Zahnriemen falsch gewechselt!
Hallo liebes Forum,
Mal wieder eine Leidensgeschichte....
Bin Freitag mit meinem Dicken (Bj 99, AKN, 2.5l TDI) liegen geblieben. Fing plötzlich an eine Nähmaschine zu imitieren und Nähmaschinen sind bekanntlich als KFZ-Motor eher ungeeignet.
Da vorher Reparatur bei Audi war (TL getauscht und KGE) also zu Audi schleppen lassen (es lebe die ADACPLUS Mitgliedschaft!)
Heute dann die Diagnose: rechte Zylinderbank: 2 Kolben haben Ventilabdrücke (mehrer mm tief) und in den dritten hat sich ein abgerissenes Ventil gebohrt.
Warum? Beim letzten Zahnriemenwechsel ist - sagt Audi - die Stellung der Zahnräder nicht korrekt eingestellt worden. Daher das Schlagen der Ventile gegen die Kolben.
Mal schauen wie's weitergeht. Der VAG-Betrieb, der den Zahnriemenwechsel abgestempelt hat (im Serviceheft), stellt sich im Moment noch dumm ("Wir haben da nichts im Computer"😉.
Schauen wir mal, wie gut der ADAC-Verkehrsrechtschutz ist....
ZR Reparatur war nämlich noch zu Vorbesitzer-Zeiten im April 2005 vor ca. 20000km.....
Wenn jemand Tipps hat (was greift: Sachmängelhaftung Verkäufer, Reparaturhaftung VAG-Autohaus, Gebrauchtwagengarantie oder niemand)- bin für jeden Rat und jede Erfahrung dankbar!
Gruß von der frustierten
Tigertatze
35 Antworten
Hallo Samtpfote,
ich wollte noch anmerken, dass die Ventile mit Sicherheit (ca. 10000%) nicht eine Weile auf den Kolben herum gehämmert haben. Ein Ventil hämmert genau einmal, dabei verliert es seine gute Haltung und ist futsch. Die Abdrücke auf den Kolben können absolut von Anfang an drin gewesen sein. Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, nehmen wir mal 95% 😁. Deshalb sehen sie auch so exakt und gleich aus, die Abdrücke. Ich habe schon einige Kolben gesehen, und alle hatten bisher diese Ventilaussparungen auf der Oberseite.
Was die Wertsteigerung des Autos durch einen neuen Motor angeht: Mein Frauchen hat einen ATM drin und bekommt eigentlich nicht mehr für den Wagen als ohne ATM. Das weiß ich deshalb, weil sie ihn gerne verkaufen möchte. Dabei geht´s zwar um einen Golf, aber das ist vom Prinzip her ja ähnlich.
Ich drücke Deinem Anwalt auf jeden Fall die Daumen!
Bis dann
Kaebi
So, der Gutachter war da und hat begutachtet....
Die "Ventilabdrücke" sind tatsächlich Aussparungen, allerdings zeigen alle Ventile der Zylinderbank auf der Beifahrerseite Schlagspuren.
Defekte Teile im Riementrieb gibts nicht - also Kein Ersatzteilfehler den Audi zahlen würde. 🙁
Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass doch beim Einbau ein Fehler gemacht wurde und der leichte Versatz schon längere Zeit vorhanden ist und jetzt durch die Ermüdung eines Ventils der Motorschaden entstanden ist. Hab mal mit dem Gutachter telefoniert, der mir erklärte, dass bei leichtem Versatz dies durchaus möglich und wahrscheinlich sei.
Wird also demnächst "Ping-Pong" um die Reparatur gespielt und ich steh vorerst mal ohne Auto da. Klasse! 😠
Es folgt (wahrscheinlich) Krieg der Sterne - ähm Anwälte und Gutachter.
Gruß
Tigertatze.
PS: @kaebi: Samtpfote ist sicherlich ein sehr netter Nick, aber meine Freundin hat - sich mich mit 185 und 100kg als Samtpfote vorstellend - erstmal einen Lachanfall bekommen 🙂
kaebi,
für den Fall, daß eine Nockenwelle stehen bleibt (z.B. durch Zahnriemenriß) hast du absolut Recht.
Das interessante daran allerdings ist, daß die Nockenwelle sicher auch noch etwas nachläuft, also eigentlich somit alle Ventile krummgehackt werden müßten (Wobei es noch Unterschiede bei den 4 und 5 Ventilern gibt)
Es ist allerdings erwiesen, daß bei all diesen Schäden nicht alle Ventile kaputt sind, diese sich also irgendwie "durchgemogelt" haben.
Nun ist es auch so, wenn der Zahnriemen mit nur ein oder wenigen Zähnen Versatz eingebaut wird, verursacht er zwar sicher merkwürdige Steuerzeiten, aber es müssen nicht gleich alle Ventile aufsetzen. Es kann auch sein, daß es "äußerst knapp) zugeht und es erst bei höherer Temperatur (Vollast etc) auf dieser Bank dann zum Exzess der Ventile kommt.
Das Gutachten hat diese Theorie auch bestätigt. Schlagspuren nicht überall gleichmäßig aber an mehreren Stellen ---> muß also längere Zeit nur ganz leichte mechanische Berührung gegeben haben, ohne daß die Schäfte verbogen wurden.
Klappern wie Nähmaschine ---> das war wahrscheinlich kurz vor dem AUS - erst dabei hat es also mechanische Verformungen gegeben.
Wie dem auch sei - Schlamperei beim ZR Einbau
Wenn der ZR i.O ist und die ZR Spannung auch (sprich Umlenkrollen, hydraulischer Spanner) dann ist Audi (bzw. der Teilelieferant) raus und die Werkstatt im "Ring".
Der sollte gleich mal seine Versicherung konsultieren und sofort den Motor reparieren, sonst kommen noch Entschädigungen wegen dem Nutzungsausfall oder noch mehr Mietwagenkosten dazu.
Ein neuer Motor erscheint mir unnötig.
Wenn er das allerdings aus freien Stücken macht ist das sein Problem, hat nichts mit Wertsteigerung zu tun.
Auf alle Fälle ablehnen !!!
Grund: Läßt er keine Alternative neben dem neuen Motor, muß der Kunde annehmen, der Motor sei irrepababel, die Werstatt müßte auch alle Kosten tragen.
Bietet er aber die Reparatur an und legt aber dem Geschädigten "einen neuen Motor ans Herz", könnte es wirklich zu einer Kostenteilung kommen.
"Droht" die Werkstatt mit einem neuen Motor, wie z.B. "den können wir kaum reparieren, ihr Wagen würde so etwa 4 Wochen stehen, dann würd ich sofort antworten, dann haltet euch mal ran, ich fahr solange kostenlos euren Mietwagen oder nehm mir auf Eure Kosten einen.
Hinweis: unbedingt schriftlich drauf hinweisen auch auf die Kosten!!! Sonst bleibt der Geschädigte auf den Mietwagenkosten sitzen (bzw. auf einem Großteil)
Grund: Eine Motorreparatur ist i.d.R. 2 Tage nach Begutachtung abgeschlossen, Zeiten von über einer Woche würde ich schon als Leistungsverweigerung und Nötigung zum "neuen Motor" werten.
Fakt: Dieser Vorfall sollte schon mit Anwalt durchgekämpft werden, besonders dann, wenn trotz des Gutachten die Werkstatt bockt und anfängt Spielchen zu machen. Allerdings sollten die RA-e auch kooperieren, den so ein RA kann definitiv kein Auto schneller reparieren.
Ich hatte auch mal so ne Flachzange als RA.
Das faule Stück hat 8 Wochen gar nichts gemacht, sein Kommentar, "es sind keine Verjährungsfristen abgelaufen"
Aber ich hatte den Salat.
Ergänzung: der "hydraulische" Riemenspanner ist sowas wie hydrauisch betätigter Bolzen, der bei zu geringer Riemenspannung weiter ausfährt und die Umlenkrolle auslenkt. Dieser wird sehr häufig beim ZR Wechsel mit ersetzt, muß aber eigentlich nicht, wenn er o.k. ist. Ich hab den am SChraubstock leicht zurückdrücken können und wieder einbauen können.
@Audi-gibt-Omega:
Gebe dir ja recht - das Problem ist aber, der ZR-Wechsel wurde vom Vorbesitzer beauftragt. D.h. erstmal ist noch zu klären, ob ich mich an dessen Werkstatt (die, die geschlampt hat) oder den Verkäufer wenden muss.
Was den neuen Motor angeht: Das eine Ventil hat wohl Schäden an der Zylinderwand hinterlassen, so dass der Motor (sprich der enstsprechende Kolben) festklemmt.
Daher die Aussage der jetzigen Audi-Werkstatt (die mit dem Schaden nichts zu tun hat, da steht nur das Auto), da muss ein neuer Motor rein - aufarbeiten nicht möglich.
Werde erstmal nächste Woche das Gutachten zum Anwalt bringen und dann sehen wir, was der sagt. War schonmal bei ihm nach einem Blechschaden und der war eigentlich fix und kompetent.
Ich halt euch auf dem Laufenden....
Gruß
TT
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Na dann husch husch, soll der ANwalt gleich das Schreiben fertig machen, das Gutachten dazu. Die müssen innerhalb von ich glaub 14 Tagen dazu Stellung nehmen.
Informier den Vorbesitzer, denn er müßte eigentlich als Kläger auftreten, da er die Werkstatt mit dem Wechsel beauftragt hat.
Der sollte dich schon unterstützen dabei.
Wenn ihm das jedoch unter Hinweis auf den Gewährleistungsausschluss Wurscht sein sollte, weis ihn darufhin, daß hier grobe Fahrlässigkeit seinerseits als Halter vorliegen könnte, daß heißt, er ist für den Schaden mittelbar verantwortlich, wenn er hätte absehen können, daß die Reparatur nicht sachgemäß durchgeführt würde. Um das auszuschließen, sollte er sich doch recht schnell auf deine Seite schlagen.
Prüf mal die Frsiten dabei, wie lange nach dem ZR Wechsel das passiert ist.
20.000km Laufleistung allein sind da nicht hinreichend.
Zahnriemen falsch gewechselt - Tschüß
Hallo Forum,
hab im September einen Motorschaden gehabt (siehe "Zahnriemen falsch gewechselt)", der - so sind sich zwei Gutachter einig - auf den letzten ZR Wechsel zurückzuführen ist. Abdrücke der Ventile im Kolben, mit Ruß überzogen.... (Ach ja: Vorsicht vor der VAG Werkstatt in Baesweiler...)
Lange Rede kurzer Sinn - ich hab letzte Woche den Großteil meines Geldes vom Gebrauchtwagenhändler wiederbekommen (von dem ich das Auto gekauft habe) und fahre jetzt wieder Mercedes. Der arme Händler darf jetzt versuchen, die Werkstatt zu belangen
Danke an alle, die mir hier weiter geholfen haben und noch viel Spaß (und keinen Ärger) mit euren Audis. Ich kehr wieder zur Steuerkette zurück....
Gruß und auf Wiedersehn im W210 Forum
Tigertatze.
PS: War ein A6-Kombi von 2/99, 2,5l TDI mit 135T km gekauft, bei 140T km nur noch eine Immobilie - NW's waren übrigens noch tip top (das aber nur am Rande)
PPS: ADAC-Mitglied sein lohnt sich. 54+70Eur Mitgliedschaft pro Jahr (Rechtsschutz und PLUS) und haben jetzt ca. 3000Eur gezahlt (für Schleppen, Anwalt, Diagnose, Gutachter usw...)