Castrol, wie lange
Castrol-Motorenöl lagerfähig ist, gestellt.
Andere Hersteller von Motor-Ölenwerden würden höchstwahrscheinlich
so ähnlich antworten....

Für diejenigen, die es interessiert, hier die Antwort:

Zitat:

Sehr geehrter Herr B....,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

In original verschlossenen Gebinden ist Castrol SLX Longlife III 5W-30
drei bis fünf Jahre lagerfähig.

Gerne beantworten wir Ihre Frage zu den Einflussfaktoren bei der Alterung
von Motorölen:

Normales Licht führt nicht zur vorzeitiger Alterung unserer Produkte in den
gebräuchlichen Kunststoffgebinden.
Problematisch wird es nur, wenn die Gebinde z.B. im Schaufenster stehen.
Hierbei ist weniger die UV-Strahlung ausschlaggebend (wenn auch nicht
ohne Einfluss), sondern die entstehende thermische Belastung
des Produktes.
Alterung, d. h. nicht nur Oxidation, sondern auch chemischer Zerfall der
Verbindungen des Grundöls mit den Additiven, findet immer statt,
sie wird nur durch ungünstige Lagerungsbedingungen beschleunigt.

Öle lassen sich grundsätzlich sehr lange lagern, sofern folgende Faktoren
gegeben sind:

- Das Öl wird ordnungsgemäß im geschlossenen Gebinde gelagert
- Lagerbedingungen: konstante (Raum-)Temperatur, kein Frost,
trocken und keine UV Strahlung.

Wir empfehlen aber eine Lagerdauer von drei bis maximal fünf Jahren.
Es ist hier nämlich auch nicht zu vernachlässigen, dass der technische
Fortschritt auch ein noch so gut gelagertes Öl irgendwann einholt.
Qualitätsverluste entstehen also in der Regel schon dadurch, dass jedes
Öl quasi ein "Kind seiner Zeit" ist und irgendwann nicht mehr dem
technischen Stand entspricht.
Hierbei (und auch bei der chemischen Haltbarkeit) gibt es keinen Unterschied
zwischen voll- und teilsynthetischen oder mineralischen Produkten.

Nach sehr langen Lagerzeiten sollte das Öl in Augenschein genommen werden
und auf Veränderungen (Bodensatz, Ausfällungen oder Schlierenbildung)
geachtet werden.
Bei solchen Anzeichen sollte man es nicht mehr einsetzen.
Auf neueren Gebinden gibt es ein Abfülldatum (TTMMJJ).
Wenn dies noch nicht auf dem Gebinde steht, hilft das Herstellungsdatum
des Gebindes weiter.
Auf der Unterseite sollte ein Prägestempel des Gebindeherstellers Auskunft
über das Fertigungsdatum des Kunststoffgebindes geben.
Die Abfüllung ist normalerweise unmittelbar danach erfolgt - just in time -
da wir im Werk keine Gebinde lagern können.

Mit freundlichen Grüßen

Deutsche Castrol
Internet Service Center

mailto:kundenservice@castrol.com
www.castrol.de

Fax 0800/ 999 27 26

.

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Danke für die Ergänzung, sehr interessant.
3-5 Jahre ist ja jetzt nicht soo viel und die meisten werden das wohl wie ich zwar dunkel, aber in der unbeheizten Werkstatt/Garage lagern. Frost krieg ich da keinen rein, aber die Temperaturschwankungen sind trotzdem deutlich höher als z.B. in unserem Keller.

Zitat:

@Wombait schrieb am 27. April 2017 um 11:57:21 Uhr:


Danke für die Ergänzung, sehr interessant.
3-5 Jahre ist ja jetzt nicht soo viel und die meisten werden das wohl wie ich zwar dunkel, aber in der unbeheizten Werkstatt/Garage lagern. Frost krieg ich da keinen rein, aber die Temperaturschwankungen sind trotzdem deutlich höher als z.B. in unserem Keller.

....wobei ich das nicht ganz verstehen kann, warum Frost für Öl ein Problem sein soll. Denn in der Ölwanne im Auto draußen auf der Straße im Winter hat es doch auch Frost - sicher mehr als in meiner Garage...

Okay, da ist es nicht 3 - 5 Jahre drin, meistens wird es vorher gewechselt. Meistens, mancher User hier hat andere Toleranzschwellen.

Update:

Die eine Tanke hatte nichts zum absaugen, bei der anderen kam der Typ mit raus, hat es sich angeschaut und meinte damit soll ich einfach weiterfahren, es lohne sich dafür nicht, die neue Pumpe und die Hände einzusauen.

Seitdem bin ich auch bestimmt 800-900km gefahren und passiert ist gar nichts, alles wie immer.

Nächster TÜV Juni/Juli/August. Wenn ich dran denke, kriegt ihr nochmal ein Update, ob sich z.B. bei den Abgaswerten was verändert hat oder nicht.

Danke nochmal für die interessanten/hilfreichen Beiträge.

Ist Latte, ich fahr so mit 2 Fahrzeugen insgesamt schon 40.000KM rum. N bisschen überfüllt wird immer.

Du hast von der Max. Markierung bis zum Pleuelauge ne hand breit Platz, und dazwischen noch das Schwallblech. Da planscht nichts, außer man übertreibt maßlos. Aber nicht wegen den paar mm.

Wie schon gesagt wurde, einen halben cm über max macht nichts. Auch 1 cm macht nichts. Von Werk aus ist eine große "Sicherheit" mit einberechnet. Genau so wie beim Minimum ebenfalls eine Sicherheit mit einberechnet ist. Wenn zu viel Öl drin ist, wird es schaumig geschlagen. Das siehst du dann wenn du den Öleinfülldeckel abschraubst.

Update:
Das Ding war diese Woche beim TÜV.
Mängelfrei, Plakette bekommen.
Keinerlei Verschlechterung der Abgaswerte erkennbar (habe mit dem Wisch vom letzten TÜV vergleichen).

Ölwechsel ist immer noch nicht gemacht und mein Schrauber will's auch drin lassen, so lange nicht das Servicelämpchen nach der entsprechenden Kilometerzahl an geht. Dass da mindestens die Hälfte zu zähflüssiges, nicht zugelassenes Öl drin ist, hält er besonders jetzt im Sommer nicht für schlimm.

Kosten gespart, evtl. sogar die Umwelt geschont durch weniger Altöl ;-)

Verstehe die Leute auch nicht, die alle 2 Wochen Öl nachgucken. Bei unseren 4 Autos wurde der Ölwechsel wenn dann eher alle 2 Jahre gemacht und wir hatten nie Probleme. Sind alle mindestens 14 Jahre gefahren worden und waren jenseits der 200000.

Zitat:

@Wombait schrieb am 21. Juli 2017 um 16:59:49 Uhr:


Ölwechsel ist immer noch nicht gemacht und mein Schrauber will's auch drin lassen, so lange nicht das Servicelämpchen nach der entsprechenden Kilometerzahl an geht. Dass da mindestens die Hälfte zu zähflüssiges, nicht zugelassenes Öl drin ist, hält er besonders jetzt im Sommer nicht für schlimm.

Verstehe die Leute auch nicht, die alle 2 Wochen Öl nachgucken. Bei unseren 4 Autos wurde der Ölwechsel wenn dann eher alle 2 Jahre gemacht und wir hatten nie Probleme. Sind alle mindestens 14 Jahre gefahren worden und waren jenseits der 200000.

Zitat:

@Wombait schrieb am 25. April 2017 um 13:26:33 Uhr:


Das mit dem 5w10 dachte ich mir schon, allerdings hatte ich grade kein anderes da (wohl nicht so schlimm, es wird ja eh viel Autobahn gefahren - da ist eher die hintere Zahl wichtig, so wie ich das gelesen habe). Das war eigentlich für unseren 17 Jahre alten BMW, der die letzte Zeit ganz schön anfing Öl zu fressen.

Ich würde den Ölwechsel jetzt machen lassen. Dazu vielleicht noch rausfinden wann die letzten frischen Kerzen, die letzte neue Bremsflüssigkeit und der letzte Zahnriemen verbaut wurden.

Und so unproblematisch sind die langen Wechselintervalle nun doch nicht, das gibst du sogar selbst zu. Wenn der Wagen natürlich mit 200.000 km motormäßig fertig sein soll, ist es empfehlenswert den Ölwechsel immer gründlich zu überziehen. Wenn du Pech hast, passiert das aber nicht, weil du mal auf der Bremse ins leere trittst oder der Zahnriemen sagt "nö, ich hab keinen Bock mehr, ich reiße erstmal".

Bist du auch bei den Tankfüllungen so ein Sparfuchs? Also erst tanken, nachdem man stehengeblieben ist?

Zitat:

@Wombait schrieb am 21. Juli 2017 um 16:59:49 Uhr:


Ölwechsel ist immer noch nicht gemacht und mein Schrauber will's auch drin lassen, so lange nicht das Servicelämpchen nach der entsprechenden Kilometerzahl an geht. Dass da mindestens die Hälfte zu zähflüssiges, nicht zugelassenes Öl drin ist, hält er besonders jetzt im Sommer nicht für schlimm.

Inwiefern? Ich denke du hast'n 10W40 reingekippt?! Das langt für den Motor allemal.

Richtig, der BMW das letzte halbe Jahr bis Jahr, bevor er weg kam. Der hatte aber auch schon um die 300000 drauf, wenn ich mich nicht irre und noch ganz andere Probleme (Stoßdämpfer & Federbruch).

Normal geht doch die Servicelampe nach einer definierten Zahl an km an - sie ist noch aus, also ist der Ölwechsel nicht überzogen?! Ich meine bei dem Auto kann ich es auch nicht genau sagen, hat jahrelang meine Schwester vorher gefahren. Ist dann eher die Frage, was schlimmer ist: Zeit überschritten oder km überschritten. Laut meinem Schrauber letzteres.

Zitat:

Bist du auch bei den Tankfüllungen so ein Sparfuchs?

Jein, Spätstudent 🙂

Zitat:

Inwiefern? Ich denke du hast'n 10W40 reingekippt?! Das langt für den Motor allemal.

Ja nee, das war nicht das Ende der Story. Es stellte sich noch raus, dass es 15W40 war. Das ist gar nicht auf das Auto zugelassen.

Merke: Nimm nie Papas Rat an "Ich hab da noch was in der Garage"...

Zitat:

@Wombait schrieb am 22. Juli 2017 um 05:05:05 Uhr:


Merke: Nimm nie Papas Rat an "Ich hab da noch was in der Garage"...

Na dann merks dir mal 😁

Und wenn jemand nur die Servicelampe zurückgesetzt hat? Wenn du das Auto wirklich lange fahren willst, würde ich mich nicht auf solche groben Schätzungen wie "könnte" und "müsste" verlassen. Erst recht nicht bei wirklich wichtigen Dingen, wenn die Vorbesitzerin eher der Kategorie "Auto fährt doch noch, warum muss ich was machen?" angehört. Ein Bremsflüssigkeitswechsel bspw. muss vielleicht auch nicht aller 2 Jahre sein, aber wenn man Dinge wie Zahnriemen, Bremsflüssifkeit, Öl und andere Kleinigkeiten nicht weiß, fährt man das Auto vielleicht viel schneller zu Klump wie einem lieb ist.

Aber du scheinst ja relativ entspannt damit umzugehen. Jeder ist halt seines eigenen Glückes Schmied.

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