X1 xDrive 20d F48 - Schwammige und nervöse Lenkung ab 100km/h, starkes Seitenneigen in Kurven
Hallo zusammen,
seit kurzem fahre ich einen X1 xDrive 20d mit X-Line Ausführung aus Baujahr 08/2021 und habe leider festgestellt, dass die Lenkung ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h sehr nervös und schwammig wird. Es fühlt sich an, als hätte das Lenkrad ein leichtes Spiel, was dazu führt, dass ich auf Langstrecken ständig leicht korrigieren muss - nach links und rechts. Besonders auf der Autobahn ab 100-120 km/h wird es unangenehm, da ich das optionale Sport-Leder-Lenkrad richtig festhalten muss, damit der X1 nicht aus der Spur kommt, also extrem nervöses Lenkverhalten auf Langstrecken. Höhere Geschwindigkeiten fallen mir daher sehr schwer zu erreichen. Aus dem Grund fahre ich derzeit aus Sicherheitsgründen nicht schneller als 120km/h. In der Innenstadt ist hingegen alles in Ordnung – das Lenkrad ist schön gerade und leichtgängig, aber auch hier habe ich das Gefühl, dass das Fahrzeug bei Lenkmanövern untersteuernd und schwammig reagiert. Besonders bei schnellen Lenkwechseln wirkt das Auto nicht so direkt, wie man es von einem BMW erwarten würde.
Zusätzlich fällt mir auf, dass die Lenkung in Kurven träge wirkt und die Seitenneigung stark ausgeprägt ist. Spur und Sturz wurden vor der Übergabe geprüft, und es wurde nichts Auffälliges festgestellt. Ich fahre mit der standardmäßigen Servotronic-Lenkung (kein M-Sportlenkung) und Michelin 225/45 R19 96W auf 19-Zoll-Bereifung (extra Load/Non-Runflat). Das Fahrzeug ist mit Allradantrieb und Performance Control ausgestattet, jedoch mit dem Standardfahrwerk.
An sich bin ich mit dem Fahrwerk zufrieden – es bietet einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Was mich jedoch stört, ist das eigenartige Lenkverhalten, das so gar nicht zu einem BMW passt. Es fühlt sich fast an, als würde ich in einem Renault oder Peugeot sitzen, wo die Lenkung oft schwammig und gefühllos ist.
Meine Frage: Kann ein Software-Update eventuell die Lenkgeometrie neu einstellen bzw. anpassen, um das Problem zu beheben? Ich vermute, dass der Vorbesitzer das Fahrzeug mehr auf Komfort trimmen ließ.
Ich war bereits beim Händler („Freundlichen“), und der Verkäufer meinte, dass sich der After-Sales-Service bei mir melden würde. Das haben sie auch getan, aber leider wurde mein Problem nur verharmlost, als ob alles in Ordnung sei. Ich bin wirklich sprachlos und weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Hat jemand vielleicht einen Tipp, wie ich weiter vorgehen kann?
Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dem X1 gemacht?
Würde mich über Rückmeldungen oder Tipps freuen.
Danke und viele Grüße!
31 Antworten
Wenn eine Vermessung gemacht wurde muss es darüber ein Messprotokoll geben: dieses einfordern und sich nicht abwimmeln lassen.
Nur: Wenn mir jetzt noch jemand erklärt was das beschriebene Lenk - und Fahrverhalten mit der Achsgeometrie zu tun haben soll ...
Und wenn ein anderes Fahrzeug gefahren wird, was keine schlechte Idee ist um subjektives Empfinden auszuschließen dann sollte das keine 19" Niederquerschnittsreifen haben.
Ich würde Deine Erfahrungen bei meinem 20 xd (Michelin CC 2 225/55/R17 97Y; keine RFT; 2,2 bar, SA 2VE = M Sport Lenkung) nicht unbedingt wiedererkennen. Als schwammig würde ich die Lenkung jedenfalls nicht bezeichnen und ich hatte bisher auch nicht das Gefühl, dass der Wagen stark "einknickt" oder sich zur Seite legt bei Bodenunebenheiten. Ganz im Gegenteil erscheint mir der F48 eher unkomfortabel hart gefedert. Auf der A3 gibt es eine Stelle mit einer schweren Bodenwelle. Die Geschwindigkeit ist da auf 100 km/h reduziert - allerdings mit einem Zusatzschild "Motorrad". Bin dort vor einer Weile mal mit um die 200 km/h gefahren. War heftig und ich weiß jetzt, warum die Geschwindigkeit für Motorrad auf 100 reduziert ist. Nicht zur Nachahmung empfohlen. Aber das Fahrwerk hat das gut weggesteckt. Da schaukelte, sprang oder neigte sich nichts.
Einzig das von Dir beschriebene "Zucken" habe ich auch nach längerer Zeit ein paar Mal bewusst wahrgenommen. Dabei scheint es sich um eine Art Reset der Stellung des Lenkrads zu handeln. Es gibt hierzu einen eigenen Thread in diesem Forum. Bisher habe ich dieses Zucken nicht als sicherheitskritisch oder auch nur stark störend wahrgenommen. Und ich fahre regelmäßig auch längere Strecken mit Geschwindigkeiten > 200 km/h.
Bin selbst eher kritisch eingestellt zum F48, weil es meiner Ansicht nach dort viel "Murks" gibt. Aber die Lenkung habe ich bisher nicht darunter gebucht. Anfangs fand ich, dass die Lenkung bei höheren Geschwindigkeiten in der Kurve zu straff, zu hart war, also zu viel Krafteinsatz erforderte. Aber daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Ich weiß allerdings nicht, welchen Unterschied hier die sogenannte "M Sportlenkung" machen könnte.
Deine Ausführungen sind absolut beeindruckend.
Wie man es halt kennt.
Ich versuche gerade, mich wieder hinzusetzen. Aber es fällt schwer.
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Dieses fundierte Fachwissen gepaart mit den Rechtsexpertisen, schon toll.
ich stehe immer noch vor dem Problem mit der Lenkung meines BMW X1. Ab 100 km/h wird die Lenkung auf der Autobahn ziemlich nervös, und ich muss ständig minimal (nach links oder rechts) nachkorrigieren, um das Fahrzeug auf der Spur zu halten. Das Kurvenneigen ist vielleicht eher subjektiv, aber das Verhalten der Lenkung ist definitiv nicht normal.
Die Lenkung sollte meiner Meinung nach bei höheren Geschwindigkeiten stabiler sein (nicht leichtgängig und untersteuernd), ohne dass ich ständig korrigieren muss. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder eine Idee, woran das liegen könnte?
Zitat:
@X1_DE schrieb am 17. Oktober 2024 um 13:49:36 Uhr:
ich stehe immer noch vor dem Problem mit der Lenkung meines BMW X1. Ab 100 km/h wird die Lenkung auf der Autobahn ziemlich nervös, und ich muss ständig minimal (nach links oder rechts) nachkorrigieren, um das Fahrzeug auf der Spur zu halten.
Wie oft möchtest du das noch schreiben ohne einen von den Hinweisen umzusetzen und das Ergebnis mitzuteilen ?
So ist es. Es wird dir keiner sagen können das du nur einen Knopf drücken musst und alle Probleme sind weg. Etwas Eigenmotivation musst du schon selbst beisteuern. Vom nichtstun wird sich das nicht erledigen.
Zitat:
@kybernaut_01 schrieb am 17. Oktober 2024 um 00:12:42 Uhr:
Die Frage was du für Fahrzeuge gewöhnt bist ist glaub ich nicht ganz unwichtig.Sofern du Fahrzeuge mit elektrohydraulischer oder hydraulischer Lenkung gewohnt warst, löst (auch beim aktuellen Stand der Technik) der Wechsel auf eine elektromechanische Servolenkung selten Begeisterungsstürme aus.
@kybi : Interessante Einschätzung! Ich kannte diese Unterschiede gar nicht. Hier: https://www.kfztech.de/kfztechnik/fahrwerk/lenkung/servolenkung.htm wird aber im Gegensatz das hohe Lied auf die elektronische Servo gesungen. Scheint mal wieder kompliziert zu sein....
Stichwort war/ist hier das Lenkgefühl und das Feedback von der Fahrbahn.
Wie gesagt, es hat sich viel getan, aber vor 10 Jahren konnte jeder die Vorteile einer hydraulischen Servolenkung sehr leicht spüren.
Egal. Es ist ohnehin „vorbei“, denn für optimale Effizienz und automatisierte Fahrfunktionen braucht man nunmal elektrische Servolenkungen. Ich habe den Punkt oben an den OP gerichtet, da ich selbst damals beim F30 eine Art Kulturschock hatte, was die schlechte Lenkung anbelangte — bin davor ältere Fahrzeuge des VAG Konzerns gefahren.
Zitat:
@X1_DE schrieb am 17. Oktober 2024 um 13:51:52 Uhr:
Hat jemand einen ähnlichen Fall gehabt?
Soweit ich das Forum zum F48 überblicke, scheinen jetzt Klagen speziell zur Lenkung nicht besonders häufig gewesen zu sein. Kleine Ausnahme: die gelegentlichen Miniruckler, die einen eigenen Thread füllen.
Zitat:
@Ebble schrieb am 17. Oktober 2024 um 20:51:37 Uhr:
Zitat:
@X1_DE schrieb am 17. Oktober 2024 um 13:51:52 Uhr:
Hat jemand einen ähnlichen Fall gehabt?Soweit ich das Forum zum F48 überblicke, scheinen jetzt Klagen speziell zur Lenkung nicht besonders häufig gewesen zu sein. Kleine Ausnahme: die gelegentlichen Miniruckler, die einen eigenen Thread füllen.
Wenn du das schon nicht überblickst, wer dann?
Super...lol
Zitat:
@kybernaut_01 schrieb am 17. Oktober 2024 um 20:47:23 Uhr:
Stichwort war/ist hier das Lenkgefühl und das Feedback von der Fahrbahn.Wie gesagt, es hat sich viel getan, aber vor 10 Jahren konnte jeder die Vorteile einer hydraulischen Servolenkung sehr leicht spüren.
@Kybi
Ich fahre oft mal im Wechsel E60 und F48. Ich gehe mal davon aus, dass der E60 noch eine hydraulische Servo hat? Mir ist bisher nicht aufgefallen, dass die Lenkung des E60 besser wäre als die des F48. Umgekehrt zugegebenermaßen auch nicht. An beiden Lenkungen hatte ich bisher nichts auszusetzen.
Kleine Einschränkung: ich finde noch immer, dass die Lenkung bei hohen Geschwindigkeiten in der Kurvenfahrt hohen Krafteinsatz erfordert. Anders formuliert: das Lenkrad zieht hier stark in die Geradeausposition. Vielleicht ist das aber gar nicht einmal ein Bug, sondern eher ein Feature der SA "M Sportlenkung" in meinem F48? Ich fand es anfangs ungewohnt und unangenehm. Natürlich will man bei hohen Geschwindigkeiten sowieso eine straffe, schwergängige Lenkung. Das ist aber nicht das Gleiche wie eine Lenkung, die stark in die Nullposition zieht. Denn hier geht ja das Lenken in die Nullposition gerade nicht schwer, sondern leicht. Das Halten des Kurvenradius ist schwer, das evtl. noch stärkere Einlenken entsprechend noch schwerer. Aber eben nicht das Zurücklenken in die Geradeaus-Position. Ich habe mich inzwischen aber daran gewöhnt. Der Vorteil dabei ist vielleicht, dass man eher ein Gefühl hat für die auf das Auto einwirkenden Kräfte.
Über die Straßenlage des F48 könnte man meiner Meinung nach eher diskutieren. Der F48 ist irgendwie "bockhart" gefedert. Das ist wohl weit besser als ein zu weich gefedertes Auto, aber ich vermute, es gibt auch hier eine Grenze, ab welcher eine zu harte Federung nicht nur in Sachen Komfort, sondern eben auch sicherer Straßenlage problematisch wird? Die Ideallinie wäre doch wohl, dass sich die Karrosserie bei Bodenunebenheiten so wenig wie nur möglich im Verhältnis zur Fahrtrichtung bewegt? Das ist wohl weder bei zu harter noch zu weicher Federung der Fall.
Ich bin mal vor 10 Jahren einen E91 gefahren mit RTF-Reifen. Bei einer Bodenwelle auf der Autobahn hatte ich das Gefühl, dass das Auto regelrecht über die Unebenheiten "sprang". Sehr unangenehm. So gesehen finde ich das Fahrwerk des F48 nach nun bald 50.000 gefahrenen Kilometern deutlich besser als des E91. Ich fahre allerdings am F48 auch keine RFT Reifen.