Werkstatt macht einfach Ölwechsel ohne Auftrag und Rückfrage - wie reagieren?
Ich habe leider kein passendes Unterforum gefunden, daher poste ich hier, auch wenn es eigentlich kein fahrzeugspezifisches Thema ist.
Ich habe gestern meinen 120d in die Werkstatt der örtlichen freien Tanke in Bad Bentheim gegeben, wo ich eigentlich alles machen lasse und denen ich bisher vertraut habe.
Es stand eine ganze Menge an, TÜV und Bremsflüssigkeit intervallbedingt, Sommerräder und v.a. die Inspektion, die zwar laut Serviceanzeige erst in einigen hundert km fällig gewesen wäre, aber das wäre bei mir weniger als eine Woche, wenn die Schule wieder losgeht. Der Ölwechsel stand in etwas weniger als 3.000km an (30.000km Wechselintervall). Für letzteres hatte ich mir schon eine Ölschlammspülung von Liquimoly bestellt.
Ich habe den Termin am Gründonnerstag telefonisch vereinbart und den Wagen wie verabredet mit den Sommerrädern am Ostermontag abends auf dem Gelände abgestellt und den Schlüssel abgegeben.
Vorsichtshalber habe ich einen handgeschriebenen Zettel mit den einzelnen Punkten (mit Hinweis auf die Handbuchseite, wo der Umfang der Inspektion steht) und meiner Telefonnummer für Rückfragen in den Wagen gelegt und bei der Abgabe darauf hingewiesen.
Heute habe ich den Wagen abgeholt: 556€. Ich frage seit fast zwei Jahren immer nach meinen Bremsen, weil die Anzeige schon ewig fast ganz runter ist, es war aber nicht nötig. Ich musste dem Chef mehr oder weniger selbst in Erinnerung rufen, was alles zu machen war, damit er mir das bestätigt.
Dann habe ich per EC-Karte bezahlt und die Rechnung erhalten. Beim Rausgehen fiel mir auf, dass da auch ein Ölfilter (ca. 27€) und Öl berechnet wurden (ca. 92€). Schnell im Auto nachgesehen, tatsächlich wurde ein Ölwechsel gemacht, ohne Auftrag und meiner Meinung nach ohne Not.
Leider war nurnoch der Junior da, als ich nachgefragt habe. Der meinte, sie hätten es eben mit gemacht, weil es eh bald fällig gewesen wäre. Ich habe darauf gepocht, dass das immernoch eine ganze Weile hin gewesen wäre, immernoch meine Entscheidung sei, nicht Teil des Auftrags war, ich das Öl gerne selbst aussuche und mitbringe und ich extra für sowas meine Telefonnummer hinterlegt habe.
Der Junior konnte dazu natürlich nichts mehr sagen, ich habe um Rückruf vom Chef gebeten.
V.a. ärgere ich mich natürlich, dass ich auf einen der ältesten Werkstatttricks überhaupt reingefallen bin und nicht vor der Bezahlung auf die Rechnung geguckt habe. Natürlich ist es ein bischen pingelig, wegen weniger als 3.000km zu warten, aber das sind immerhin fast 10% der Intervalls.
Dann ärgert mich aber auch, dass mir die Möglichkeit genommen wurde, das Öl selbst zu kaufen (ich hätte nur ca. die Hälfte bezahlt). Gerade deswegen gehe ich ja zu dieser Werkstatt, weil die sowas zulassen! Die haben zwar eins mit gleichen Werten (5W30) genommen, aber wer weiss, was für eins. Das mit der Ölschlammspülung können die natürlich nicht wissen, ist aber auch ärgerlich.
Das ist insgesamt ein solcher Vertrauensbruch, dass ich da nicht mehr hingehen kann.
Dummerweise habe ich natürlich keine wirkliche Handhabe mehr. Das Öl ist drin, sie können es schlecht rauspumpen und bezahlt habe ich auch schon.
Was meint Ihr also, wie soll ich mich im Gespräch mit dem Chef verhalten? Was kann ich vielleicht noch als Wiedergutmachung rausholen?
Beste Antwort im Thema
Die Werkstatt kann echt froh sein, dich los zu sein. Solche Kunden will niemand.
50 Antworten
Also ich finde es ist ärgerlich, definitiv.
Allerdings bin ich auch jemand der sagt, für ein Ölwechsel ist es nie zu Früh.
Ich habe mein letzten Ölwechsel vor 2 Monaten auch gemacht, obwohl in der Theorie noch 6.000km drin gewesen wären (Richtwert) - und das freiwillig.
Die Frage ist sehr Rhetorisch, aber stell dir mal vor, in den nächsten 1000km geht plötzlich aus irgendeinem Grund die MKL an oder du hast irgendein Schaden, wo es im Nachhinein heißt: Oh der Ölwechsel hätte früher erfolgen sollen...
Dann wärst du froh, dass Sie Ihn gemacht haben.
Man kann es wie gesagt so oder so sehen, aber ich finde für ein Ölwechsel ist es nie zu Früh.. ich mache Ihn Entgegen dem, was mein 1er sagt sogar 1x im Jahr, da ich viel Kurzstrecke fahre und mir nicht vorstellen will, wie es ist irgendwann, wenn der Motor verreckt zu wissen, dass ich Schuld haben könnte, so habe ich ein reines Gewissen weil ich mich um eine der wichtigsten Sachen für den Motor kümmere.
Sorry war am Thema vorbei, aber nehm es einfach hin und lerne daraus in Zukunft vor Zahlung die Rechnung anzuschauen.
Dass es dennoch doof gelaufen ist, da bin ich zu 100% bei dir!
Liebe Grüße!
@lars789852 : Ich hatte zwar auch schon den Eindruck, dass die Reststrecke nicht linear herunterläuft, aber bei meinem Fahrprofil hätte dass eher noch eine Verlängerung bedeutet.
Mir geht auch gerade auf, dass beim aktuellen Kilometerstand von 162.xxxkm und ~3.000km Restreichweite etwa bei 165.000km gewechselt hätte werden müssen. Da muss wohl mal irgendwann nach 15.000km gewechselt worden sein, sonst ginge das nicht auf. Oder es ist schon so oft ein paar 1.000km "zu früh" gewechselt worden, dass inzwischen 15.000km "fehlen".
Selbst wenn es technisch sinnvoll gewesen wäre, kann ich nicht akzeptieren, dass sowas einfach ohne Rücksprache gemacht wird.
Das mit dem Ölwechsel kann man nicht so einfach zurückrechnen. Gefahrene Kilometer durch 30tsd.
Weil nicht alle 30tsd ein Ölwechsel ansteht. Der Ölwechsel ist variabel. In der Servicehistory steht das drin.
Du kannst ja wegen dieser Kleinigkeit eine neue Werkstatt suchen, aber du weißt schon das nicht jede Werkstatt selbstmitgebrachtes Öl akszeptiert.
Die Werkstatt kann echt froh sein, dich los zu sein. Solche Kunden will niemand.
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Solche Kommentare will niemand. Wo sind wir denn hier, Beim Lasst-die-Werkstätten-machen-was-sie-wollen-Verein?
Die Werkstatt hat es doch nur gut gemeint. Der Intervall hatte nur noch 3000 Km und auch für mich gehört der Ölwechsel bei der Inspektion dazu. Du hättest zumindest darauf hinweisen können, dass du keinen Ölwechsel haben willst. Ich schätze mal die meisten Werkstätten hätten so wie deine gehandelt. Man macht sich auch richtig Freunde, wenn man jemanden des Betrugs bezichtigt, da solltest du aufpassen.
Also komm mal runter.
Zitat:
@Adribau schrieb am 16. April 2020 um 11:40:43 Uhr:
Die Werkstatt hat es doch nur gut gemeint. Der Intervall hatte nur noch 3000 Km und auch für mich gehört der Ölwechsel bei der Inspektion dazu. Du hättest zumindest darauf hinweisen können, dass du keinen Ölwechsel haben willst.
Wie hier schon zigmal geschrieben, ich habe schriftlich genau aufgelistet, was ich gemacht haben will, einen Hinweis auf den Inspektionsumfang im Handbuch gegeben und meine Telefonnummer für Rückfragen.
Da finde ich es einfach völlig daneben und auch abwegig, wenn die Werkstatt soetwas eigenmächtig entscheidet. Da so ein Anruf auch kein Akt ist, entsteht bei mir schon der Verdacht, dass die einfach machen wollten, damit ich dann vor vollendeten Tatsachen stehe. Ansonsten wäre eben der Gedanke schon sehr naheliegend, dass ich keine eigenständigen Entscheidungen wünsche. Es kann nicht sein, dass ich sowas ausdrücklich schriftlich verbieten muss.
Es ist mir auch total unerklärlich, dass für viele scheinbar der Ölwechsel zur Inspektion dazugehört. Das sind im BC, wie schon zigmal geschrieben, zwei unterschiedliche Punkte. In meinem Fall stand da beim einen Rot, beim anderen Grün. Unmissverständlich für mich.
Die Werkstatt soll es auch nicht "gut meinen" und mir das Denken abnehmen. Die können nicht einfach davon ausgehen, dass ich da eh bei denen machen will. Die haben sich so eine Dienstleistung erschlichen.
Ich habe auch noch niemanden direkt und explizit des Betruges bezichtigt, da bin ich schon vorsichtig. Koscher finde ich dieses Verhalten nicht, aber Betrug ist es nicht ganz.
Mir ist allerdings noch eingefallen, dass ich dringend nachfragen muss, ob die wirklich LL-Öl verwendet haben. Oder erkennt der BC das selbst und schaltet auf einen kleineren Intervall, wenn nicht?
Wenn die kein LL-Öl verwendet haben, wird es richtig ärgerlich.
Einen Rückruf habe ich noch nicht erhalten, gleich ruf ich mal an.
Wenn die das falsche Öl verwendet haben, hast du wirklich einen Grund dich zu ärgern. Aber dann hast du eine Chance dich wehren zu können.
Ach jetzt erinnerst du dich noch nicht einmal mehr, dass du der Werkstatt Betrug vorgeworfen hast:
Zitat:
@Tigerfox schrieb am 15. April 2020 um 17:05:41 Uhr:
Mal ganz deutlich, das ist Betrug.
Lerne schrauben und mache alles selbst, dann besteht nur noch die Gefahr, dass dir der Ölverkäufer Billigöl in einem Markengebinde verkauft.
Doch, daran erinnere ich mich. Ob ich hier mein Urteil zu einer nicht näher spezifizierten Werkstatt äußere oder deren Chef das persönlich vorwerfe, sind zwei verschiedene paar Schuhe. Das würde ich auch nie ohne klare Belege machen.
Allerdings gestehe ich ein, dass ich das vorsichtiger hätte formulieren können: Das riecht nach Betrug, ich vermute Betrug, es könnte Betrug sein oder ich fühle mich betrogen. Das basierend auf den Aussagen des Juniors, aus denen erkennbar war, dass ihm klar ist, dass es nicht zwingend zusammengehört, aber eigenmächtig die Entscheidung getroffen wurde, den Ölwechsel mitzumachen. Die Absichten dahinter sind natürlich nicht klar geäußert worden, aber Schweigen ist manchmal auch eine Aussage.
Dämliche Einstellung übrigens, dass ich das selbst machen soll, wenn ich nicht mit den Werkstätten zufrieden bin. Wenn ich bezahle, kann ich auch ordentliche Leistung erwarten und v.a., dass meine Anweisungen befolgt werden.
Genausogut könnte ich als Lehrer auch sagen, sollen die Eltern die Kinder doch selbst unterrichten, wenn sie mit meiner Arbeit unzufrieden sind.
Ich habe gerade kurz mit dem Senior telefoniert, der wusste von nichts und muss isch erstmal informieren.
EDIT: Gerade kam der Rückruf. Ohne viel wenn und aber hat der Senior eingestanden, dass der Junior zwar in gutem Willen gehandelt habe, es aber besser gewesen wäre, mit mir Rücksprache zu halten und dass er ihm das auch gesagt habe.
Er hat dann sogar von sich aus gefragt, ob wir uns einigen könnten oder ich von vornherein nicht bezahlen wolle und als ich dann sagte, dass wir uns einigen könnten, hat er mir 50€ Rückzahlung angeboten, die ich angenommen habe.
Ich sehe mich also durchaus in meinem Standpunkt bestätigt, muss allerdings eingestehen, dass ich bei der Werkstatt zuviel bösen Willen ausgegangen bin und wirklich nicht mit einer so raschen und reumütigen Einigung gerechnet habe.
Das stellt mein Vertrauen in die Werkstatt ein Stück weit wieder her, lässt mich allerdings weiter vorsichtig sein, was meine Anweisungen angeht, um soetwas in Zukunft zu vermeiden.
Zitat:
@Tigerfox schrieb am 16. April 2020 um 12:22:20 Uhr:
Dämliche Einstellung übrigens,
Hier allerdings käme § 185 StGB in Betracht...sogar mit einem eindeutigen Adressaten.
;-)
Ich habe ja nicht dich generell als dämlich bezeichnet, nur deine Einstellung. Das ist ein erheblicher Unterschied. Verfolg einfach mal, wie es Frau Künast ergangen ist, dann verstehst Du besser, wie schwierig die Anwendung dieses Paragraphen ist.
Lies einfach mal richtig...ich schrieb, der 185er käme in Betracht....... und dann verstehst du (vielleicht)
Da du ja offensichtlich immer den letzten Kommentar abgeben willst...nur zu, ich freue mich auf das nun folgende Geschreibsel...wird Zeit, dass die Schule wieder anfängt
Ich würde die Werkstatt wechseln. Da du denen noch nicht einmal traust das die Werkstatt das richtige Öl verwenden.
Würde mir das passieren hätte ich gar nichts gemacht, schon gar nicht wenn der Ölwechsel eh in ca 6 Wochen ansteht. Im Gegenzug hat meine Werkstatt schon mehrmals mein Fahrzeug innen und außen gereinigt, kostenlos.
Das macht deine Werkstatt bei dir ganz sicher nicht mehr. Geben und nehmen heißt sowas.
Muss aber jeder selber wissen wie man sich verhält.
"...einen Hinweis auf den Inspektionsumfang im Handbuch gegeben und meine Telefonnummer für Rückfragen."
Inspektionsumfang ist doch Ölwechsel mit drin?? Die haben sich einfach an Deine Anweisung gehalten, oder was verstehe ich nicht? Die haben bestimmt gedacht das Du eine Inspektion haben wolltest?