Werkstatt zerbricht Hinterachsradttäger beim Auspressen vom Kugelgelenk--> Wer trägt kosten?

BMW 5er E61

Hallo liebe E60 und E61 Fahrer,

mein 5er schwimmt gefühlt hinten ein wenig und die hinteren Querlenker waren schon vor einer Weile vom TÜV leicht bemängelt wurden.
Also wollte ich ihm mal was gutes tun und die hinteren Querlenker, Führungslenker und auch gleich, da man da gut rankommt, die Integrallenker und Kugelgelenke wechseln lassen.
Ich habe im Forum gelesen, dass die Teile öfter für schwammiges Fahrverhalten sorgen können.
Nun bekam ich heute einen Anruf von der Werkstatt, dass beim Versuch ein Kugelgelenk auszupressen der Radträger gebrochen sei.
Kostenpunkt des Teils 700Euro, was mir nun in Rechnung gestellt wird.
Der Monteur meinte im Nachgang nur: "das bricht gern/ vielleicht macht BMW das beim Pressen warm/ ich hätte das eh nicht gewechselt, da alles noch i.O. aussah....".
Genau an dem Punkt Frage ich mich jetzt, wenn ihm das hohe Risiko beim Auspressen so bewusst war/ er der Meinung war es sieht noch gut aus, mir das alles jedoch nicht bekannt ist und er die Arbeiten trotzdem durchführt, ohne mich über das große Risiko 700€ Schaden zu verursachen in Kenntnis setzt, ob das trotzdem mein alleiniges Bier bleibt und ich auf den hohen Kosten sitzen bleibe? Hätte ich vom Risiko und dem Zustand gewusst, wäre das alte Kugelgelenk drin geblieben.
Das mal hier und da eine Schraube abreißen kann ist mir bewusst, aber dass das Auspressen so gefährlich ist nicht (sieht im Meyle Video sehr entspannt aus). Außer dem bin ich mir nicht sicher wie ordentlich die das ausgepresst haben, ob mit passenden Hülsen oder nicht.
Ich sehe das nicht richtig ein, das mir das nun 100% in Rechnung gestellt wird. Ich möchte da jetzt auch nicht unbedingt gleich rechtlich gegen vorgehen oder groß mit Gutachter oder so, aber meint ihr ich habe eine Chance, dass mir die Werkstatt wenigstens entgegen kommt/ entgegen kommen muss?
Oder ist sie komplett im Recht, trotz fehlendem Informationsfluss?

Ich freue mich über Eure Antworten!

Viele Grüße Paul

46 Antworten

Zitat:

@Sedge schrieb am 9. Dezember 2020 um 13:24:38 Uhr:


Wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, würde ich diese in dem Fall in Anspruch nehmen. Die Werkstatt hat dieses Bauteil kaputt gemacht, und selbstverständlich muss sie auch für den Schaden aufkommen. Das wäre ja noch schöner wenn es anders laufen sollte.

So einfach ist es zum Glück (bzw. in diesem Fall für den TE leider) nicht:

Die Haftung für Schäden ist in Deutschland grundsätzlich verschuldensabhängig (Par. 823 BGB). Das heißt, der Schaden muss mindestens fahrlässig verursacht worden sein.

Der Anspruchsteller trägt die Beweislast. Das heißt, der TE muss beweisen, dass die Werkstatt fahrlässig gehandelt hat, sprich die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat.

Ich denke, das wird schwierig.

Zum Thema Versicherung: Grundsätzlich zahlt die Haftpflichtversicherung nur Schäden, für die ein gesetzlich begründeter Anspruch (s.o.) besteht. Ist ja auch logisch.

Ein hinterachsträger ist gebraucht günstiger als jeder Anwalt.

Dann beim neuen Lager einziehen wieder kaputt geht, grins.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 10. Dezember 2020 um 14:38:25 Uhr:


Dann beim neuen Lager einziehen wieder kaputt geht, grins.

Das ist sehr unwahrscheinlich genau wie das er kaputt geht beim rauspressen richtiges Werkzeug vorausgesetzt.

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Ich weiß. Aber wenn dem sicher so ist dann müsste die Werkstatt gepfuscht haben und auch dafür haften.

Darum ging es ja.
Die behaupteten ja das es da normal wäre und kein Einzelfall.
Was ich ja bereits anfänglich hier schon für fraglich hielt.

Normal ist das nicht, aber gerade bei den Dingern ging schon öfter mal was daneben. Wenn die den neuen Träger auch zerstören, müssen die den nächsten bezahlen

Hallo,

hier wird ja weiter fleißig kommentiert, das freut mich sehr! :-)

Ich werde die gebrauchte Radaufhängung inklusive gebrauchtes, eingepresstes Lager einbauen lassen...
Ich habe einfach keine Lust mehr auf weitere Kosten, Wartezeiten, Pfusch und Diskussionen und werde die Werkstatt nach dieser Arbeit hoffentlich schnell hinter mir lassen können.
Sollte das schwammige Fahrgefühl nicht besser sein durch die neuen Führungs-, Quer- und Integrallenker, werde ich das Kugelgelenk nochmal im Frühjahr bei einer Werkstatt mit mehr Erfahrung in dem Bereich tauschen lassen.
Ich befürchte aber schwer, dass das Lager unsachgemäß ausgepresst wurde. Ich durfte mir das gebrochene Teil ja ansehen (was im Schraubstock fest war, hat mich schon sehr gewundert)+ das völlig zerstörte, ausgepresste Lager. Leider habe ich erst später durch diverse Forenbeiträge, Bilder und Videos erkannt, dass das alles andere als normal ist. Leider wird es trotzdem schwer werden die handwerklichen Fehler zu beweisen.

Ich finde es schade, dass man inzwischen oft einen ählichen, wenn nicht besseren Überblick über sein Wagen braucht, wie ein ausgebildeter Mechatroniker, um sein Auto mit gutem Gewissen reparieren zu lassen. Leider fehlt mir die Zeit und die Hebebühne für viele Arbeiten, die Interesse wäre da. Z.B. die OP, die Ventildeckeldichtung zu erneuern, ist mir dank dem Forum auch vor einigen Jahren bestens geglückt und ich konnte einen vierstelligen Betrag sparen.

Ich war mit der Werkstatt eigentlich immer zufrieden mit Bremsen-, Öl-, Thermostatwechsel, usw., aber das ging dann vermutlich über deren Fähigkeiten hinaus, was sie leider nicht einsehen und mir leider auch nicht mitgeteilt haben (wäre ja das kleinere Übel gewesen).
Mal sehen wie die Arbeitskosten ausfallen, da leider eine völlig genervte Uneinsicht der Werkstatt herrscht, aber Hauptsache das Auto ist erstmal wieder bei mir.

Ich wünsche einen schönen Abend!

Achso nur so zur Info... wie genau läuft das mit so einer Schiedstelle/ was habt ihr da für Erfahrungen mit?

Ich hab es zwar selber noch nicht gemacht aber jeder der Parteien trägt seine Sichtweise dem neutralen Schiedsmann, mit entsprechender Erfahrung da auch Meister aus dem Automobilhandwerk, vor und dann gibt er seine Meinung ab.

Daran kann aber muss man sich nicht halten.

So mal im Groben.

Wenn dich da mehr interessiert dann schau mal auf die Seiten der KFZ Schiedsstelle, da wird das sicherlich noch mal erklärt.

https://www.kfz-schiedsstellen.de/

Ich würde es da ganz sicher drauf anlegen.
Wäre ja noch schöner wenn ICH für den Mist von ANDEREN herhalten soll. Zudem bin ich Laie und er Profi und sollte mich vorher aufklären.
Die Vorredner haben es ja schon auf den Punkt gebracht und der Mechaniker sagte ja selber "dass sowas schon mal gerne bricht"
Also wusste er als Fachmann schon im vornherein dass das nicht ungefährlich für das besagte Bauteil ist und hat damit als Profi im vollen Umfang gewusst was los ist, ohne den Halter über die Risiken zu informieren.
Die Schuld liegt in diesem Fall eindeutig beim Mechaniker und jede seriöse Werkstatt ist gegen solche Schäden versichert und sollte schon von sich aus das Teil auf eigene KOsten ersetzen.
Ob dann ein gutes Gebrauchtes oder ein Neuteil, obliegt in den Verhandlungskünsten beider Parteien.

EDIT: das ist einfach nur unverschämt wie der den Kunden abzocken will...

LG Hermann

Zitat:

@flixer schrieb am 10. Dezember 2020 um 19:24:04 Uhr:


Ich würde es da ganz sicher drauf anlegen.
Wäre ja noch schöner wenn ICH für den Mist von ANDEREN herhalten soll. Zudem bin ich Laie und er Profi und sollte mich vorher aufklären.
Die Vorredner haben es ja schon auf den Punkt gebracht und der Mechaniker sagte ja selber "dass sowas schon mal gerne bricht"
Also wusste er als Fachmann schon im vornherein dass das nicht ungefährlich für das besagte Bauteil ist und hat damit als Profi im vollen Umfang gewusst was los ist, ohne den Halter über die Risiken zu informieren.
Die Schuld liegt in diesem Fall eindeutig beim Mechaniker und jede seriöse Werkstatt ist gegen solche Schäden versichert und sollte schon von sich aus das Teil auf eigene KOsten ersetzen.
Ob dann ein gutes Gebrauchtes oder ein Neuteil, obliegt in den Verhandlungskünsten beider Parteien.

EDIT: das ist einfach nur unverschämt wie der den Kunden abzocken will...

LG Hermann

Ich empfehle Dir die Lektüre meines Posts von heute, 9:21 Uhr.

@DKPaul Vielleicht wäre diese Frage auch besser in einem Jura-Forum aufgehoben.

Zitat:

@Olli_E60 schrieb am 10. Dezember 2020 um 19:57:29 Uhr:



Zitat:

@flixer schrieb am 10. Dezember 2020 um 19:24:04 Uhr:


Ich würde es da ganz sicher drauf anlegen.
Wäre ja noch schöner wenn ICH für den Mist von ANDEREN herhalten soll. Zudem bin ich Laie und er Profi und sollte mich vorher aufklären.
Die Vorredner haben es ja schon auf den Punkt gebracht und der Mechaniker sagte ja selber "dass sowas schon mal gerne bricht"
Also wusste er als Fachmann schon im vornherein dass das nicht ungefährlich für das besagte Bauteil ist und hat damit als Profi im vollen Umfang gewusst was los ist, ohne den Halter über die Risiken zu informieren.
Die Schuld liegt in diesem Fall eindeutig beim Mechaniker und jede seriöse Werkstatt ist gegen solche Schäden versichert und sollte schon von sich aus das Teil auf eigene KOsten ersetzen.
Ob dann ein gutes Gebrauchtes oder ein Neuteil, obliegt in den Verhandlungskünsten beider Parteien.

EDIT: das ist einfach nur unverschämt wie der den Kunden abzocken will...

LG Hermann

Ich empfehle Dir die Lektüre meines Posts von heute, 9:21 Uhr.

Sorry, hatte ich nichr gelesen und war mir so auch nicht bewusst. Ja dann wird es wohl auf jeden Fall günstiger und einfacher, nur ein gebrauchtes Teil zu verbauen.

Trotzdem finde ich es schade dass das gesetzlich so geregelt ist wie du schreibst. Wenn ich was von jemand anderem kaputt mache, vorsätzlich oder aus Versehen, dann muss ich dafür aufkommen soweit ich weiß. Also nach dem Motto wer es kaputtmacht, der zahlt. Und das fände ich nur korrekt.

Lg Hermann

Hallo,

man sollte sich vielleicht auch mal in die Lage der Werkstatt versetzen. Nicht alles ist immer vorhersehbar..... Die Werkstatt macht da ja (in der Regel) nicht wirklich absichtlich was falsch. Ich möchte auch gern die Glaskugel haben, die alles im voraus sieht, leider gibts die halt nicht..... Und dass das Kundenfahrzeug nun mal ein gewisses Alter/Laufleistung/Behandlung (die man ja auch nicht unbedingt offenlegt) hinter sich hat, liegt ja auf der Hand....

Mfg
Hermann

Genau. Sonst darf man sich nicht wundern wenn die Werkstatt einem nicht mehr für ein paar Euro ein Gummilager ein und auspresst, sondern immer darauf besteht ein neues Teil einzubauen.

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