Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
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Zitat:
Original geschrieben von BelijKarp
und welche Viskosität wäre da die beste?
LL03 wirst du nichts anderes als 5w-30 finden😉
Zum Thema Direkteinspritzung und deren Folgen gibt es ein Bericht in der MTZ, das müsste die Februar ausgabe gewesen sein evtl auch Januar.
Das Problem bei VW ist das sie eine seitlich Injektorlage habe, darduch spritzen sie auf die Zylinderwand. Das verusacht erstmal HC Austoß und begünstig den verschleiß weil der Ölfilm abgewaschen wird.
BMW und MErcedes haben den in der Mitte und sekrech im Brennraum angeordnet. Da gibt es diese Problematik so nicht.
Leistung ist Drehmoent mal Kreisfreqenz. In die Kreisfrquenz geht die Drehzahl ein Wenn ich viel Leitung bei kleinen Hubraum haben will muss ich entweder viel Drehmoment erzeugen(Aufladen) oder eine hohe Drehzahl haben(F1 und Motorradmotoren).
Eine einfach Drossel amcht auch einen 100PS Benziner ein 80Ps Benziner. Da wird dann verhinder das die Drosselklappe ganz öffnet, oder der Wuerschnitt wird vereingt.
Wenn wir auf den Ford Ka zursprech kommen, da gibt es eine 50PS und 60PS Version beim Endura. Der unterschied ist die Drosselklappe. Die eine öffnet nur zur Hälfte.
Bei neuen Motoren wird oftmal noch im Steuergerätdie Einspritzmenge begrenzt.
An GaryK
Betrachtet und erklärt habe ich das Einbringen von Ethanol in das Motoröl und das Verdampfen unterhalb jedes Siedepunktes. Deshalb geht es mir auch nur um die Dampfdruckkurven.
Du hast ebenso wie ich bestätigt, dass Dampfdruckkurven von Gemischen nicht aus den Dampfdruckkurven ihrer einzelnen Bestandteile hergeleitet werden können. Man kann also daher aus der Dampfdruckkurve einer Mischung von Benzin/Ethanol nicht auf die der Mischung Motoröl (mit seinen vielen Bestandteilen), Benzin (mit seinen vielen Bestandteilen) und Ethanol schließen, wie du es zuerst getan hast.
In jedem Fall ist es so, dass während der Kaltstart- und Kaltlaufphase viel mehr flüssiger Treibstoff in das Motoröl gelangt als aus dem Motoröl verdunstet.
Du willst uns unbedingt einreden, E10 sei nicht nur ebenso so gut wie Benzin, sondern sogar besser. Jetzt kommt mein Aber. Wie in dem Fachartikel der MTZ festgestellt, schädigt das Ethanol die Additive im Motoröl oder behindert ihre Wirkung. Das hängt nach meiner Meinung nicht wesentlich von dem Anteil des Ethanols an der Ölverdünnung ab. Also auch E10 hat die gleiche Wirkung wie E85.
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Wenn ihr mal in der DIN EN 228 nachlagt, dann werdet ihr sehen das Ethanol nicht der Einzigste Alkohol im Kraftstoff ist. Hier in Volumenprozent die Maximal Anteile
Zitat:
Methanol 3,0
Ethanol 10,0%
Isopropylalkohol 12,0%
Isobutylalkohol 15,0%
tert-Butylalkohol 15,0%
Warum Etahnol der Einzigste Akohol sein soll der einen Einfluss auf das Motoröl haben soll ist mir nicht ersichtlich.
Keaftstoffverdünnung war schon immer schädlich. In der MTZ wurde gezeigt das Ethnol schneller aus dem Öl verflüchtig als normales Benzin wen das Motorenöl mal auf Betriebtemperatur ist. Das es schneller ins Öl gelangt kommt davon das in der Kaltstartphase halt massiv angefettet wird. Das gleiche problem haben wir bei Diesel mit DPF und Nacheinspritzung.
Wenn ich ein Auto immer im Kurzstreckenverkehr fahre ist nicht das Ethanol das Problem sonder einfach die veränderung der Viskosität fürt zu dem Problem.
Den Verlgeich von E10 zu E85 ist nicht haltbar, die eigenschaften im Kalt betrieb sind total anders. Wenn das E10 so ein Problem wäre dann würde es keine Freigabe der Hersteller geben. In der USA fahren sie shcon siet Jahren damit rum.
in Frankreich haben sie das seit 2009.
http://www.motor-talk.de/.../...-grosse-e10-verwirrspiel-t3156164.htmlWer denkt nun besser in Frankreich zu tanken sei hiermit gewarnt 😉 Wie viele Deutsche haben das ohne zu wissen nach dem Einkaufne in Frankreich einfach als Super 95 getankt. Ohne sich Gedanken zu machen und jemand eine veränderung festgestellt zu haben.
Zitat:
Original geschrieben von Jan0815
Es gibt keine speziellen Öle für Diesel ohne DPF mehr. Es gibt nur spezielle Produktnamen und Aufkleber für die Dose. 😉
Und warum denn die Unterschiede?
http://www.mobil.com/.../EUXXENPVLMOMobil1_Turbo_Diesel_0W-40.aspx
http://www.mobil.com/.../GLXXDEPVLMOMobil_1_New_Life_0W-40.aspx
Zitat:
Original geschrieben von Provaider
Warum Etahnol der Einzigste Akohol sein soll der einen Einfluss auf das Motoröl haben soll ist mir nicht ersichtlich.
Bei den Alkoholen muß man zwischen primären, sekundären und tertiären Alkoholen unterscheiden. Die Einstufung richtet sich danach, wie viele Nichtwasserstoffatome an dasjenige Kohlenstoffatom gebunden sind, welches die charakteristische OH-Gruppe trägt.
So gehören Ethanol & Methanol zu den primären, Isopropylalkohol bzw. Isopropanol (oder 2-Propanol) & Isobutylalkohol zu den sekundären und tert-Butylalkohol zu den tertiäreren Alkoholen.
Es existieren teilweise große Unterschiede im Reaktionsverhalten ...
@Oldie
Zitat:
Also auch E10 hat die gleiche Wirkung wie E85
Ganz klares "Nein". Da E10 anfänglich sogar leichter flüchtig ist ist wie normales Benzin, aber E85 als anderes Extrem weitaus stärker zur Kondensation neigt unterscheiden sich die kondensierten Mengen deutlich. Je geringer der Kraftstoffeintrag und je flüchtiger das Kondensat, desto weniger schädlich ist der Kaltstart. Die genannten Dampfdruckkurven lügen nicht. Zudem beeinträchtigt vor allem Wasser das Öl bzw. dessen Additive weit mehr wie etwas Ethanol. Daher ist es einfach falsch E85 und E10 bezüglich Kraftstoffkondensation auf eine Stufe zu stellen.
Zitat:
Du hast ebenso wie ich bestätigt, dass Dampfdruckkurven von Gemischen nicht aus den Dampfdruckkurven ihrer einzelnen Bestandteile hergeleitet werden können. Man kann also daher aus der Dampfdruckkurve einer Mischung von Benzin/Ethanol nicht auf die der Mischung Motoröl (mit seinen vielen Bestandteilen), Benzin (mit seinen vielen Bestandteilen) und Ethanol schließen, wie du es zuerst getan hast.
Die Dampfdruckkurven von idealen Gemischen (also sehr ähnlichen Substanzen) lassen sich aus den Konzentrationen nebst Partialdrücken berechnen. Benzin in Öl (also Gemisch aus Aliphaten und Aromaten) ist wahrscheinlich relativ dicht am idealen Gemisch dran. Bei Alkohol/Wasser gilt das nicht, wobei Alkohol zusammen mit Wasser aus Blow By mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Azeotrop und damit früher wie reines Wasser sieden wird. Das habe ich mit Alkohol als Schleppmittel gemeint. Ich kann ohne Laborversuche nicht quantitativ vorhersagen wo es siedet, aber ich kann durchaus vorhersagen in welcher Form es qualitativ siedet.
Mich wundert die Diskussion wirklich. Die BLÖD Zeitung schreibt wie üblich Scheisse und macht Panik, halb Deutschland glaubt das sofort. Hunderte Publikationen zum Thema Ethanol im Benzin nebst gemessenen Druckverläufen, Emissionsminderung oder gar Dampfdruckkurven, die für E10 sprechen interessieren keine Sau. Sehr selektive Wahrnehmung, rational ist das nicht zu erklären.
Moin,
hat denn jemand gute Argumente fuer die Verwendung von E10
Beim Auto brauch ich mir da ja keine Sorgen machen aber bei meinem Mopped und Roller schon. Aber wie gesagt ich hab nicht vor es yu tanken.
Und bei euch, schon verwertbare Erfahrungen gesammelt.....
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
...
Mich wundert die Diskussion wirklich. Die BLÖD Zeitung schreibt wie üblich Scheisse und macht Panik, halb Deutschland glaubt das sofort. Hunderte Publikationen zum Thema Ethanol im Benzin nebst gemessenen Druckverläufen, Emissionsminderung oder gar Dampfdruckkurven, die für E10 sprechen interessieren keine Sau. Sehr selektive Wahrnehmung, rational ist das nicht zu erklären.
Die Bild-Zeitung war noch nie "rational", sondern "emotional" - kann also nicht informieren, dafür um so besser Stimmung machen. Aber sie liest sich halt so einfach mit den wenigen,
sehr groß
geschriebenen Worten und den "eindrucksvollen" Bilder ... 🙂 😎 😰 🙁 😠
Schönen Gruß
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Bei Alkohol/Wasser gilt das nicht, wobei Alkohol zusammen mit Wasser aus Blow By mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Azeotrop und damit früher wie reines Wasser sieden wird. Das habe ich mit Alkohol als Schleppmittel gemeint. Ich kann ohne Laborversuche nicht quantitativ vorhersagen wo es siedet, aber ich kann durchaus vorhersagen in welcher Form es qualitativ siedet.
Azeotrop siedet ein reines Ethanol/Wasser-Gemisch bei knapp 95,6 Massen-Prozent Ethanol. Als Sumpfprodukt verbleibt Wasser.
Großtechnisch wird aus dem Azeotrop durch Schleppmittelrektifikation unter Zugabe von Cyclohexan hochreines Ethanol gewonnen. Der Clou dabei ist, daß nahezu reines Ethanol hierbei als Sumpfprodukt (!) zurückbleibt und Cyclohexan + Wasser über Kopf ausgetrieben werden.
Und jetzt kommt der Knaller:
Cyclohexan (gehört zur Gruppe der Cycloalkane) ist in jeder Benzinsorte enthalten und findet sich über den Benzin-Kondensateintrag auch im Motoröl. Von daher ist es IMO nur realistisch, die Vorgänge der Schleppmittelrektifikation innermotorisch nicht auszuschließen.
"Azeotrop siedet ein reines Ethanol/Wasser-Gemisch bei knapp 95,6 Massen-Prozent Ethanol. Als Sumpfprodukt verbleibt Wasser."
Und wenn du mehr als 95% Alkohol vorlegst, so geht Alkohol/Wasser über Kopf und Alkohol bleibt im Sumpf zurück... Wobei der Hexananteil im Benzin relativ begrenzt ist, denn dessen Oktanzahl ist mit etwa 75 leider lausig. Dafür geht Ethanol Hexan als Azeotrop bei knapp unter 60 Grad raus.
Das heißt bei einem Ethanol/Benzin/Wasser/Ölgemisch wird wahrscheinlich Hexan-Ethanol als erstes rausgehen, danach Ethanol-Wasser. Wasser angesichts der hoffentlich übersichtlichen Menge wahrscheinlich limitierend. Als letztes werden die aus dem Benzin stammenden Schwersieder aus dem öl rausgehen, da diese am besten löslich sind und zugleich den höchsten Siedepunkt haben.
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Mich wundert die Diskussion wirklich. Die BLÖD Zeitung schreibt wie üblich Scheisse und macht Panik, halb Deutschland glaubt das sofort. Hunderte Publikationen zum Thema Ethanol im Benzin nebst gemessenen Druckverläufen, Emissionsminderung oder gar Dampfdruckkurven, die für E10 sprechen interessieren keine Sau. Sehr selektive Wahrnehmung, rational ist das nicht zu erklären.
Dann schadet es also nur noch der Umwelt und den Menschen?!? Ist ja ein tolles Zeug. 😉 🙄
GaryK sieht das ganz locker. Das Ethanol verdampft eben, wenn das Motoröl warm wird. Unter günstigen Bedingungen und zusammen mit anderen Chemikalien verdampft es sogar schneller. So einfach ist es aber nicht. Ich zitiere wieder aus der MTZ:
„Innerhalb eines Zyklus des Kaltlaufs ist die Verschleißrate am höchsten, wenn zu Beginn der Heißphase die Öltemperatur auf über 80 °C steigt und Kraftstoff verdampft. Unter diesen Bedingungen kann es im Tribokontakt zu erhöhtem Verschleiß durch Kavitationserscheinungen kommen.“
Nach einem Kaltstart im Winter kommt es zu einer Ölverdünnung durch Kraftstoff (Benzin/Ethanol). Fährt man nach einer kurzen Fahrstrecke auf die AB und saust los, dann kommt es zu diesen Schäden. Je geringer der Dampfdruck der einzelnen Kraftstoffbestandteile, desto geringer ist der Schaden. Bei Diesel im Motoröl gibt es dieses Problem nicht.
Wieder eine Frage der Menge. Bei "E85 und Sibirien" aus der MTZ Veröffentlichung nebst Emulsionsbildung glaub ich Kavitation sofort. Bei lediglich E10 und den weit geringeren Mengen nicht. Dazu sind die Siedekurven von E10 und normalem Benzin zu dicht beisammen.