Werkstatt montiert zu kurze Radschrauben bei Distanzscheiben und keiner weiß es - Kavaliersdelikt?

Audi RS6 C7/4G

Hi zusammen. Eigentlich war mein Plan, dieses Wochenende meine Sommerräder am RS6 auszufahren. Hat nicht ganz geklappt. Ich hatte Freitag meinen Termin für's Umziehen bei meinem Reifenhändler, bei dem ich schon seit Jahrzehnten Kunde bin. Zwei Räder waren schon ab und der Mechaniker war gerade dabei ein Vorderrad wieder festzuschrauben, da holte er mich in die Halle. Ich solle mal bitte die Radschraube eindrehen. Gesagt, getan - Nach 2,5 Umdrehungen war Schluss! Wenn er mir das so montieren würde, wäre es auf meine Verantwortung...

Man muss nun zur Vorgeschichte wissen, dass ich meinem 🙂, wo ich den Wagen Anfang Dezember neu in Empfang genommen hatte, den Auftrag gab, 12mm Distanzscheiben von H&R an der VA und HA zu montieren inkl. Eintragung (Er sollte diese auch bestellen.) Ich hatte diesbezüglich auch mit H&R in der Anfangszeit telefoniert und dabei erfahren, dass am RS6 ausschließlich die verlängerten Radbolzen von H&R zu beziehen sind, da am RS6 Radbolzen mit beweglichem Konus erforderlich sind und auch nur so eintragungsfähig sind. (Der RS6 benötigt diese aufgrund möglicher höher Kräfte am Räderwerk lt. Audi)

Lange Rede - Kurzer Sinn: Es waren zu kurze Schrauben im Dezember montiert worden und dazu auch noch mit festem Kegelbund. Lt. TÜV-Gutachten sind 7,5 Umdrehungen min. erforderlich. Möglich sind wie gesagt nur 2,5! Ein Nachmessen ergab 34mm Schaftlänge, die H&R-Schrauben haben 39mm Schaftlänge.

Ein Versuch, die Distanzen abzunehmen, um erstmal ohne zu fahren mit den Originalschrauben, die im Kofferraum lagen, war erfolglos: Die Scheiben sind bereits festgegammelt, ein Lösen mittels Hammerschlägen hat nicht geholfen! Wir haben uns dann dazu entschieden, dass ich den Wagen erstmal zurücknehme (Ich wohne nur eine Straße weiter) und nicht mehr bewege. Zu Dienstag habe ich die benötigten H&R-Schrauben da und wir bauen auf die richtigen Scheiben und Sommerräder um.

Es ist wirklich der Hammer. Mir hat also nun ein VW/Audi-Haus Distanzscheiben montiert mit falschen Schraubköpfen (Starr anstatt beweglich) und dazu zu kurz. Außerdem wurde offenbar der Achsschenkel nicht gesäubert (Die Zentralschrauben sind auch ganz verrostet!) und keine Paste verwandt, deshalb sitzen sie nach 4 Monaten bereits fest. Und zur Krönung des Ganzen hat das auch noch der TÜV abgenommen!

Ich bin wirklich uneins, wie ich mich jetzt anstellen soll. Ich hatte noch beim Reifenhändler meinen Verkäufer angerufen und berichtet. Er war sichtlich geschockt und hat Kostenübernahme für die neuen Schrauben zugesagt (Wow! 🙂). Bereits eine Stunde später hatte ich einen Anruf des Verkaufsleiters (den kenne ich persönlich, über ihn ist der Kauf zustande gekommen) auf meiner Mailbox, mit der Bitte ihn heute zurückzurufen. Das habe ich vorhin getan, er und der Filialleiter wären sichtlich geschockt und fragen, ob ich Mittwoch mit dem Auto und den alten Schrauben vorbeikommen könnte, damit sie den Werdegang mit mir gemeinsam aufklären könnten... Zur angegammelten Scheibe wurde aus der Werkstatt berichtet, dass immer Paste verwendet würde und sie es sich nicht erklären könnten, warum die Scheiben festsitzen.

Mal abschließend: Fehler sind menschlich, aber in dieser Kette hätte doch irgendeiner, zumindest der Einbauer oder letztlich der TÜV merken müssen, dass die Einschraublänge viel zu kurz gewesen ist. Ich bin über 6000km damit gefahren und teilweise nicht langsam und mit gesamter Familie. Oder ist das alles ein Kavaliersdelikt? Bis jetzt wurde von keiner Seite von Entschädigung gesprochen, auch nicht, dass ich nun soviel Zeit aufwenden muss (Schrauben besorgen, ist nicht so einfach so schnell zu bekommen, dann wieder zum Reifenhändler, dann danach zum Autohaus, usw...)

Gruß
Markus

Beste Antwort im Thema

Das Einzige, das Markenwerkstätten besser können als Freie, ist überhöhte Rechnungen schreiben. 😉

61 weitere Antworten
61 Antworten

Ist die einzig sinnvolle Lösung. Ich denke das AH weiß welche Stunde geschlagen hat. Bin gespannt wie hoch der Gutschein ausfällt...

Wenn nur 2,5 Gewindegänge einschraubbar waren würde ich die Innengewinde checken lassen. Wir reden hier von einem RS6, da treten ganz andere Kräfte auf. Aus diesem Grund haben die RS Modelle auch einen beweglichen Kugelbund. Das System schützt u. a. die Felgen besser.... Ich glaube die haben auch ein höheres Anzugsdrehmoment.

Zitat:

@Hennes08 schrieb am 12. April 2016 um 06:54:10 Uhr:


Wenn nur 2,5 Gewindegänge einschraubbar waren würde ich die Innengewinde checken lassen. Wir reden hier von einem RS6, da treten ganz andere Kräfte auf. Aus diesem Grund haben die RS Modelle auch einen beweglichen Kugelbund. Das System schützt u. a. die Felgen besser.... Ich glaube die haben auch ein höheres Anzugsdrehmoment.

Wie sollen die denn die Gewinde checken? Da müsste man ja schon mit Ultraschall prüfen. Wenn ich mir so den aktuellen Schrauben-Überdreh-Thread durchschaue und von den Belastungen lese, die sich ja potenzieren, weil nur so wenig Gewindegänge benutzt worden sind, wird mir Angst und Bange, was alles hätte passieren können... Naja, hätte, wenn...

Einfach den 🙂 die Frage stellen, wie er ausschließen kann das die Innengewinde und die Felgen bei der unsachgemäßen Montage beschädigt wurden. Das würde ich schriftlich machen und auch eine schriftliche Antwort einfordern. Analog dazu die Audi Kundenbetreuung informieren und den Sachverhalt schildern. Entweder kpl. Austausch der relevanten Teile oder fachgerechte Prüfung. Was anderes käme bei diesem Premiumprodukt für mich nicht in Frage. Wenn das ein 2.0 TDI wäre würde ich es auch etwas lockerer sehen. Mein Vertrauen wäre nahe null und ich würde den Wagen auch nicht mehr (natürlich alleine) artgerecht bewegen.

Ähnliche Themen

Hier mal der Vergleich, links zu kurze Schraube, rechts die korrekte.

Schrauben

Klar, der Mechaniker hätte merken müssen, dass die Radschrauben zu kurz sind - die Chance dazu hatte er nicht nur 1x, sondern 20x.
Ein grossen Dank an unsere übergeordnete Instanz, dass kein Mensch und Tier zu Schaden gekommen sind!
Was mich aber auch interessiert: Welchen Nutzen haben diese komischen Spurverbreiterungen eigentlich?

Der Reifen kommt weiter raus und schließt dann bündig mit dem Radkasten ab. Ist eine reine Optikgeschichte.

Habe da auch eine Geschichte zu.

Ich habe meinen M5 jetzt knapp 1 Monat.
Nach 2 Wochen hatte ich die ersten 2000km geknackt und musste zur Einfahrkontrolle.
1 Woche zuvor habe ich hinten auch Distanzscheiben verbauten lassen.
Am Service Tag erhielt ich einen Anruf vom GF mit der Bitte, dass ich doch bitte keine Bautechnischen Veränderungen am Fahrzeug vornehmen soll.
Ich wusste erstmal gar nicht was er meint...
Dann sprach er die Distanzscheiben an.
Er meinte,dass er mich so nicht vom Hof fahren lassen dürfe,da er es nicht verantworten könnte.
Ohne jetzt weiter darauf einzugehen hin und her.
Er hat sie mir tatsächlich demontiert und in den Kofferraum gelegt.

Meine Frage: ist dieses bei einem Leasingfahrzeug wirklich "verboten"?
Oder macht es einfach jeder und keinen interessiert es.
Er sprach in diesem Falle auch die Garantie an,dass diese dann erlische

Hoffentlich passiert das bei meinem RS6 nicht auch beim ersten Service🙂

Ganz schöne Diva, dein BMW-Händler...

Zitat:

@BerlinUser schrieb am 14. April 2016 um 11:04:10 Uhr:


Hoffentlich passiert das bei meinem RS6 nicht auch beim ersten Service🙂

Pass mal lieber auf, dass deine Steuergeräte nicht auch bald defekt sind... ;-)

Zitat:

@Markus II. schrieb am 14. April 2016 um 11:11:56 Uhr:


Ganz schöne Diva, dein BMW-Händler...

Wem sagst du das...
Hatte ich sonst auch noch nicht erlebt.
Ich könnte sie mir jetzt wieder ranmachen,aber will ich sie jetzt jedes mal abmontieren bevor ich da
aufschlage!

Du kannst in der Leasingzeit mit der Karre machen was Du willst, ob das dem BMW Fuzzi passt oder nicht.

Wenn ihm was nicht passt, kann er Dir bei Fahrzeugrücknahme mehr Geld abziehen etc, mehr nicht. Auf Garantie hat das überhaupt keinen Einfluss, solange Du Distanzscheiben mit ABE oder Gutachten verbaut hast. Wenn dem so ist, geht das den Händler gar nichts an.

Diese "damit kann ich sie nicht vom Hof fahren lassen" Diskussion hatte ich auch schon das eine oder andere Mal mit einer Werkstatt, jedesmal bis ich lauter wurde und denen mal erklärt habe wer darüber entscheidet was mit meinem Eigentum gemacht wird und wer nicht 😉.

Nun ja die Worte Leasing und Eigentum beißen sich - der Händler ist da deutlich näher dran als du 🙂
eine
Aber es ist schon richtig, dass man selbst während der Leasingzeit Dinge ändern kann. Wir hatten nen Kunden der hat sich Federn und Felgen verbauen lassen, jedes Mal - es wurde als Wertsteigerung eingestuft.

Bei Distanzscheiben lohnt ja das Drama nicht.

Zitat:

@Hans_A6 schrieb am 14. April 2016 um 04:12:26 Uhr:


Der Reifen kommt weiter raus und schließt dann bündig mit dem Radkasten ab. Ist eine reine Optikgeschichte.

Und wenn das dann schön bündig ist: Wie kann der Wagen dann noch tief einfedern ohne die Lauffläche der Reifen und/oder den Radkasten spanabhebend zu bearbeiten 😕

Deine Antwort
Ähnliche Themen