Wie weit ist die Mindestreichweite bei dem eGolf?
Hallo,
ich möchte mir evtl. einen eGolf 7 zulegen. Wie weit ist denn die Mindestreichweite nach eurer Erfahrung? Bitte sagt jetzt nicht, das kommt auf die Fahrweise an...
Ich meine nicht die Maximalreichweite.
Also das, was der Akku bei voller Belastung auf jedenfall schafft. Ich habe gehört, die soll unter 100 km sein.
Bei einer Testfahrt im Winter habe ich den BMW i3 bei einer Mindestreichweite von ca 70 km gehabt und einen neuen Audi Etron bei 180 km.
Was schafft der Golf?
Beste Antwort im Thema
Gestern Abend auf der Autobahn gewesen. Die Fahrstrecke lag bei 258km. Das Auto war mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern besetzt, dazu noch etwas Gepäck.
Ich bin mittels Tempomat hinter einem LKW gefahren und kam nie unter 16kWh.
Der Reifendruck ist bei 3bar rundum.
Wie schafft ihrs bei 83kmh 250km im Winter?
67 Antworten
@remllab
Ist soweit richtig, nur dass du es allgemein hältst. Vom Größenordnungen fehlt jede Spur. Also ob bei doppeltem Drehmoment bergauf der Wirkungsgrad um 0,1% schlechter wird oder um 10% hast du nicht nachgesehen. Dabei gibt es die Wirkungsgradkurve doch.
Zitat:
@remllab schrieb am 25. Dezember 2019 um 10:52:20 Uhr:
Ein großes Problem ergibt sich, wenn Ingenieure und Motoren-Begeisterte für Fragestellungen (beispielsweise des Wirkungsgrades) Ansätze des klassischen Verbrenners heranziehen und aufgrund dieser Tatsache falsche Annahmen treffen.Eigengtlich müsste man hier als "Auffrischungskurs" mal die Grundlagen der Regelung und Eigenschaften von Drehfeldmaschinen reinstellen. Gerne auch griffigen Analogien zu mechanischen oder alltäglichen Phänomen. Leider ist das in vielen Punkten ein bisschen abstrakt und erfordert Wissen der Elektrotechnik. Vielleicht finde ich irgendwann mal die Ruhe und die Zeit ein paar Infos dazu zusammen zu stellen, damit künftig darauf verlinkt werden kann.
Zum Berg-rekuperieren-/nicht-rekuperieren-Thema: kurz gesagt; Steigungen sind immer ein Problem und reduzieren die Reichweite.
Dabei spielt es nicht mal eine große Rolle, ob im Gefälle auf der anderen Seite des Anstiegs mit Rekuperation gefahren wird, oder die Wandlung potenzieller Energie in kinetische Energie unmittelbar wieder von (Wind-/Roll-)Reibung aufgezehrt wird.
Das Problem ist, dass für den Anstieg ein höheres Drehmoment vom Antrieb angefordert wird. Im sogenannten Grundstellbereich ist das Drehmoment des Elektromotor näherungsweise proportional zum Motorstrom. Für höhere Drehzahlen (respektive Fahrgeschwindigkeiten) ist zusätzlich eine nicht-Drehmoment-bildende Motorstromkomponente für die sogenannte Feldschwächung erforderlich. Der Motorstrom setzt sich aus der geometrischen Kombination dieser Stromkomponenten zusammen. Dieser "kombinierte" Motorstrom fließt durch den Umrichter, die Leitungen und die Motorwicklungen selbst. All diese Bauteile weisen einen ohm'schen Widerstand auf. Die thermischen Verluste des Stromes am Widerstand verhalten sich jedoch quadratisch. (P = R · I²) Die Annahme, der Elektromotor würde unabhängig von der Leistungsanforderung einen Konstanten Wirkungsgrad aufweisen, kommt daher leider so gar nicht hin.
Je nach Maschinentyp kommen noch andere Verluste wie Ummagnetisierungsverluste oder Verluste im Rotorkäfig hinzu die wir hierbei vernachlässigen. Der Motorstrom dürfte der wesentliche Wirkungsgradkiller sein.Wenn wir den Berg erstmal hoch gefahren sind, haben wir schon beträchtlich mehr Energie verbraucht als wenn es keine Steigung gegeben hätte. Die Rückgewinnung der potenziellen Energie in kinetische (oder elektrische Energie durch Rekuperation) kann diesen Verlust niemals aufwiegen.
Hallo.
Ja mein Reden. Danke für deine Erklärung.
Als Maschinenbauer hat man ein Gefühl für Elektromotoren, selbst wenn man nicht 100% dabei ist. Ein Wirkungsgrad von über 1 (100%) wird jedoch keine Emaschine schaffen. Somit können wir die potentielle Energie nie zu 100% zurück erhalten ( andere Glückseligkeiten außer acht gelassen).
Gruß
Gruß
Damit können wir konstatieren für die gleiche gefahrene km-Zahl :
- konstante niedrige Geschwindigkeit in der Ebene ist am sparsamsten
- Berg hoch fahren und bergrunter rollen ist etwas energieaufwändiger
- Berg hoch fahren und bergrunter rekuperieren braucht noch etwas mehr Energie
Zitat:
@Barthwo schrieb am 25. Dezember 2019 um 16:27:17 Uhr:
- Berg hoch fahren und bergrunter rollen ist etwas energieaufwändiger
- Berg hoch fahren und bergrunter rekuperieren braucht noch etwas mehr Energie
Dem kann ich, wie etliche Posts vorher schon begründet, nicht zustimmen, da die Zeitkomponente nicht berücksichtigt wurde. Denn das hieße, bergrunter nicht zu rekuperieren, wäre für die Reichweite besser, als zu rekuperieren.
Wenn ich nach dem Berg so langsam fahre, dass ich zur gleichen Zeit ankomme, wie wenn ich rekuperiert hätte, trifft dies zu. Aber das mache ich ja nicht. Und durch den Zeitgewinn habe ich auch mehr Energie verbraten. In der Praxis heisst es also:
-Mit Rekuperation habe ich bei gleicher Fahrtstrecke, unabhängig von der Fahrzeit, einen Energiegewinn.
-Ohne Rekuperation habe ich bei gleicher Fahrtstrecke einen Zeitgewinn.
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Was du nicht bedenkst: es gibt einen Fall in dem weder rekuperiert wird, noch das Motormoment Null ist. Dieser tritt dann auf, wenn die Hangabtriebskraft von Reibungskräften vollständig aufgezehrt wird. (Man also so schnell fährt, dass der Motor trotz Abwärtsfahrt "mitschieben" muss)
Das Mischen von Energiebilanzen und Zeiten ergibt keinen Sinn.
Ich rekuperiere bergab immer, wenn das Auto sonst zu schnell würde, also vom Verkehr her oder den örtlichen Gegebenheiten. Am liebsten bequem mit dem Tempomat, da der eben "variabel" rekuperiert, nicht mit festen Stufen wie D1,2,3. Ansonsten eben "segeln" lassen. Ich denke das ist in jedem Fall die ökonomischste Methode zu fahren, wenn man ansonsten im Verkehr "mitschwimmen" will.
Zitat:
@remllab schrieb am 26. Dezember 2019 um 04:48:10 Uhr:
Was du nicht bedenkst: es gibt einen Fall in dem weder rekuperiert wird, noch das Motormoment Null ist. Dieser tritt dann auf, wenn die Hangabtriebskraft von Reibungskräften vollständig aufgezehrt wird. (Man also so schnell fährt, dass der Motor trotz Abwärtsfahrt "mitschieben" muss)Das Mischen von Energiebilanzen und Zeiten ergibt keinen Sinn.
Dann rekuperierst du ja auch nicht, sondern führst Energie zu ! Ausgangspunkt der Diskussion war die Äusserung von 0815Kai auf der ersten Seite:
"Super Aufstellung. Danke dafür.
Jedoch denke ich, der letzte Satz ist nicht korrekt.
Das wäre nur dann der Fall wenn rekuperiert würde bergab. Da dies aber normalerweise, bei den hohen Geschwindigkeiten (Luftwiderstandgegenkraft höher als Abschusskraft) , nicht der Fall ist, bekommst du 100% der Energie vom Anstieg zurück.
Wenn tatsächlich gebremst werden muss bergab, dann ist Verlust da, aber wenn nicht, kommt jeder Zusatzaufwand zurück. Oder übersehe ich was?
Vorraussetzung ist gleichbleibender Wirkungsgrad des emotors bei den unterschiedlichen Belastungen."
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Diese Aussage empfand ich aus meiner Praxiserfahrung heraus nicht als richtig.
Wenn ich das nochmals lese was ich schrieb, finde ich es um so richtiger. Zumal ich ja selbst den Wirkungsgrad schon berücksichtigt habe.