Welcher GJR? Bridgestone vs. Maxxis
Hallo zusammen,
für meinen Mazda MX-30 (reines E-Fahrzeug) steht dieses Jahr ein Reifenwechsel an. Derzeit habe ich Ganzjahresreifen vom Typ Bridgestone Weather Control A005 EVO in der Größe 215/55 R18 99V montiert. Die sind aber ziemlich runter, sodass bald neue her müssen.
Derzeit wanke ich zwischen diesen beiden Modellen:
- Bridgestone Turanza All Season 6
- Maxxis AP3 Premitra All Season
Beide Reifen haben ihr Für und Wider. Für den Maxxis spricht das gute Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 100,- € pro Reifen). Der Bridgestone ist hingegen ca. 35,- € teurer, dafür explizit für E-Autos entwickelt ("Enliten"😉. Ich weiß, dass Bridgestone angeblich ein schlechtes Nasshandling haben soll, was ich aber mit meinen derzeitigen Bridgestones nicht bestätigen könnte. Maxxis soll gut auf trockenen Fahrbahnen funktionieren, hab ich gelesen.
Was sagen die Experten unter euch? Zu welchem der beiden Ganzjahresreifen würdet ihr mir raten? Eine schwere Wahl, zumal beide wohl recht leise sind, was ja beim E-Auto nicht unerheblich ist.
Edit: Bitte keine Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn von Ganzjahresreifen. Ich für mich habe meine Entscheidung dahingehend gefällt, dass auf dem E-Auto GJR kommen und auf meinem Langstreckenauto, eine V-Klasse, Saisonalbereifung.
91 Antworten
Ich ordne deine Ansprüche so ein, dass sie sich in den vorderen Testplatzierungen widerspiegeln (ausgeglichene Allrounder eben) und dass der Aspekt Laufleistung eine gewisse Berücksichtigung finden sollte.
Korrigiere mich gerne, aber im Mittelfeld finden sich dann sehr oft doch Reifen die z.T. sehr spezielle Nachteile/Schwächen zeigen.
Ich kann gerne mal meine Ansprüche aufzeigen:
- An oberster Stelle steht die Sicherheit. Ein gutes Bremsverhalten bei Trockenheit, eine gute Wasserverdrängung und eine akzeptable Wintertauglichkeit sind essentiell.
- Dann kommt schon das E-Autofahrer-Wunschdenken: leise sollte der GJR sein. Nichts stört in einem leisen E-Auto mehr als ein dauerhaftes Abrollgeräusch!
- Die Haltbarkeit ist eher sekundär. Wenn sie mindestens 40.000 km halten, bin ich zufrieden. Meistens tausche ich die Autos eher als die Reifen. Mal schauen, meinen MX-30 möchte ich jetzt noch ca. 3 bis 4 Jahre fahren (ich warte auf einen neuen Mazda E-SUV, der derzeit noch den Studiennamen 'Arata' trägt). Bis dahin sollen die jetzt im Herbst zu beschaffenden GJR halten.
- Zum Thema Wintertauglichkeit: Ich habe mit meinen jetzigen Bridgestone Weather Control A005 da eher durchwachsene Erfahrungen gemacht. Wir hatten im Berliner Umland letzten Monat ein paar Schneetage. Der Mazda ließ sich dabei auf Matsch und Schnee fast nicht fahren. Kleine Steigungen (Auffahrt Saatwinkler Damm auf die A111 z.B.) waren fast nicht befahrbar, die Traktionskontrolle hat fast bis zum Stillstand runtergeregelt. Das mag natürlich am fortgeschrittenen Verschleiß meiner A005 gelegen haben, aber in den Tests werden diesem Modell sowieso eher schlechte Traktion auf Schnee und Eis nachgewiesen. Das ist jetzt für mich eher nebensächlich, denn sollte es wider Erwarten doch mal zum heftigen Wintereinbruch kommen, habe ich ja noch meine V-Klasse. Die steht im Winter auf Bridgestone Blizzak LM-005 Winterreifen.
Ich meine, dass der Bridgestone Turanza All Season 6 hier meine Ansprüche erfüllen wird. Das sollte passen.
Hallo zusammen.
Ich empfehle außerdem, auf die Selbstdichttechnologie (Self sealing) zu achten.
Der Pirelli Cinturato All Season SF3 ist standardmäßig mit SealInside ausgestattet.
Der Continental AllSeasonContact 2 bietet optional ContiSeal an, allerdings nicht für alle Größen. Aber bin ich nicht sicher.
Der Bridgestone Turanza All Season 6 bietet keine Selbstdichttechnologie.
Für Conti und Bridgestone sind Runflat Optionen verfügbar.
Ich wähle derzeit zwischen diesen 3 Modellen.
@CyberTIM
Warum empfiehlst du das?
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Ich halte Runflat für einen Marketing-Gag. Gerade komfortorientierte Fahrer sind mit der harten Flanke schlecht bedient. Und wer permanent aufgrund des schlechteren Komforts vielleicht noch an der Untergrenze des zugelassenen Reifendrucks fährt, riskiert frühzeitige Schäden an der Karkasse im Bereich der Reifenschulter bis hin zu aufgerissenen Reifen. So häufiger bei Mercedes in der Baureihe 213 zu verzeichnen gewesen, die in der Erstausrüstung Runflat-Reifen verwendete. Hinzu kommt gerade bei Mercedes der typische Radsturz, der dazu führt, dass die Reifen an der Innenseite (die man ja kaum kontrolliert), aufreißen.
Persönlich kann ich mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal überhaupt eine Reifenpanne hatte, so dass mich eventuell ein Runflat hätte retten können. Dafür ist mir der hohe Aufpreis für die Technologie in Summe der (negativen) Eigenschaften einfach mal zu schade!
Außer am Fahrrad (Dichtungsmilch - funktioniert dort hervorragend!) habe ich bisher keine Sealtechnologien testen können. Werde ich auch weiterhin drauf verzichten, aufgrund der bisherigen nahezu reifenpannenfreien Historie (ca. 20 Jahre und etwa 700.000km seit der letzten Reifenpanne).
Es gibt Nachteile gegen Runflat Reifen. Geräusch, Komfort, Verbrauch …
Ich kann jedoch keine negativen Punkte gegen das Seal Inside erkennen. Dies erhöht die Zuverlässigkeit erheblich, insbesondere da heutzutage viele Autos keine Ersatzreifen mehr haben.
Zitat:
@CyberTIM schrieb am 19. März 2025 um 12:01:11 Uhr:
Der Pirelli Cinturato All Season SF3 ist standardmäßig mit SealInside ausgestattet.
Quark! Die Versionen mit SealInside sind auch so gekennzeichnet.
Leute, Topic lesen und dann die Antworten entsprechend formulieren. RFT ist sicher nicht on topic.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Zitat:
@mican0974 schrieb am 18. März 2025 um 14:10:26 Uhr:Zitat:
kann auch ein Überraschungsmodell um die Ecke kommen, den ich so gar nicht auf dem Schirm hatte.
Davon würde ich mittlerweile nicht mehr ausgehen.
Überraschende Vorschläge können war noch kommen, aber ob die nachvollziehbar sind?
Was meinst du mit "nachvollziehbar", @EthanolAAM ? Solltest du auf Vorschläge aus dem Low-Budget-Segment anspielen, nun, auch da kann man überraschend gute Reifen finden. Ich lehne Zweit- oder Drittmarken per se nicht ab. Auch vermeintlich "Billigreifen" aus China müssen nicht unbedingt schlecht sein - kommt natürlich auf die Ansprüche an. So fuhr ich schon einen GJR von Rotalla auf einem KIA Stonic. Das gleiche Reifenmodell hat meine Tochter derzeit auf ihrem Renault Captur TCe 90. Also auf Autos ohne nennenswerte Hochleistung. Ich hatte sogar mal für ein paar Jahre einen Berlin Tire Sommerreifen auf einem Hyundai H-1 montiert. Wurde zwar hier bei MT im entsprechenden Thread regelrecht zerrissen, bis der Moderator einschreiten musste, aber allen Unkenrufen zum Trotz hatte mich der Reifen nie enttäuscht. Auf meinem letzten Auto, einem KIA Sportage Mild Hybrid, hatte ich GJR von Kumho drauf. OK, Kumho ist jetzt kein Billigreifen, aber um einiges günstiger als Contis. Auch der Kumho war gut. Enttäuscht war ich von runderneuerten GJR der Marke King Meiler, die ich mal für ein Jahr auf einem "Interimsauto", einem Renault Mégane, gefahren bin.
Ich will nur sagen, dass ich auch für eher unkonventionelle Vorschläge offen bin. Dass ich den Maxxis in die engere Auswahl genommen hatte, sollte das zeigen - auch wenn ich dahingehend belehrt worden bin, dass der Maxxis vielleicht ganz gut ist, aber auf einer veralteten Technologie basiert. Dass der Bridgestone nun zufällig der Topreifen unter den GJR ist, sollte ja nur von Vorteil sein. Zumal auf einem E-Auto, das eine erhebliche Kraft auf die Antriebsräder wuchtet, schon Reifen aufgezogen werden sollten, die zumindest mit diesen Gegebenheiten qualitativ umzugehen wissen sollten.
Zitat:
@mican0974 schrieb am 20. März 2025 um 08:13:36 Uhr:
Ich lehne Zweit- oder Drittmarken per se nicht ab. ... Ich will nur sagen, dass ich auch für eher unkonventionelle Vorschläge offen bin. Dass ich den Maxxis in die engere Auswahl genommen hatte, sollte das zeigen
Wie wäre es dann mit Apollo? Die sind ja inzwischen mit Vredestein unter einem Dach und außerdem haben sie noch einen nicht laufrichtungsgebundenen GJR im Programm, den Du notfalls auch mal diagonal durchtauschen könntest, um die Geräuschentwicklung - sofern vorhanden - in Zaum zu halten.
Wenn du mit Rotalla und Berlin Tires auf den anderen Autos zufrieden warst, dann wirst du auch mit dem Maxxis auf dem E-Auto zufrieden sein. So alt ist der dann auch nicht und der Fortschritt eben nicht immens in den paar Jahren. Mir wäre da die Nachkaufbarkeit im Defektfall eher wichtig als Kriterium.
Der bessere Reifen wird, egal auf welchem Auto auch immer der bessere Reifen sein und das komplett unabhängig vom Antrieb. Dass ein E-Auto ein früher anliegendes und sehr hohes Drehmoment hat, sollte nicht die alleinige Begründung für gute Reifen sein. Die Traktion alleine ist nur ein kleiner Aspekt.
Alleiniges Problem des Alltags, man stellt die Unterschiede in aller Regel nicht selbst fest.
Der Apollo Alnac 4G All Season ist im Vergleich zum Bridgestone Turanza All Season 6 gerade mal 5 € günstiger. Dafür ist die Nasshaftung und die Geräuschentwicklung bei Bridgestone laut Label besser (Nasshaftung C gegen B, Geräuschentwicklung 71 dB gegen 70dB). Ich denke, der geringe Minderpreis des Apollo macht diese Nachteile nicht wett.
Ich bin eh der Auffassung, dass ein V-Profil eine bessere Wasserverdrängung bietet als ein herkömmliches, nicht laufrichtungsgebundenes Profil. Mag mich täuschen, aber das sagt zumindest mein Bauchgefühl.
Trotzdem Danke für diesen Vorschlag, @GBMueller
Meine Erfahrungen mit asymmetrischen GJR (Vredestein Quatrac 5, Apollo Alnac 4G AS) im Vergleich zu v-förmigen Profilen (Vredestein Quatrac ohne Nr., Yokohama BluEarth 4S) zeigen, dass die letztgenannten im Vergleich gerade auf glatten Asphalten eher zu Wimmer- und Wummergeräuschen neigen. Außerdem kann man v-förmig profilierte Reifen halt nur von vorne nach hinten, aber nicht von links nach rechts tauschen. Der "Sägezahnherausfahreffekt" ist dadurch abgeschwächt. Was den Preisunterschied angeht, hast du Recht und ich war gerade auch überrascht. Bei "meiner" Größe war er erheblich.