Zahnriemen - tickende Zeitbombe?

Liebe Freunde,

ich hatte bislang fast ausschließlich nur Autos mit Steuerkettenmotoren. Ich wusste allgemeinhin, dass die Ketten theoretisch "ein Autoleben lang" halten. Sie müssten quasi nur ab und an nachgespannt werden.

Bei Zahnriemen ist es ja so, dass sie gewechselt werden müssen. Reißt ein alter Zahnriemen, droht ein Motorschaden. Irgendwie will in meinem Kopf nicht der Gedanke ruhen, dass so ein kleines Stück Gummigurt den gesamten Motor zerlegen kann, wenn er mal hinüber ist.

Ich habe gelesen, dass ein Zahnriemen aus unterschiedlichen Schichten Metallgitter, Kunststoffen und sonst nicht was für Stoffen besteht. Klang schon robust, aber dennoch, irgendwie komisch das Gefühl.

Frage: kündigt sich das Lebensende eines Zahnriemens irgendwie an? Wird er lauter? Macht er komische Geräusche? Oder reißt er einfach, wenns soweit ist und ich kann meinen Motor in die Tonne kloppen? Klingt schon fast nach einer tickenden Zeitbombe.

Ein Fahrwerk z.B. machts ja auch langsam nach und nach nicht mehr. Da fangen Dinge an zu klackern, zu schlagen oder zu krächzen. Mir fällt ja während der Fahrt nicht die Karosserie auf den Boden. Gruselig vorzustellen, dass der Zahnriemen einfach irgendwann mal Peng macht und over.

Gibt es Zahnriemen, die eine Art "Schutz" eingebaut haben? Eine Komponente, die selbst beim Zahnriemenriss unter Minimallast bis zur Werkstatt fahren lässt? Oder gibt es vielleicht sogar komplett wartungsfreie Zahnriemen?

Zusatzfrage:

Kann man das Leben eines Zahnriemens verlängern? Ich denke, Fahrweise ist einer der Hauptpunkte?

225 Antworten

Zitat:

@IwTaDi schrieb am 3. November 2021 um 21:16:08 Uhr:



Zitat:

@Hinnerk1963 schrieb am 3. November 2021 um 21:05:25 Uhr:


Ja, früher war alles besser, und überhaupt: Ich hätte gern die alte Pferdekutsche zurück.

Eher wirst Du (bzw wir alle) bald selbstfahrende Kutsche per Smartphone buchen.😉

Ich sicher nicht. Bevor ich mich irgendwo reinsetze, wo schon 1000 andere Leute reingefurzt oder sonst was gemacht haben, bleibe ich lieber zu Hause.
Übrigens habe ich während des Studiums bei Europcar gejobbt. Deshalb weiß ich, wie Leute sich in Autos benehmen, die ihnen nicht gehören. Und wenn ich mal in Hamburg notgedrungen mit der S-Bahn fahren muss, weil man Autos bestimmter Marken dort nicht mehr sicher abstellen kann, kommen die Klamotten anschließend sofort in die Wäsche.

Zitat:

@Hinnerk1963 schrieb am 3. November 2021 um 21:41:08 Uhr:



Zitat:

@IwTaDi schrieb am 3. November 2021 um 21:16:08 Uhr:



Eher wirst Du (bzw wir alle) bald selbstfahrende Kutsche per Smartphone buchen.😉

Ich sicher nicht. Bevor ich mich irgendwo reinsetze, wo schon 1000 andere Leute reingefurzt oder sonst was gemacht haben, bleibe ich lieber zu Hause.
Übrigens habe ich während des Studiums bei Europcar gejobbt. Deshalb weiß ich, wie Leute sich in Autos benehmen, die ihnen nicht gehören. Und wenn ich mal in Hamburg notgedrungen mit der S-Bahn fahren muss, weil man Autos bestimmter Marken dort nicht mehr sicher abstellen kann, kommen die Klamotten anschließend sofort in die Wäsche.

Du unterschätzt unsere Ausgewählte sehr stark.😉 Freilich wirst Du reinsetzen und zwar freiwillig.😎😁 Und Umwelt zuliebe Klamotten Wäsche wird so teuer, das Du 10 mal wirst for dem Wäsche in dein Geldbeutel rein schauen. Und wenn Du unzufrieden damit wirst, dann kommt zur Schule schwänzende, kranke auf Kopf Mädchen und erzählt dir , dass deine Einstellungen sind "bla-bla-bla". Mal sehen - wer von uns hat richtige Prognose.

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 3. November 2021 um 16:42:23 Uhr:


Wenn's kein Langstreckenfahrzeug ist, ist ein Auto mit 200.000km heute mehr oder weniger fertig, sprich eine unkalkulierbare Risikokiste.

Grüße,
Zeph

Aber sind wir ehrlich: Das war nie anders.
Ja, es gab ein paar Ausnahmen.
Mercedes Diesel zum Beispiel. Die hatten 65 PS aus bald 2,5l Hubraum, brauchten 30s von 0 auf 100, verbrauchten 10l Diesel und hielten dafür eine halbe Million Kilometer. Zumindest wenn sie als Taxi verwendet wurden.
Die hatten Duplexketten, damit würde man heute ein Motorrad antreiben.
Auch sie hatten ihre Probleme: Bei vielen lies über die Jahre die Kompression nach, und die Kisten sprangen nur noch im Sommer an oder mit Tricks. (Bosch bot speziell umgewickelte 9V Anlasser an ("Schnelldreher"😉 , um die müde gewordenen Dieselsenioren auch in der kalten Jahreszeit noch irgendwie zum Leben zu erwecken).

Aber sowas kauft oder akzeptiert doch heute niemand mehr.
100.000km waren früher für ein Brot- und - Butter Auto gar nicht so wenig, und der Rest der Karosse war ohnehin nach 7, 8, 10 Salzwintern unrentabel weggefault.
Die Golf 1 und Kadetten und Asconas und Taunus' und wie sie alle hießen, zerfielen dir meist unterm Hintern, bevor sie überhaupt in solche Kilometerbereiche kamen.

Damit verglichen, halten unsere Autos heute geradezu paradiesisch lang und das pannenarm.

Aber es stimmt. Der Motor war früher meist nicht das "lebensbeendende" Element.
Mit fehlen allerdings die Daten um zu beurteilen, ob das heute so ist. Ich glaubs eigentlich nicht so recht.
Was sich sicher geändert hat: Die Anspruchshaltung an ein altes Auto.
Mag vielleicht mit den Preisen zu tun haben, die für GW aufgerufen werden bzw. wurden.
Früher wurde akzeptiert, daß für eine billig geschossene 7 jährige Karre der nächste TÜV der letzte sein könnte.
Heute plant man bei so einem Auto (das wäre ein 2014er) nochmal gut und gerne für die nächsten 10-12 Jahre und schreit im Fall eines ausgeschlagenen Querlenkers nach Garantie und Gewährleistung, weil das sukzessive "Altern" und das langsame vor sich hin Verschleißen vom Besitzer solcher Autos nicht mehr akzeptiert wird.

Ich glaube, Autofahren war selten so sorglos wie heute (von "billig" hab ich nichts gesagt).😉

Soweit bin ich bei dir, aber früher war es alles relativ einfach wieder instand zu setzen.
Kopfdichtung durch? 3h und ein Hunni an Material.
Heutzutage bezahlt man sich für den kleinsten Müll dumm und dusselig. Wer dann noch auf eine Werkstatt angewiesen ist hat verloren.

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@Matsches

Mein Problem ist glaube ich, dass ich überwiegend Fahrzeuge aus dem "goldenen Zeitalter" gefahren habe. Meine ersten beiden '84er Cherry, '89er Sunny beide Nissan, waren so wie von dir beschrieben. Rosten und auch die Motoren waren nicht übermäßig toll. Die besten Autos die ich hatte kamen ausnahmslos aus den Jahren 1990-2000. Diese Autos waren ziemlich ausgereift (besonders die Benziner) und dennoch nicht overengineered. Keines dieser Autos ('92er MX-6, '98er Prelude & Integra, '00er Accord) machte auch nur in irgendeiner Form übermäßige Probleme. Und wenn, dann war das recht günstig zu beheben. Richtig Ärger hatte ich mit meinem 2006er Civic (Kupplung tot nach 120.000km, obwohl ausschließlich Langstrecke), 2007er CX-7 (Verteilergetriebe kaputt) und 2014er S-MAX (Turbo kaputt, DKG defekt, Kühler undicht, Hinterachsbuchsen ausgeschlagen, Rückfahrkamera defekt etc. und alles vor 100.000km).

Und das nervt einfach nur. Sicher freue ich mich, wenn ein Auto wenig braucht. Aber wenn dauernd irgendwelche hochpreisigen, unkalkulierbaren Reparaturen anfallen, dann ist das spätestens nach dem 3. Mal nicht mehr tragbar.

Aber zurück zum Thema, ich hatte Motoren mit beiden Ventiltrieben. Mit keinem hatte ich je irgendein Problem. Zahnriemen (solange er trocken läuft) ist einfach eine Wartungsarbeit. Dank Internet findet man auch schnell raus, ob der Tausch einen ruiniert, oder einigermaßen vernünftig durchzuführen ist (Audi A6 TDI --> 2000€, Subaru Outback --> 300-500€). Ebenso findet man schnell raus, ob ein Motor dazu neigt die Kette zu längen, oder ewig zu halten. Auch danach kann man Autos aussuchen.

Ich für mich hab's inzwischen komplett aufgegeben, ein Auto nach irgendwelchen Komfort- oder Leistungsgoodies zu bewerten. Ich hatte das alles. Aber nichts stimmt mich so zufrieden, wie eine einfache Karre, die einfach und problemlos läuft und günstig in Stand zu halten ist.

Grüße,
Zeph

Gehen wir mal weg von den Autos der 70-80er. Die waren in der Tat nicht sehr haltbar und spielen keine Rolle mehr. Die haltbarsten Autos wurden Anfang der Neunziger bis Mitte der Nullerjahre gebaut: hier haben sich effektiver Korrosionsschutz und einfache, aber haltbare Technik überschnitten.

P.S.: sehe gerade, Zephiroth und ich posteten gerade unfreiwillig ähnliches.

Zitat:

@Bamako schrieb am 3. November 2021 um 18:55:40 Uhr:



Im LKW Sektor braucht mit sowas einfach gar keiner ankommen wie schwach ausgelegten Teilen, da laufen die Motoren noch mit Stirnrädern, Hauptsache haltbar. Die Käufer von Nutzfahrzeugen lassen sich nämlich nicht so leicht für blöd verkaufen, wie Privatkunden.

Bei LKW's wird auch eine weitaus höhere Laufleistungen gefordert, bis diese ein PKW erreicht, ist der doch schon längst geschrottet, weil komplett verrottet.

Zahnriemen im Oelbad finde ich sowieso witzig. In meiner Lehrzeit wurde mir eingebläut, dass die keinesfalls mit Oel in Kontakt kommen dürfen, ansonsten neuen Riemen nehmen.
Heutzutage wird das als Innovation und neueste Technologie verkauft. 😁

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 4. November 2021 um 11:31:56 Uhr:


Zahnriemen im Oelbad finde ich sowieso witzig. In meiner Lehrzeit wurde mir eingebläut, dass die keinesfalls mit Oel in Kontakt kommen dürfen, ansonsten neuen Riemen nehmen.
Heutzutage wird das als Innovation und neueste Technologie verkauft. 😁

Vermutlich ist seit deiner Lehrzeit auch schon einige Zeit vergangen 😉 bei mir übrigens auch.

Die Materialtechnik macht ja Fortschritte und ganz offensichtlich gibt es Möglichkeiten den Materialmix Öl/Zahnriemen so aufeinander abzustimmen das es sich verträgt.

Ist halt blöd wenn dieser Materialmix dann vom Anwender so verändert wird das es eben nicht mehr funktioniert.

Rein aus Spaß machen die das halt auch nicht, der im Öl laufende Zahnriemen reduziert den Wiederstand scheinbar noch mal spürbar und da Effizienz heute eben wichtig ist wird da an allen möglichen Stellgliedern gedreht.

Zitat:

Im LKW Sektor braucht mit sowas einfach gar keiner ankommen wie schwach ausgelegten Teilen, da laufen die Motoren noch mit Stirnrädern, Hauptsache haltbar. Die Käufer von Nutzfahrzeugen lassen sich nämlich nicht so leicht für blöd verkaufen, wie Privatkunden.

Die Amerikaner haben das auch erkannt und verbauen gerne Lkw Motoren/Getriebe in ihre Pickups. Mit dem stabilen Leiterrahmen ein Fahrzeug das lange fährt.

Diese detroit diesel bekommt man in den Staaten noch neu zu kaufen und werden auch noch gebaut.

https://www.youtube.com/watch?v=fg9hUeIvc0g

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 04. Nov. 2021 um 12:29:22 Uhr:


Vermutlich ist seit deiner Lehrzeit auch schon einige Zeit vergangen

Ende der 80er, also ja, ist ein bisschen her. Dafür kann ich aber auch noch Vergaser einstellen und schweißen mit Flamme. 😁

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 4. November 2021 um 12:49:56 Uhr:



Die Amerikaner haben das auch erkannt und verbauen gerne Lkw Motoren/Getriebe in ihre Pickups. Mit dem stabilen Leiterrahmen ein Fahrzeug das lange fährt.

Diese detroit diesel bekommt man in den Staaten noch neu zu kaufen und werden auch noch gebaut.

Haben Sie es wirklich erkannt?
Oder ist im Amiland Autofahren einfach so kackbillig, daß man es sich erlauben kann die Technik der 80er Jahre im Jahr 2021 neu zu verkaufen (und vor allem zu kaufen)?
Sprit ist billig, "bigger is better", die Autos sind billig.

In dieser Kombination ist wenig Platz für "Hightech" TDCIs, bei denen jedes Gramm CO2 dem Controller die Schweißperlen auf die Stirn drückt.
Ein 3t schwerer Familienpickup mit Starrachsen und 6,3l Saugdiesel? Warum nicht. Scheiss drauf.
Vor ein paar Jahren war der FORD F150 das meistverkaufte Auto in den USA. Sowas wie der Golf hier bei uns.

Wäre das auch bei uns ein Verkaufserfolg?
Kaum vorstellbar.
Will sagen:
USA vs. Europa (oder gar Deutschland): Dieser Vergleich hat noch nie funktioniert.

Na, ganz so einfach ist es auch nicht. Die Ami-Schlitten können es mit unseren High-Tech-Dingern durchaus aufnehmen, was Emissionen und Verbrauch angeht, sofern man in der gleichen Klasse vergleicht. Was hingegen richtig ist, dass sie mit ihrem übermäßigen Pickup-Anteil im Schnitt mehr Verbrauchen. Aber soweit ich weis, unsere Pickups sind auch keine Kostverächter.

Grüße,
Zeph

@Matsches
https://www.motortrend.com/.../

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 4. November 2021 um 13:55:52 Uhr:


Was hingegen richtig ist, dass sie mit ihrem übermäßigen Pickup-Anteil im Schnitt mehr Verbrauchen. Aber soweit ich weis, unsere Pickups sind auch keine Kostverächter.

Guck dir den Toyota Highlander an, der jetzt als Hybrid-Benziner aus den USA nach Europa kommt. https://www.adac.de/.../ .... erste "Tests" zeigen, dass der Realverbrauch sehr dicht am Nominalverbrauch liegt. Hohe 6 bis tiefe 7 und das bei der Größe. Super zudem, nicht Diesel.

Wenn der Gesetzgeber "Langlebigkeit" belohnen wollte - der "CO2 Rucksack" sollte auszuweisen sein (ne Art Strafzahlung auf ein Sperrkonto) und der Hersteller bekommt Geld zurück, wenn die Karren tatsächlich halten und lange laufen. Was zum Beispiel der TÜV als leidlich neutrale Stelle nachweisen kann. Weil dann diskutierste nicht mehr über nen hundertstel Liter, den eine Duplexkette mehr braucht als ein Zahnriemen. Vor allem, wenn wie bei vielen VW/Audi die Zahnriemen extrem beschissen unzugänglich verbaut sind.

Da aktuell rund 20% der Gesamtemissionen auf die Herstellung entfallen, auf einmal machen 200.000 oder 300.000 km was aus. Und wenn "man" nun noch vorschreiben würde, dass der Akku eines PHEV/BEV in maximal 8 Arbeitsstunden zu wechseln sein muss ... und schon entspannt sich auch das Thema "was wenn die Batterie vorzeitig den Geist aufgibt".

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