Wird die F1 langweilig???

Also ich fang mal vorne an! Dieser neue Qualifiying-Modus ist auch nicht das Gelbe vom Ei, denn im dritten Abschnitt muss erst einmal der Sprit verfahren werden (Benzin wird immer teurer - und die müssen es verfahren - aber Geld spielt da anscheinend doch nicht so die große Rolle). Jedenfalls ist der Quali-Modus langweilig.

Inzwischen werden die Rennen ja nur noch über die Strategie entschieden, zumeist in der Box!!! Was soll denn das?
Ich würde gerne Überholmanöver sehen, und auch mal einen Schaden am Auto - aber nein, das gibt es anscheinend alles nicht mehr...

Das einzige, was die Rennen noch halbwegs interessant macht, ist Ralf Schumacher, der versucht seinen eigenen Teamkollegen aus dem Rennen zu kegeln und aufgrund dessen selbst ausgeschieden ist...

Naja, WAS IST EURE MEINUNG ZUR DERZEITIGEN F1-SITUATION???

Sollte es so weitergehen oder muss sich was ändern???

38 Antworten

Es gab hier im Forum auch mal den Ruf nach ner Höchstverbrauchsmenge Benzin für ein Rennen. Diesen Vorschlag stricke ich mal fort: eine Höchstmenge pro Team für Samstag + Sonntag. Im Gegenzug werden alle sonstigen Motorenparameter völlig freigegeben. Dann kann die F1 (vielleicht in Verbindung mit nem Hybrid- oder Diesel (*beurk*)- Konzept oder wieder Turbo oder was völlig Neues) wieder der Vorreiterrolle in der Technologiesparte gerecht werden. Man würde jede Menge unterschiedlicher Konzepte sehen, wie man die Leistung in Relation zum Spritverbrauch erhöhen kann. Daraus ergeben sich zwangsläufig drei Vorteile für die Fans:
1. sind die Autos garantiert wieder unterschiedlicher, sowohl im Handling als auch in der Charakteristik, was dann unweigerlich zur Überholmöglichkeit führt
2. sind die Autos auch in ihrer Leistungsentwicklung wieder frei, was mit Sicherheit auch Unterschiede in Formgebung und Fahrbarkeit ergibt.
3. gibt es dann auch wieder so richtige Exoten, an die man sein Herz hängt.

Die Elektronik gehört raus aus den Autos, auch wenn hier die "Königsklasse" am Werk ist. Früher hat man das hauptsächlich über die Motorleistung und die dargebotene Geschwindigkeit definiert, heute ist es der größte Ingenieurswettbewerb mit Statisten, die die Entwürfe vorfahren. Diese Kreativität muss wieder in die richtigen Bahnen geleitet werden, also siehe meinen ersten Punkt, dann hätte die Serienproduktion vielleicht auch mal wieder was bezahlbares davon.
Die Autos sind auch mit 1500 PS sicher genug, da braucht man keine Rillenreifen, Traktionskontrollen oder 2,4l-Maschinen, es reicht das Monocoque alleine.

Und mir braucht keiner was erzählen über diese "Kostenreduzierung"... Wenn das Motorenkonzept eingefroren wird (für meinetwegen vier Jahre), dann fließen 3/4 des ursprünglichen Jahresbudgets in die Entwicklung des nächsten Motors für in vier Jahren, das restliche Viertel geht in die Weiterentwicklung der anderen Komponenten.
Man sieht ja deutlich bei Renault, was von Kostensenkung zu halten ist: Erst pocht man drauf, und kaum hat man, was man will, muss als erstes mal ein sündteurer Fahrer her, den man sich sonst nicht hätte leisten können. Wo ist da jetzt der Kostensenkungseffekt???

Höchstverbrauchsmenge fürs WE?
Interessanter Ansatz, in der Tat ....

Thema Kostenreduktion

Alleine wenn ich dieses Wort im Zusammenhang mit dem F1-Zirkus höre wird mir übel. Firmen, die absolut freiwillig und ohne irgendwelche Vorgaben Motorhomes bauen, die den Herren de Meuron & Herzog zum Ehrendoktortitel gereichen würden sehnen sich nicht nach Kostenreduktion.

Und, wie Broti bereits erwähnt hat, wenn man bei a) sparen kann, schmeisst man's dann halt bei b) raus .... die Budgets sind sowieso in 5 Jahresplänen ausgearbeitet und kein einziger F1 Projektmanager schlurft zum Aufsichtsrat um ihm "übrig gebliebenes" Geld zurückzugeben und dafür auch noch einen Schulterklopfer zu erwarten ....

Wenn sich ein Team die F1 nicht mehr leisten kann, sollen sie's bleiben lassen und in Markenpokale investieren.

Gruss
Alfan

Zitat:

Original geschrieben von Broti


...heute ist es der größte Ingenieurswettbewerb mit Statisten, die die Entwürfe vorfahren.

Diesen Eindruck gewinnt man in der Tat, wenn man sich die Rennen anschaut...

Aber warum kommen wir hier auf so tolle Änderungsvorschläge und die Herren von der FIA nicht ??
Warum reden die und die Medien immer von Kostenreduzierung wenn das eh nicht stimmt ? Ich versteh den ihre Motivation da nicht! Was wollen die damit ereichen ??

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Ich stelle mir das ähnlich vor wie beim Serienauto: Es könnten schon längst gravierende Änderungen in Haltbarkeit und Effizienz auf dem Markt sein, aber das will man aus meist wirtschaftlichen Gründen gar nicht...
Inwiefern sich da die Interessen in der F1 darstellen weiß ich zwar nicht, aber ich könnte es mir eben ähnlich vorstellen...

Zitat:

Original geschrieben von Matty22


Aber warum kommen wir hier auf so tolle Änderungsvorschläge und die Herren von der FIA nicht ??
Warum reden die und die Medien immer von Kostenreduzierung wenn das eh nicht stimmt ? Ich versteh den ihre Motivation da nicht! Was wollen die damit ereichen ??

Thema Kostenreduktion in der F1

Meiner Meinung nach schlicht PR ....

Es wirkt auf mich, den Otto-Normalverbraucher nunmal sympathischer, wenn nicht nur ich in harten Zeiten, nein ... auch die F1 sparen muss. Und wenn "sie" sagt, sie tue das, dann denke ich ... ok, geteiltes Leid ist nun mal halbes Leid ... die sitzen ja eigentlich im selben Boot wie ich ... ok, ich unterstütze sie am besten, in dem ich mir jedes Rennen anschaue und den einen oder anderen F1-Merchandising Artikel dazukaufe ...

Die Budgets, die da rumgereicht werden, und zu unser aller Leidwesen auch noch des öftern an dieser und anderer Stelle publiziert werden ..... glaubt auch nur einer von Euch daran, dass dies die ECHTEN Zahlen sind?

Jeder, der in seiner Firma den diesbezüglichen Durchblick hat weiss, was diese - öffentlichen - Zahlen wert sind ....

Würde ein Team wie McLaren zu Protokoll geben, 800 Mio auszugeben ohne damit "wenigstens" den WM-Titel erstanden zu haben ..?.. Wohl kaum ...

Da sind die Japaner halt schon fast wieder peinlich ehrlich ....

Die F1 lebt überdies nicht zuletzt von der "Unter- und Mittelschicht" ... von den armen Jungs in Sao Paolo, die sich für einige Monatsgehälter ein Ticket irgendwo in der Prairie der Rennstrecke erstehen, die Karren grösstenteils nur hören aber ihre selbstgebastelte Fahne 2 Stunden lang wie elektrisiert rumschwenken ....

Zwischendurch muss man bei eben diesen quais mittellosen Leuten auch mal wieder den Eindruck erwecken, man sei doch noch nicht gaaaanz so abgehoben ... aber wie gesagt .... alles blabla ... es exisitiert real keine Kostensenkungsstrategie, weder bei der FIA, noch bei den Konzernen. Man steckt soviel rein, wie nötig ist, um mithalten oder bestenfalls die anderen schlagen zu können. Und wenn das nicht reicht, korrigiert (schönt) man die Ausgaben nach unten um wenigstens dieses Argument aus der Hüfte schleudern zu können ...

In der F1 geht's doch zu wie beim Wettrüsten im kalten Krieg ... nicht zu stoppen, solche Vorgänge ....

Der einzige, der wirklich während all der Jahre einen "vernünftigen" finanziellen Aufwand betrieben hat war Giancarlo Minardi ... jedoch .....
mehr gibt's dazu schlicht nicht mehr zu sagen.

Gruss
Alfan

das problem ist doch ganz einfach:

die teams haben alle ein festgelegtes budget. je nach team irgendwo zwischn 4xx und 1xx millionen. dieses budget wird ausgegeben, egal wo. wenn man 100 millionen durch standardmotoren einspart, dann geben die teams die 100 millionen halt woanders aus (3. windkanal oder whatever). egal wieviel kostenreduktion es gibt, das geld wird halt woanders rein gesteckt. und wenns am ende nur ein 20-stöckiges motorhome ist 😉

der einzige vorteil ist, dass die ärmeren teams davon profitieren können. aber selbst das ist ja nicht wirklich der fall.

Da geb' ich Dir Recht, Bucklew ...

Wenn das Budget gesprochen ist, wird's auch rausgehauen, komme, was kommen wolle ...

Allerdings bin ich nachwievor der Meinung, dass einige Budgets "real" eher gegen 8xx Mio. gehen (wovon die Hälfte in den Konzernen unter dem Kontentitel "Technische Weiterentwicklungen" abgebucht werden) obwohl sie vorerst ausschliesslich den F1 Fahrzeugen zugute kommen. Nun, dies sind, soviel ist mir ebenfalls klar, reine Spekulationen ... aber Mischrechnungen und Quersubventionen sind mit die interessantesten Erscheinungen der modernen Buchhaltungsführung.

Bsp. Ferrari hat beim 599 GTB die baugleiche/identische Traktionskontrolle drin, welche sie vor X Jahren in der F1 verwendet haben. Die Entwicklungskosten der damaligen "neuen" Traction Control wurden wohl schon damals auf die Serienwagen umgewälzt. Sprich, F1 Budget "geschont" und dennoch F1-Kohle ausgegeben.

Gruss Alfan

Zitat:

Original geschrieben von Alfan


Bsp. Ferrari hat beim 599 GTB die baugleiche/identische Traktionskontrolle drin, welche sie vor X Jahren in der F1 verwendet haben.

bereits im F430 wurde das elektronisch verstellbare differential aus der F1 entliehen.

aber natürlich wird da viel geschönt und vertuscht. glaube auch nicht, dass die damalige wunderbremse von mclaren von denen selbst entwickelt wurde.

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