Winterreifen in Sommer abfahren.
Hallo an Alle. Ich bin neu hier und habe natürlich eine Frage. Im Jahr 2008 habe ich neue Reifen MAXSIS aufziehen lassen und die haben immer noch 5mm Profil und das nach ca.50000 tkm. In nächsten Winter will ich die nicht haben. Kann ich die im Sommer abfahren oder lieber nicht? Danke vorraus für eure Antworten.
Beste Antwort im Thema
Ist doch nicht so schwer:
Neue Winterreifen vs neue Sommerreifen - nachteil im Sommer extrem längerer Bremsweg, hoher Reifenverschleiss und schlechteres Kurvenverahlten.
ALTE Winterreifen mit wenig Profil (<4mm) sind aufgrund des Alters schon etwas härter, durch die geringe Profiltiefe ist der Schmiereffekt der Lammellen nicht mehr stark (zumal die Lamellen meist bei 3-4mm enden).
Die Reifen werden sicher noch einen erhöhten Verschleiss und etwas längeren Bremsweg als Sommerreifen haben.
Wenn man sich dessen bewusst ist und mit dem Fahrzeug nicht sportlich unterwegs ist, entsprechend ausreichend Abstand hält (zumindest nach gesetzlicher Vorgabe)..... sehe ich nichts was dagegenspricht die Pellen noch einen Sommer lang runterzufahren....
Wichtig im Winter ordentliche Winterreifen mit gutem Profil und ansonsten angepasste Fahrweise gemäß dem Zustand und der Eigenschaften seiner Pellen.
Es ist ebenso unverantwortlich wenn manche HobbySchummis mit 180 bei starkem Regen mit abgefahrenen Sommerpneus über die Bahn brettern und das Aquaplaningrisiko nicht einkalkulieren.....
236 Antworten
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 9. März 2015 um 15:32:46 Uhr:
Ich fühl' mich ignoriert. 🙂
Warum sind im Rennsport weiche Reifen für schnellere Rundenzeiten gut, im Straßenverkehr aber ist man damit (Selbst)mörder? Wir gehen mal davon aus, daß nicht alle Profilblöcke simultan abreißen und das Auto in der Luft hängt.Gruß Metalhead
Liegt an der Konstruktion der Winterreifen mit den Lamellen in den Profilblöcken und so. Die sind so weich, dass sie sich nicht mehr so gut mit der Fahrbahn verzahnen und bei mir merkt man auch, dass sie zu heiß werden auf der Autobahn und mein Auto fängt richtig an zu schwimmen wie ein alter Ami.
Wenn die Gummimischung so weich ist, muss die Reifenkonstruktion auch dazu passen.
Ich wechsle grundsätzlich Anfang Mai auf Sommerreifen und Anfang Oktober auf Winterreifen. Ich habe also durchaus Tage wo man bei 25 Grad + knallige Sonne mit WR unterwegs ist.
Natürlich merkt man einen Unterschied zwischen WR und SR, gerade bei meinen Conti TS850, die weich wie Radiergummi waren und erst jetzt in der 3. Saison annehmbar sind. WR und SR haben die gleiche Größe (195/60R15).
Trotzdem kann man mit den WR auf der Bundesstrasse bei warmen Wetter mit 110 Km/h in Kurven fahren ohne dass das Auto muckt. Diese Woche (bei angeblich +18 Grad im Schatten laut Thermometer und Sonnenschein) waren auch 120 Km/h kein Problem.
Entweder fahren hier manche auf Bundesstrassen 140+ Km/h oder sie sollten mal ihr Fahrwerk und die Stoßdämpfer checken lassen.
Zum Bremsweg kann ich auch nichts negatives sagen; ausser vielleicht, dass meine Michelin ES+ was den Bremsweg angeht kaum besser zu sein scheinen als die Winterreifen bei einer Vollbremsung.
Und bei Nässe sind die Winterreifen auch fast gleichwertig. Sowohl von der Wasserverdrängung als auch vom Bremsweg. Allerdings fahre ich meist nur bis 180 Km/h. Die Sommerreifen schwimmen ca. 10Km/h später auf als die Winterreifen. Das ist aber ein Tempobereich (>150 Km/h) den man im strömenden Regen eh nicht fahren sollte.
Trotzdem sind die Zeiten vorbei, wo ich mit meinem Golf2 im Sommer mit Winterreifen fuhr.
Aber nicht weil ich Angst um meine Sicherheit oder die der anderen Verkehrsteilnehmer habe, sondern weil bei meinem bisherigen Fahrprofil und dem Wechsel in Mai/Oktober die Winterreifen 4 Winter halten und vor allem weil ich annehme, dass die Wintereigenschaften stark nachlassen würden wenn man die WR den ganzen Sommer über fährt.
Die WR später im Sommer "abzufahren" macht bei neuen Michelin ES+ für mich auch keinen Sinn, da diese Reifen eh ewig halten...ich hatte beim Kauf des Focus 2012 Michelin Sommerreifen drauf die älter als das Auto waren (Reifen von 2003). Profil war ok, und abgesehen von diversen Microrissen fuhren die sich auch noch ordentlich.
Die neuen Sommerreifen werden das Auto wohl überleben.
Übrigens, ich versteh gar nicht was das soll, die Reifen im Sommer runter zu fahren.
Wenn ich noch 4mm drauf hab und sie nicht grad 8 Jahre alt sind, mach ich se einfach im Winter nochmal drauf (solange ich nicht durch Österreich muss) und kauf mir dann Notfalls im Winter neue.
Bleibt die Frage warum Du sieben Monate des Jahres mit WR fährst, obwohl der kalendarische Winter wie auch der faktische Winter durchaus kürzer sind.
Die O bis O Regel kann ich noch weniger Nachvollziehen. Schließlich schwankt der Ostertermin beträchtlich.
Wie gesagt, ich habe bzgl des ganzjährigen Einsatzes keine großen Bedenken, stelle nur den Sinn der ADAC-Parolen "O bis O" und "keine Winterreifen im Sommer" als vermeintliches Spiegelbild des deutschen Sicherheitsempfindens in Frage, da dies sich faktisch ausschließt.
Winterreifen sind eigebtlich nur bei Schnee notwendig, daher habe ich sie in letzter Zeit häufig erst Ende November aufgezogen. Und bald ist wieder Wechseln angesagt.
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Zitat:
@Peperonitoni schrieb am 10. März 2015 um 15:00:30 Uhr:
Übrigens, ich versteh gar nicht was das soll, die Reifen im Sommer runter zu fahren.
Wenn ich noch 4mm drauf hab und sie nicht grad 8 Jahre alt sind, mach ich se einfach im Winter nochmal drauf (solange ich nicht durch Österreich muss) und kauf mir dann Notfalls im Winter neue.
Nunja, ich finde WR nach 5 Wintern schon grottig, und möchte damit eigentlich keinen Winter mehr fahren. Sie dann mit 3,5 mm wegschmeißen finde ich aber auch schade und nach gut 4 Jahren haben WR mehr Härte und weniger Profil, so dass sie den SR ähnlicher werden. Und meine SR halten nur 2 Sommer, sie werden also selten zu alt, daher "lohnt" es sich dann für mich schon, mit den ollen WR bis Anfang Herbst zu fahren und so die SR zu "schonen".
Im Herbst, wenn es kalt und glitschig wird, sind SR die bessere Wahl und die WR werden bei Kauf neuer WR entsorgt...
Auch außerhalb von Österreich wird man mit alten WR unter 4mm keinen Spaß haben...
Moonwalk
Zitat:
@picard95 schrieb am 10. März 2015 um 14:55:40 Uhr:
Zum Bremsweg kann ich auch nichts negatives sagen; ausser vielleicht, dass meine Michelin ES+ was den Bremsweg angeht kaum besser zu sein scheinen als die Winterreifen bei einer Vollbremsung.
Woran machst du das fest? Hast du die Bremswege unter identischen Rahmenbedingungen nachgemessen? Oder ist das eher ein gefühlter Bremsweg?
Ich mach das auch Wetterabhängig. Bei uns frierts halt noch nachts, sonst hätte ich schon wieder Sommerreifen drauf.
Bremsweg hab ich extrem auf der Autobahn gemerkt aus vielleicht knapp 200 km/H mit Reifen die ja bis 240 gehen sollen, da ging bei ner mittelschweren Bremsung schon das ABS rein.
War so bei 25 Grad oder so, da hast du deutlich eine Verschlechterung gemerkt und ich hab meinem Vater dann auch gesagt, er soll die scheiß Sommerreifen jetzt draufmachen 🙂
Zitat:
@rotzback schrieb am 10. März 2015 um 06:28:26 Uhr:
Gestern hatten wir bei uns auch fast 20 Grad(Freiburg) ich habe aber nichts an meinen Winterreifen gemerkt,trotz vieler Kurven und keiner Schleichfahrt!!
Ich merk es trotzdem, sowohl vom Fahrgefühl als auch vom Gehör. Bin die Kurve schon oft genug gefahren, bilde mir das nicht ein.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 10. März 2015 um 01:05:47 Uhr:
Was für WR fährst Du? Mit meinen Michelin merk Ich noch nichts Negatives.
Yokohama w.drive V905, DOT glaub ich so 2914
Die sind für WR recht gut auf trockener Straße und bis zu gewissen Temps, aber bei höheren Temps schwächeln sie.
Die Geräusche kannte ich die ganze Zeit nicht bei Kurvenfahrt, das stärkere Untersteuern auch nicht.
Zitat:
@Peperonitoni schrieb am 10. März 2015 um 15:00:30 Uhr:
Wenn ich noch 4mm drauf hab und sie nicht grad 8 Jahre alt sind, mach ich se einfach im Winter nochmal drauf (solange ich nicht durch Österreich muss) und kauf mir dann Notfalls im Winter neue.
Die Nachbarin mit ihren 4mm-WR ist diesem Winter mehrfach gescheitert am letzten Stück der Bergauf-Passage. Wenn ein WR unter 5mm hat würde ich die nicht mehr auf die Antriebsachse schrauben.
Ich bin da mit neuen WR recht locker hochmarschiert
Naja ich komm unseren Berg noch hoch, von daher passt das noch 🙂
Ist aber ein guter Indikator, so ein Berg daheim 🙂
Mit 4mm bin ich noch gut durch den Winter gekommen auch auf Schnee am Berg...scheint auch stark von einzelnen Reifenmodellen und den geschlechterunabhängigen Fahrkünsten abzuhängen...
Es kommt immer drauf an. Ich hab auf dem Schlampenschlepper anno 2006 mal einen Satz Conti TS 790 oder 810 abgefahren, die einen Winter gefahren worden waren und danach 3 Jahre im Keller lagen, die waren trotz des Alters sehr unangenehm schwammig. Nochmal würde ich das nicht tun sondern die eher entsorgen. (Dazu käme es aber nicht: Ich würde mir schlicht keine Contis mehr kaufen.)
Andererseits fahre ich oft meine Michelins, wenn sie erkennbar noch einen Winter nicht überstehen würden (fahre 50-60k im Jahr, also min25k auf Winterreifen) im Sommer ab. Zwei Winter gehen meistens, einen dritten würden sie nicht packen. Ende des Winters, wenn plötzlich doch nochmal für ein paar Tage Schnee runter kommt mit 2-3mm Restprofil dastehen wäre mir zu heikel.
Andererseits haben diese grenzwertigen Reifen noch zu viel Profil, als daß ich sie einfach wegschmeißen würde. Also bleiben die halt auch im Frühjahr drauf, bis sie runtergefahren sind. Und mit den Michelins zeigt sich dann ein ganz anderes Bild. Der A4 ist etwas schwammiger, aber erträglich. A3 und A2 hingegen fuhren sich leicht gealtert und mit reduziertem Profil im Sommer teilwweise besser als der ein- oder andere reine Sommerreifen (bspw Semperit...).
Meiner Mutter habe ich den Alpin A3 (den A4 gab es in ihrer Größe nicht) sogar als "Ganzjahresreifen" verordnet: die fährt nur wenig, aber der südschwedische Winter ist unberechenbar. Die Nebenstraßen werden übrigens nur geräumt, nicht gestreut, im Winter fährt man also entweder auf Schnee oder blankem Eis. Damit sind die klassischen Ganzjahresreifen raus. Sommerreifen fahren die Einheimischen auch nur drei Monate lang. Und während der A3 einem richtigen Winterreifen in Skandinavienspezifikation auf Schnee und Eis hoffnungslos unterlegen ist, so ist er zumindest doch tauglich genug, um ins Nachbardorf zum Einkaufen und zur Arbeit zu kommen. Sommerreifen machen keinen Sinn, die wären, wie schon erwähnt, pro Jahr maximal 3 Monate und 2000km drauf...
Die GJR, die Muttern zuvor auf der Möhre fuhr (Eltern hatten vor dem Umzug im Ruhrgebiet gelebt) waren im Sommer übrigens auch nicht besser. Der A3 könnte also fast als Ganzjahresreifen durchgehen. :-)
Es kommt also, wie schon einmal gesagt, dauf die Umstände des Einzelfalls an. Natürlich ist ein Winterreifen einem Sommerreifen im Sommer unterlegen. Je neuer er ist und je mehr Profil er hat, umso stärker. Andersherum heißt das, daß ein zur Hälfte oder bis auf ein Drittel abgefahrener, schon ausgehärteter Winterreifen sich in den Trockeneigenschaften dem Sommerreifen annähert und auf trockenem Asphalt bei weitem nicht mehr so schlecht abschneidet wie ein flammneuer Winterreifen. Und schließlich reagieren verschiedene Winterreifen abhängig von Profil und Mischung unterschiedlich. Der eine wird schon bei 20°C grotesk unfahrbar, der schlägt sich da noch wacker und schwächelt erst im Hochsommer.
Hier gibt es kein schwarz-weiß. Weder kann man alle Winterreifen problemlos den Sommer über durchfahren, noch sind alle Winterreifen, die nach Ostern noch auf dem Auto sind, plötzlich gleich lebensgefährlich. Mit dem einen Reifen mag es vertretbar sein, mit dem anderen nicht, und mit einem dem ersten gleichen Reifen, der nur etwas jünger ist auch nicht.
Es hilft nur eines: ausprobieren. Hirn einschalten, Sinne schärfen und aufmerksam sein. Wenn alles gut ist, fein. Und wenn man merkt, "nee, das geht so nicht, das fährt scheiße" - das dann muß der Reifen halt runter, ganz egal, wie schade es um das Profil ist.
Zitat:
@Peperonitoni schrieb am 10. März 2015 um 20:30:53 Uhr:
Naja ich komm unseren Berg noch hoch, von daher passt das noch 🙂
Ist aber ein guter Indikator, so ein Berg daheim 🙂
Wer will schon da stehenbleiben wenn die ganzen Nachbarn aus dem Fenster schauen 😉 ?
Zumal auf meinem 48km Weg zur Arbeit keinen härteren Winterprüfstein habe
Zitat:
@Scour schrieb am 10. März 2015 um 20:20:49 Uhr:
Yokohama w.drive V905, DOT glaub ich so 2914Die sind für WR recht gut auf trockener Straße und bis zu gewissen Temps, aber bei höheren Temps schwächeln sie.
Die Geräusche kannte ich die ganze Zeit nicht bei Kurvenfahrt, das stärkere Untersteuern auch nicht.
Ok, Yokohama war noch nie dafür bekannt ausgewogene Reifen zu fabrizieren. Die hatten schon immer ausgeprägte Stärken und Schwächen.
Im letzten ADAC-Test lag er in der Gesamtwertung vor dem Michelin A5 😉
Im Trockenen hat Yokohama einen sehr guten Ruf, seit ewigen Zeiten. Auf Nässe sind sie mittlerweile immerhin besser geworden, Ausnahme vielleicht die Ökoreifen
Ich finde es ja toll das so viele nichts merken aber ich merke nun mal auch feine Unterschiede, wobei diese Unterschiede nicht mehr als fein bezeichnet werden können