Weniger Unfaelle bei Modellen mit ESP?
Hallo,
haben Autos mit oder ohne ESP mehr Unfaelle durch schleudern?
Das ist natuerlich nur zu ueberpruefen wenn man das gleiche Modell mit und ohne ESP vergleicht.
Soweit ich weiss hatte der 7er BMW e38 ab Mitte 99 serienmaessig DSC (was der Name fuer ESP bei BMW ist). Davor gab es das DSC als Sonderausstattung (weiss nicht, ab welchem Baujahr).
Mich wuerde interessieren, ob e38 die in den Jahren davor gebaut wurden mehr Unfaelle durch schleudern verursachen.
Beim Mercedes w-140 (S-Klasse) aus den Neunzigern war ESP ab 95 als Sonderausstattung zu haben, da waere auch interessant, ob diese Modelle weniger Schleuderunfaelle verursachen.
Weiss jemand, wo ich die Info herbekomme?
Gruss und Dank
Stefan
Beste Antwort im Thema
Moin
Oder ein besserer Reifen. Man weis es nicht.
Klar, ESP reagiert besser als die meisten Autofahrer. Deswegen wird es auch unfälle vermieden haben. Ich denke das dies unbestritten ist.
Wenn ich hier aber lese, dass das einfache auf den Seitenstreifen kommen ohne ESP unweigerlich zum Abflug führt,.... wie hier schon geschrieben wurde, mußte auch ich in meinem Leben schon sehr oft auf den Seitenstreifen ausweichen, weil von vorne jemand meine Seite der Straße in Anspruch nahm. Nur in den Graben gedreht habe ich mich dabei nie, weder mit Front noch mit Heckantrieb.
Das gleiche gilt für den Winter, man kam hin und wieder, ob mit oder ohne Ansicht, mit einer Achse mal ins Rutschen, nur einen Unfall gab es dabei nicht.
Edit: Ich fahr seit über 20 Jahren Autos, erst seit 4 Jahren einen mit ABS und ESP. Alles davor hatte weder noch.
Wenn ich also heute so lese: ESP rettet den Menschen den Arsch, ja. Aber gleichzeitig lese ich dabei raus, das heute der Mensch, ohne ESP sein Auto anscheinend nicht mehr im Griff hat. Das war früher anders.
In einem Fahrerseminar sollten wir mit ESP eine Gefahrenbremsung mit anschließenden Ausweichen durchführen. Also mit 50 kmh in die Schikane, voll in die Eisen, und auf Weisung des Instructors nach links oder rechts am Hinderniss vorbei. Aus Spaß nahmen wir dann einen alten 7,5 tonner LKW (Die vorherigen waren 4,8 tonner moderner Bauart, also zum Teil keine zwei Jahre alt), ohne ABS und ESP und irgendwas. Resultat: Selbst mit 60 kmh kamen wir nicht dazu auszuweichen. Der LKW stand vorher... Mit 70 schafften wir es dann neben dem Instructor, angedeutet ausgewichen zu stehen. Wie beschrieben, bei den 4,8 Tonnern reichte 50-60 kmh....
Nein, ich will die Helferlein nicht missen, und moderne Autos sind schon toll, aber man sollte sie nicht unnötig überhöhen. Ja, ESP rettet den Arsch, wie oft aber dies geschieht, weil der Fahrer den Wagen überfordert hat, was früher so nicht passiert wäre, das steht in den Sternen.
Moin
Björn
60 Antworten
Moin
Zitat:
Das bedeutet aber nur, dass ihr eine derart schlechte Reaktion habt, dass die Fuhre steht, bevor ihr mit dem Ausweichvorgang begonnen habt. Da müsst ihr noch üben … ;-)
Na ja, dann hätten wir den Instructor aber über den Haufen gefahren, dieser aber stand da, wo er immer stand, nur wir standen halt bei 50 bevor er links oder rechts anzeigen konnte...... Somit hat die alte Fuhre unsere schlechte reaktion mit Anker werfen ausgeglichen. :-)
Nein, ich kenne die Situation nicht, aber auch du hast nur in deinem Auto an der Seite gestanden. Was also alle anderen gemacht haben, einschließlich wie schnell sie waren, das mutmaßt du ebenso wie ich. Abfahrten sind für maximal 70 gedacht. (Wo zur Hölle baut man einen Radüberweg auf eine Autobahnabfahrt? Sachen gibbet) Wenn ich dann dort einen Wagen an der Kante stehen sehe, dann baller ich schon mal nicht mehr so schnell in die Kurve.
Aber du hast recht, reine Mutmaßung. Klärung unmöglich.
Und zum EPS, ja, schrieb auch ich schon, das rettet sicher vielen den Hintern. Nur das damals keiner behauptet hat, das man unweigerlich abschmiert, kommt man von dere Straße ab.
Ich kenne derzeit keine Statistik darüber, wie viele Unfälle durch das ESP verhindert wurden, habe mich mit den Unfallstatistiken mal beschäftigt, das war aber im Zusmmenhang mit einem Tempolimit auf Autobahnen. Hatte also nichts mit ESP zu tun.
Moin
Björn
Zitat:
@Hellhound1979 schrieb am 16. Oktober 2015 um 15:32:59 Uhr:
Jeder der sich, wie ich, im Rahmen eines Fahrsicherheitstrainings mit einem ESP losen Fahrzeug abmühen musste wird die Sinnhaftigkeit dessen nicht mehr in Abrede stellen.
Ganz so schlimm ist es nicht. Beim letzten Sicherheitstraining (hab 7 Stück absolviert, im Schnitt alle 3 1/2 Jahre) waren mein damaliger Vectra B (kein ESP) und ein alter Passat 35i die einzigen, bei denen auf der "Schleuderplatte" kein Dreher kam. Mit meinem Audi hab ich die mit und ohne ESP versucht - kein erwähnenswerter Unterschied (BJ 2002). Der Gegenpendler is hässlich, mit ESP ist der nur "halb so hässlich wie ohne".
Zwischen den verschiedenen ABS/ESP Versionen liegen Welten, leider. Mein Ex Vectra B fuhr z.B. bei regelndem ABS stur geradeaus, egal was das Lenkrad sagte. Und mein aktueller Audi geht bei Kurven nebst getretener Kupplung (wie zur ESP losen Zeit gelernt) weit besser um die Ecken als mit regelndem ABS. Was beim Ausweichen nahelegt von der Bremse zu gehen.
ESP rettet sicher Leben, aber es kann die Physik nicht aushebeln. Wer sich außerhalb des Kamm'schen Kreises bewegt, der hat verloren. Und ja, die Reifen sind in den letzten 15 Jahren dramatisch besser geworden, die Silika Mischungen sind relativ neu. Wers nicht glaubt - fragt ältere Motorradfahrer. Das korreliert zeitlich übrigens mit der Verbreitung des ESP.
Morgääään zusammen,
Also für mich kommt ein Alltagsesel ohne ESP nicht mehr in Frage! Ich habe beim letzten Gebrauchtwagenkauf auch darauf geachtet das ESP drin ist. Habe mir einen 3er E46 Diesel gekauft. Die gibt es ohne und mit ESP. Ajaj... ESP ist nicht heilig und ein Garant für "es gibt kein Unfall mehr..." Aber ganz klar ein Pluspunkt auf der Seite "sinnvolle Sicherheitsausstattung"
Mich hat bisher 2x das ESP wieder eingefangen, jeweils auf feuchter oder leicht gefrorerner Strasse. Einmal im Astra G und einmal im H. Man merkt wie das Heck leicht wird, will grad reagieren und schon ist man wieder in der Spur. In meinen Augen wirklich ne sinnvolle Sache.
Wobei ich vorher auch 8 Jahre lang einen Golf 3 gefahren bin, da ist -toitoitoi- auch nie was passiert. Muss man eben die Fahrweise anpassen.
Also sinnvoll klar, aber ich glaube man neigt auch eher zum Übertreiben.
Zumindest im G, wo man ESP/TC nicht abschalten konnte hat das System aber auch Nachteile.
Ich muss hier im Winter einen Berg hoch wo ich Schwung brauche.
Vor dem Berg ist ne Kurve.
Das ESP im G hat mich dann in der Kurve so weit eingebremst, dass ich den Berg nicht mehr hochgekommen bin.
Hab aber den Taster nie nachgerüstet.
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Mir hat das ESP/die ASR aber schon die Spannung erhöht, indem das System beim Anfahren plötzlich vom Gas ging und ein Rad bremste. Danach war die Lücke, in die ich mich gerade einfädelte, deutlich kleiner als ich dachte.
Im Prinzip lernt man das auch beim Fahrsicherheitstrainig: ESP (bzw. ASR) muss man richtig bedienen. ;-)
ESP ist nett, weil man damit die elektronische Grenze des Fahrverhaltens ausreizen kann, bis die Leuchte blinkt, und ja, bei zu übermütigem Fahren senkt es das Schleuderrisiko enorm.
OT:
Was aber auch bekannt ist, dass ein "schlechtes" ABS gerade bei einem erfahrenen Fahrer mehr Bremsweg verursachen kann, als eine Vollbremsung ohne ABS. Nur schaffen es die wenigsten wirklich das Bremspedal voll durchzutreten und bei blockierten Rädern ist die Lenkfähigkeit nunmal nicht mehr vorhanden.
Da die wenigsten Fahrer ihr Fahrzeug im Grenzbereich bewegen, geschweige denn die Strassenverhältnisse richtig einschätzen dürften, sind die elektronischen Helferlein ein wirklich guter Kompromiss für die allgemeine Verkehrssicherheit.
Ich möchte nochmals eindeutig sagen, nie mehr ohne ESP! Ob Reifen, Physikalische Dinge und und...! ESP ist nach ABS eine der wichtigsten Neuerungen bei den Autofahrhilfen. Und übrigens, wären die starken Autos mit den hohen PS und Drehmomentwerten kaum noch fahrbar!! Im Winter ist mein ESP bei über 600 N/m nur am regeln, besonders beim Anfahren!
Zitat:
@Nomen_est_Omen schrieb am 18. Oktober 2015 um 11:08:56 Uhr:
… Was aber auch bekannt ist, dass ein "schlechtes" ABS gerade bei einem erfahrenen Fahrer mehr Bremsweg verursachen kann, als eine Vollbremsung ohne ABS …
Das ABS hat auch nicht die Aufgabe, die Länge des Bremswegs zu optimieren, sondern die Fuhre lenkbar zu halten.
Zitat:
@Friesel schrieb am 17. Oktober 2015 um 15:03:56 Uhr:
Wenn ich also heute so lese: ESP rettet den Menschen den Arsch, ja. Aber gleichzeitig lese ich dabei raus, das heute der Mensch, ohne ESP sein Auto anscheinend nicht mehr im Griff hat. Das war früher anders.
Die Logik verstehe ich nicht ganz.
Verkehrstote in Deutschland 1991: 11.300
Verkehrstote in Deutschland 2014: 3.400
Die Leute früher hatten ihr Auto genauso wenig im Griff wie heute.
Den Rückgang nur auf die bessere passive Sicherheit zurückzuführen greift glaube ich schon zu kurz.
Wir haben den Rückgang ja nur, weil ein Teil der Unfälle v.a. druch ESP einfach vermieden wird und viele eintretenden Unfälle durch ESP abgemildert werden. In Verbindung mit der erhöhten passiven Sicherheit gehen dann die Verkehrstoten runter.
An der Aussage nach dem Motto "Früher war alles besser, da hatte man sein Auto noch im Griff" ist deswegen aus meiner Sicht nichts dran.
Es gibt übrigens sehr wohl Statistiken darüber, dass ESP die Anzahl der Unfälle und die Unfallfolgen mindert. Hier nur mal eine davon:
http://media.daimler.com/.../943480_1801699_400_254_07A804.jpg
Zitat:
@birscherl schrieb am 18. Oktober 2015 um 16:10:44 Uhr:
Das ABS hat auch nicht die Aufgabe, die Länge des Bremswegs zu optimieren, sondern die Fuhre lenkbar zu halten.
Bei alten Systemen eher die Fuhre geradeaus zu halten. Viele ältere Fahrzeuge fahren bei regelndem ABS geradeaus wenn zu sehr gelenkt wird. Erst ab ESP nebst Lenkwinkelsensoren wird das ABS bei eingeschlagenem Lenker deutlich zurückgenommen um Querbeschleunigung zwecks Ausweichen zu ermöglichen. Hab das bei meinen Fahrzeugen vom Ford Escort über Vectra B und den aktuellen Audi gut beobachten können.
Kann jedem nur dringend empfehlen ein Sicherheitstraining zu besuchen. Die Schleuderplatte ist mit ESP kein Selbstläufer und das Ausweichen am Hindernis auch bei ABS meistens nicht mit einem Dreh am Lenkrad getan.
Zitat:
@GaryK schrieb am 18. Oktober 2015 um 20:44:53 Uhr:
Bei alten Systemen eher die Fuhre geradeaus zu halten. Viele ältere Fahrzeuge fahren bei regelndem ABS geradeaus wenn zu sehr gelenkt wird. Erst ab ESP nebst Lenkwinkelsensoren wird das ABS bei eingeschlagenem Lenker deutlich zurückgenommen um Querbeschleunigung zwecks Ausweichen zu ermöglichen.…Zitat:
@birscherl schrieb am 18. Oktober 2015 um 16:10:44 Uhr:
Das ABS hat auch nicht die Aufgabe, die Länge des Bremswegs zu optimieren, sondern die Fuhre lenkbar zu halten.
Nö. Das ABS wird nicht "zurückgenommen", weil es ja gar nicht weiß, wo der Lenker denn hin will. ABS heißt immer, dass die Lenkbarkeit erhalten bleibt. Um die Fuhre geradeaus zu halten, brauch ich genau gar kein ABS, weil der Bremsweg da mit blockierten Rädern in der Regel kürzer ist.
Das stimmt nicht mehr. Moderne ABS-Systeme realisieren auf festen Untergründen kürzere Bremswege als ohne ABS.
@GaryK:
Der Escort ist ein schlechtes Beispiel, weil er ein mechanisch-hydraulisches System hatte. Das ist auch schnell wieder in der Versenkung verschwunden, weil das nichts Halbes und nichts Ganzes war.
mfg
Zitat:
@GaryK schrieb am 18. Oktober 2015 um 20:44:53 Uhr:
Kann jedem nur dringend empfehlen ein Sicherheitstraining zu besuchen. Die Schleuderplatte ist mit ESP kein Selbstläufer und das Ausweichen am Hindernis auch bei ABS meistens nicht mit einem Dreh am Lenkrad getan.
Da hast du natürlich Recht, habe bisher auch nur ein Sicherheitstraining besucht. Was ich aber dort beobachten und erfahren konnte, war das sich die Chancen auf der Schleuderplatte mit ESP drastisch erhöht haben. Ein Allheilmittel ist es natürlich nicht und erst recht kein Ersatz für ein gut konstruiertes Fahrwerk.
Zitat:
@birscherl schrieb am 18. Oktober 2015 um 21:08:07 Uhr:
Nö. Das ABS wird nicht "zurückgenommen", weil es ja gar nicht weiß, wo der Lenker denn hin will. ABS heißt immer, dass die Lenkbarkeit erhalten bleibt. Um die Fuhre geradeaus zu halten, brauch ich genau gar kein ABS, weil der Bremsweg da mit blockierten Rädern in der Regel kürzer ist.
Du irrst. Ohne ABS hast du bei einem blockierenden Rad (z.b: anderer Untergrund) ein Moment, was die Karre zügig ausbrechen lässt. Mit ABS wird das Blockieren verhindert und die Fuhre bleibt in der Spur. Allerdings dominieren die am schlechtesten bremsenden Räder den Bremsweg. Gut zu sehen wenn ein "alter" Wagen links aus Asphalt und rechts auf Kopfsteinpflaster/Gleitbelag bremst. Das Ding dreht wie ein Brummkreisel, aber er steht. Mit ABS ist der Bremsweg sehr hässlich lang, dafür gehts "stur geradeaus". Und seit ESP der zweiten Generation weiss das System auch wohin du willst, wie schnell die Fuhre ist und was mit dem Lenkeinschlag an Querbeschleunigung zu erwarten wäre und was aktuell gemessen tatsächlich anliegt.
Bei alten "dummen" ABS Systemen hat sich das Ding an den Rand des Kamm'schen Kreises gebremst und war mit einem deutlichen Lenkeinschlag aus diesem raus. Der Karren schob mit ratterndem ABS gnadenlos über die Vorderräder ohne erwähnenswerte Querbeschleunigung aufbauen zu können. Ein Tritt auf die Kupplung / von der Bremse und es ging sauber um die Ecke.