Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@_Joe schrieb am 27. Januar 2020 um 22:33:17 Uhr:


Danke für eure Antworten!

Ich werde wie folgt vorgehen:
1) Öl für den Audi: Rowe Synth RS 5W-40
2) Öl für den MB: Aral Super Tronic 0W-40
3) Motoreinigung bei beiden Fahrzeugen
4) Ölverbrauch beobachten und dann weitere Maßnahmen entscheiden

zu Pkt. 3 noch folgende Fragen:
Bei Liqui Moly gibt es Motor Clean (1019) und Motorspülung (7681). Die technischen Daten lt. Produktinformation sind gleich. Gibt es Unterschiede in beiden Produkten?
Mannol Motor Flush 9900 hat lt. Datenblatt dieselben Werte wie bei Liqui Moly.
Wie sind eure Erfahrungen mit den Produkten? Auf die Schnelle recherchiert, wäre Mannol günstiger (8,60 Eur/l). Bei Abnahme von 10 Dosen, die ich dann wohl auch brauchen werde... 😉

Das Wichtigste hast du vergessen!

Punkt 5) auf deiner Liste: Hier deine "Erfolge" bezüglich Ölverbrauchssenkung mitteilen, davon, und nicht vom saugen, lebt ein Forum wie dieses schliesslich.

Wenn ich dir das Mannol empfehle, hat das schon seinen Sinn, wenn du zuviel Geld übrig hast, nimm das LM, ist den Motoren völlig egal, ist wie du selber im Datenblatt nachlesen kannst die selbe Suppe...und gleich das Öl und die Spülung in größeren Mengen zu bestellen macht hier wegen dem Verbrauch auch Sinn...wird hier beides nicht schlecht.

Zitat:

@_Joe schrieb am 27. Januar 2020 um 22:33:17 Uhr:


Danke für eure Antworten!

Ich werde wie folgt vorgehen:
1) Öl für den Audi: Rowe Synth RS 5W-40
2) Öl für den MB: Aral Super Tronic 0W-40
3) Motoreinigung bei beiden Fahrzeugen
4) Ölverbrauch beobachten und dann weitere Maßnahmen entscheiden

Bei Ölverbrauch würde ich kein 0W-40 fahren, schon gar nicht das dünne Aral.
Such dir lieber ein 5W-40 nach Acea C3 aus.

Ich fahre einen Ford S-MAX mit der 2.0er Ecoboost-Maschine mit 240PS. Jetzt schreibt Ford die Norm WSS-M2C948-B (das ist ein 5W-20er) oder alternativ WSS-M2C913-C (das ist ein 5W-30er) vor. Beide Öle haben einen abgesenkten HTHS-Wert von 2.9-3.5. Sollte beides nicht verfügbar sein, darf ich auch ein 5W-30 laut ACEA A5/B5 einfüllen.

Alle vorgeschriebenen Öle haben gemeinsam, das sie einen abgesenkten HTHS-Wert haben, von dem ich (vielleicht fälschlicherweise) annehme, das dies zwar dem Kraftstoffverbrauch, nicht aber der Haltbarkeit sonderlich förderlich ist.

Bei meinen Vergangenen Motoren habe ich gute Erfahrungen mit fast jedem 5W-40 oder sogar 0W-40 gemacht. Das würde ich auch hier gerne verwenden, genau gesagt die Spezifikation ACEA A3/B4, welche sich von der A5/B5 nur durch den HTHS-Wert unterscheidet, der ja gewünscht höher sein soll.

Was verspreche ich mir davon?

+ Weniger Verschleiss durch einen tragfähigeren Ölfilm
+ Weniger Ölverbrauch (dzt. bei ca. 0.5l auf 10.000km mit dem 5W-20)
+ Weniger Verkokung da weniger Öldampf durch die KGE in den Turbo und so in die Ansaugbrücke kommt.

Der Motor hat eine Steuerkette und keinen im Öl laufenden Zahnriemen, den es durch ein von der vorgegebenen Norm abweichenden Motoröl zerfressen könnte, wie man es von den 1.0er-Ecoboost durchaus schon mal gehört hat.

Von der Viskosität sollte ein 0W-40 ebenso kein Problem sein, da die Pumpe darauf ausgelegt ist kaltes 5W-20 zu pumpen, also muss sie zwangsläufig mit 0W-40 auch zurecht kommen. Das ist heiss zwar etwas zäher aber deutlich dünnflüssiger als kaltes Motoröl im allgemeinen.

Sicherlich hat sich der Hersteller was dabei gedacht, welche Öle er für den Motor freigibt. Allerdings sehe ich hier einen Zielkonflikt. Zum einen soll der Motor wenig verbrauchen (dafür dünnes Öl) und haltbar sein (dafür wäre dickeres, bzw. stabileres Öl besser). Jedes Gramm CO2 kostet dem Hersteller etwas, während ein zu lange haltbarer Motor zuwenig in die Kassen spült. Es liegt also durchaus im Interesse des Herstellers dünne Öle vorzuschreiben und sich nicht weiter dazu zu äußern. Deshalb glaube ich, das ich mit dem bewusst etwas dickeren Öl dem Motor einen Gefallen tue.

Lieg' ich mit meinen Gedanken vollkommen falsch, oder ist das irgendwie nachvollziehbar?

Grüße,
Zeph

Du liegst mit deinen Gedanken durchaus richtig, das entspricht der hier vorherrschenden Theorie...praktisch gibt es aber mit den bei Ford üblichen abgesenkten HTHS-Werten in den Volumenmotoren keine signifikante Schadenshäufigkeit...von einigen Motoren zb. dem RS abgesehen, wo Ford das nach etlichen Schäden einsehen und auf 0W-40 ändern musste, aber das sind keine Massenmotoren...ob dein konkreter Motor nun Problematisch ist, würde ich mal im Ford-Motorenforum eruieren.

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Das ist ja das Problem bei meinem Motor, es ist auch kein Massenmotor, schon gar nicht in einem S-MAX, es gibt hierzu so gut wie keine Erfahrungen.

Ich kenne nur den Fall (das ist aber schon laaaaange her) von Mazda MX-6 und seinem Schwesternmodell Ford Probe II, beide mit dem Mazda 2.5l-V6 ausgerüstet. Während die MX-6 ohne Probleme über 250.000km (meiner schaffte beim Folgebesitzer auch die 330.000km) auf den Motor bekommen, hatte derselbe Motor im Probe immer so seine Probleme ab 200.000km mit den Pleuellagern. Der Grund war das Mazda ein xW-40er Öl vorschrieb und Ford ein xW-30er. Das waren aber Autos aus den frühen 90zigern, zeigte damals aber durchaus wo die Reise hingehen soll.

Mein Ecoboost arbeitet nun in Kombination mit dem Getriebe zwischen 1500-2500U/min, fährt aber des öfteren das volle Drehmoment aus (340Nm). Klar, die Diesel tun das auch, aber für die ist zumindest das 5W-30 vorgeschrieben. Wenn ein Öl schon recht dünn ist, braucht es für eine hydrodynamische Schmierung auch ganz klar eine gewisse Geschwindigkeit der Reibungspartner um zu funktionieren. Bei der niedrigen Drehzahl ist das durchaus fraglich.

Ich habe beim Umstieg von 5W-30 auf 5W-20 (weil vorgeschrieben) keinen signifikanten Unterschied beim Motor feststellen können. Weder ist er unruhiger gelaufen, noch hat er mehr Öl gebraucht. Trotzdem, wenn man sieht wie dünn dieses Öl ist, kann einem schon anders werden.

Gibt es irgendwas (außer dem erwarteten höheren Kraftstoffverbrauch) was ich übersehen habe, wovon der Motor bei etwas dickerem Öl Schaden nehmen könnte (Zahnriemen kann ich für den 2.0er-EB ja auschließen)?

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 28. Januar 2020 um 11:54:08 Uhr:



Lieg' ich mit meinen Gedanken vollkommen falsch, oder ist das irgendwie nachvollziehbar?

Ich kann es vollkommen nachvollziehen. Zumal man bei entsprechendem Fahrprofil auch erhöhten Kraftstoffeintrag hat. Problem ist aus meiner Sicht, dass die Konstrukteure mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Umstand, dass dieses Öl im warmen Zustand recht dünn ist Rechnung tragen mussten und haben.

Bauchgefühl sagt zwar dass es geht, aber verbürgen würde ich mich dafür nicht.

Du könntest Dich mit Oelchcheck in Verbindung setzen. Die schreiben auf ihrer Seite:

Zitat:

Für einen Konstrukteur ist der grafisch aufgezeichnete Viskositäts-Temperatur-Verlauf eines Öls allerdings nicht immer ausreichend. Oft benötigt er z.B. zur Auslegung von Lagern, Schmierbohrungen, Pumpendrücken oder Zahnbreiten die tatsächliche, dynamische Viskosität bei genau definierten oberen oder unteren Grenztemperaturen. Mit dem Anton Paar Rheometer Physica MCR 301 erstellen wir dann ein genaues Viskositäts-Temperatur-Profil des Schmierstoffs und messen dessen Viskosität im Abstand von 10° C im Temperaturbereich von -30°C bis +110°C.

Quelle: https://de.oelcheck.com/wiki/Viskosit%C3%A4t

Heißt für mich: die stecken im Thema und könnten Dir ggf. weiterhelfen. Du könntest das Anliegen überdies mit einem Motorenölhersteller besprechen.

Wäre meine Vorgehensweise. 😉

Schaue Dir mal an, ob Dein Eco Boost eine aktiv geregelte Ölpumpe hat. Die üblicherweise passiv geregelten Pumpe arbeiten druckgeregelt. Die bei Audi verwendeten aktiv geregelten Ölpumpen scheinen eine Art Kennfeldabhängigkeit zu haben, also ihren Druckaufbau an die Last und Drehzahl des Motors anzupassen.

Wenn also bei bestimmten Druckvorgaben ein viskoseres Öl gefördert wird, dann fließt davon weniger Volumenstrom. Der Ölfilm selbst ist davon jedoch im Detail weniger betroffen, weil viskoseres Öl auch weniger schnell von der Schmierstelle wegfließt. Aber dort, wo es zu thermischer Wirkung kommt (Kolbenbodenkühlung) brauchts auch einen gewissen Mindestvolumenstrom.

Ich würde Dir trotzdem beipflichten und ein 0W40 einfüllen. Wie lange willst Du den Wagen ca. noch fahren?

Zitat:

@jw61 schrieb am 28. Januar 2020 um 00:19:14 Uhr:



Zitat:

@_Joe schrieb am 27. Januar 2020 um 22:33:17 Uhr:


Danke für eure Antworten!

Ich werde wie folgt vorgehen:
1) Öl für den Audi: Rowe Synth RS 5W-40
2) Öl für den MB: Aral Super Tronic 0W-40
3) Motoreinigung bei beiden Fahrzeugen
4) Ölverbrauch beobachten und dann weitere Maßnahmen entscheiden

zu Pkt. 3 noch folgende Fragen:
Bei Liqui Moly gibt es Motor Clean (1019) und Motorspülung (7681). Die technischen Daten lt. Produktinformation sind gleich. Gibt es Unterschiede in beiden Produkten?
Mannol Motor Flush 9900 hat lt. Datenblatt dieselben Werte wie bei Liqui Moly.
Wie sind eure Erfahrungen mit den Produkten? Auf die Schnelle recherchiert, wäre Mannol günstiger (8,60 Eur/l). Bei Abnahme von 10 Dosen, die ich dann wohl auch brauchen werde... 😉

Das Wichtigste hast du vergessen!

Punkt 5) auf deiner Liste: Hier deine "Erfolge" bezüglich Ölverbrauchssenkung mitteilen, davon, und nicht vom saugen, lebt ein Forum wie dieses schliesslich.

Diesen Punkt 5 finde ich auch wichtig und der kommt hier viel zu kurz. Es ist wirklich extrem selten das hier mal eine Rückmeldung kommt, z.Bsp. wie es denn nach Wochen/Monaten weiter gegangen ist. Aus diesen Rückmeldungen/Erfahrungen könnten auch andere lernen.

Wir wissen ja auch im allgemeinen viel zu wenig wie es zu den Symptomen kam. Kommt so einer hoher Ölverbrauch eher plötzlich oder hat sich das entwickelt und über welchen Zeitraum?

Stichwort Mannol Engine Flush (oder LM oder Wynns): Der Ölverbrauch wir nicht blitzartig zurück gehen. Wenn überhaupt, dann eher langsam über einen langen Zeitraum, weil das Full Saps Öl Zeit braucht. Im Prinzip ein Öl mit hoher TBN (alkalische Reserve) welche gleichzeitig die Reinigung durchführt. Vielleicht doch lieber das Addinol ASL 0540, weil hat ne hohe TBN und ist dickflüssig und billiger. Dafür deutlich öfter wechseln und beim Wechseln jedes mal den Reiniger mit rein. Also die Einfüll und nachfüllmenge immer genau aufschreiben (auf 0,1 Liter genau), sonst verliert man schnell den Überblick und man kann den Erfolgstrend nicht nachvollziehen oder auch zu merken das es erfolglos ist.

Den Motorreiniger nicht 10 sondern 20 Minuten drin lassen, zwischendurch mal die Leerlaufdrehzahl auf 1500 erhöhen. Die LM Motorspülung ist vermutlich die frühere Ölschlammspülung, du brauchst den Reiniger.

Vollgasfahrten und hohe Belastung sind tabu in nächster Zeit. Wer das alles ignoriert, einfach den ganzen Zirkus mit Reinigung vergessen, billiges Öl oben rein, fahren bis der Motor verreckt.

Hinweis auf Einspritzreiniger (Benzin) hatte ich gegeben. Ist aber unter gegangen. Das Zeug wird nämlich in den Tank gekippt. Kann man von Mannol gleich eine 10er Packung mitbestellen. Wird auch notwendig sein, denn die Ablagerungen im Brennraum werden sich mit full SAPs Öl erst einmal erhöhen. Graue Wolken beim Gasgeben sind ein Hinweis auf schlechte Verbrennung. Leider wirkt der Reiniger bei einem Direkteinspritzer ja nur innerhalb des Brennraums (nicht an den Einlassventilen), aber wenigstens die Düsen und der Brennraum sollten sauber sein/bleiben.

Zitat:

@a3Autofahrer schrieb am 28. Januar 2020 um 12:53:46 Uhr:


Ich würde Dir trotzdem beipflichten und ein 0W40 einfüllen. Wie lange willst Du den Wagen ca. noch fahren?

Schwer zu sagen, wir haben ihn jetzt gerade mal ein Jahr. Je nachdem wie sich unsere Bedürfnisse entwickeln ergibt sich irgendwas zwischen 5-10 Jahren.

Grüße,
Zeph

Nimm ein gutes 5W40 nach A3/B3,B4 und vergess die Fordvorgabe , die werden dir ansonsten immer ein A5/B5 mit abgesenkten HTHS Wert verpassen .

Das Problem ist ja, das man keine ehrliche Antwort erhält. Von der Werkstatt schon mal gar nicht, außer das sie sich an die Ford-Vorgabe halten müssen. Von Ford selbst kommt selbst auf eine konkrete Frage ("Mir ist klar, das der Motor dann mehr braucht, kann ich so ein Öl trotzdem verwenden?"😉 nur das Standard-Blabla das die Motoren und Motoröl darauf abgestimmt ist, maximale Lebensdauer zu erreichen.

Man bekommt keine ehrliche Antwort mehr, weil es politisch so gewollt ist. Und zwar EU-politisch durch die CO2-Vorgaben und Konzern-politisch. Selbst wenn ich den Entwickler des Motors erreichen könnte, würde mir der nur unter der Hand am Pissoir vielleicht mal ehrliche Antwort geben...

Ich hasse sowas, eigentlich ein einfaches Thema.

Ich werd' das nächste mal wohl das Castrol Edge 0W-40 A3/B4 einfüllen lassen. Wird schon nicht sterben die Maschine...

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 28. Januar 2020 um 16:13:59 Uhr:



Man bekommt keine ehrliche Antwort mehr, weil es politisch so gewollt ist. Und zwar EU-politisch durch die CO2-Vorgaben und Konzern-politisch. Selbst wenn ich den Entwickler des Motors erreichen könnte, würde mir der nur unter der Hand am Pissoir vielleicht mal die richtige Antwort geben...

Ich hasse sowas, eigentlich ein einfaches Thema.

Ich werd' das nächste mal wohl das Castrol Edge 0W-40 A3/B4 einfüllen lassen. Wird schon nicht sterben die Maschine...

Grüße,
Zeph

"Ich hasse sowas, eigentlich ein einfaches Thema."

Hast dich gut eingelesen. Einfach die ACEA A1, A5 ignorieren und in der Viskosität eine Stufe höher gehen. Gibt ja genügend Auswahl bei 0W-30, 5W-30 nach ACEA A3, fertig ist der Lack. Denke da nur an die Masse der VW LL2 Öle usw.

Warum muss man sich über sowas immer so einen Kopf machen ?
Sollte es der Fall sein , Mein Auto , meine Entscheidung , ganz einfach !

Zitat:

@OHCTUNER schrieb am 28. Januar 2020 um 16:28:40 Uhr:


Warum muss man sich über sowas immer so einen Kopf machen ?

Weil im Zweifelsfall viel Geld dran hängen kann. Gut, bei meinem 6 Jahre alten S-MAX nicht mehr wirklich. Aber man wird als Kunde schon auf's übelste bedrängt, bzw. genötigt nur ja keine eigene Entscheidung zu treffen. Früher war das fast egal, mit welchem Öl man angekommen ist. Dann wurde man darauf hingewiesen, das dieses Öl nicht das empfohlene ist. Heute muß man einen Zettel unterschreiben, das für mitgebrachte Teile/Flüssigkeiten keine Haftung übernommen wird und ggf. die Garantie futsch ist.

Und da komm sogar ich, als Techniker und Autobegeisterter in Grübeln. Deswegen auch meine Frage hier. Ich will schlicht und einfach das beste für meinen Motor, es ist keine Preissache. Klar in der Werkstatt kostet das 5W-20 um die 30€/l, bei Amazon bekomm' ich's für ~10€/l. Das 0W-40 läge bei ~9€/l. Also das ist es nicht. Ich meine nur, das das 0W-40 eben deutlich besser für den Motor wäre, aus Sicht des Verschleisses.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 28. Januar 2020 um 14:29:51 Uhr:


Schwer zu sagen, wir haben ihn jetzt gerade mal ein Jahr. Je nachdem wie sich unsere Bedürfnisse entwickeln ergibt sich irgendwas zwischen 5-10 Jahren.

Ich würde auch schmerzfrei sein und das 0W40 verfüllen. Damit läuft der Motor zumindest nie außerhalb seiner konstruktiven Bedingungen, denn kühles 5W20 ist viskoser als warmes 0W40.

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