Zahnriemen - tickende Zeitbombe?

Liebe Freunde,

ich hatte bislang fast ausschließlich nur Autos mit Steuerkettenmotoren. Ich wusste allgemeinhin, dass die Ketten theoretisch "ein Autoleben lang" halten. Sie müssten quasi nur ab und an nachgespannt werden.

Bei Zahnriemen ist es ja so, dass sie gewechselt werden müssen. Reißt ein alter Zahnriemen, droht ein Motorschaden. Irgendwie will in meinem Kopf nicht der Gedanke ruhen, dass so ein kleines Stück Gummigurt den gesamten Motor zerlegen kann, wenn er mal hinüber ist.

Ich habe gelesen, dass ein Zahnriemen aus unterschiedlichen Schichten Metallgitter, Kunststoffen und sonst nicht was für Stoffen besteht. Klang schon robust, aber dennoch, irgendwie komisch das Gefühl.

Frage: kündigt sich das Lebensende eines Zahnriemens irgendwie an? Wird er lauter? Macht er komische Geräusche? Oder reißt er einfach, wenns soweit ist und ich kann meinen Motor in die Tonne kloppen? Klingt schon fast nach einer tickenden Zeitbombe.

Ein Fahrwerk z.B. machts ja auch langsam nach und nach nicht mehr. Da fangen Dinge an zu klackern, zu schlagen oder zu krächzen. Mir fällt ja während der Fahrt nicht die Karosserie auf den Boden. Gruselig vorzustellen, dass der Zahnriemen einfach irgendwann mal Peng macht und over.

Gibt es Zahnriemen, die eine Art "Schutz" eingebaut haben? Eine Komponente, die selbst beim Zahnriemenriss unter Minimallast bis zur Werkstatt fahren lässt? Oder gibt es vielleicht sogar komplett wartungsfreie Zahnriemen?

Zusatzfrage:

Kann man das Leben eines Zahnriemens verlängern? Ich denke, Fahrweise ist einer der Hauptpunkte?

225 Antworten

Zitat:

@McMulesack91 schrieb am 17. Oktober 2021 um 23:24:43 Uhr:


Bei Zahnriemen ist es ja so, dass sie gewechselt werden müssen. Reißt ein alter Zahnriemen, droht ein Motorschaden. Irgendwie will in meinem Kopf nicht der Gedanke ruhen, dass so ein kleines Stück Gummigurt den gesamten Motor zerlegen kann, wenn er mal hinüber ist.

Sofern es kein ´freiläufer´ (bei dem können kolben und ventile nicht kollidieren) ist, ist das tatsächlich so, ja

Zitat:

Frage: kündigt sich das Lebensende eines Zahnriemens irgendwie an? Wird er lauter? Macht er komische Geräusche? Oder reißt er einfach, wenns soweit ist und ich kann meinen Motor in die Tonne kloppen? Klingt schon fast nach einer tickenden Zeitbombe.

Das ist das problem (und gleichzeitig der grund, weshalb ich zahnriemenmotoren nicht sonderlich mag): Nein! Im gegensatz dazu die steuerkette, welche lange vorher rasselt. Außerdem altern steuerketten im gegensatz zu zahnriemen nicht ohne benutzung, und wenn man sie kräftig auslegt, braucht man sich in einem durchschnittlichen fahrzeugleben gar keine gedanken drum machen.

Zitat:

@abm_70 schrieb am 03. Nov. 2021 um 09:51:28 Uhr:


ußerdem altern steuerketten im gegensatz zu zahnriemen nicht ohne benutzung, und wenn man sie kräftig auslegt, braucht man sich in einem durchschnittlichen fahrzeugleben gar keine gedanken drum machen.

Ja wenn das Wörtchen >wenn< nicht wär'. 😉
Im Renditewahn der deutschen (selbsternannten) "Premiumhersteller" hat die Steuerkette ihre alten Attribute eingebüßt, sie ist plötzlich zum unkalkukierbaren Risiko gemacht worden. Der Zahnriemenwechsel allerdings ist seit ewigen Zeiten ein äußerst kalkulierbares Risiko, der einfach den Status "Wartung" hat.

Dass jetzt der Zahnriemen durch das Ölbad "verhunzt" wird, ist genauso eine Miesheit, wie Long-Life-Intervalle: das Fahrzeug wird hier eindeutig auf eine beschränktere Haltbarkeitsdauer ausgelegt. Beim LL, weil's dem Motor Schadet, beim Ölbad-Zahnriemen, weil die Hersteller hoffen, dass das Geld dann einfach keiner bezahlen will für den Wechsel. Dazu kommt die Bindung beim Markenöl, da kann man im Zweifelsfall nach 10 Jahren die Schuld einfach super dem Kunden unterschieben. Hauptsache man hat als Hersteller die Leasingdauer und Gewährleistung überstanden, danach ist das Auto für die eh uninteressant und sie wollen ein neues Wegwerfprodukt verkaufen. Der Automobilbau hat seinen Zenith deswegen überschritten. Da selbst "Premium" nur noch eine sehr begrenzte Haltedauer hat, kann ich mir für die Hälfte auch einfach einen Dacia kaufen, die anderen 12.000€ in hochspekulative Daytrades an der Börse stecken. Dann hat man mit dem Geld wenigstens noch die Chance gehabt, dass sich sein Einsatz gelohnt hat - ansonsten ist es eh nur verbrannt.

Steuerkette: Ja, in alten Autos
Zahnriemen: jederzeit, aber nicht im Ölbad

Zitat:

@Bamako schrieb am 3. November 2021 um 10:29:35 Uhr:


Da selbst "Premium" nur noch eine sehr begrenzte Haltedauer hat, kann ich mir für die Hälfte auch einfach einen Dacia kaufen, die anderen 12.000€ in hochspekulative Daytrades an der Börse stecken. Dann hat man mit dem Geld wenigstens noch die Chance gehabt, dass sich sein Einsatz gelohnt hat - ansonsten ist es eh nur verbrannt.

Also ich würde trotzdem lieber einen Porsche Cayenne fahren, als einen Dacia Duster.

Premiumautos zu fahren war aber schon immer eine schöne Art, Geld zu verbrennen.

Aber weisste was? Selbst beim Muttiporsche Cayenne sind gelängte Steuerketten nicht selten. 😁
Also doch lieber Dacia?

Ähnliche Themen

Es war doch nur ein Beispiel und der Porsche Cayenne war auch nicht speziell gemeint, sondern er stand generell für alle Premium-Geländewagen, wie X5, Q7 usw..

Merkt Ihr eigentlich wie sehr Eure Argumentationen sich verwasschen?
Wie so vieles hier bisher!

Zitat:

@Bamako schrieb am 3. November 2021 um 10:29:35 Uhr:



Zitat:

@abm_70 schrieb am 03. Nov. 2021 um 09:51:28 Uhr:


ußerdem altern steuerketten im gegensatz zu zahnriemen nicht ohne benutzung, und wenn man sie kräftig auslegt, braucht man sich in einem durchschnittlichen fahrzeugleben gar keine gedanken drum machen.

Ja wenn das Wörtchen >wenn< nicht wär'. 😉
Im Renditewahn der deutschen (selbsternannten) "Premiumhersteller" hat die Steuerkette ihre alten Attribute eingebüßt, sie ist plötzlich zum unkalkukierbaren Risiko gemacht worden. Der Zahnriemenwechsel allerdings ist seit ewigen Zeiten ein äußerst kalkulierbares Risiko, der einfach den Status "Wartung" hat.

Dass jetzt der Zahnriemen durch das Ölbad "verhunzt" wird, ist genauso eine Miesheit, wie Long-Life-Intervalle: das Fahrzeug wird hier eindeutig auf eine beschränktere Haltbarkeitsdauer ausgelegt. Beim LL, weil's dem Motor Schadet, beim Ölbad-Zahnriemen, weil die Hersteller hoffen, dass das Geld dann einfach keiner bezahlen will für den Wechsel. Dazu kommt die Bindung beim Markenöl, da kann man im Zweifelsfall nach 10 Jahren die Schuld einfach super dem Kunden unterschieben. Hauptsache man hat als Hersteller die Leasingdauer und Gewährleistung überstanden, danach ist das Auto für die eh uninteressant und sie wollen ein neues Wegwerfprodukt verkaufen. Der Automobilbau hat seinen Zenith deswegen überschritten. Da selbst "Premium" nur noch eine sehr begrenzte Haltedauer hat, kann ich mir für die Hälfte auch einfach einen Dacia kaufen, die anderen 12.000€ in hochspekulative Daytrades an der Börse stecken. Dann hat man mit dem Geld wenigstens noch die Chance gehabt, dass sich sein Einsatz gelohnt hat - ansonsten ist es eh nur verbrannt.

Steuerkette: Ja, in alten Autos
Zahnriemen: jederzeit, aber nicht im Ölbad

Niemand zwingt die hersteller, keine kräftigen duplexketten mehr einzubauen...tut man das, ist ein solcher motor jedem zahnriemenmotor hinsichtlich der haltbarkeit haushoch überlegen.

Früher war das so, heute ist es aber nicht mehr so und ich bin mir sicher, es wird nie wieder so sein, denn: die Hersteller haben daran kein Interesse.

Na, ganz so einfach ist es nicht. In Zeiten wo jedes Gramm CO2 Strafzahlungen nach sich zieht, hat der Hersteller sehr wohl Interesse daran, die Motoren möglichst sparsam auszulegen. Eine große, schwere Duplexkette mag zwar langlebig sein, verursacht aber auch deutlich mehr Reibungsverluste. Das ist auch der Grund, warum es mittlerweile Zahnriemen im Öl gibt.

Allerdings halte ich auch nicht viel davon, um jedes Gramm CO2 verbissen zu kämpfen. Denn dabei bleibt, wie richtig erkannt, die Langlebigkeit auf der Strecke. Ich glaube kaum, dass man mit diesen Maßnahmen unter'm Strich soviel CO2 einsparen kann, wie man sich einspart würden die Autos ohne Probleme 300.000km halten. Wenn's kein Langstreckenfahrzeug ist, ist ein Auto mit 200.000km heute mehr oder weniger fertig, sprich eine unkalkulierbare Risikokiste.

Grüße,
Zeph

Richtig, nachhaltig und ökologisch wäre es, ein Alltagsfahrzeug lange zu erhalten.

Ein 1,4-2,0L Benziner aus dem Jahre 2000 mit Euro3, der heute 350.000km drauf hätte, wäre insgesamt deutlich Ressourcenschonender gewesen, als in der gleichen Zeit 3 andere PKW zu kaufen. Der ganze CO2-Handel und Abgasemissionswahn ist daher eine absolute Milchmädchenrechnung.

Das zeigt aber wieder gut die aktuelle Scheinheiligkeit der Autohersteller auf: anstatt die Fahrzeuge haltbar zu machen, wird lieber auf Teufel komm 'raus jedes Quäntchen an Leistung und (pseudo)Verbrauchsoptimierung herausgequetscht. Der Kunde ist der Dumme, der es im Endeffekt doppelt und dreifach zahlt.

Im LKW Sektor braucht mit sowas einfach gar keiner ankommen wie schwach ausgelegten Teilen, da laufen die Motoren noch mit Stirnrädern, Hauptsache haltbar. Die Käufer von Nutzfahrzeugen lassen sich nämlich nicht so leicht für blöd verkaufen, wie Privatkunden.

Ja, früher war alles besser, und überhaupt: Ich hätte gern die alte Pferdekutsche zurück.

Zitat:

@Hinnerk1963 schrieb am 3. November 2021 um 21:05:25 Uhr:


Ja, früher war alles besser, und überhaupt: Ich hätte gern die alte Pferdekutsche zurück.

Eher wirst Du (bzw wir alle) bald selbstfahrende Kutsche per Smartphone buchen.😉

Deine Antwort
Ähnliche Themen