Wie fährt man in DE korrekt auf die Autobahn auf?
Habe gerade eine Diskussion und kann was ich da höre nicht so recht glaube.
Wie lernt ihr es in der Fahrschule, das korrekte Auffahren auf die Autobahn.
Fahrt ihr auf den Beschleunigungsstreifen rauf und stellt den Blinker zum auf die Autobahn wechseln weil derjenige auf der Autobahn Platz machen muss??
Oder doch eher Lücke suchen und Lücke nutzen beim Einfahren, weil der auf der Autobahn den Fahrstreifen für euch Nicht freigeben muss?
Wie geht es richtig bei euch in Deutschland?
Beste Antwort im Thema
Nicht unmittelbar vor dem Spurwechsel blinken, sondern rechtzeitig. Mit dem Blinker zeigst du an, was du vorhast, nicht was du jetzt machst (den Spurwechsel).
271 Antworten
Zitat:
@dodo32 schrieb am 10. Juli 2017 um 02:04:34 Uhr:
Dass man da 12 Seiten lang drüber diskutieren kann, ist durchaus bemerkenswert 😁
Und das es immer noch Leute gibt die nicht Lesen und Verstehen können finde ich bemerkenswert. Denn hättest du tatsächlich die ganzen 12 Seiten gelesen, dann hättest du gemerkt dass das Thema schon längst ein anderes ist. Aber Hauptsache man hat wieder einen Beitrag gemacht
Die Ausgangsfrage wurde mit dem ersten Post doch schon laengst beantwortet. Die eigentliche Frage ist doch: wie blinkt man, diese Frage wurde noch nicht hinlaenglich beantwortet!
Wie man beim Auffahren blinkt ist doch völlig egal, auf das Blinken kann man sich doch überhaupt nicht verlassen. Manche blinken gar nicht und fahren doch kreuz und quer (betrifft nicht nur die Autobahn), andere Blinken zeitgleich mit dem Spurwechsel, und die nächsten Blinken bis zum Sankt Nimmerleinstag und fahren erst los, wenn kein anderes Auto in Sichtweite ist.
Meiner Meinung nach ist Blinken auf dem Beschleunigungsstreifen obsolet. Mit Blinken signalisiert man anderen Verkehrsteilnehmern die beabsichtigte Richtungsänderung/Fahrstreifenwechsel. Wo sollte jemand auf dem Beschleunigungsstreifen wohl hinwollen? Es gibt nur eine Möglichkeit, die nachfolgende Aktion von allen Verkehrsteilnehmern vorhersagbar. Bekloppte Aktionen wie stehen bleiben oder stumpf ohne Rücksicht auf Verluste nach links ziehen machen die Leute mit und ohne Blinker.
Richtig, denn die Zahl derer, die nach dem Beschleunigungsstreifen auf der Standspur verbleiben wollen, dürfte verschwindend gering sein 😉
Ähnliche Themen
Klar. Dann lasst uns doch gleich das Blinken an allen Stellen abschaffen, wo "man doch sieht", wo einer hinwill.
Wenn ihr euch die Mühe macht, mal zwei Sekunden länger drüber nachzudenken, werdet ihr vielleicht schon von allein draufkommen, was das für 'ne glänzende Idee wäre ...
Wenn der Blinker Aufpreis pflichtig wäre, würde er von den Leuten, die ihn bestellen, bestimmt öfter genutzt. Aber so? Was umsonst ist, ist auch nichts wert, warum also soll ich blinken? Warum soll ich mir Gedanken machen, wann und wie ich blinken soll? Lenkt doc nur vom Smartphone ab 😛.
Heute hab ich einen OT - der Typ hat rechts geblinkt bei abknickender Vorfahrt, wollte und fuhr aber gerade aus. Da hat es bums gemacht. Wenn ich überlege, wie oft ich es hätte scheppern lassen können, weil der Blinker falsch bestätigt wurde. Eine Werkstatt nur für mich hätte ich mir da leisten können.
Ich zitiere mich ja nur ungern selbst, aber hier finde ich es angebracht, meinen Beitrag aus dem Rettungsgassenthread herzunehmen: "...es scheint für viele eine unzumutbare Belastung darzustellen."
Zitat:
@Mr. Moe schrieb am 10. Juli 2017 um 10:33:12 Uhr:
Wie man beim Auffahren blinkt ist doch völlig egal, auf das Blinken kann man sich doch überhaupt nicht verlassen. Manche blinken gar nicht und fahren doch kreuz und quer (betrifft nicht nur die Autobahn), andere Blinken zeitgleich mit dem Spurwechsel, und die nächsten Blinken bis zum Sankt Nimmerleinstag und fahren erst los, wenn kein anderes Auto in Sichtweite ist.
Meiner Meinung nach ist Blinken auf dem Beschleunigungsstreifen obsolet. Mit Blinken signalisiert man anderen Verkehrsteilnehmern die beabsichtigte Richtungsänderung/Fahrstreifenwechsel. Wo sollte jemand auf dem Beschleunigungsstreifen wohl hinwollen? Es gibt nur eine Möglichkeit, die nachfolgende Aktion von allen Verkehrsteilnehmern vorhersagbar. Bekloppte Aktionen wie stehen bleiben oder stumpf ohne Rücksicht auf Verluste nach links ziehen machen die Leute mit und ohne Blinker.
Ich sach mal so...Blinken ist angebracht und zumutbar. Aber im Grunde hast du recht, dass die Aktionsmöglichkeiten begrenzt sind. Denkbar wäre, aus dem Blinken den Zeitpunkt des Einscherens abzulesen, aber wie sich hier aus dem Thread ergibt, ist da ja auch kein Konsens ersichtlich.
(Für alle Ausnahmefanatiker: Ja, wenn man am Kreuz Herne von Gelsenkirchen kommend auf die A43 Richtung Süden fährt, wird der Beschleunigungsstreifen zur Abfahrt der Ausfahrt Herne-Eickel. Da gibt es schon zwei Möglichkeiten, wie man sich verhalten kann.)
Deutlich wichtiger als Blinken ist das Beachten des fließenden Verkehrs. Gerade gestern hatte ich noch zwei ignorante Halbstarke, die mit ihrem W212 mit ca. 70 auf die AB gefahren sind. Ich kam von hinten mit knapp 100 (Vollgas, ist ein langsames Auto) an, hätte dann bremsen können, aber stattdessen zum Überholen angesetzt (Die letzten Worte des Dieselfahrers...niemals Schwung verlieren!). Als wir auf einer Höhe waren guckt der Fahrer dämlich und zieht davon.
Ihr seid immer noch beim Thema Blinken. Nun, dann mal eine Beschreibung, wie ich das mit dem Blinken halte.
Dazu erstmal etwas Grundsätzliches. Das Blinken ist eine Art Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich möchte denen möglichst knapp, aber deutlich und unmissverständlich mitteilen, was ich vorhabe.
Wie bei anderen Arten der Kommunikation (z.B. einer Unterhaltung) hängt es immer von der Situation ab, wie ich kommuniziere. Nicht viel anders ist es beim Blinken. Wenn ich z.B. in eine Straße einbiegen möchte, ist die Kerninformation, dass ich an der nächsten Möglichkeit abbiegen möchte. Wann die nächste Gelegenheit ist, dass können die anderen Verkehrsteilnehmer in der Regel ja selber sehen. Wenn ich rechtzeitig blinke, können sie dann schon frühzeitig vom Gas gehen.
Genauso ist es auf der Landstraße, wenn ich links abbiegen möchte. Anders sieht es allerdings aus, wenn ein Fahrzeug hinter mir gerade zum Überholen angesetzt hat. Dann warte ich mit dem Blinken, bis das Fahrzeug an mir vorbei ist, weil sonst Missverständnisse möglich sind.
Schon dieses Beispiel zeigt, dass es keine grundsätzliche Blinkregel gibt, sondern, dass man sein Blinken immer der aktuellen Situation anpassen muss.
Wenn ich auf einer Autobahn auf der rechten Fahrbahn mit einer merklich höheren Geschwindigkeit auf einen LKW auflaufe, ist doch eindeutig für die sich von hinten annähernden Fahrzeuge klar, dass ich überholen möchte. Was nicht klar ist, wann ich das gedenke zu tun, also ist das die Kerninformation, die ich den anderen Verkehrsteilnehmern mitteilen möchte.
Daher schaue ich, ob die Spur links neben mir frei. Ist das der Fall, dann blinke ich um anschließen mich nochmals zu vergewissern, dass die Spur tatsächlich frei ist. Rechtzeitig ist das Blinken auch, da ich mich danach ja nochmals vergewissere, dass auch frei ist und das dauert 2-3 Sekunden.
Blinke ich, obwohl die Spur nicht frei, ist, besteht die Gefahr, dass der Fahrer eines sich schnell annähernden Fahrzeugs damit rechnet, dass ich sofort rausziehe. Geht er das Risiko ein und hält einfach drauf oder bremst er ab? Wenn er abbremst, dann bin auch ich der Leidtragende, denn mein Plan, hinter ihm die Spur zu wechseln, geht nicht auf und ich muss auch (eventuell scharf) abbremsen.
Daher blinke ich erst, wenn ich mich vergewissert habe, dass die Spur links neben mir auf frei ist.
Genauso halte ich das beim Auffahren auf die Autobahn. Ich blinke erst, wenn ich mich vergewissert habe, dass ein Auffahren auch möglich ist. So werden Missverständnisse vermieden und die Fahrer auf der rechten Spur wissen genau, wann ich denn auffahren werde. Genau das ist die wichtige Kerninformation, denn dass ich irgendwann auffahren werde, ist in den meisten Fällen sowieso klar und somit eine sekundäre Info, die man nicht noch extra mitteilen muss.
Anders kann es beim Spurwechsel oder Auffahren auf die Autobahn sein, wenn die Fahrzeuge links neben mir gleich schnell oder nur geringfügig schneller sind. In diesem Fall blinke ich schon mal, wenn keine ausreichende Lücke vorhanden ist, eben als Bitte, die Lücke etwas zu vergrößern. Fast immer klappt das, so dass ich die Spur wechseln oder auf die Autobahn auffahren kann. Aufgrund der geringen Differenzgeschwindigkeit, entsteht keine gefährliche Situation, wenn mein Blinken in dieser Situation missverstanden werden sollte.
So wie ich mit dem Blinken verfahre, habe ich gute Erfahrungen gemacht und es ist so gut wie nie zu irgendwelchen Missverständnissen gekommen.
Wenn ihr das mit dem Blinken anders haltet, bitte. Ich werde es aber weiter so machen, weil ich mit meinem Blinkverhalten sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Gruß
Uwe
Das sehe ich genauso. Und wenn vor mir auf der BAB jemand durch Blinken anzeigt, dass er die Spur gerne wechseln möchte, zeige ich ihm deutlich an, was ich davon halte. Entweder bekommt er (ganz selten) meine Xenons gezeigt - weil ich für ihn zu nah und deutlich zu schnell bin. Wobei ich nichts von einer kurzen Lichthupe halte.
Oder ich fahre zum Teil auf die rechte Spur und nehme Gas weg. Das haben bisher fast alle richtig gedeutet.
Das mit dem Fernlicht kann auch nach hinten losgehen. Bin letztens mit ca. 180 oder 200 auf der A1 gefahren, als ein Sprinter das Elefantenrennen überholen wollte. Er hat geblinkt, ich habe ihn mit der Lichthupe gewarnt, er ist trotzdem rübergezogen und hat auf ca. 100 verzögert(!). Ich musste richtig in die Eisen gehen und hatte dann gefühlte zwei Meter hinter dem Heck des Sprinters dessen Geschwindigkeit.
Entweder er hat das als "komm rein" gedeutet oder er war einfach ein Arschloch.
In der Fahrschule lernt man doch, erst in die Rückspiegel zu schauen, bevor man den Blinker betätigt. Vermutlich das was Uwe meint mit dem gucken ob die Spur neben einem frei ist.
Ich halte es aber dennoch für angebracht, mit dem blinken rechtzeitig zu beginnen. Ob nun beim abbiegen, Spurwechsel oder auffahren auf Autobahnen oder sonstwo. Gleiches gilt wenn ich wegen eines Hindernisses auf meiner Seite, dem Gegenverkehr Vorrang gewähren muss.
Mit dem Blinker zeige ich an was ich vorhabe, und nicht dass ich unmittelbar tun werde. Der Nach folgende Verkehr soll ja Zeit und Möglichkeit haben bei Bedarf zu reagieren. Wenn ich erst unmittelbar vor dem Fshrmanöver und wenn frei ist blinken, kann ich es auch gleich sein lassen.
Es ist doch rechtzeitig 3 Sekunden vor dem Auffahren auf die Autobahn oder dem Spurwechsel zu blinken. Habe ich ein Fahrzeug übersehen, so dann der andere noch reagieren und meist reicht die Lichthupe aus, so dass ich den Spurwechsel abbreche oder gar nicht erst beginne. Wird aber schon vorher geblinkt, hat der Überholende überhaupt keine Information, wann denn nur der Spurwechsel erfolgt und kann somit überhaupt nicht reagieren, falls doch die Spur gewechselt wird.
Wie gesagt, beim Spurwechsel und Auffahren ist die primäre Information, wann man den Spurwechseln durchführen möchte.
Anders sieht es natürlich aus, wenn man z.B. irgendwo abbiegen oder auch von der Autobahn abfahren möchte. Da ist die primäre Information, dass ich Abbiegen oder abfahren möchte. Wann das erfolgt ist dann bekannt, an der nächsten Straße, Kreuzung oder Abfahrt. Im Fall des Abfahrens von der Autobahn blinke ich bereits mindestens 300 m teilweise auch 500 m vorher. Das hängt von meiner Geschwindigkeit ab und geblinkt wird, bevor ich meine Geschwindigkeit reduziere. Durch dieses vorzeitige Blinken, weiß mein Hintermann, dass ich gleich die Geschwindigkeit reduzieren werden und wenn er das vorausschauend nicht blickt, dann spätestens dann, wenn ich die Geschwindigkeit tatsächlich reduziere. In solchen Situationen heißt es, erst blinken, dann handeln.
Wie schon erläutert, Blinken ist wie Kommunizieren und von der Situation abhängig. In einer Kneipe erzähle ich viel, beim Bäcker rede ich nicht eine viertel Stunde sondern sage kurz und knapp, dass ich Brötchen haben möchte, welche und wieviele.
Genauso ist es beim Auffahren auf der Autobahn, wenn ich auffahre blinke ich vorher nicht ewig lange rum mit NULL-Kommunikationsinhalt (weiß sowieso jeder, dass ich auf die Autobahn auffahren möchte) sondern teile den anderen Verkehrsteilnehmern mit, „wann“ ich auffahren möchte, denn nur das ist die primäre Information, die die anderen Verkehrsteilnehmer interessiert.
Einmal habe ich sogar rechts geblinkt, um ganz klar zu machen, dass ich nicht auffahren werde und über die Beschleunigungsspur über die Standspur weiterfahre. Das war aber eine einmalige kritische Situation.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Taxidiesel schrieb am 10. Juli 2017 um 15:19:08 Uhr:
Das mit dem Fernlicht kann auch nach hinten losgehen. Bin letztens mit ca. 180 oder 200 auf der A1 gefahren, als ein Sprinter das Elefantenrennen überholen wollte. Er hat geblinkt, ich habe ihn mit der Lichthupe gewarnt, er ist trotzdem rübergezogen und hat auf ca. 100 verzögert(!). Ich musste richtig in die Eisen gehen und hatte dann gefühlte zwei Meter hinter dem Heck des Sprinters dessen Geschwindigkeit.Entweder er hat das als "komm rein" gedeutet oder er war einfach ein Arschloch.
Kommt halt drauf an, wie du die Lichthupe gemacht hast.
Kürzere Lichthupe wird unter vielen Berufskraftfahrern oder auch Autofahrern verstanden als "du darfst fahren"
Dauerfernlicht hingegen als das Gegenteil.
Das steht so nirgendwo auf dem Papier.
Ist aber ja so der gewöhnliche Usus.
Wenn man zu kurz vor der Tat blinkt, besteht die Gefahr dass der nachfolgende Verkehr das nicht mitbekommt. Ok beim Auffahren auf die Autobahn dürfte das wohl nicht das Problem sein, aber beim gewöhnlichen Spurwechsel halte ich rechtzeitiges und vor allem frühzeitiges (nicht zu früh) blinken für wichtig. Sehe ich auf der rechten Spur einen der hinter einem LKW fahrend links blinkt ist das für mich ein Signal, dass dieser VT auf eine Lücke für den Spurwechsel wartet. Dann bin ich sofern ich nicht eine lange Schlange hinter mir habe auch mal freundlich und lasse ihm eine Lücke. Aber nicht bei der "Ich blinke also fahre ich"-Fraktion.