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Geschwindigkeit auf nächtlicher Autobahn

Themenstarteram 7. Mai 2007 um 8:42

Hi Leudz!

Ich wohn im Grenzgebiet zwischen Kleve und Nijmegen, will heißen ich fahre recht häufig auf der A 57, falls die hier jemand kennt.

Für alle anderen: Es ist dort nachts zappenduster, auch ist man je nach Uhrzeit mal fünf Minuten ganz alleine auf der eigenen Fahrtrichtung unterwegs.

Da es leider doch hin und wieder Gegenverkehr gibt, muss ich ja wohl in weiten Teilen auf Fernlicht verzichten. Meistens fahr ich dann auch nur um die 100 km/h.

Seitdem ich allerdings bei dem Schleichtempo neulich mal nen Hasen erst im allerletzten (= zu spät) Moment erkannt habe, mache ich mir doch meine Gedanken, vor allem weil die meisten anderen Verkehrsteilnehmer dann doch so mit 180 und Abblendlicht an mir vorbeisausen. Statt eines blöden Hasen hätte dort ja auch verlorene Ladung liegen können o.ä.

Der unvorschriftsmäßig beleuchtete Hase hat sein gefährliches Verhalten übrigens überlebt und konnte unerkannt flüchten, obwohl ich natürlich voll draufgehalten hab.

Wie handhabt ihr solche Situationen? Augen zu und durchrasen oder noch langsamer fahren? Wie gesagt: Fernlicht anschalten geht dort (leider) nicht immer.

Beste Antwort im Thema
am 7. Mai 2007 um 9:04

So abgedroschen das klingt - aber ich fahre nachts nur so schnell wie ich weit gucken kann. Wenn das heißt, dass ich Fernlicht nicht benutzen kann - dann fahre ich langsamer.

Grund ist ähnlich wie bei dir. Auspuff quer über die linke Spur und gerade beim Überholen eines LKWs (bzw. beim Linksfahren). Nur durch Glück konnte ich noch vor dem LKW vorbei auf den Standstreifen ausweichen und "rechts überholen" (ich: 240, LKW was um die 100 - bremsen bringt da nix mehr). Schwein gehabt.

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am 7. Mai 2007 um 9:04

So abgedroschen das klingt - aber ich fahre nachts nur so schnell wie ich weit gucken kann. Wenn das heißt, dass ich Fernlicht nicht benutzen kann - dann fahre ich langsamer.

Grund ist ähnlich wie bei dir. Auspuff quer über die linke Spur und gerade beim Überholen eines LKWs (bzw. beim Linksfahren). Nur durch Glück konnte ich noch vor dem LKW vorbei auf den Standstreifen ausweichen und "rechts überholen" (ich: 240, LKW was um die 100 - bremsen bringt da nix mehr). Schwein gehabt.

am 7. Mai 2007 um 9:37

StVo

§3 Geschwindigkeit

(1) Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, daß er sein Fahrzeug ständig beherrscht. Er hat seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, so darf er nicht schneller als 50 km/h fahren, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, daß dort entgegenkommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muß er jedoch so langsam fahren, daß er mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke halten kann.

§18

(6) Wer auf der Autobahn mit Abblendlicht fährt, braucht seine Geschwindigkeit nicht der Reichweite des Abblendlichts anzupassen, wenn

1.

die Schlußleuchten des vorausfahrenden Kraftfahrzeugs klar erkennbar sind und ein ausreichender Abstand von ihm eingehalten wird, oder

2.

der Verlauf der Fahrbahn durch Leiteinrichtungen mit Rückstrahlern und, zusammen mit fremdem Licht, Hindernisse rechtzeitig erkennbar sind.

 

Wenn ich also einen Fall annehme bei dem es Stockdunkel ist (ausser dem eigenen Ablendlicht) dann ist eigentlich 100 km/h schon zu viel.

Reichweite Abblendlicht ca. 50-60m

Bremsweg ca 40m

Weg in 1 sek bei 100km/h (Reaktionszeit) ca 30m

zum Erkennen von Hindernissen AUF der Fahrbahn schon arg eng...zum Erkennen des Strassenverlaufs (bei Leitpfosten) ggf noch OK

 

Harry

Ich möchte mal den Autofahrer sehen, der immer noch 1sek Reaktionszeit braucht, wenn er einigermaßen viel Routine hat...

Naja. Wie auch immer. Gesetz ist mal offensichtlich auf Seite des gesunden Menschenverstandes. Ist doch auch mal was.

am 7. Mai 2007 um 10:06

Stimmt, mit viel Routine eher 1,5 Sekunden ;)

Gruß Meik

am 7. Mai 2007 um 10:23

Re: Geschwindigkeit auf nächtlicher Autobahn

 

Zitat:

Original geschrieben von Nederlander

Wie handhabt ihr solche Situationen?

entweder mit fernlicht fahren....

oder (was dann meistens zutrifft) mit abblendlicht fahren und dann so schnell wie es die gegebenheit zulässt...meist ist die straße durch vorrausfahrenden/gegenverkehr ausgeleuchtet....

anderweitig halt langsamer....

am 7. Mai 2007 um 10:24

ich wette das die meisten in so einer situation MEHR als eine sekunde brauchen !

alleine schon (im dunkleren scheinwerferbereich) die ueberlegung....ist dort wirklich was ?.....JAAAAAAAAAAAA da ist was ...BREEEEEEEMS :)

Harry

Themenstarteram 7. Mai 2007 um 10:25

Nach meinem (glücklicherweise gut ausgegangenem) Erlebnis werde ich dann wohl mal mein Fahrverhalten anpassen müssen ;-)

Hab meinen Führerschein schon satte sieben Jahre, aber man lernt eben nie aus, vor allem wenn man aus der Großstadt (Düsseldorf) kommt und nun plötzlich nur noch auf'm Land unterwegs ist...

Was ich nur blöd finde ist, dass sich ansonsten wohl keiner Gedanken über das Geschwindigkeitsthema bei Nacht macht. Wie gesagt, ich werde regelmäßig mit 180 sachen und abblendlicht überholt.... und das bei finsterer nacht.

Themenstarteram 7. Mai 2007 um 10:27

Zitat:

Original geschrieben von Harry999

ich wette das die meisten in so einer situation MEHR als eine sekunde brauchen !

alleine schon (im dunkleren scheinwerferbereich) die ueberlegung....ist dort wirklich was ?.....JAAAAAAAAAAAA da ist was ...BREEEEEEEMS :)

Genau so war es mit dem Hasen... Ok ich hätt ihn notfalls plattgefahren, aber ein abgefallenes Auspuffrohr oder verlorene Ladung hoppelt leider nich mal eben selber zur Seite.. Wenn man dann nur Opel Corsa fährt wie ich, dürfte es einen beim Überfahren sicher aus der Fahrspur hauen.

Zitat:

Original geschrieben von Nederlander

Genau so war es mit dem Hasen... Ok ich hätt ihn notfalls plattgefahren, aber ein abgefallenes Auspuffrohr oder verlorene Ladung hoppelt leider nich mal eben selber zur Seite.. Wenn man dann nur Opel Corsa fährt wie ich, dürfte es einen beim Überfahren sicher aus der Fahrspur hauen.

Hi,

ganz fies sind richtig dunkle, matte Sachen. z.B. einen LKW Reifen nachts hast du keine Change. Bei mir hat schon so ein flacher, schwarzer Betonfuss zur Aufstellung von Baustellenschildern gereicht.

Den hatte irgendein Scherzkeks auf einer Landstrasse ~500m nach einer Baustelle seitlich halb in die Strasse gestellt. Ich war damals mit meinem Polo nicht schnell (~70), kam aber nicht mehr weit genug nach links und bin grad noch mit dem rechten Vorderreifen angeeckt. Reifen aufgeschlitzt, Alufelge hin. Hinten war nix, da hatte es das Ding wohl schon weggekickt.

bye

Ich denke, wir brauchen uns nichts vormachen. Der Grossteil der Fahrer ist nachts im Prinzip zu schnell unterwegs weil der Anhalteweg länger ist als die Leuchtweite der Scheinwerfer.

Im AMS Bremsentest werden ja auch die Bremswege aus 80% der Höchstgeschwindigkeit ermittelt. Hier mal ein paar Beispiele:

Porsche Carrera S, 200 Meter aus 234 Km/h

Audi A6 3.2 FSI, 166 Meter aus 200 Km/h

VW Golf 5 1.6, 90 Meter aus 147 Km/h

Mercedes A200 CDI, 117 Meter aus 157 Km/h

Opel Astra H 1.6, 87 Meter aus 148 Km/h

 

Gehen wir davon aus, dass das Abblendlicht 50 Meter weit leuchtet, und die Reaktionszeit 0.5 Sekunden (eher unrealistisch) beträgt, dann wird ziemlich schnell klar, dass man eigentlich höchstens 100 Km/h fahren dürfte…

Ciao

am 7. Mai 2007 um 15:10

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V

Ich denke, wir brauchen uns nichts vormachen. Der Grossteil der Fahrer ist nachts im Prinzip zu schnell unterwegs weil der Anhalteweg länger ist als die Leuchtweite der Scheinwerfer.

Man ist entweder zu schnell für die Leuchtweite, oder die Leuchtweite ist zu gering für die Geschwindigkeit.

Seien wir ehrlich, das Fernlicht wird viel zu selten eingesetzt. Kein Wunder, dass das in Zukunft automatisiert wird. Sehr lobenswert ist da auch Mercedes mit dem sg. Autobahnlicht, also einer Zwischenstufe aus ABL und Fernlicht (100m Leuchtweite) - ein guter Kompromiss zwischen Leuchtweite und Fremdblendung.

Man darf halt auch nicht zu penibel sein und ohne Geschwindigkeitsreduktion wegen jedem Lichtpunkt vor einem oder auf der Gegenfahrbahn gleich abblenden. Je nach Geschwindigkeit, Abstand, Bewuchs oder Sichtschutz zwischen den Mittelleitplanken blendet da auch nichts oder nur so kurz, dass der Sicherheitsvorteil durch die bessere Straßenausleuchtung überwiegt.

Mir ist es jedenfalls noch nie passiert, dass mich jemand auf der Autobahn frontal geblendet hat. Man sieht zwar, dass es heller ist, aber wenn man nicht gerade wie ein Xenon-Hasser noch genau reinschaut, um sich dann noch mehr aufzuregen, macht das nichts. Ärgerlich wird es höchstens, wenn jemand direkt hinter einem ist, aber dann kann der das eigene ABL ja mitnutzen und auch ohne Fernlicht schnell fahren. Und automatisch abblendbare Spiegel sind für Autobahnfahrten sowieso eine feine Sache.

Auf Landstraßen ist das natürlich etwas anderes, da hier viel näher beieinander gefahren wird und die Geschwindigkeitsdifferenzen so gering sind, dass man sehr lange geblendet wird.

Mit der Leuchtweite von ca. 200m sollten dann problemlos 200 möglich sein, wenn man ein wenig Risiko eingeht (und davon ausgeht, dass man zu keinen Zeitpunkt auf 0 abbremsen muss und ausweichen kann), auch mehr.

naja viele fahren eben nach dem motto: ich sehe die gefahr nicht, dann sieht sie mich auch nicht - also alles gut ;)

am 7. Mai 2007 um 15:58

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Mir ist es jedenfalls noch nie passiert, dass mich jemand auf der Autobahn frontal geblendet hat.

Was wohl daran liegt dass du kein Fahrzeug mit hoher Sitzposition fährst ;)

Im LKW, Transporter, ... freut man sich immer über diese *piep* die meinen nur selber sehen zu müssen. Dank der höheren Sitzposition deckt auch keine Leitplanke oder das bisschen Grünzeug mehr das Licht ab.

Aber wen stört das schon wenn man andere blendet :rolleyes:

Gruß Meik

am 7. Mai 2007 um 16:06

Und wie soll dieses penibel genaue Verhalten in der Praxis aussehen? Ich sehe einen LKW auf der Gegenfahrbahn (oder besser: ich sehe ein Fahrzeug, aber nicht ob es ein LKW oder sonst jemand ist, der dank seiner Sitzposition eventuell kurzzeitig geblendet wird), bremse schlagartig von 200 auf 100 ab und blende ab?

Mit sicherem und ökonomischem Verhalten hat das recht wenig zu tun.

Dann doch lieber eine 3-sekündige Blendung einiger weniger Verkehrsteilnehmer (die das wegen ihrer ungünstigen Sitzposition und/oder ihres geringen Tempos überhaupt betrifft) in Kauf nehmen und dafür ein konstantes Tempo fahren und/oder nichts übersehen.

Über irgendwas kann man sich immer aufregen. Entweder der Depp vor einem fährt viel zu schnell fürs ABL oder der Depp auf der Gegenfahrbahn blendet einen. Das geht ja schon wieder los wie bei der Xenon-Diskussion: zu 75% Hypochonder, Einbildung oder selbstverstärkende Effekte ("das blendet glaube ich, da sollte ich noch genau reingucken"), zu 25% wirklich falsch eingestellte Scheinwerfer bzw. aggressiver Fernlichteinsatz.

Ein bisschen mehr Gelassenheit und Realitätsnähe wäre angebracht, das ist für alle Beteiligten angenehmer. Aber nein, dann fahren wir doch lieber alle mit 80-100 durch die Nacht, bevor wir irgendwelche Kompromisse wagen.

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